Friedhelm Rezun: 60 Jahre Fritz
„Als Erstes will ich eines festhalten: Ich bin gar nicht der Fritz. Damit das schon einmal klar ist“, meint Friedhelm Rezun mit ernster Miene und knurriger Stimme. „Fritz ist nur mein Spitzname, aber das weiß kaum einer. Es gab früher aber so viele Friedhelms, dass ich irgendwann nur noch beim Namen meines Vaters gerufen wurde“, fährt er fort und lacht. Eine Szene, typisch für Rezun. Nach 60 Jahren beim ASV Hamm hat sich der Fritz gegen den Friedhelm durchgesetzt.
Durchgesetzt hat sich Rezun schon vor vielen Jahren – beim Zusammenschluss von TV Eintracht Ostwennemar, Germania Mark Werries und TuS Werries zum ASV Hamm 04/69 Handball. „Man muss sich klar machen, dass die drei Vereine untereinander rivalisierten. Das war anfangs gar nicht so einfach, plötzlich mit den ärgsten Konkurrenten zusammen zu spielen“, erinnert sich Rezun. Doch der Argwohn hielt nicht lange: „Man musste das ‚Feindbild‘ überwinden. Aber kannten wir uns ja auch größtenteils privat oder waren zusammen zur Schule gegangen. Außerdem wir haben schnell festgestellt, dass wir zusammen eine richtig starke erste Mannschaft waren. Es waren ja 30-40 Spieler, die dafür in Frage kamen, da konnte aus dem Vollen geschöpft werden.“ Dazu gehörte auch der 71-Jährige. „ich war Kreisläufer und Rechtsaußen“, berichtet Rezun mit Funkeln in den Augen.
Neben seiner aktiven Zeit verbindet ihm noch etwas Anderes mit dem ASV: Die WESTPRESS arena. „Ich habe die Arena mitgebaut, war vom ersten Tag mit dabei“, so der gelernte Kälte- und Klimatechniker, der vor allem im VIP-Bereich seine Spuren hinterlassen hat: „Die Schank- und Kühlanlagen sind aus meiner Hand entstanden“, sagt er nicht ohne Stolz.
Seit der Halleneröffnung – gleichzeitig sein Eintritt in den Berufsruhestand – ist er bereits als Haustechniker dabei. „Spielfläche, Tore, Netze – für das und noch mehr bin ich zuständig. Ich gucke, dass alles seine Richtigkeit hat“, führt Rezun aus, für den die Partie am 30. Dezember gegen den VfL Gummersbach in der Dortmunder Westfalenhalle ein besonderes Highlight, aber auch eine besondere Herausforderung darstellt. „Da liegt kein Federboden, sondern nur Beton. Das wirkt sich vor allem auf das Prellen des Balles aus“, spricht der Fachmann. Es ist zu spüren: Rezun brennt noch, ein Ende ist zum Glück nicht in Sicht: „Wenn meine Gesundheit es zulässt, möchte ich das noch lange machen“, so die Hoffnung von Friedhelm Rezun. (mby)
Friedhelm “Fritz” Rezun (rechts) bekommt vom 1. Vorsitzenden des ASV Hamm, Friedhelm Degen, die Urkunde für das 60-jährige-Vereinsjubiläum überreicht. – Foto: Gisbert Prünte