Der ASV Hamm-Westfalen hat die Heimfestung der SG BBM Bietigheim zum Start in das neue Spieljahr der Zweiten Handball-Bundesliga erfolgreich eingenommen. Noch nie hatten die Westfalen in den zurückliegenden Zweitliga-Jahren auch nur einen Zähler in der Ege Trans Arena gewonnen – jetzt wurde der selbst ernannte Aufstiegsfavorit aus Baden Württemberg vom ASV mit einer 18:27 (9:15) Niederlage überrollt. „Wir hatten richtig Bock auf den Liga-Start, Kay Rothenpieler hat unter der Woche intensiv mit uns gearbeitet und dementsprechend haben wir keinen einzigen Ball verloren gegeben“, analysierte der mit sieben Treffern erfolgreichste Hammer Werfer Fabian Huesmann nach der siegreichen Partie. Doch eine gute Vorbereitung und Ehrgeiz alleine waren nicht die einzigen Trümpfe, die der ASV im Schwabenland in die Waagschale werfen konnte. Mit Markus Fuchs und Jan Brosch im zentralen Mittelblock präsentierte Hamm eine bärenstarke Abwehr, zudem stand wieder einmal mit Felix Storbeck ein absolut sicherer Rückhalt im Kasten. „Störte“ wehrte schon die ersten drei Versuche der Gastgeber erfolgreich ab- auch insgesamt knüpfte er nahtlos an seine Klasse- Leistung aus dem Pokaltreffen gegen Eintracht Minden an. Ein grandioses Debut feierten auch die Hammer Neuzugänge Merten Krings, Marten Franke und Ivar Stavast. Satte 11 Treffer gingen auf ihr Konto, ein klares Indiz dafür, dass die Rothenpieler-Sieben an Qualität enorm hinzu gewonnen hat.
„Wir machen keinen Hehl aus unseren Ansprüchen, wir wollen wieder aufsteigen“, hatte Bietigheim als Lösung für das erste Meisterschaftstreffen ausgegeben Doch die Köpfe der Truppe um Weltmeister Michael Kraus sanken schon in den Anfangsminuten des Treffens in Richtung Hallenboden. Zwar präsentierten auch die Gastgeber eine äußerst bissig agierende Abwehr –schon in der 3. Spielminute wurde das Trikot von Stefan Lex regelrecht zerfetzt- doch die Offensivabteilung der Schwaben blieb immer wieder in der Hammer Deckung stecken. Immerhin wollen sich die Gastgeber nicht abhängen lassen, doch nach Hammer 4:0 und 10:6 (19.) Führungen zog SG-Coach Hannes Jón Jónsson schon frühzeitig die grüne Karte. Die Ansprache des Trainers wirkte aggressiv- doch die erhoffte Wirkung blieb aus. Denn der ASV blieb hellwach, durchkreuzte die Ballwege des Kontrahenten sicher und gezielt und war fast bei jedem Ball auch dran. Eine Hammer Trefferquote von satten 75%- dagegen fanden die Hausherren einfach kein passendes Abwehrmittel.
Als Strategie für den zweiten Durchgang –der ASV führte zur Pause mit 15:9- setzte Hannes Jón Jónsson auf eine offensivere Abwehr. So wollte Bietigheim die Hammer Passwege zumachen, Bälle abfangen und dann mit Tempo nach vorne spielen. Doch die Rechnung ging nicht auf. Treffer des starke Jan von Boenigk, sowie weitere Tore von Sören Südmeier schraubten den Hammer Vorsprung erstmals in der 44. Minute auf 10 Zähler (24:14) herauf. Und wieder zog Hannes Jón Jónsson die grüne Karte, doch die Bruchlandung der Hausherren nahm ihren Lauf. Denn das Hau-Ruck-Aufbäumen der Schwaben zeigte keine Wirkung beim ASV. Nach wie vor gaben die Hammer keinen Ball verloren, spielten ruhig und diszipliniert weiter und feierten am Ende einen auch in der Höhe absolut verdienten 27:18 Auftaktsieg.
Natürlich war auch Kay Rothenpieler nach dieser Auftaktleistung seiner Truppe hoch zufrieden: „Wir alle können stolz auf unseren Auftritt sein. Wir wussten, dass wir eine stabile Deckung gegen Bietigheim stellen müssen und das ist uns auch gelungen. Zudem hat Störte im Tor absolut nichts anbrennen lassen. Das Spiel haben wir 60 Minuten lang kontrolliert- doch diese Leistung müssen wir nun auch in den nächsten Spielen zeigen“, freute sich der ASV-Coach auf die stimmungsvolle Heimfahrt nach Hamm. gp
Die Hammer Aufstellung: Storbeck, Krechel- Huesmann (7), Krings (6), Franke (4), Lex (3), Südmeier (2), von Boenigk (2), Brosch (1), Spiekermann (1), Stavast (1), Fuchs, Pretzewofsky, Rubino, Schwabe.
SG BBM Bietigheim: Schäfer (5), Asmuth (3), Dahlhaus (2), Rentschler (2)Döll (1), Emanuel (1)Kraus (1), Link (1), Ohler (1), Trost (1), Boschen, Fischer, MaierMarcec, Müller, Rönningen.