“Dürfen stolz sein”
In eigener Halle endet für den ASV Hamm-Westfalen am Freitag gegen Lübeck-Schwartau nicht nur die Hinrunde der Saison 2018/2019, vier Tage darauf ebenfalls in der WESTPRESS arena gegen den HSV Hamburg auch das Handballjahr 2018. Im Interview zieht Geschäftsführer Franz Dressel Bilanz eines spannenden Sportjahres mit vielen Weichenstellungen für die Zukunft.
Wenn Sie sich an das Jahr zurückerinnern, was sticht aus sportlicher Sicht 2018 hervor?
Franz Dressel: „Sicher die personellen Weichenstellungen, die wir in diesem Sommer vorgenommen haben. Ich bin überzeugt davon, dass diese der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft des ASV gewesen sind. Und bestimmt auch diese beiden Heimspiele rund um Weihnachten, denn wir dürfen uns voraussichtlich wieder auf einen Rekordbesuch freuen.“
Allen Beteiligten war klar, dass die Mannschaft angesichts des fast komplett ausgetauschten Rückraums eine längere Findungsphase benötigen wird. Wie bewerten Sie den Verlauf der Hinrunde?
Franz Dressel: „Das stimmt – davon mussten wir ausgehen. Und wir haben auch gesehen, dass in einigen knappen Spielen genau diese Abstimmung vielleicht noch gefehlt hat. Und verhehlen will ich auch nicht, dass es Rückschläge wie in Hamburg und gegen Dormagen gegeben hat. Aber das gehört alles zu einer Entwicklung dazu. Natürlich war die Euphorie vor der Saison angesichts namhafter Zugänge aus der 1. Liga groß, vielleicht auch etwas zu groß – auch bei mir selbst. Die Mannschaft arbeitet hart an sich und die Erfolge stellen sich ein. So wie etwa gegen Balingen oder auch zuletzt in Essen. Ich bin überzeugt, dass diese Entwicklung in der Rückrunde weiter fortgesetzt wird und wir uns im Spitzendrittel festsetzen. Denn das Team harmoniert gut und der Trainerstab leistet in allen Bereichen eine gute Arbeit. Ob es zu mehr reichen kann, hängt ja auch von der Konkurrenz ab. Und die ist sehr, sehr stark, was ja auch so ein haushoher Favorit wie TuS Nettelstedt-Lübbecke zu spüren bekommen hat.“
Immer wieder wird im Zusammenhang mit der Entwicklung auch nach dem 2-5-1-Projekt gefragt. Wie sehen Sie das?
Franz Dressel: „Im Grunde ist das gar nicht schwierig: Wir haben im Sommer eine Mannschaft zusammengestellt, die das Potenzial für einen Platz ganz vorne hat. Aber sicher nicht sofort, dafür muss man so jungen Spielern wie Mex Raguse oder Jan von Boenigk die Zeit geben, sich weiterzuentwickeln. Wenn man sieht, dass wir gegen die Spitzenteams wie Coburg und Balingen absolut konkurrenzfähig sind, sind wir also auf Kurs. Man darf ja nicht vergessen, dass sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zur Bekanntgabe des Projektes verändert haben. So steigen eben nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Mannschaften auf. Und das macht es für alle Zweitligisten bedeutend schwieriger. Erst recht, wenn man bedankt, dass es sich hierbei um die stärkste zweite Liga aller Zeiten im deutschen Handball handelt. Und wichtig ist ja im Zusammenhang mit 2-5-1 auch, dass wir das Umfeld und die Wirtschaftlichkeit weiterentwickeln. Hier sind wir ebenfalls auf einem sehr guten Weg. Wir zählen seit Jahren zu den Top 25 des deutschen Handballs und stellen immer wieder einen sehr guten Etat für die zweite Liga auf. Wir sind in Hamm seit Jahren die Nummer eins, spielen im Schnitt immer vor 2.000 Zuschauern, haben eine erstligataugliche Arena und einen VIP-Bereich für unsere Partner, der schon erstligareif ist. Das sollte nicht unerwähnt bleiben. Dazu tragen viele Personen und Unternehmen maßgeblich bei. Und dafür kann man nicht oft genug ‚Danke‘ sagen. Auf das alles dürfen wir alle in Hamm auch etwas stolz sein.“
Bezogen auf den ASV: Welche Wünsche haben Sie für die beiden Weihnachtsspiele? Und welche Erwartungen haben Sie für 2019?
Franz Dressel (lacht): „Natürlich wünsche ich mir wie wir alle beim ASV vier Punkte aus diesen Spielen. Und eine tolle Kulisse, denn nichts anderes hat die Mannschaft verdient. Aber die Konkurrenz ist stark und es wird wieder sehr gute Leistungen erfordern, um erfolgreich aus diesen Partien zu gehen. Für 2019 hoffe ich einfach, dass wir den eingeschlagenen Weg in allen Bereichen gemeinsam weiter erfolgreich beschreiten werden. Jetzt wünsche ich aber allen zunächst schöne Weihnachten und viel Gesundheit für 2019.“