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ASV-Hamm Westfalen

NEWS

ASV verliert einen Punkt

Die Interpretation fiel den Verantwortlichen nicht schwer: Während es für den EHV Aue ein gewonnener Punkt war, bedeutete das 24:24 (12:12) nach nervenaufreibenden 60 Minuten für den gastgebenden ASV Hamm-Westfalen am frühen Sonntagabend einen verlorenen Punkt. Damit bleiben die beiden Mannschaften nach diesem dritten Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga punktgleich. „Der glücklichere Mensch sitzt natürlich am Ende dieses Tisches. Mit Sicherheit ist das Unentschieden schon ein bisschen gerechtfertigt. Aber für uns ist es einfach bitter, dass wir nach dem 23:20 nicht den Deckel draufkriegen“, meinte Lerscht während der Pressekonferenz nach der Partie.

Denn der Verlauf glich sich in den beiden Halbzeiten. Nach ausgeglichenem Beginn erspielten sich die Gastgeber vor 1.262 Zuschauern in der WESTPRESS arena in der Anfangsviertelstunde eine 8:5-Führung, die bis zum 11:8 rund zehn Minuten später Bestand hatte. Etwas zu hohes Risiko und übereilte Abschlüsse gaben den Gästen aber die Chance, sich auch nach dem 12:10 durch Marian Orlowski drei Minuten vor der Pause doch noch auf 12:12 heranzuspielen. Die bis dahin gute Arbeit in der Abwehr trug somit noch keine Früchte. Vor allem EHV-Torwart Erik Töpfer war es, der die Westfalen ein ums andere Male mit seinen Paraden ärgerte und sein Team, dem der verletzte Kreisläufer Bengt Bornhorn fehlte, so im Spiel hielt.

Bis zum 17:17 in der 38. Minuten blieb es ein Spiel auf Augenhöhe. Fünfeinhalb Minuten verteidigten beide Teams stark, es gelang überhaupt nur ein Treffer durch Fabian Huesmann per Siebenmeter. Petr Slachta glich in der 44. Minute aus. Der ASV verteidigte weiter stark, dahinter vernagelte Vladimir Bozic nahezu das Tor, hielt bis zum Ende sogar drei Siebenmeter. Jan von Boenigk, der viel Verantwortung übernahm und insgesamt siebenmal traf, Dani Baijens und Jan Pretzewofsky warfen den ASV mit 21:18 in Führung. Bis etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende hielten die Gastgeber Aue auf Abstand, von Boenigk erzielte das 23:20.

Aber wieder leisten sich die Westfalen in der Folge zu viele Fehler und Ungenauigkeiten. Maximilian Lux, Nico Schneider und Adrian Kammlodt glichen bis zur 58. Minute auf 23:23 aus. Jeder Fehler konnte nun. Der ASV lag dank des Tors von Pretzewofsky mit 24:23 in Führung und war durch ein Offensivfoul der Gäste in Ballbesitz. Aber ausgerechnet in diesem Moment unterlief von Boenigk ein Schrittfehler. EHV-Coach Kirsten Weber, der den erkrankten – aber in der Halle anwesenden – Cheftrainer Stephan Swat vertrat, nahm blitzschnell seine letzte Auszeit. Sieben Sekunden verblieben. Natürlich setzten die Gäste auf den siebten Feldspieler. Und damit nutzten sie eine Unorganisiertheit in der ASV-Abwehr – ausgerechnet Neuzugang Aki Egilsnes schaffte mit seinem ersten Bundesligator den vielumjubelten Ausgleich für die Gäste. „Wichtig war, dass wir im Deckungsverbund im 6:0 und 5:1 Zugriff bekommen haben. Am Ende ist es egal, ob glücklich, unglücklich oder verdient, so ist das Spiel eben. Es war natürlich die allertollste Sache, dass ausgerechnet unser Neuzugang dann sein erstes Bundesligator wirft und das 7 gegen 6 so aufgeht“, meinte Kirsten Weber.

Für den ASV geht es nun am nächsten Samstag erneut mit einem Heimspiel weiter. Gegner ist dann um 19:15 Uhr Erstligaabsteiger HSG Nordhorn-Lingen. „Wir müssen das jetzt analysieren und dann nach vorne auf Nordhorn schauen“, so Lerscht.

ASV Hamm-Westfalen – EHV Aue 24:24 (12:12)

ASV: Bozic (7 Paraden, 28 %), Storbeck – Genz, Huesmann (3/2), Brosch (1), Fuchs, Reimann, Engelhardt (1), Kooij, Südmeier (1), Pretzewofsky (2), Orlowski (2), Baijens (2), Mikita (2), von Boenigk (7), Wieling (2)

EHV: Töpfer (7, 24 %), Petursson – Roch (1), Egilsnes (1), Lux (3), Roth, Schneider (1), Dutschke, Slachta (2), Schauer, Kammlodt (7), Paraschiv, Halfdansson (4), Ribeiro (5)

Schiedsrichter: Lars Scharfe und Alexander Kittel

Zuschauer: 1.267

Jan Brosch kann es genauso wenig fassen wie seine Mitspieler: Am Ende durfte die Gäste aus Aue doch noch einen Punktgewinn behjubeln. - Foto: Wegner/ASV
Gehörte mit Jan von Boenigk zu den Besten im ASV-Team: Torwart Vladimir Bozic wehrte drei Siebenmeter ab. - Foto: Wegener/ASV