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Schwache Wurfquote kostet Punkte

Einen bitteren Abend erlebten die Profis des ASV Hamm-Westfalen und deren Anhänger am Donnerstagabend in der Mindener Kampa-Halle. Im Duell der beiden Schlusslichter unterlag der ASV verdient mit 32:23 (9:16) und blieb dabei vor allem in der Offensive unter seinen Möglichkeiten.

Zwar kreierte sich die Mannschaft von Michael Lerscht vor allem über die Außenpositionen immer wieder gute Chancen, schloss diese aber in der ersten Halbzeit einfach nicht konsequent ab. So brachte es GWD-Keeper Malte Semisch in den ersten 20 Minuten auf eine Fabelquote von fast vier Fünftel abgewehrten Bällen. Auf der anderen Seite war es vor allem Spielmacher Mohamed Darmoul, der die ASV-Deckung immer wieder vor Aufgaben stellte und ebenfalls einen starken Tag erwischte. Akteure in guter Tagesform suchte man dagegen bei den Gästen eher vergebens. So zog sich die hohe Fehlerquote im Angriff durch alle Positionen.

Mit sieben Toren Rückstand ging es daher in die Pause. Ein Rückstand, den der ASV beim Auswärtsspiel in Gummersbach auch schon einmal in eine Führung umgemünzt hat. Entsprechend hoffnungsvoll waren die zahlreich mitgereisten Schlachtenbummler des ASV zu Beginn der zweiten Halbzeit noch immer. Und in diese sollte den Gästen ein Start nach Maß gelangen. Nach 16 Sekunden netzte Yonatan Dayan ein, ebenfalls in der ersten Minute der Halbzeit traf Jan Pretzewofsky, eine der positiven Erscheinungen an diesem Abend, per Tempogegenstoß zum 11:16. Als 50 Sekunden später dann noch Savvas Savvas aus dem Rückraum zum 12:16 traf, schien es, als könnte der ASV nun die Partie kommen.

Aber das Aufbäumen war von kurzer Dauer. Zu schnell schlichen sich wieder unnötige Fehler ein, die die Mindener, die im November bereits 4:4 Punkte sammelten, eiskalt bestraften. Durch einen 4:0-Lauf zwischen der 38. und 42. Minute sorgte Minden für klare Verhältnisse und stellte die Führung auf 24:14.

Zwar wehrten sich die Gäste nach Kräften, mehr als eine Ergebnisverbesserung auf ein zwischenzeitliches 23:30 gelang in der Schlussviertelstunde aber nicht. Der im zweiten Abschnitt eingewechselte Rechtsaußen Jan Pretzewofsky sorgte mit seinen fünf Toren dafür, dass die zwischenzeitliche Fabelquote von GWD-Keeper auf unter 50 Prozent Paraden schrumpfte. Mit insgesamt 18 abgewehrten Bällen war Semisch dennoch Mann des Abends, der in der 52. Minute von Frank Carstens ausgewechselt wurde. Am Ende verließ Minden mit zwei verdienten Punkten das Spielfeld und machte damit Boden im Kampf um den Klassenerhalt gut.

In diesem wartet der ASV dagegen wieder auf ein Erfolgserlebnis. Die nächste Chance dazu haben die Westfalen am Sonntag, 4. Dezember. Denn empfängt der ASV um 16:05 Uhr den TSV Hannover-Burgdorf.

„Wir hatten uns mit dem Aufwind vom BHC-Spiel einiges vorgenommen und wollten den Druck auf Minden hoch halten. Das konnten wir aber gerade aufgrund unserer Wurfquote nicht umsetzen und demzufolge ginge die Partie relativ schnell dahin“, meinte ASV-Coach Michael Lerscht in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Nach der Pause gab es ein kurzes Aufbäumen. Mir tut das vor allem leid für unsere vielen mitgereisten Fans“, so der Trainer weiter. Während die Enttäuschen auf der einen Seite deutlich war, war es die Erleichterung über den Sieg auf der anderen. „ „Wir sind erleichtert, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Wir hatten sehr, sehr großen Respekt vor dieser Aufgabe und der Gesamtsituation. Natürlich brauchten wir diese zwei Punkte und natürlich hat auch jeder von uns erwartet, dass wir die Punkte heute holen“, erklärte Frank Carstens. „Die Verteidigung hat sehr gut von Anfang an geklappt. Malte hatte heute seinen besten Tag, das war die Initialzündung für uns“, so der Trainer der Mindener weiter, stellte aber auch klar: „Wir sind oft ausgespielt worden und wenn die Chancen genutzt werden, kann das alles anders aussehen.“

GWD Minden – ASV Hamm-Westfalen 32:23 (16:9)

GWD: Semisch (18 Paraden), Shamir (3 P.) – Janke, Kranzmann (1/1 7m), Richtzenhain (3), Korte (4/2), Pieczkowski, Ahouansou (6), Holpert, Stoyke, Staar (4), Sebetic (6), Bitsch, Urban (1), Darmoul (7), Pehlivan

ASV: Bozic (2 P.), Hertlein (5 P.) – Leventoux (1), Huesmann (4/1), Fuchs, Patrail, Schulze (3), Pretzewofsky (5), Bornemann, Orlowski (1), Dayan (2), Savvas (5), von Boenigk (1), Wieling, Bauer (1)

Zuschauer: 2.050

Schiedsrichter: Yannick Otto und Raphael Piper

Zeitstrafen: GWD 6 min, ASV 6 min