Start in das Mammutprogramm
Nach erneuter Zwangspause durch eine Quarantäne der HSG Konstanz starten die Profis des ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend nun in die heiße Schlussphase der 2. Handball-Bundesliga. Innerhalb von 24 Tagen stehen für die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht acht Partien an, drei davon in der heimischen WESTPRESS arena, fünfmal auswärts.
Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass der ASV weniger Spieler absolviert hat, als alle anderen Zweitligavertreter. So wie beispielsweise der nächste Gegner EHV Aue, der als Sechster mit acht Zählern mehr insgesamt neun Ränge besser platziert ist als die Westfalen. Allerdings hat der ASV auch vier Partien weniger bestritten – der Unterschied in der Liga ist also gar nicht so groß. „Das interessiert uns wenig. Das Tabellenbild ist ja seit Monaten schon völlig schief. Durch den erneuten Spielausfall hat sich das für uns wieder noch mehr verzerrt. Fest steht, dass wir möglichst viel Boden gut machen wollen“, stellte Michael Lerscht vor dem Abschlusstraining am Dienstagnachmittag klar. Gegen den EHV ist die Zielsetzung also eindeutig: Im möglicherweise letzten Heimspiel der Saison ohne Zuschauer sollen zwei Punkte her. Helfen können dabei voraussichtlich auch die zuletzt noch fehlenden Spieler Markus Fuchs und Marian Orlowski, auch für den an der Schulter lädierten Marten Franke zeichnet sich eine Rückkehr ins Aufgebot ab. Ein Fragezeichen steht dagegen hinter Rechtsaußen Jan Pretzewofsky, der sich im Training am Fuß verletzte. Lerscht: „Hier müssen wir erstmal die genauere Diagnostik abwarten.“ Für ihn könnte dann Ex-Profi Lars Gudat erneut nachrücken.
Während sich der Trainerstab um die sportlichen Belange rund um das abschließende Mammutprogramm kümmert, gibt es auch für die Geschäftsstelle unverhofft zusätzliche Arbeit. Durch die sich nun auch in Hamm deutlich rückläufige Infektionslage scheint eine Rückkehr von Zuschauern zumindest in begrenzter Zahl für die Partien am 9. und 19. Juni gegen die SG BBM Bietigheim und den VfL Lübeck-Schwartau möglich. „Das Hygienekonzept steht, wir sind auf den Fall vorbereitet“, betonte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers. Nicht nur für die in wenigen Wochen scheidenden ASV-Spieler dürfte das noch einmal eine schöne Erfahrung sein, in dieser Saison doch wenigstens ein oder zweimal vor Zuschauern zu spielen. Auch Trainer Michael Lerscht, der im vergangenen Sommer nach Hamm wechselte, sehnt ein Spiel vor – wenn auch nur wenigen – Zuschauern herbei: „Das wäre ganz toll. Das ist einfach für alle Beteiligten etwas anderes“, so Lerscht. Der ASV ist bisher der einzige Bundesligist, der all seine Heimspiele ohne Zuschauer bestreiten musste.
Zur Einstimmung auf das Heimspiel zeigt der ASV wieder eine Stunde vor Spielbeginn um 18:15 Uhr sein TV-Heimspielanalyse “Anschwitzen” über Facebook.