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Veröffentlicht am 28.05.2022 von Simon Kottmann

ASV bewahrt die Nerven

Spannung bis zur letzten Sekunde, emotionaler Kampf um jeden Ball und eine tolle Stimmung – das Derby zwischen dem TV Emsdetten und dem ASV Hamm-Westfalen hat alles gehalten, was sich die Anhänger beider Clubs vom Aufeinandertreffen versprochen haben. Am Ende feierte der zweitplatzierte ASV einen 31:30-Sieg. Spielerisch hatten die Westfalen zwar mehr Möglichkeiten und lagen nicht einmal zurück, kämpferisch warfen die Hausherren, für die nur noch ein Sieg im Kampf um den Klassenverbleib die rechnerischen Möglichkeiten erhalten hätte, vor 1.650 Zuschauern aber alles in die Waagschale, was möglich war.

Nach knapp zehn Minuten lagen die Gäste, die seit Wochen erstmalig wieder in voller Besetzung aufliefen, mit 4:2 in Führung. Die Abwehr stand sehr gut, in der Offensive scheiterten die Westfalen einige Mal am gut gestarteten TVE-Keeper Maurice Paske. Eine Zeitstrafe gegen Benjamin Meschke nutzte Emsdetten, um auf 4:3 zu verkürzen. Maximilian Nowatzki verpasste noch in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Anschließend legte Jan von Boenigk mit zwei seiner insgesamt elf Toren für die 6:4-Führung. Bei seinem zweiten Treffer wurde er dabei von Frederic Stüber im Gesicht getroffen, der dafür von den Unparteiischen mit der Roten Karte bedacht wurde. Der ASV stellte so erstmalig eine Drei-Tore-Führung her, die bis zum 11:8 in der 21. Minute Bestand hatte.

Ole Schramm und Jakob Schwabe nutzten aber anschließend nach Paraden von Paske ihre Chancen – die Partie war beim Stand von 11:10 für den ASV wieder ausgeglichen. Und daran änderte sich bis zur Pause nichts mehr – in die die Teams mit einem 15:15 gingen.

Für den zweiten Abschnitt war für die Gäste klar: Die Abschlüsse müssten noch etwas genauer werden, das Zusammenspiel Abwehr und Torwart ebenfalls. Und genau das sollte der Mannschaft von Michael Lerscht gelingen. Bis zur 39. Minute erspielten sich die Gäste wieder eine 22:19-Führung, die nun mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel bekamen. Doch dann stellte sie sich erneut selbst ein Bein: Zunächst kassierte Meschke nach Foul beim Tempogegenstoß eine Zeitstrafe – in derselben Szene leisten sich die Westfalen einen Wechselfehler. In doppelter Unterzahl war die gerade erspielte Führung gleich wieder in Gefahr.

Aber der ASV blieb in der hitzigen Atmosphäre kühl und verlor die Unterzahl nur mit einem Tor. In der 51. Minute erhöhte – nach der dritten Zeitstrafe gegen Meschke sogar in Unterzahl – Jan von Boenigk, der immer wieder von Mittelmann Dani Baijens gesucht wurde, erfolgreich zum 26:23.

Doch der TVE wurde weiter von seinen Fans nach vorne gepeitscht und ließ sich einfach nicht abschütteln. Bis zur 57. Minute hielt der ASV seine Führung, doch mit zwei Toren von Yannick Terhaer und Ole Schramm glich Emsdetten auf einmal aus und kam beim 29:29 etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss für einen oder gar zwei Punkte in Frage. Doch zunächst bewies ASV-Kapitän Fabian Huesmann Nervenstärke und verwandelte einen Siebenmeter zum 30:29. Anton Runarsson gleich 51 Sekunden vor dem Ende aus. Die Stimmung war längst auf ihrem Höhepunkt. Doch die Westfalen bewiesen erneut Nervenstärke und sicherten sich nach einer Auszeit im Hexenkessel „Ems-Halle“ durch den Mann des Abends, Jan von Boenigk, 13 Sekunden vor dem Ende den Sieg. Die verbleibende Zeit verteidigten der ASV sein Tor, in dem im zweiten Abschnitt zunächst Vladimir Bozic und dann vor allem Felix Storbeck einen sicheren Rückhalt bildeten, erfolgreich.

Für den ASV geht es nun am Freitag im letzten Heimspiel der Saison um die nächsten wichtigen Punkte im Kampf um den Erstligaaufstieg. Gegner in der WESTPRESS arena vor der „Roten Wand“ ist der TV Großwallstadt, Anpfiff ist um 19:15 Uhr.

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