“Es ist wichtig, solidarisch sein”
Fünf Spieltage hat der ASV Hamm-Westfalen in der 2. Handball-Bundesliga absolviert. Mit vier Siegen zählen die Westfalen wie erhofft zur Spitzengruppe. Im Interview äußerte sich Kapitän Jakob Schwabe zur ersten Saisonniederlage, zum Saisonstart des ASV und zur Lage der Liga in Zeiten der Corona-Pandemie allgemein.
Herr Schwabe, nachdem der erste Ärger über die erste Saisonniederlage am Samstag in eigener Halle gegen Aufsteiger Dessau-Roßlau verfolgen sein dürfte: Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart des ASV?
Jakob Schwabe: „Mit der Ausbeute von 8:2 Punkten aus diesen fünf Spielen darf man durchaus zufrieden sein. Aber natürlich ärgert es uns, dass wir uns nach den hart erkämpften Siegen gegen Gummersbach und Rimpar die Woche nicht mit dem Sieg gegen den DRHV krönen konnten. Aber ein normaler Aufsteiger ist das nicht, das hat die Mannschaft bei uns wieder gezeigt.“
In einem Spiel, dass erneut ohne Zuschauer stattgefunden hat.
Jakob Schwabe: „Ja, das ist bitter für uns. Einerseits sportlich, da gerade in so engen Spielen die Unterstützung unserer Fans in der WESTPRESS arena schon oft den Ausschlag gegeben hat. Aber natürlich auch wirtschaftlich, da wir mit Emsdetten und Gummersbach schon zwei Heimspiele hatten, die normalerweise überdurchschnittlich besucht gewesen wären. Aber letztlich sind das Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und achten darauf, dass wir alle möglichst gesund bleiben.“
Und das ist bisher gut gelungen?
Jakob Schwabe: „Abgesehen von den Sportverletzungen zum Glück ja. Alle Tests sind bisher negativ gewesen. Und aktuell werden wir wegen des höheren RKI-Wertes ja sogar zweimal wöchentlich getestet.“
Gewöhnt man sich daran?
Jakob Schwabe: „An die Tests? Man ist sich eigentlich immer sicher, alles richtig gemacht zu haben. Aber bei so einem Test schwingt immer eine kleine Unsicherheit mit. Das dürfte allen so gehen. Und man sieht ja an den anderen Vereinen, wie schnell es gehen kann und mehrere Spieler auf einmal in die Quarantäne müssen. Wenn die Frage auf die Hygieneregeln abzielte, daran gewöhnt man sich tatsächlich.“
Beim vierten und fünften Spieltag mussten jeweils gleich vier Partien verlegt werden, das Spiel Bietigheim gegen Großwallstadt wurde sogar erst kurz vor Spielbeginn abgesagt. Nimmt man das als Spieler wahr?
Jakob Schwabe: „Natürlich nimmt man das wahr. Aber großartig beeinflussen kann man das ja nicht. Es naiv zu glauben, dass uns das nicht auch irgendwann direkt oder indirekt betrifft. Aber wir hoffen natürlich, dass wir die Saison – wenn auch unter sehr besonderen Umständen – vernünftig über die Bühne bringen. Dafür ist es aber bei aller sportlichen Rivalität auch wichtig, solidarisch untereinander zu sein. Deswegen haben wir uns ja beispielsweise auch einverstanden erklärt, die Partie gegen Hamburg auf Wunsch des HSV um einen Tag nach hinten zu verlegen.“
Der HSV ist aktuell das einzige verlustpunktfreie Team – wie geht Ihre Mannschaft in das Spitzenspiel?
Jakob Schwabe: „Wie in jedes andere auch: Wir wollen gewinnen. An einem guten Tag ist es möglich, dass haben wir ja gegen Gummersbach gezeigt. Aber die Niederlage gegen den DRHV hat auch etwas gezeigt, was wir aber ja auch wussten: Wir sind nicht die Übermannschaft, die die Liga von vorneweg dominiert. Wir müssen uns jeden Sieg Woche für Woche hart erarbeiten.“