Auswärts und doch zuhause
Den zweiten Teil der englischen Woche bestreitet der ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend beim TuS Ferndorf. Während es für die Westfalen nur darum geht, an die starke Leistung von Samstag beim 33:23 gegen den ThSV Eisenach möglichst nahtlos anzuknüpfen, steht die Partie für die Gastgeber unter besonderen Vorzeichen.
Denn der TuS ist gerade erst aus seiner zweiten Quarantäne zurück, das letzte Pflichtspiel fand am 31. Oktober statt. Aktuell hinkt Ferndorf drei Partien hinter dem Spielplan hinterher, erst dreimal konnte die Mannschaft von Trainer Robert Andersson antreten, dies immerhin zweimal siegreich in Großwallstadt und gegen Fürstenfeldbruck. “Ob wir wettbewerbsfähig sein werden oder nicht, vermag ich gar nich zusagen”, äußerte sich Mirza Sijaric, Sportlicher Leiter des TuS, vor dem Duell mit dem ASV. Fakt ist, dass der TuS in den zurückliegenden vier Wochen nur einige Male als Mannschaft trainieren konnte, und hinter der Leistungsfähigkeit des Gegner ein großes Fragezeichen steht.
Aber die Westfalen tun gut daran, Überlegungen dieser Art von vorneherein auszublenden und sich voll auf sich selbst zu konzentrieren. Dies lehrte nicht zuletzt die vermeidbare Heimniederlage gegen den dezimierten Dessauer Kader, die ASV-Coach Michael Lerscht allerdings auch nicht zu hoch bewerten wollte: “Da sind wir nicht an unser Maximum gekommen.” Wichtig sei nur, dass man einen Lernprozess habe, so Lerscht weiter. “Mehr als ein mahnendes Beispiel ist es nicht.” Und die Mahnung scheint jedenfalls gut angekommen zu sein, wie der ASV mit der beeindruckenden Leistung gegen Eisenach am Samstag zeigte.
Zumindest für einen ASV-Akteur ist die Partie am Mittwoch auf jeden Fall mehr als ein Pflichtspiel der 2. Handball-Bundesliga: Trainer Lerscht kehrt an alte Wirkungsstätte zurück, wo er 16 Jahre als Spieler udn Tranier aktiv war. “Klar ist das für mich besonders, das muss ich nicht wegdiskutieren. Aber hier geht es nicht um mich, sondern um die Mannschaft.” Und die hat sich ein klares Ziel gesetzt: den zweiten Sieg in dieser englischen Woche zu feiern, bevor es dann am Samstag in der heimischen WESTPRESS arena (19.15 Uhr) gegen den HC Elbflorenz Dresden geht – wie bei allen Partien der 2. Handball-Bundesliga im November erneut ohne Zuschauer.
Wer die Partie in Ferndorf (Anwurf 19.30 Uhr) live verfolgen will, kann dies wie gewohnt über SportDeutschland.TV oder über Radio Lippe Welle Hamm.