Reifeprüfung in Ferndorf
Nachdem der ASV Hamm-Westfalen in der 2. Handball-Bundesliga zuletzt reihenweise gegen die Topteams der Liga angetreten ist, ist die Rolle für die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht am Samstagabend (Anwurf 19 Uhr) nun eine ganz andere. Denn gegen Tabellenschlusslicht TuS Ferndorf ist der Tabellenfünfte diesmal der Favorit. Nach zuletzt 7:1 Punkten gegen Nordhorn-Lingen, Bietigheim, Coburg und Dresden wollen die Westfalen die gute Serie auch in Ferndorf fortsetzen.
Aber Trainer Lerscht warnte vor dem Abschlusstraining am Freitag noch einmal vor der anstehenden Aufgabe, die für die Westfalen einer Reifeprüfung gleicht: „Gegen Ferndorf ist es immer schwer zu spielen, denn das Team gibt nie auf und kann an guten Tagen jeden schlagen.“ Für die Favoritenrolle gebe es ohnehin keine Punkte, wie zig überraschende Ergebnisse an den ersten acht Spieltagen der Saison deutlich zeigten, so Lerscht weiter. Somit wird es für den ASV gegen den Ex-Klub des Trainers am Samstag wichtig sein, von Anfang an auf der Höhe zu sein – anders als gegen Dresden, als man nach nach Anfangsschwierigkeiten mit 5:10 zurücklag. „Egal wie, egal wo – du musst an dein Maximum kommen, um zu gewinnen – in allen Bereichen: mental, physisch, technisch, taktisch. Ferndorfs Stärke war und ist die Kampfkraft. Und die aktuelle Platzierung wird den Fähigkeiten des TuS in meinen Augen nicht gerecht“, so Lerscht.
Dessen Nachfolger beim TuS, Robert Andersson, hält eine Überraschung entsprechend auch für möglich. „Wir müssen im Angriff variabel sein, einen schnellen Ball spielen und immer wieder auf die Schnittstellen der ASV-Abwehr gehen, so kommen wir auch zu Chancen – und diese wollen wir nutzen. Wenn uns das gelingt und wir unsere Fehler minimieren, können wir den ASV eventuell lange ärgern und vielleicht schaffen wir dann auch eine Überraschung“, wird Andersson im Vorbericht des TuS zitiert. „Das haben wir in Essen teilweise schon gut gemacht, aber das müssen wir am Samstag über 60 Minuten schaffen.“
Das ASV-Personal wird gegen den TuS voraussichtlich komplett zur Verfügung stehen, ein Fragezeichen steht lediglich noch hinter Matej Mikita. Der slowakische Neuzugang hatte am Mittwoch gegen Dresden wegen Sprunggelenksproblemen das Heimspiel gegen den HC nur von der Tribüne aus verfolgen können.