Zurück zum Schwung
Es wirkte in den letzten Wochen bisweilen so, als sei bei den Handballern des ASV Hamm-Westfalen ein wenig der Hüftschwung verloren gegangen. Fegten die Jungs in Rot zu Saisonbeginn noch lässig wie einst John Travolta in „Saturday Night Fever“ über die Platte, wirkt das Auftreten mittlerweile eher wie ein Tanztee im Seniorenheim.
Diese – zugegebenermaßen deutlich überspitze Metapher – teilt auch Kay Rothenpieler vor dem Duell mit der HSG Krefeld am Mittwoch (ab 19.15 Uhr). Der Hammer Trainer versucht, seiner Truppe wieder mehr Leichtigkeit schmackhaft zu machen. Zuletzt mühte sich seine Mannschaft zu einem 24:24 beim unbequemen Gegner aus Ferndorf.
Verordnen lässt sich Spielkultur zwar nicht, doch Rothenpieler hat zumindest eine Lösung: „Wir wollen uns nicht ewig mit den vergangenen Partien aufhalten. Wir haben das zwar analysiert, aber dann auch schnell wieder den Schalter umgelegt. Im Spiel gegen Krefeld wollen wir zu der alten Selbstverständlichkeit finden“, meint der 48-Jährige.
Damit es gegen die Mannschaft aus der „Seidenstadt“ besser läuft, will sich Rothenpieler „auf die eigenen Stärken konzentrieren“: „Unser Tempospiel hat uns in der WESTPRESS arena stark gemacht, das wollen wir wieder zeigen.“ Und sollte es mit dem schnellen Umschalten nicht funktionieren, hat der zum Saisonende scheidende Coach ebenfalls einen Lösungsansatz: „Wir müssen flüssiger agieren, dürfen uns nicht in Einzelaktionen verzetteln. Sind wir im Spielfluss, sind wir nur schwer zu verteidigen.“
Geht Rothenpielers Plan auf, „kehrt auch wieder die Lockerheit zurück“, sagt der Ex-Profi. Und dann dürften die Darbietungen auch wieder durch die Decke gehen wie einst Travoltas Hit „You’re the One That I Want“, der sich 1978 wochenlang an der Spitze der deutschen Charts hielt. (mby)
Marten Franke und der ASV sind auf der Suche nach dem Schwung der ersten Spiele. – Foto: Henning Wegener