Schwache Halbzeit kostet Punkte
Zu keiner Phase des Spiels ist es dem ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend gelungen, beim TuS Ferndorf an die hervorragende Leistung wenige Tage zuvor gegen Eisenach anzuknüpfen. So unterlag der ASV in einer sehr kämpferisch geführten und spielerisch wenig glanzvollen Partie am Ende mit 27:21 (11:11).
Zur Pause war der Spielstand in der Sporthalle Stählerwiese, in der eine Handvoll Trommler sehr lautstark für Heimatmosphäre sorgten, noch ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich im Verlauf der ersten halben Stunde einen Vorteil erspielen. Allerdings war schon zu erkennen, dass die Offensivtrümpfe des ASV diesmal nicht stachen. So gelang kein gefährliches Anspiel an den Kreis, auch aus dem Rückraum waren die Westfalen wenig torgefährlich, die Abwehr fand selten Zugriff und Torhüter blieben blass. Trainer Michael Lerscht versuchte es diesmal früh mit Personalwechseln, aber auch die Bank brachte anders als gegen Eisenach nicht den erhofften Schwung ins Spiel.
Auch in Halbzeit zwei blieb es zunächst bis zum 14:14 ein Kampf auf Augenhöhe. Dann schien es sogar, als könnten die Gäste trotz des schwierigen Starts die Kontrolle über die Partie übernehmen. Zunächst brachte Marian Orlowski nach einer Zeitstrafe gegen die Gastgeber den ASV mit einem Rückraumkracher in Führung, wenig später erhöhte Marten Frank auf 14:16. Jede Abwehr- und Angrifssaktion wurde von Bank frenetisch bejubelt. Beim Stand von 15:17 nahm TuS-Trainer Robert Andersson in der 41. Minute eine Auszeit – und fand offenbar die goldrichtigen Worte. Denn in der Folge drehten die Gastgeber, innerhalb von zehn Minuten das Spiel und gingen vorentscheidend mit 23:18 in Führung.
Bei den Westfalen gelang nun immer weniger, auch das Spiel mit zwei Kreisläufern brachte offensiv keine Wende. Zudem haderten die Gäste immer mehr mit dem Schiedsrichtergespann, was auch nicht hilfreich war. Einzig Linksaußen Fabian Huesmann sorgte mit seinen Toren noch für einen Hoffnungsschimmer, der aber auch nicht mehr ausreichte, um die Westfalen in der Schlussphase noch einmal in Reichweite eines Punktgewinns zu bringen. So blieb dem ASV-Tross am nur, den erwartet kampfstarken Ferndorfern zum verdienten Heimsieg zu gratulieren.
ASV-Trainer Michael Lerscht: „Mir war bewusst, dass wir auf eine Mannschaft treffen, der man die Quarantänezeit nicht unbedingt merkt und die unglaublich brennen wird. Wir haben so bis zur 35. Minute ganz ordentlich gespielt, aber auch schon in der ersten Halbzeit zu eng gespielt. Aber jetzt müssen wir schnell nach vorne schauen, gucken was mit Sören Südmeier und Fabian Huesmann ist, die hier Blessuren davongetragen haben.“
Robert Andersson: „Wir werden den Trainingsrückstand vielleicht etwas später merken. Wir haben heute genau das bekommen, was für einen Tag brauchen, um so einen Gegner zu schlagen. Wir wussten, dass der ASV gefährlich aus dem Rückraum und vom Kreis ist. Und das haben wir ganz gut verteidigt. Dann waren die Paraden unserer Torhüter der Knackpunkt. Vorne haben wir heute mit Geduld gespielt und sehr clever. Das haben wir so nicht immer gemacht, ich weiß nicht, woran es liegt, aber wir haben es gut gemacht.“
Für den ASV gibt es bereits am Samstag die Gelegenheit, es im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz Dresden besser zu machen. Anwurf ist um 19:15 Uhr in der WESTPRESS arena.
TuS Ferndorf – ASV Hamm-Westfalen 27:21 (11:11)
TuS: Durica, Hottgenroth – Eres (5), Viciano Sario, Faulenbach (2), Matzken (3), L. Schneider, M. Michel (3), Péchy (1), L. Michel, J. Schneider (3), Bornemann (8), Rüdiger, Koloper, Weber, Rink (2)
ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (1), Huesmann (4), Brosch (1), Fuchs, Spiekermann (1), Rubnio Fernández, Schwabe, Südmeier (2), Krause, Pretzewofsky, Orlowski (4), Franke, von Boenigk (6)
Schiedsrichter: Linker und Schmidt