Besondere Ehre für den ASV
Eine ganz besondere Ehre wurde am späten Montagvormittag den Handballern des ASV Hamm-Westfalen zuteil. Oberbürgermeister Marc Herter empfing Mannschaft und Stab des frischgebackenen Erstligisten zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hamm. Der ursprünglich für Mitte Juni direkt nach dem Aufstieg vorgesehene Empfang musste damals aufgrund tagesaktueller Geschehnisse abgesagt werden, nun wurde er nachgeholt.
„Ich sage es wie am Abend des Aufstiegs: Heute trägt die ganze Stadt Rot – zumindest im Herzen“, so gratulierte der Oberbürgermeister den Spielern und Verantwortlichen noch einmal zur besonderen Leistung, dem Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse des Handballs. Man sei stolz, dass der ASV hier nun die Stadt Hamm repräsentiere, so Herter weiter, der am Abend zuvor selbst das Duell der Aufsteiger in Gummersbach erlebte, in dem die Westfalen denkbar knapp unterlagen. „Das war eine mega Leistung, sich in dieses Spiel wieder reinzukämpfen“, betonte der OB, der auch klarstellte, dass der Eintrag in das Goldene Buch eine hohe Anerkennung für das Geleistete in der abgelaufenen Spielzeit darstelle.
Für die gerade begonnene Saison in der ersten Liga wünschte Herter der Mannschaft des ASV und den Verantwortlichen, die „dieses mit ihrer Arbeit erst möglich machen“, viel Erfolg. „Es sind ja gerade erst drei Spieltage gespielt“, so Marc Herter, der versprach, in dieser Saison noch häufiger bei den Spielen dabei zu sein. „Aber vielleicht eher in der eigenen Halle, das hat ja gestern nicht so viel Glück gebracht.“
Dankbar angesichts der Anerkennung zeigte sich ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers im Namen des ganzen ASV: „Im ersten Moment schmeckt das nach der gestrigen knappen Niederlage noch nicht so ganz. Aber das ist ja eine besondere Angelegenheit, die sich die Mannschaft durch die letzte Saison verdient hat. Wir wissen, dass wir auch ein Botschafter für die Stadt Hamm sind und wollen dieser Rolle auch in dieser Saison gerecht werden. Auch in der zweiten Liga vertritt man seine Farben bundesweit – das mediale Echo und das Interesse am Oberhaus ist aber eben doch etwas ganz anderes. Ein Dank gilt an dieser Stelle allen, für die wir in diesem Moment in gewissem Sinne mitunterzeichnet haben: jedem einzelnen Fan, jedem Sponsor und natürlich auch der Stadt Hamm, die uns unterstützt“.
Eines ließ sich der Ex-Profi dann nicht nehmen: Nach Abschluss der Unterzeichnung stöberte Lammers gemeinsam mit seinem Geschäftsführer-Vorgänger Franz Dressel noch in den Unterschriften aus dem Jahr 2010, als der ASV sich nach seinem ersten Erstligaaufstieg mit seinem damaligen Team eintragen durfte. Co-Trainer Christof Reichenberger konnte dazu auch noch beitragen: Zwar war er 2010 nicht dabei, durfte aber 1989 nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit der B-Jugend bereits einmal im Goldenen Buch der Stadt Hamm unterschreiben. „Das war noch unter Oberbürgermeisterin Sabine Zech“, erinnerte sich Reichenberger an das Jahr, in dem aus dem aktuellen Kader überhaupt erst zwei Spieler geboren waren. Fest steht: Der ASV hat durchaus schon einiges zur Stadtgeschichte beigetragen.
Empfang abgesagt
Es hätte noch einmal ein Tag der Freude sein sollen beim ASV Hamm-Westfalen. Nachdem die A-Jugend am Sonntagmittag durch einen 17:14-Erfolg gegen Cottbus beim Qualifikationsturnier die Teilnahme an der A-Jugendbundesliga 2022/23 gesichert hat, sollte der frischgebackene Erstligaaufsteiger der Männer von Hamms Oberbürgermeister Marc Herter empfangen werden.
