ASV geht leer aus
Im vierten Spiel in Folge ist dem ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend in Dessau kein Sieg gelungen. Beim Tabellennachbarn leisteten sich die Gäste einen Fehlstart, kamen nach 7:1-Rückstand aber auf 11:11 heran. Erneut war es eine zu hohe Fehlerquote, die einen besseren Ausgang aus Sicht der Westfalen verhinderte, die auch ohne Marian Orlowski, Jan Pretzewofsky und Sören Südmeier bis zum Ende alles versuchten, am Ende aber beim 27:23 (15:13) leer ausgingen.
Auch wenn der ASV nach seiner furiosen Aufholjagd bis zur Pause erneut mit 15:13 ins Hintertreffen geriet, im zweiten Abschnitt verkürzten die Gäste durch Jan von Boenigk auf 15:14 und blieben bis zum Siebenmetertor zum 19:16 von Fabian Huesmann in der 40. Minute zumindest in Reichweite. Doch Augenblicke später war es Fabian Huesmann, der von der Unparteiischen nach einer Abwehraktion mit einer Roten Karte bedacht wurde. Damit fehlte den Westfalen rund 20 Minuten lang der bis dahin neunfache Torschütze. So versuchte die Mannschaft um Trainer Michael Lerscht zwar alles, spätestens nach dem 24:18 per Siebenmeter durch Vincent Sohmann diktierten die Gastgeber vor erstmalig wieder zugelassenen 650 Zuschauern aber die Partie.
„Wir hatten eine zu hohe Fehlerzahl in Ballbesitz und dazu zu viele Gegenstöße bekommen“, bemängelte ASV-Trainer Michael Lerscht. „Es ging ja mit dem 7:1 entsprechend los. Nach dem 11:11 brechen uns Kleinigkeiten das Genick. Am Ende gewinnt Dessau das verdient“, so Lerscht weiter. Sehr zufrieden zeigte sich dagegen Uwe Jungandreas, dessen Team nun zwei Zähler vor dem ASV liegt, der allerdings noch drei Spieler weniger absolviert hat, und damit nun praktisch den Klassenerhalt sicherte. „Wir waren von Anfang an voll da und im Spiel und haben das Spiel dominiert mit einer heute sehr, sehr starken Defensivleistung von Abwehr und Torhüter“, so der DRHV-Trainer. „Kleinigkeiten haben in den letzten Spielen dazu geführt, dass der Gegner nochmal Luft geholt hat. Das haben wir heute besser gemacht. Ich bin mit der Leistung und den zwei Punkten sehr zufrieden.“
Noch eines stellte Jungandreas in der Pressekonferenz direkt nach der Partie heraus: „Es war heute ein Wahnsinnsgefühl, nach dieser langen Zeit heute wieder vor Zuschauern zu spielen. Das hat uns auch über die schwierigen Situationen weggeholfen.“ Ein Gefühl, auf das sich jetzt auch die Westfalen freuen dürfen – sogar zum allerersten Mal bei einem Heimspiel in dieser Saison: Am Mittwoch tritt der ASV um 19:15 Uhr in der WESTPRESS arena erstmalig vor Zuschauern an, um möglicherweise am Ende ebenfalls gemeinsam mit den Fans die für den Klassenerhalt entscheidenden Punkte zu bejubeln.
Dessau-Roßlauer HV – ASV Hamm-Westfalen 27:23 (15:13)
DRHV: Ambrosius, Malek – Löser (4), Hrstka (2/1), Saleh, Sohmann (9/4), Bielzer (1), Schmidt (1), Gliese, Danneberg, Neumann, Persson, Scheithauer, Emanuel (4), Seidler (1), Zahradnicek (4)
ASV: Wesemann, Storbeck – Genz (4/1), Huesmann (9/6), Brosch (1), Fuchs, Spiekermann (1), Rubino Fernandez (1), Schwabe (1), Krings (2), Schöße (1), Franke (1), von Boenigk (2).
Schiedsrichter: Lars Scharfe, Alexander Kittel
Zeitstrafen: DRHV 6 min, ASV 8 min, Rote Karte ASV (41.) gegen Huesmann