Dank einer beeindruckenden Vorstellung hat sich der zweitplatzierte ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend in einem physisch sehr intensiven Spiel verdient mit 24:19 (13:8) gegen den ThSV Eisenach durchgesetzt. Mit dem Sieg sicherten sich die Westfalen zwei wichtige Zähler im Fernduell mit der drittplatzierten HSG Nordhorn-Lingen und beendeten vor 1.620 Zuschauern eine Siegesserie des ThSV von sechs Spielen.
„Der Torhüter hat uns heute den Zahn gezogen“, erklärte Gästetrainer Misha Kaufmann nach der Niederlage seiner Mannschaft im Rahmen der Pressekonferenz. Gerichtet war das besondere Lob an Felix Storbeck, der sich im Laufe des Spiels hinter einer sehr agilen Abwehr immer weiter steigerte und so auf eine 40-prozentige Quote gehaltener Bälle kam. Doch auch wenn das Ergebnis etwas täuschte: Bevor die Westfalen den Heimsieg bejubeln durften, musste die Mannschaft um Kapitän Fabian Huesmann, der an diesem Abend die 200er-Tormarke in dieser Saison übertraf, enorme Arbeit leisten.
Denn die unbequeme 5:1-Deckung stellte die Gäste mit dem vorgezogenen Fynn Hangstein erwartet vor Aufgaben. So erzwangen die Eisenacher einige Ballverluste und gingen zunächst mit zwei Toren in Führung. Erst in der neunten Minute gelang Gerrit Genz das zweite Tor für den ASV zum 2:3. In der Folge fand der ASV bessere Mittel, um zum Torabschluss zu kommen, insbesondere die Rückraumspieler nutzen die offensive Deckung, um sich im Duell mit den direkten Gegenspielern durchzusetzen. In der 16. Minute war es erneut Genz, der die erste Führung für die Gastgeber zum 6:5 erzielte. Storbeck parierte einen Siebenmeter gegen den besten Torschützen der Liga, Fynn Hangstein. Huesmann und Marian Orlowski erhöhten bis zur 22. Minute auf 8:5. Über zehn Minuten blieben die Gäste in dieser Phase ohne Torerfolg, der ASV hatte die Kontrolle über die Partie genommen, die ASV-Anhänger in der WESTPRESS arena riss es von den Sitzen. Auch danach gelang den Eisenachern wenig im Angriff, bis zur Pause bauten die Westfalen so die den Vorsprung auf 13:8 aus. Allerdings erarbeiten sich die Gäste genug Möglichkeiten, so dass die deutliche Führung nicht ganz den Spielverlauf in diesem Spitzenspiel wiedergab.
Entsprechend ging auch niemand davon aus, dass der ASV die Führung im zweiten Abschnitt nur noch verwalten müsse. Allerdings war klar, dass die Gäste ihre Offensivprobleme lösen müssten, um für den siebten Sieg in Folge in Frage zu kommen. Und dies gelang gegen die weiterhin sehr engagierte und bewegliche ASV-Abwehr größtenteils nicht. Hangstein wurde mit nur einem Feldtor bei zwei Treffern kein Faktor, auch Kreisläufer Peter Walz, der defensiv unermüdlich arbeitete und selbst den schnellen Dani Baijens nicht als Torschütze zur Entfaltung kommen ließ, blieb im Angriff unscheinbar. Lediglich das Außenspiel durch Ivan Snajder und Ante Tokic sorgte für Gefahr vor dem Tor der Gastgeber, immer wieder waren es die beiden, die die Gäste zumindest in Reichweite hielten.
So keimte in der 41. Minute bei den rund 40 mitgereisten Schlachtenbummlern des ThSV noch einmal Hoffnung auf, als Alexander Saul den Rückstand auf drei Tore verkürzte. Wegen eines Fouls in dieser Situation musste erst Jan Brosch für zwei Minuten auf die Bank, gut eine Minute später auch noch Gerrit Genz, der vorher noch den Pfosten traf. Aber die Gäste nutzten weder die doppelte Überzahl, noch die anschließende einfache Überzahl. Insgesamt gingen die rund 90 Sekunden in dieser Phase mit 2:1 an den ASV, der damit die spielentscheidende Phase für sich entschied.
Denn danach kamen der Tabellenvierte nicht näher als auf drei Treffer heran, auch von der Roten Karten gegen Benny Meschke in der 51. Minute ließen sich die Hausherren nicht mehr beirrren. Nach dem 22:18-Anschlusstreffer von Tokic machte der erneut überragende Spielgestalter Dani Baijens mit seinem einzigen Tor an diesem Abend und Huesmann alles klar, mit 24:18 etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende sorgten die Gastgeber für die Vorentscheidung. Zwar blieben die Gastgeber danach torlos, aber auch Eisenach traf nur noch einmal durch Snajder. Die Party auf den Rängen hatte derweil längst begonnen. Die Fans richteten bereits den Blick auf das Derby, zu dem der ASV am nächsten Samstag um 19 Uhr beim TV Emsdetten antritt.
ASV Hamm-Westfalen – ThSV Eisenach 24:19 (13:8)
ASV: Storbeck, Bozic – Genz (4), Huesmann (9/2), Brosch (3), Reimann, Engelhardt, Südmeier, Pretzewofsky, Schöße, Orlowski (3), Meschke, Baijens (1), Mikita, von Boenigk (2), Wieling (2)
ThSV: Jepsen, Lucin – Iffert, Wöhler, Potisk, Hangstein (2/1), Uhlshöfer, Walz (1), Tokic (3), Sousa (1), Dicker, Donker, Schneibel (2), Snajder (6), Weyhrauch, Saul (4)
Zuschauer: 1.620
Schiedsrichter: Maximilian Engeln, Felix Schmitz
Zeitstrafen: ASV 12 min und Rote Karte gegen Meschke (51.), ThSV 4 min
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Stimmungstechnischer Saisonhöhepunkt
Bleibt das Aufstiegsrennen ein Zweikampf zwischen ASV Hamm-Westfalen und HSG Nordhorn-Lingen oder nutzt der ThSV Eisenach seinen guten Lauf, um mit den zweitplatzierten Westfalen gleichzuziehen? Die Antwort auf diese Frage erhalten die Fans der 2. Handball-Bundesliga am Samstagabend, wenn es um 19:15 Uhr in der WESTPRESS arena zum direkten Vergleich der beiden Teams kommt.
Eine makellose Bilanz von 12:0 Punkten haben die Wartburgstädter vorzuweisen, für ASV-Coach Michael Lerscht seien sie daher neben Gummersbach die „Mannschaft der Stunde“. Am zurückliegenden Samstag erst gelang ihnen ein 26:24-Heimsieg gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Genau die Leidenschaft wie in diesem Spiel gepaart mit „Herz, Körpersprache, Mentalität, ein klares Gesicht“ erwarte er nun auch in Hamm, erklärte Trainerkollege Misha Kaufmann im Vorfeld des Auswärtsspiels. Die Zielsetzung ist nach sechs Siegen in Folgen klar: „Erstmals seit meinem Amtsantritt könnten wir zumindest über Nacht auf Platz 2 stehen. Und das ist unser Ziel“, so Kaufmann.
Die westfälischen Handballfans dürfen sich also nicht nur auf ein sportliches Spitzenspiel freuen, auch stimmungstechnisch verspricht das Duell mit dem selbstbewussten Gast ein Höhepunkt der Saison zu werden. Der ThSV setzt erstmalig in dieser Spielzeit einen Fanbus ein. Die WESTPRESS arena dürfte so also zwar mehrheitlich in Rot besetzt sein, aber eben nicht ausschließlich. „Das ist doch gerade toll, wenn es auch ein Fanlager des Gegners gibt. Aber ich gehe natürlich davon aus, dass unsere Fans sich deutlich durchsetzen“, erklärte Rückraumspieler Jan von Boenigk vor dem Duell am Freitag, zu dem die Verantwortlichen wieder die Aktion „Rote Wand“ ausrufen. Das funktionierte bereits gegen den VfL Lübeck-Schwartau hervorragend, als knapp 1.700 Handballfans für eine sehr stimmungsvolle Kulisse sorgten.
Entsprechend groß ist die Vorfreude bei den Westfalen auf das vorletzte Heimspiel der Saison, wie auch ASV-Kapitän unter der Woche im Presseinterview betonte: „Wir schauen nur auf dieses nächste Spiel. Und da spielen Serien und Platzierung keine Rolle. Wir spielen zuhause, 60 Minuten und wollen die zwei Punkte.“ Personell hat Trainer Michael Lerscht am Samstag möglicherweise alle Optionen mit Ausnahme von Abwehrchef Markus Fuchs zur Verfügung. „Wir sind in der Endphase einer langen und kräftezehrenden Saison. Aber natürlich will jetzt jeder spielen und helfen. Jeder hat so seine Blessuren“, so Lerscht. Man werde im Einzelfall am Samstag gemeinsam kurzfristig über die Einsätze entscheiden.
Karten für das Spiel gibt es noch an der Abendkasse, die um 17:45 Uhr öffnet. Sämtliche Auflagen für den Besuch der Arena sind aufgehoben. Wer es nicht dorthin schafft, kann die Partie wie gewohnt live über SportDeutschland.TV oder Radio Lippewelle verfolgen.
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Kampfgeist wurde nicht belohnt
Gegen einen erwartet starken ThSV Eisenach unterlag der ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend mit 27:25 (16:10). Dank einer starken kämpferischen Leistung und einer deutlichen Steigerung in Halbzeit zwei kam der ASV zwar trotz teils hoher Rückstände noch für einen Punktgewinn in Frage – am Ende war die Hypothek aus einer schwachen ersten Hälfte aber zu hoch.
Sechseinhalb Minuten ohne Tor, zwei Offensivfouls, ein verworfener Siebenmeter – der ASV Hamm-Westfalen hatte sich beim ThSV einen folgenschweren Fehlstart geleistet. So liefen die Gäste vor 500 zugelassenen Zuschauern in der Werner-Assmann-Halle von Anfang an einem Rückstand hinterher. Das frühe 3:0 bauten die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde auf 7:2 aus. In der Abwehr bekamen die Westfalen, bei denen Jan Brosch frühzeitig mit zwei Zwei-Minuten-Strafen bedacht wurde, weiterhin keine Kontrolle über die effektiv durchgeführten Angriffe des ThSV. Im Angriff versuchte Trainer Michael Lerscht es mit dem siebten Feldspieler. Somit stabilisierte sich in der Folge zumindest das Angriffsspiel des ASV, eine spürbare Verkürzung des Rückstands gelang aber nicht. Es ging mit einem leistungsgerechten 16:10 für Eisenach in die Pause.
Die ersten fünf Minuten des zweiten Abschnitts verliefen ähnlich. Nach dem 18:11 durch Jonas Ulshöfer spielten sich nun aber die Westfalen immer besser ins Spiel. In der Abwehr gelangen Ballgewinne, Matej Mikita und Dani Baijens verkürzten auf fünf Treffer. In der 40. Minute bot sich dann sogar die Gelegenheit, bei 19:14 noch näher heranzukommen – doch stattdessen leisteten sich die Gäste einen Fehlpass und der ThSV ging wieder beruhigend mit 20:14 in Führung.
Aber der ASV gab sich nie auf. Erneut gelangen nach 22:16 dank toller Paraden von Felix Storbeck zwei Treffer in Folge. Doch nach dem 22:18 konterte Eisenach innerhalb von nur 16 Sekunden doppelt: Alexander Saul und Willy Weyhrauch warfen den Gastgeber, bei dem Ante Tokic zwischenzeitlich die Rote Karte gesehen hatte, wieder mit 24:18 in Führung. Weiterhin bewiesen die Gäste Moral, kämpften sich durch zwei Tore von Gerrit Genz und einen Treffer von Alexander Engelhardt auf 24:21 heran.
Nach dem erneuten Tor von Eisenach nahm Michael Lerscht etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende eine Auszeit – mit Erfolg. Zweimal nutzte Genz seine Chancen, der ASV war beim 25:23 wieder in Reichweite eines Punktgewinns. Um die nun offensive Abwehr der Westfalen auszuschalten, wechselte Eisenachs Coach Misha Kaufmann konsequent im Angriff einen zusätzlichen Feldspieler ein. Die Überzahl im Angriff nutzte Alexander Saul zum 26:23 – der folgende Wurf auf das leere Tor verfehlte das Ziel. Eisenach machte sich nun doch auf den Weg zum Heimsieg gegen eine allerdings bis zur letzten Sekunde kämpfende Gästemannschaft. Zwar verkürzte Tim Wieling in der vorletzten Minute per Siebenmeter auf 26:24, die Zeit lief dem ASV aber davon. So mussten die Gäste, bei denen es Felix Storbeck im Tor noch auf 16 Parade bei mehr als 42 Prozent abgewehrten Bällen brachte, die Heimreise aus Eisenach trotz aller Bemühungen auch nach der achten Auflage mit leeren Händen antreten. Erfolgreichster Torschütze beim ASV war Tim Wieling mit acht Toren, fünf davon vom Siebenmeterpunkt.
Am nächsten Samstag steht dann gegen den TV Emsdetten der Auftakt zum Jahresendspurt an, der es mit drei Heimspielen innerhalb von acht Tagen noch einmal in sich hat.
ThSV Eisenach – ASV Hamm-Westfalen 27:25 (16:10)
ThSV: Jepsen, Eichberger – Iffert (1), Wöhler (1), Hangstein (4), Ulshöfer (1), Walz (1), Hideg, Tokic (3), Sousa (1), Dicker (2), Donker, Schneibel (5), Snajder (1), Weyhrauch (2), Saul (5)
ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (4), Huesmann, Brosch (4), Fuchs (1), Reimann, Engelhardt (1), Südmeier (1), Pretzewofsky, Orlowski, Baijens (4), Mikita (1), von Boenigk (1), Wieling (8)
Schiedsrichter: Maximilian Engeln, Felix Schmitz
Letztes Auswärtsspiel des Jahres
Zum letzten Auswärtsspiel des Jahres tritt der ASV Hamm-Westfalen am Samstag um 19:30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle in Eisenach an. Danach folgen die drei Heimpartien gegen TV Emsdetten, SC Magdeburg und TV Hüttenberg. Doch zunächst gilt die volle Konzentration der Westfalen der anstehenden Aufgabe beim 16. der 2. Handball-Bundesliga.
Nach coronabedingter Pause – der ThSV absolvierte erst zwölf Spiele in dieser Saison – drehten die Eisenacher zuletzt richtig auf. So gelang in Aue ein 24:33-Kantersieg, in Ludwigshafen ein 23:23 und bei der HSG Nordhorn-Lingen am Sonntag in letzter Sekunde durch Jannis Schneibel ein überraschender 26:27-Sieg. Doch dieser Ergebnisse hätte es aus Sicht des ASV als Mahnung gar nicht bedurft: „Zunächst einmal darf man gar nicht auf die Tabelle schauen. Gewinnt Eisenach seine Nachholspiele, steht die Mannschaft in der vorderen Tabellenhälfte“, warnt ASV-Trainer Michael Lerscht vor dem Gegner, der im direkten Vergleich bei 14 Aufeinandertreffen achtmal siegreich war, der ASV nur fünfmal.
Bemerkenswert zudem: In Eisenach ist dem ASV in einem Ligaspiel noch kein Sieg gelungen. „Jede Serie hat einmal ein Ende. Rufen wir unser Potenzial ab, kommen wir auch in Eisenach für Punkte in Frage“, ist Lerscht durchaus zuversichtlich, beim ThSV weitere Zähler zu sammeln. Während Eisenachs Trainer Misha Kaufmann erstmalig in dieser Spielzeit wohl auf alle Akteure zurückgreifen kann, wird beim ASV Torwart Vladimir Bozic wegen einer Muskelverletzung ausfallen. Dafür wird Jan Wesemann ins Aufgebot rücken.
Anwurf ist am Samstag um 19:30 Uhr, übertragen wird die Partie live und kostenfrei über SportDeutschland.TV.
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ASV tritt auf der Stelle
Der ASV Hamm-Westfalen tritt in der 2. Handball-Bundesliga weiterhin auf der Stelle. Im umkämpften Spiel des 26. Spieltags unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht am Samstag beim ThSV Eisenach mit 28:25 (14:14).
Damit versäumten es die Westfalen erneut, sich einen deutlicheren Puffer zum unteren Tabellendrittel zu erspielen. Den Ausschlag für den ThSV gab ein glänzend aufgelegter Torwart Blaz Voncina, der es am Ende auf 16 Paraden brachte und dabei fast 40 Prozent der ASV-Würfe entschärfte. Dabei sah es zunächst aus, als könnten die Gäste an die gute Leistung gegen Spitzenreiter Hamburg anknüpfen und zwei Punkte aus der Werner-Assmann-Halle entführen. Marian Orlowski und Jo Gerrit Genz warfen den ASV mit 0:2 in Führung. Der frischgebackene Papa Merten Krings erhöhte in der 21. Minute erstmalig auf eine Drei-Tore-Führung. Nach diesem 8:11 reagierte ThSV-Coach Markus Krauthoff und stellte die Gastgeber in einer Auszeit neu ein – mit Erfolg. Denn in der Folge kämpfte sich Eisenach ins Spiel, zur Pause stand es 14:14-Unentschieden.
Während es in der ersten Halbzeit mehrfach noch ASV-Torwart Felix Storbeck war, der mit seinen Paraden den gegnerischen Angriff vor Aufgaben stellte, sollte in Halbzeit zwei Voncina mehr und mehr zum Faktor werden. Nun war es der ASV, der immer wieder nachziehen musste. Bis zum 20:20 in der 43. Minute gelang das noch. Dann blieben die Westfalen fast fünf Minuten ohne Torerfolg. Aber noch einmal gelang der Ausgleich, nach dem 22:22 durch Marian Orlowski sorgte der ThSV mit drei Toren in Folge für die Vorentscheidung. Wieder blieb der ASV über vier Minuten ohne Treffer. Die 25:22-Führung ließen sich die Gastgeber nicht mehr nehmen, auch wenn die Gäste alles riskierten. Am Ende sicherte sich der ThSV durch ein 28:25 beide Punkte.
ThSV Eisenach – ASV Hamm-Westfalen 28:25 (14:14)
ThSV: Voncina, Eichberger, Fehr – Volar, Iffert, Wöhler, Potisk (3), Hideg, Tokic (1), Dicker (6), Obranovic, Schneibel, Walz (3), Snajider (9/5), Weyhrauch (1), Saul (5)
ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (4), Huesmann, Fuchs, Spiekermann, Rubino Fernandez (2), Schwabe (3), Krause, Krings (8), Pretzewofsky, Orlowski (7/2), Schöße, Franke, von Boenigk (1)
Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke
Zeitstrafen: ThSV 12 min, ASV 6 min
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ASV rückt durch 33:23 vor
Zumindest für einen Tag hat der ASV Hamm-Westfalen am 7. Spieltag die Tabellenführung der 2. Handball-Bundesliga zurückerobert. Gegen den ThSV Eisenach waren die favorisierten Westfalen von Beginn an spielbestimmend, am Ende siegte die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht deutlich mit 33:23 (19:10).
Stärkster Akteur bei den Gastgebern war Torwart Felix Storbeck, der in seinen rund 50 Minuten Einsatzzeit 18 Bälle parierte und es dabei auf eine Quote von über 54 Prozent gehaltenen Würfen brachte. „Das Spiel war vom Anfang bis zum Ende klar. Wir haben es nicht geschafft, am Torhüter Storbeck vorbeizukommen“, analysierte ThSV-Trainer Markus Krauthoff-Murfuni direkt nach dem Spiel. „Wir haben von allen Positionen Chancen ausgelassen. Der Kampf war da, wir haben versucht zurückzukommen und wir haben die Chancen herausgespielt, aber zwölf bis 14 freie Würfe ausgelassen. Am Ende sind wir am Torhüter gescheitert“, so der Coach weiter. Man müsse sich die Sicherheit nun im Training holen, am Mittwoch empfängt Eisenach den TV Emsdetten. „Mittwoch geht es hart weiter, wir müssen andere Mannschaften als den ASV schlagen. Da gehört der TV Emsdetten definitiv zu“, so Krauthoff-Murfuni.
Auch ASV-Trainer Michael Lerscht lobte die Leistung von Felix Storbeck, sah aber auch weitere Gründe für den Sieg. „Wir hatten großen Respekt vor dem Spiel. Wollten das Maximum reinwerfen, gerade nach der Dessau-Niederlage. Wir haben eine sehr konzentrierte Leistung in allen Mannschaftsteilen gebracht. Felix Storbeck hat uns sehr geholfen, gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit hält er wichtige Bälle und lässt die Gäste so gar nicht erst reinkommen. Aber auch alle Spieler von der Bank haben funktioniert und sofort voll da gewesen“, so Lerscht. Gerade nach der langen Pause sei es gut gewesen, dass die Mannschaft so schnell wieder in den Wettkampfmodus gekommen ist. Lerscht: „Hut ab, das ist wirklich nicht selbstverständlich.“
Den Grundstein für den Sieg legte der ASV schon in den Anfangsminuten, Jan Brosch und zweimal Marten Frank warfen die Hausherren mit 3:0 in Führung, bis zur siebten Minute erhöhte der ASV auf 5:1. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit bauten die Westfalen die Führung über 14:6 (23.Minute) bis 19:9 aus. Mit dem Schlusspfiff des Abschnitts stellte Adrian Wöhler durch sein Tor den Pausenstand von 19:10 her.
Zu diesem Zeitpunkt war klar: Nur mit einer deutlichen Steigerung und einem starken Start in die zweite Halbzeit könnte der ThSV noch in Reichweite eines Punktgewinns kommen. Aber gleich mehrfach ließen die Gäste Chancen ungenutzt, scheiterten in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts an Storbeck. So verteidigte der ASV bis zur 40. Minute den Vorsprung zum 29:20 – und bog endgültig auf die Siegerstraße ein und übernahm damit zumindest bis Sonntag die Tabellenführung, die der VfL Gummersbach durch einen Erfolg gegen Hamburg übernehmen könnte. Dank der hohen Führung bot sich zudem für Michael Lerscht noch die Gelegenheit, den Nachwuchsspielern Spielzeit zu gewähren. So bekam auch Kreisläufer Melf Krause aus der Drittligamannschaft seine ersten Bundesligaminuten im ASV-Dress.
Für den ASV geht es dann am Mittwoch um 19:30 Uhr beim TuS Ferndorf weiter, schon am Samstag um 19:15 Uhr steht das nächste Heimspiel gegen den HC Elbflorenz-Dresden an.
ASV Hamm-Westfalen – ThSV Eisenach 33:23 (19:10)
ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (4), Huesmann (3/3), Brosch (5), Fuchs (2), Spiekermann (1), Rubuino Fernandez (1), Schwabe (1), Südmeier (4), Krause, Pretzewofsky, Orlowski (7), Franke (4), von Boenigk (1)
ThSV: Voncina, Eichberger – Kikanovic, Wöhler (5/2), Potisk (2), Ulshöfer (2), Tokic (3), Alaj, Dicker, Mürköster, Obranovic (1), Beciri (1), Snajder, Weyhrauch (6/1), Saul (3)
Schiedsrichter: Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro
Zeitstrafen: ASV 4 min, ThSV 2 min
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Heimspiel gegen Eisenach
Mit einer klaren Zielsetzung geht der ASV Hamm-Westfalen in das Heimspiel am Samstag (19:15 Uhr) gegen den Tabellenelften ThSV Eisenach: Beide Punkte sollen in Hamm bleiben.
„Es ist einfach schön, dass wir wieder ran dürfen. Wir wollen das Maximum für uns herausholen“, stellt ASV-Trainer Michael Lerscht unmissverständlich klar. Während die Westfalen mit 8:2 Punkten gut in die Saison gestartet sind, sammelte der ThSV bisher nur vier Punkte, beim weiterhin punktelosen Aufsteiger Fürstenfeldbruck und zuhause gegen die HSG Konstanz.
Noch eines unterscheidet die Teams: Während der ASV in dieser Saison noch kein Heimspiel vor Zuschauern bestreiten durften, ist die Partie am Samstag für den ThSV insgesamt die erste in der Saison ohne Zuschauer. „Vielleicht ein kleiner Vorteil für die Gäste. Die Heimfans puschen das eigene Team, erhöhen andererseits den Druck auf die Heimmannschaft. Während meiner aktiven Karriere war es stets besonders reizvoll, mit einer starken Leistung die Halle des Gastgebers zum Schweigen zu bringen“, meinte Markus Krauthoff-Murfuni, Trainer des ThSV unter der Woche.
Für die Westfalen ist dieser Umstand dagegen fast schon Gewohnheit: „Aber das können wir ja ohnehin nicht beeinflussen. Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können“, so Lerscht weiter, der einen Gegner „mit unterschiedlichen Deckungsformationen und einer guten Mixtur im Angriff“ erwartet. Lerscht: „Da rollen einige Aufgaben auf uns zu, auf dir wir uns aber in dieser Woche gut vorbereitet haben.“ Personell wird die Situation beim ASV voraussichtlich unverändert sein – nur der Langzeitverletzte Merten Krings fällt nach aktuellem Stand aus.
Anwurf der Partie ist am Samstag um 19:15 Uhr, wie immer wird das Spiel live über SportDeutschland.TV (Kommentar: Simon Kottmann und Jens Gawer) und von Radio Lippe Welle Hamm (Kommentar: Christian Fecke) übertragen.
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Kollektive Erleichterung
Als der Sieg fünf Minuten vor dem Schlusspfiff zum Greifen nah war, standen die 2102 Fans in der WESTPRESS arena, klatschten und besangen ihr Team. Die Erleichterung nach dem 32:27 (14:13-Erfolg) des ASV Hamm-Westfalen in der Partie des 23. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga gegen den ThSV Eisenach war deutlich zu spüren.
„Ich bin sehr zufrieden. Wir wollten anders als in der Vorwoche auftreten – ich denke, das ist uns gut gelungen. Wir haben uns vor allem in der zweiten Halbzeit gesteigert, waren in der Deckung disziplinierter und mutiger im Angriff“, resümierte ASV-Trainer Kay Rothenpieler.
Die erste Halbzeit war über weite Strecken eng umkämpft. Das optische Übergewicht hatten die Hausherren, die auch folgerichtig durch gut aufgelegten Winterzugang Michael Oehler (2.) in Führung gingen. Zwei Treffer von Stefan Lex (4./6.) und der der Start war mit 3:0 perfekt. Die Gäste ließen den ASV folglich aber nicht davonziehen, sondern kämpften sich zurück in die Partie und gingen durch das Tor von Ivan Snajder (13.) sogar erstmalig in Führung. Eine Rote Karte gegen Duje Miljak nach einem Schubser gegen Oehler (15.) schwächte die Thüringer zumindest zunächst nicht merklich.
So blieb es bis zur Halbzeit ein enger Schlagabtausch, besonders ThSV-Schlussmann Marius Noack, Yoav Lumbroso und Luka Kikanovic machten der Hammer Defensive das Leben schwer. Jan von Boenigk sorgte eine Minute vor dem Halbzeitpfiff für erneute Führung der Hammer, mit 14:13 ging es in die Kabinen.
Von der Ausgeglichenheit war mit Wiederanpfiff des Schiedsrichtergespanns Christian Hannes und David Hannes nicht mehr viel übrig. Hamm war jetzt klar der Herr im eigenen Haus. Vor allem die treffsicheren und agilen Fabian Huesmann und Jan von Boenigk (je sieben Treffer im Spiel) sorgten dafür, dass die Westfalen sich zügig absetzten, 23:18 stand es nach 40 Minuten.
Eisenach gelang es nicht mehr, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Ein Grund dafür waren auch einige Paraden von Olli Krechel sowie ein ansatzloser und deshalb frenetisch bejubelter Treffer von Marten Franke (56.). Dank der starken Leistung im zweiten Abschnitt war der 32:27-Erfolg hochverdient.
„Wir wollen weiter oben dran bleiben und richten den Fokus voll auf die schwierige Aufgabe in Schwartau“, blickte Rothenpieler kurz nach der Schlusssirene schon auf das Gastspiel beim VfL Lübeck-Schwartau am Freitag (ab 19.30 Uhr). (mby)
ASV: Storbeck, Krechel – Huesmann (7/3), Milde (2), Brosch (2), Fuchs, Oehler (3), Lex (2), Südmeier (3), Papadopoulos, Krings (2), Pretzewofsky (2), Kropp, Franke (2), von Boenigk (7)
Zeigte beim Sieg gegen Eisenach eine starke Leistung: ASV-Winterzugang Michael Oehler. – Foto: Wegener
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Eisenach im Porträt
Es war die Überraschungsmannschaft der Hinrunde: Die hervorragenden Leistungen des ThSV Eisenach zogen die Aufmerksamkeit der Liga auf sich. Der Aufsteiger überzeugte und fuhr Sieg um Sieg ein. „Vor allem kämpferisch war das richtig stark, was Eisenach gespielt hat“, meint ASV-Kreisläufer André Kropp anerkennend.
Die Mannschaft von ThSV-Trainer Sead Hasanefendić hielt sogar lange Anschluss an die Spitze, lag nach 14 Spieltagen auf Platz fünf. Auch der ASV Hamm-Westfalen bekam die Wucht zu spüren, kassierte im Hinspiel eine 24:29-Niederlage.
Doch dann ging (fast) nichts mehr. Es schien, als hätten die Thüringer das Siegen verlernt. Im Dezember kassierte Eisenach vier Niederlagen aus vier Partien. Inzwischen ist der ThSV bis auf Platz zehn hinabgepurzelt. Genau deshalb warnt Kropp jedoch: „Die Eisenacher stehen unter Zugzwang. Sie werden mit allen Mitteln versuchen, die Negativserie zu beenden.“ Zuletzt kassierten die Thüringer zumindest nur eine knappe Niederlage gegen die formstarke SG BBM Bietigheim. „Wir waren gegen einen Aufstiegsanwärter bis in die Schlussphase dran. Das zeigt unser Potenzial. Wir müssen Vertrauen in uns selbst haben. Es gilt Ruhe zu bewahren. Für uns gilt es nun, die kommenden vier Auswärtsaufgaben in Folge anzunehmen“, erklärt Rene Witte, Geschäftsführer und Manager des ThSV Eisenach auf der Vereinshomepage.
Genau da hat auch Alexander Saul, Rückraumspieler des ThSV, versucht, Ursachenforschung für die schlechte Form der Thüringer zu betreiben: „Wir sind mit vielen jungen und zweitliga-unerfahrenen Spielern unterwegs. Da dauert es, bis jeder die Kurve kriegt und zu Stabilität findet. Wir hadern alle selbst mit uns. Während der ‚Festspielwochen‘, mit vier siegreichen Heimspielen am Stück binnen vier Wochen, haben wir unser Ding durchgezogen, uns nicht mit Nebenschauplätzen beschäftigt, haben unseren Stiefel 60 Minuten konsequent beibehalten. Aber uns fehlt die Konstanz.“ Mit Blick auf die nächsten Auswärtsspiele, angefangen mit der Partie beim ASV Hamm-Westfalen, meint Saul: „Wir wissen, wir treffen auf ganz starke Kontrahenten. Das ist nicht wegzudiskutieren. In keinem der anstehenden Spiele sind wir in der Favoritenrolle. Wir müssen aber alles versuchen, um zu punkten. Wir müssen mit voller Konzentration zu Werke gehen, stets das Maximale herausholen.“
Hamms Trainer Kay Rothenpieler erwartet einen Gegner, der „sehr aggressiv deckt. Die Eisenacher leben von der Emotionalität und sind immer für eine Überraschung gut. Auch mit Blick auf die Defensive: Mal spielen sie im 5:1, mal im 6:0. Wir müssen gegen sie unsere Basics wieder einbringen, das ist grundlegend für ein erfolgreiches Spiel.“
Nach überragendem Start liegt der ThSV Eisenach mittlerweile im Tabellenmittelfeld. – Foto: ThSV Eisenach
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“Wollen unbedingt gewinnen”
Nicht lange um den heißen Brei sprach ASV-Trainer Kay Rothenpieler mit Blick auf die schmerzvolle 27:31-Niederlage im Derby beim TV Emsdetten: „Die erste Halbzeit war schlecht. Wir haben nicht das typische Derbyfeeling angenommen und die erste Halbzeit in allen Bereichen verpennt.“ Zwei, drei Fehler zu viel sorgten auch im zweiten Durchgang dafür, dass es nicht für einen Punktgewinn reichte.
Am Freitag (ab 19 Uhr) gastiert der ThSV Eisenach in der Partie des 23. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga in der WESTPRESS arena. Die Marschroute für Rothenpieler ist klar: „Da wollen wir es besser machen. Wir müssen vor unseren Fans eine andere Körpersprache an den Tag legen. Von Anfang an wollen wir zu unserem Spiel finden und so Eisenach erst gar nicht in die Partie kommen lassen. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen“, so der kämpferische Hammer Coach.
Um im Aufstiegsrennen weiter gute Karten zu behalten, wäre der doppelte Punktgewinn gegen die Thüringer wichtig, das macht auch der Blick auf die Tabelle klar: Nach der Pleite beim TVE rutschte der ASV gleich um drei Plätze ab und ist jetzt nur noch Fünfter. Doch das Gute: TUSEM Essen auf Platz zwei ist lediglich einen Zähler entfernt. Die SG BBM Bietigheim, die aktuell den dritten Rang belegt, weist auch die deutlich schlechtere Differenz als der ASV auf (+3/+54).
Die Ausgangslage ist vor dem Duell mit Eisenach eindeutig: Hamm hat aktuell 29 Zähler auf dem Konto, Eisenach acht weniger. Der ThSV liegt auf Platz zehn. Außerdem gilt es noch, die Hinspielniederlage wieder wettzumachen: 29:24 siegte Eisenach, angeführt vom torgefährlichen Rückraumspieler Alexander Saul und dem wuchtigen Rechtsaußen Ante Tokic.
Mit der WESTPRESS arena im Nacken will Rothenpieler die bislang durchwachsene Bilanz im Jahr 2020 (ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen) aufpolieren. „Wir werden uns wieder auf unsere Stärken konzentrieren müssen und weniger auf Eisenach. Die Fans haben uns auch in Emsdetten richtig gut unterstützt. Im nächsten Heimspiel wollen wir es wieder besser machen.“ Und mit einem Sieg wieder positiv in die heiße Phase der Saison gehen. (mby)
Für den ASV geht’s am Freitag gegen Eisenach. – Fot0: ThSV Eisenach