Doch dieser Empfang am Schloss Oberwerries wurde kurzfristig nach Absprache unter den Verantwortlichen aufgrund der folgenschweren Ereignisse an der Hochschule Hamm-Lippstadt (siehe Berichterstattung Westfälischer Anzeiger) abgesagt und soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. „Das war in unser aller Augen alternativlos. Die HSHL ist ein enger Partner von uns und wir nehmen großen Anteil daran, was dort geschehen ist. Und das geht der Stadtführung ja ganz genauso. Da hätte eine solche Veranstaltung einfach nicht gepasst“, betonte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers. Der Empfang inklusive Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hamm soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Vergleich der Social Media-Aktivitäten
In ihrer ersten Woche beim Handball-Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen ist die finnische Praktikantin Alina Viitala gleich mit einer besonderen Aufgabe betreut worden: Sie hat einen Vergleich der Aktivitäten aller Erst- und Zweitligisten in den Sozialen Medien vorgenommen und diesen nach Plattformen sortiert akribisch dokumentiert. Die umfangreichen Ergebnisse stellte der ASV nun der Öffentlichkeit zur Verfügung.
„Für uns ging es darum, dass Alina sich durch diese Rechercheaufgabe in den Handball-Bundesligen orientiert“, erklärte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers. „Und außerdem geben uns die Zahlen Informationen darüber, wo wir unsere Aktivitäten noch verbessern können. Das hat für uns einen ganz praktischen Wert – und sicher auch für alle anderen Handballvereine, weswegen wir die Daten gerne so zur Verfügung stellen“, so der Geschäftsführer weiter. Die Oberstufenschülerin hatte dabei den Blick auch über den Tellerrand hinaus gewagt und einige Fußball-, Eishockey und Basketballclubs in den Vergleich aufgenommen. „Für einen noch aussagekräftigeren Vergleich im Bereich der Sozialen Medien wären selbstverständlich auch die Interaktionsraten erforderlich – aber auch so ist das schon ein guter Fingerzeig“, betont auch Simon Kottmann, Leiter Kommunikation beim ASV. Künftig wird sich Viitala noch mit den Abläufen rund um Heim- und Auswärtsspiele befassen ebenso wie mit eingesetzten Marketinginstrumenten.
Seit dem 3. Februar ist sie zusammen mit drei anderen Schülern und Schülerinnen aus dem finnischen Valkeakoski in Hamm zu Gast. Nach einer Einführungs- und Orientierungswoche am Friedrich-List-Berufskolleg sin die Schüler nun bis zum 1. April in Hamm – und im Falle von Viitala beim ASV, die dort ein Sportpraktikum absolviert. „Über den Sport diese Art von Integration zu betreiben, macht uns als Stadt Hamm sehr stolz. Das ist mehr als vorbildlich und steht der Stadt gut zu Gesicht“, freute sich Oberbürgermeister Marc Herter mit den Kooperationspartnern zum Praktikumsstart im Rahmen der Auftaktveranstaltung im VIP-Bereich der WESTPRESS arena.
„Wir sind eine Schule aus Hamm und es ist wichtig, dass die Schüler viele positive Eindrücke aus unserer Stadt mit nach Hause nehmen“, lobte Dr. Heike Stiepelmann, Schulleiterin des Friedrich-List-Berufskollegs, das Projekt. Dementsprechend gastieren die Schüler auch in Hamm. Hier wurde eine tolle Übernachtungsmöglichkeit in Kortenbrucks Gästehof in Herringen gefunden, die über den Stadtsportbund vermittelt werden konnte. „Zu diesen positiven Eindrücken wollen wir natürlich gerne unseren Beitrag leisten. Das ist ein herausragendes Projekt, an dem wir uns gerne beteiligten“, betonte auch ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers.