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ASV verpflichtet Talent von den Füchsen

Der ASV Hamm-Westfalen hat eine weitere offene Position zur neuen Saison besetzt. Von den Füchsen Berlin wechselt Ole Machner nach Hamm. Der Linksaußen erhält beim aktuellen Tabellendritten der 2. Handball-Bundesliga einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Der erste Kontakt zum 21-Jährigen kam über Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning zustande, dann ging es vergleichsweise schnell. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe beim ASV“, betonte der gebürtige Potsdamer, der zum ersten Mal in eine andere Stadt wechselt. „Die wichtigsten Ziele für mich sind eine persönliche und sportliche Weiterentwicklung und natürlich mit dem ASV erfolgreich zu sein“, so Machner. Auf seiner Position wird er bei den Westfalen zusammen mit Kapitän und Toptorschütze Fabian Huesmann auflaufen. Marchner: „Bisher habe ich im Grunde immer mit Gleichaltrigen gespielt. Ich freue mich darauf, von einem erfahrenen Spieler zu lernen.“ Somit gibt es gleich eine Parallele zwischen ihm und dem ASV-Kapitän, der ebenfalls als junger Spieler zu den Westfalen wechselte und sich damals mit dem Zweitliga-Torschützenkönige Vyron Papadopoulos die Position teilte. Eine Erfahrung durfte aber auch der 21-Jährige schon sammeln: Bei seinem ersten Erstligaeinsatz für die Füchse Berlin erzielte der Linksaußen am 3. Mai vergangenen Jahres beim TVB Stuttgart seine ersten beiden Tore im Oberhaus. „Ich freue mich für Ole und den ASV, dass sie zusammengefunden haben“, betonte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. „Ich bin mir sicher, dass er die Lücke, die Alexander Schulze hinterlässt, schließen wird.“

Großer Kampf bleibt ohne Lohn

Kampfgeist und Einsatzwillen haben beim ASV Hamm-Westfalen am späten Sonntagnachmittag gestimmt, am Ende konnte der Tabellendritte die 34:36-Niederlage gegen Verfolger VfL Eintracht Hagen aber nicht abwenden. Schon vor dem Spiel vermeldete der ASV die Ausfälle des besten Feldtorschützen Nico Schöttle, auch Spielmacher Yonatan Dayan musste aufgrund seiner im Bietigheim-Spiel erlittenen Blessur diesmal komplett passen. Im Spielverlauf gesellte sich dann noch Kreisläufer Philip Jungemann aufgrund einer Rückenverletzung zu den Ausfällen, Trainer Michael Lerscht gingen somit auch im Innenblock ohne Schöttle und Jungemann die wirkungsvollen Alternativen aus.

Und die hätte es gegen einen erneut überzeugenden Gast gebraucht, um im Spielverlauf dagegen halten zu können. Der Start war noch verheißungsvoll, dem ASV boten sich gute Möglichkeiten. „Da hätten wir im Grunde sogar höher führen können, nutzen aber unsere Chancen nicht. Das war etwas ärgerlich“, meinte Lerscht direkt nach der Partie. Mit 3:1 (4.) und 7:5 (10.) lagen die Westfalen vorne. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel der Gastgeber. Hagen gelangen innerhalb von vier Minuten vier Tore, dem ASV keines. Bis zum 12:9 aus Sicht der Gäste blieb der VfL nun vorne. Eine Zeitstrafe gegen Philipp Vorlicek nutze der Hausherr dann aber, um auszugleichen. In der Folgezeit blieb es ausgeglichen. Die knappe 17:16-Halbzeitführung für Hagen stellte Pierre Busch per Siebenmeter fünf Sekunden vor der Pause her.

Aus der starteten die Gäste besser. Der ASV tat sich zusehends schwer, zu Toren zu kommen. Hagen ging durch Pouya Norouzi in der 41. Minute erstmalig mit vier Treffern in Führung (24:20). Wenig später wurde es noch deutlicher, der Ex-ASVer Kim Voss-Fels erhöhte auf 27:22 für Hagen. Noch deutlicher wurde es aber nicht mehr. Im Gegenteil, der ASV kämpfte sich wieder zurück in die Partie, Jakub Sterba verkürzte in der 52. Minute auf 29:31. Es folgte ein Aufreger für die Ränge der mi 2.290 Zuschauern besetzten WESTPRESS arena, die beim nun folgenden Tor von Frederic Stüber ein Offensivfoul gesehen hatten. Doch die Unparteiischen Christian Hannes und David Hannes, die zunächst sehr großzügig in ihren Bewertungen waren und im Spielverlauf zunehmend kleinlicher wurden, sahen dies anders. Somit legte Hagen wieder vor und am Ende kämpfte der ASV erfolglos gegen Gegner und fehlende Spieldauer. Somit blieb es bei einer Niederlage mit zwei Toren, die sowohl von Michael Lerscht also auch dessen Trainerkollege Stefan Neff als leistungsgerecht eingestuft wurde. Hagen sammelte damit in 2024 bisher 14:2 Punkte und ist neben dem VfL Potsdam Mannschaft der Stunde in der 2. Handball-Bundesliga.

Weiter geht es für den ASV nun am kommenden Freitag um 20 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen.

ASV Hamm-Westfalen – VfL Eintracht Hagen 34:36 (16:17)

ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (4, 4/5 7m), Fuchs, Scheerer, Artmeier, Schulze (1), Sterba (5, 1/1 7m), Jungemann, Zintel (7), Haunold (7), Bornemann, Runkel, J. Stüber (2), von Boenigk (8)

VfL: Grzesinski, Mahncke – Becker (2), Norouzi (6), Pröhl (1), Alves (1), Pieczkowski (3), Klein, Weck (2), Voss-Fels (6), Vorlicek (3), Styrmisson (7), F. Stüber (3), Jukic, Richter, Busch (2, 2/3)

Zeitrafen: ASV 12 min, VfL 10 min

Schiedsrichter: Christian Hannes, David Hannes

Zuschauer: 2.290

Pressekonferenz nach dem 27. Spieltag

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Jan von Boenigk wechselt im Sommer

Rückraum Jan von Boenigk wird den ASV Hamm-Westfalen im Sommer verlassen. Der 28-Jährige kehrt dann zum VfL Eintracht Hagen zurück, wo er einen Vertrag für vier Jahre unterschrieb.

Das Trikot des VfL trug der Linkshänder bereits von 2015 bis 2018, eher er zum ASV wechselte. “Wir bedauern die Entscheidung von Jan, respektieren diese selbstverständlich”, erklärte ASV-Geschäftsführer Guido Heerstraß bei der Bekanntgabe am Sonntag.

Jan von Boenigk kehrt im Sommer nach Hagen zurück. - Foto: Wegener

Schwächste Saisonleistung

 

 

Es war in fast jeder Hinsicht der schwächste Auftritt der Saison, den der ASV Hamm-Westfalen am Sonntagnachmittag beim VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga hinlegte. Am Ende unterlagen die Gäste verdient mit 41:26 (21:8). Während die einen diesen wohl am liebsten sofort vergessen wollen, wird er den anderen wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn den ASV in einer Halbzeit bei nur acht Toren zu halten, ist noch nicht vielen Gegnern gelungen.

Einzig Torwart Marcos Colodeti kam im Gehäuse der Westfalen noch in die Nähe einer Normalform und brachte es im Verlaufe der knapp 49 Einsatzminuten auf acht Paraden, ehe der frischgebackene Papa Felix Hertlein ihn ablöste. In allen anderen Mannschaftsteilen blieb der Erstligaabsteiger weit unter seinen Möglichkeiten. Nur 43 Prozent erfolgreich abgeschlossene Angriffe und 19 Technische Fehler belegen dies unter anderem deutlich. Dazu kam, dass die Gastgeber glänzend aufgelegt waren und jeden Fehler – und davon leisteten sich die Gäste genug für zwei oder drei Spiele – konsequent bestraften. So fiel der Heimsieg der wie im Rausch spielenden Hagener am Ende entsprechend deutlich aus.

Nicht einmal gelang es dem Tabellenzweiten, bei dem Yonatan Dayan auch wieder im Aufgebot stand, aber noch geschont wurde, im Laufe der Partie in Führung zu gehen. Zwar gleich Nico Schöttle den VfL-Führungstreffer aus der ersten Minute in der dritten Minute aus, danach gelang dem VfL eine 3:0-Serie.  Der ASV kam zwar wieder heran, nach dem 5:6-Anschlusstreffer von Jakub Sterba in der zehnten Minute gelang Hagen sogar ein 4:0-Lauf, fast sieben Minuten blieb der ASV ohne Torerfolg. Fehlwürfe und Fehlpässe reihten sich aneinander, in der Deckung offenbarten die Westfalen ungewohnte Lücken. Zur Halbzeitpause lag der VfL Eintracht Hagen bereits vorentscheidend mit 21:8 in Führung. Zwar verbesserte sich das Spiel der Gäste im zweiten Abschnitt, für eine richtige Wende war die Hypothek allerdings zu hoch. Immerhin honorierten auch die rund 150 mitgereisten Fans das Bemühen und klatschten ihren Spielern nach dem Schlusspfiff aufmunternden Beifall.

Stimmen zum Spiel

Michael Lerscht: „Ein verdienter Sieg für Hagen. Der Tag für uns heute zum Vergessen. Wir sind in allen Belangen nicht bereit, das Spiel knapper gestalten. Das müssen wir abhaken. Wir haben nach diesen ersten zehn Spielen vier Miese auf dem Konto. Aber unter dem Strich sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Unter dem Strich für uns ein bitterer Abend.“

Stefan Neff: „Das ist emotional etwas schwierig. Es ist genau andersherum als Mittwoch, als wir mit zehn Toren geführt haben. Es hat heute vieles zusammengepasst, wir haben uns dann in einen Rausch gespielt. Es war ein sehr gelungenes Debut von Alexander Weck, der sofort funktioniert hat. Maurice Paske im Tor war sehr stark. Es war ein fantastische Teamleistung. So niedergeschlagen wie wir Mittwoch waren, so erfreut sind wir heute. Mittwoch war es genau das Gegenteil. Wir haben heute die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit gezeigt, was möglich ist.“

VfL Eintracht Hagen – ASV Hamm-Westfalen 41:26 (21:8)

VfL: Paske (9 Paraden), Grzesinski (2 P.) – Buergin (2), Becker (1), Norouzinezhad (4), Pröhl, Alves (3), Klein (1), Weck (4), Voss-Fels (2), Vorlicek (5), Spohn (5), Styrmisson (2), Gaubatz (1), F. Stüber (2), Busch (9, 3/3 7m)

ASV: Hertlein (1 P.), Colodeti (8 P.) – Huesmann (3, 3/5 7m), Fuchs (1), Schöttle (8), Artmeier (1), Schulze (1), Sterba (1), Jungemann, Zintel, Bornemann (4), Orlowski (2), Dayan, J. Stüber (4), von Boenigk (1), Bauer

Zeitstrafen: VfL 8 min, ASV 8 min

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

Zuschauer: 1.302

In Hagen an Heimsieg anknüpfen

Zum dritten Ligaspiel innerhalb von acht Tagen treten die Zweitligahandballer des ASV Hamm-Westfalen am Sonntagnachmittag um 17 Uhr beim VfL Eintracht Hagen an. Die Westfalen wollen dabei an den Sieg von Mittwoch gegen TV Großwallstadt anknüpfen und die nächsten Punkte einsammeln.

Während der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit gab es den direkten Vergleich bereits in Hagen. In einem temporeichen Spiel setzte sich der spielfreudige ASV einem Tag nach seiner kräftezehrenden Trainingslagerwoche in Halberstadt mit 37:32 durch. Insgesamt spricht die Bilanz ebenfalls für die Gäste, die von acht Aufeinandertreffen sieben für sich entschieden. „Das hat alles für Sonntag keine große Bedeutung“, winkt ASV-Coach Michael Lerscht ab. „Wir müssen wie in jedem Spiel unsere Hausaufgaben machen“, warnt er vor dem Duell gegen Hagen, schiebt aber auch nach, dass es dann schwer werde, den ASV zu bezwingen.

Personell hat sich die Lage beim ASV zuletzt deutlich gebessert. In der Englischen Woche sind Andreas Bornemann und Marian Orlowski wieder ins Aufgebot zurückgekehrt. Beim souveränen Heimsieg gegen Großwallstadt bekamen beide reichlich Spielzeit. Somit verbleibt aktuell nur das Fragezeichen hinter dem Einsatz von Rückraum Yonatan Dayan. Aber auch beim israelischen Nationalspieler könnte es am Sonntag in Hagen schon wieder mit einem Einsatz klappen.
Anwurf in der voraussichtlich sehr gut besetzten Hagener Ischelandhalle ist am Sonntag um 17 Uhr. Zudem überträgt wie gewohnt der Sender DYN die Partie.

ASV beweist große Spielfreude

Große Spielfreude stellten die Handballer des ASV Hamm-Westfalen am Samstagmorgen beim Testspiel in Hagen nach einer kräftezehrenden Trainingslagerwoche unter Beweis. Am Ende setzte sich der Gast verdient mit 37:32 (17:15) durch.

Angesichts der Ausfälle der angeschlagenen Akteure Jakub Sterba und Marian Orlowski war Trainer Michael Lerscht ein wenig gezwungen, zu improvisieren. So starteten die Westfalen zunächst mit Rückraum Jan von Boenigk auf Rechtsaußen. Immerhin kehrte der zuletzt angeschlagene Markus Fuchs im Verlaufe der Partie ins Aufgebot zurück.

Nach der frühen Führung des VfL durch Norouzi und den Ex-ASVer Kim Voss-Fels traf Kapitän Fabian Huesmann in der vierten Minute erstmalig für die Gäste. Nun war der Bann gebrochen, mit hohem Tempo legte der ASV nun bis zur siebten Minute auf 4:2 vor.  Der im Tor gestartete Neuzugang Marcos Colodeti zeigte sich gleich hellwach und entschärfte einige Bälle der Hagener. Am Ende bracht es der Brasilianer in der ersten Hälfte auf elf Paraden. So blieb auch die Zwei-Minuten-Strafe gegen Philip Jungemann in der siebten Minute folgenlos, die Gäste hielten den VfL bis zum 7:4 durch Jan von Boenigk auf Abstand. Zudem verloren die Gastgeber schon nach einer Viertelstunde Jukic nach Foulspiel an von Boenigk durch eine Rote Karte, in der Folge lag die Messlatte bei den Unparteiischen entsprechend niedrig.

In der Folge mussten die Gäste zweimal den Ball im Angriff hergeben – Linksaußen Huesmann war nach Ansicht der Unparteiischen aus dem Aus eingelaufen – eine Entscheidung, mit der der erfahrene Außen wenig anfangen konnte. Hagen nutzte dies bis zur 18. Minute zu drei Treffern in Serie – beim 7:7 sorgte dann der ASV-Kapitän für ein Ende der Serie und die 8:7-Führung. Diese gaben die Westfalen dann bis zur Pause, in die beide Mannschaften mit 17:15 für den ASV gingen, nicht mehr her. Da die Rote Karte bei den Schiedsrichtern locker saß, musste kurz vor der Pause der erst kurz zuvor eingewechselte Jonas Stüber nach Kontakt mit dem Linksaußen vom Platz.

In der zweiten Halbzeit legten beide Teams schwungvoll los: Im Wechsel trafen Yonatan Dayan für den ASV und Theo Bürgin für den VfL. Nach vier Toren durch die beiden Akteure traf dann zunächst Becker vom Kreis für Hagen und dann sehenswert Jan von Boenigk per Kempator nach Vorlage von Björn Zintel. Bis zur 38. Minute legten die Gäste immer wieder auf drei Treffer vor, dann gelang von Boenigk das Tor zum 23:18 – erstmalig an diesem Morgen lagen die Westfalen mit vier Treffern vorne. Der ASV hatte nun Partie und Gegner im Griff. In der 43. Minute erhöhte Dayan den Vorsprung auf 27:22. VfL-Coach hatte genug gesehen, doch auch seine Auszeit brachte keine entscheidende Wende mehr. Die Gäste, bei denen nun auch Mark Artmeier auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kam, hielten das Tempo hoch und feierten am Ende einen auch in der Höhe verdienten 37:32-Sieg.

„Wir sind gut ins Tempospiel gekommen und haben das auch am Ende einer anstrengenden während der ganzen Partie konsequent umgesetzt“, zeigte sich ASV-Trainer Michael Lerscht zufrieden mit dem Test. „Natürlich gibt es auch ein paar Themen wie Abspielfehler oder Chancenverwertung, aber das ist in dieser Phase der Vorbereitung völlig normal“, so der Trainer weiter.

Der nächste Testlauf steht für den ASV bereits am Dienstagabend um 19 Uhr an. Dann treten die Westfalen in der Ruhrtalhalle Arnsberg-Oeventrop gegen Erstligist TBV Lemgo Lippe an. Ausgerichtet wird das Spiel vom ASV-Partnerverein SG Ruhrtal anlässlich dessen 50-jährigen Bestehens. Einlass ist ab 17:30 Uhr.

VfL Eintracht Hagen – ASV Hamm-Westfalen 32:37 (15:17)

VfL: Paske (1.-30, 47.-60.), Grzesinski (31. – 47.) – Bürgin (5), Becker (1) , Norouzi (4), Pröhl, Alves (2), Schmidt (2), Pieczkowski (2), Klein (1), Voss-Fels (1), Vorlicek (7), Spohn (4), Stüber (1), Jukic (1, Rote Karte 15.), Busch (1)

ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (4), Fuchs, Schulze (2), Jungemann, Zintel (5), Bornemann (4), Dayan (7), Stüber (2, Rote Karte 28.), von Boenigk (7), Bauer (3), Artmeier (3)

Schiedsrichter: Oliver Roters, Michael Flur (beide VfL Eintracht Hagen)

Zuschauer: 413

“Vor uns liegt noch Arbeit”

Eine über 20 Minuten gute Testspielleistung hat der ASV Hamm-Westfalen beim klassentieferen VfL Eintracht Hagen abgeliefert, nach der zwischenzeitlichen 12:6-Führung geriet das Spiel der Gäste zunehmend ins Stocken. Am Ende setzte sich der VfL nach einer Schlussphase mit wechselnden Führungen nicht unverdient 35:33 (15:16) in der Hagener Sporthalle Mittelstadt durch.

„Wir haben heute viele Inhalte aus den ersten beiden Trainingswochen umgesetzt und ebenfalls gesehen, wo noch Arbeit vor uns liegt. Insbesondere in der Abwehr ist das der Fall“, analysierte ASV-Trainer Michael Lerscht die durchwachsene Testspielleistung seiner Mannschaft, die ohne Björn Zintel und Markus Fuchs auskommen musste. Auch Jan Pretzewofsky wurde geschont, die Spielanteile wurden auf die anderen Akteure gleichmäßig verteilt. Fuchs unterstützt am Abend die Reserve in der 3. Liga in Schalksmühle, auch die beiden anderen Spieler werden voraussichtlich in der Woche wieder einsetzbar sein.

Zunächst begannen die Gäste stärker. Der ASV war vor allem darum bemüht, hohes Tempo zu gehen – sowohl offensiv als auch in Bewegung zurück. Dies gelang durchweg gut. Vorne konnte Hagen oft nur mit unfairen Mitteln die Aktionen des ASV durchkreuzen. Sechsmal musste Kapitän Fabian Huesmann im ersten Abschnitt an die Siebenmeterlinie, er blieb dabei ohne Fehlversuch. In der Abwehr gelang es den Westfalen immer wieder, schwierige Situationen für Hagen zu kreieren, so dass der in der ersten Halbzeit eingesetzte Torwart Vladimir Bozic in dieser Phase auf sieben Paraden kam.

Nach dem aus der Sicht der Gastgeber schwierigen Auftakt wechselte VfL-Trainer Stefan Neff unter anderem Rückraum Pouya Norouzi ein – und seine Hereinnahme brachte mehr Stabilität in die Bemühungen des Zweitligisten. Die Offensivaktionen wurden gefälliger. Zudem agierte der ASV nicht mehr so konsequent in der Deckung. Der VfL nutze dies, um bis zur Pause auf ein Tor Rückstand zu verkürzen.

Erwartungsgemäß wechselte Michael Lerscht im zweiten Abschnitt weiter durch – und verteilte die Spielanteile sehr gleichmäßig. Dies habe im Vordergrund gestanden und nicht zwingend das Ergebnis, wie der ASV-Trainer später feststellte. Gleichwohl waren die ASVer aber bemüht, auch zum Ende mit einer Führung vom Feld zu gehen. Doch dies gelang nicht. Nach unterhaltsamen Schlussminuten in einem sehr fairen Testspiel sicherten Valentin Spohn in der 59. Minute und Norouzi Sekunden vor Schluss dem VfL mit zwei Treffern einen 35:33-Heimsmieg.

Der Held von Hagen

Mit seinen genau zwei Blitzeinsätzen wurde Torwart Jan Wesemann zum Helden von Hagen. Denn zweimal wurde er für Felix Storbeck nur zum Siebenmeter eingewechselt und parierte beide Würfe – den zweiten davon bei abgelaufener Spielzeit. Und mit dieser zweiten Parade rettete Wesemann, der kurzfristig für den muskulär angeschlagenen Vladimir Bozic ins Aufgebot des ASV Hamm-Westfalen gerückt war, den 31:30-Auswärtssieg, den sich der ASV zuvor dank einer äußerst engagierten Mannschaftsleistung erarbeitet hatte.

Mit diesem Sieg in einem äußerst temporeichen und engagierten aber auch bemerkenswert fairen Derby rückten die Westfalen zumindest bis zum Sonntag auf den zweiten Rang der 2. Handball-Bundesliga vor. Dann tritt die HSG Nordhorn-Lingen, aktuell mit zwei weniger absolvierten Spielen als der ASV und einem Punkt weniger, beim Tabellenführer VfL Gummersbach an, der bisher zuhause ohne Punktverlust geblieben ist. Doch dies realisierten die Akteure des ASV erst etwas später – zunächst war die Freude über den Auswärtssieg riesengroß. Denn der stark aufspielende Gegner in diesem dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen hatte der Mannschaft von Trainer Michael Lerscht alles abverlangt.

Schnell ging der VfL mit 3:0 in Führung ehe Kapitän Fabian Huesmann die mitgereisten ASV-Fans mit dem ersten Gästetreffer des Abends erlöste. Aber die Hausherren bestimmte das Spiel, in der 21. Minute stellte Theo Buergin eine Vier-Tore-Führung zum 13:9 her. Offensiv war die Fehlerquote beim ASV zu hoch, in der Abwehr bekamen die Gäste den umtriebigen Rückraum Norouzinezhad und Julian Athanassoglou nicht richtig in den Griff, der mit dem Tor zum 15:11 bereits seinen fünften Treffer im Spiel erzielte.

Doch mit der Hereinnahme von Benny Meschke neben Matej Mikita wurde das Abwehrspiel des ASV im Mittelblock beweglicher – immer wieder gelang es der insgesamt sehr engagierten Abwehrformation nun, Würfe zu erschweren oder ganz zu verhindern. Im Eiltempo bestraften die Westfalen dann jeden Ballverlust und erzielten angetrieben vom bärenstarken Mittelmann Dani Baijens in weniger als drei Minuten vier Tore. Nach dem 15:15 durch Meschke erhöhten Baijens eine halbe Minute später sogar auf 16:15 und stellte damit die erste ASV-Führung des Abends her. Zwar konterten die Gastgeber noch einmal durch zwei Treffer von Tilman Pröhl, dank weiterer Treffer durch Meschke und Huesmann gingen die Westfalen aber mit einer 18:17-Führung in die Pause, nach einer extrem unterhaltsamen ersten Halbzeit für die Zuschauer in der Krollmann-Arena.

Im zweiten Abschnitt lieferten sich die Teams ein sehr offenes Duell mit ständig wechselnden Führung. Auch das 28:25 durch Gerrit Genz für den ASV in der 51. Minute glichen die Gastgeber durch drei Tore in Serie innerhalb von drei Minuten wieder aus. So blieb der Ausgang völlig offen, der Ex-ASVer Lars Gaubatz glich wiederum eine 30:29-Führung des ASV in der 58. Minute aus. Dies sollte allerdings das letzte Hagener Tor an diesem Abend sein. Denn nach Fehlwurf Genz wehrte Storbeck den nächsten Wurf seines Ex-Teamkollegen ab, Dani Baijens bewahrte die Nerven und traf zum 31:30. Noch 54 Sekunden verblieben der Eintracht, um zumindest noch einen Punkt zu holen.

Eine halbe Minute vor dem Ende nahm VfL-Coach Stefan Neff eine Auszeit, um die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen – erwartungsgemäß kam auch der siebte Feldspieler zum Einsatz, um noch einen freien Wurf zu kreieren. Genau 15 Sekunden vor dem Ende signalisierten die Unparteiischen passives Spiel – es kam zum finalen Wurf, den Fabian Huesmann nur mit Foulspiel verhindern konnte. Die Schiedsrichter entschieden folgerichtig auf Siebenmeter und ließen die verbliebenen Sekunden ablaufen. Wie schon zuvor gegen Valentin Schmidt parierte aber Wesemann den Siebenmeter von Pouya Norouzinezhad – mit den bekannten Folgen.

VfL Eintracht Hagen – ASV Hamm-Westfalen 30:31 (17:18)

VfL: Grezesinski, Mahncke – Buergin (2), Bednar, Norouzinezhad (6), Queckenstedt, Pröhl (4), Bratzke, Schmidt (2/1), Athanassoglou (6), Gaubatz (3), Kister, Ingwald, Mestrum (3), Stefan (4), Andrejew

ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (3), Huesmann (5/3), Brosch (5), Reimann, Engelhardt, Kooij, Pretzewofsky (4), Schöße, Orlowski (2), Meschke (2), Baijens (7), Mikita, von Boenigk (3), Wieling

Schiedsrichter: Paulo Ribeiro, Pawel van Lück-Fratczak

Siebenmeter: VfL 1/3, ASV ¾

Zeistrafen: VfL 2 min, ASV 2 min

Abschluss der Englischen Woche in Hagen

Zum Ende der aktuellen Englischen Woche sind die Handballer des ASV Hamm-Westfalen, bei denen voraussichtlich bis auf die länger ausfallenden Markus Fuchs und Sören Südmeier wieder alle dabei sind, noch einmal im Höchstmaß gefordert. Am Freitagabend tritt die Formation von Michael Lerscht beim Aufsteiger VfL Eintracht Hagen zum Derby an, der in diesen Tagen die Verletzungssorgen der zurückliegenden Wochen mehr und mehr hinter sich lässt.

So ist beispielsweise beim letzten Spiel der Hagener Kapitän Valentin Schmidt, selbst vor Jahren schon einmal im ASV-Dress unterwegs, ins Aufgebot zurückgekehrt. Zwar ist der Rückraum auch nach eigenem Bekunden nach der seit Ende Dezember währenden Verletzungspause noch nicht wieder bei vollem Leistungsvermögen, dennoch gibt seine Präsenz dem VfL zusätzliche Stabilität. Auch wenn die Punkte am Freitag am Ende nach dem 31:35 in Hüttenberg blieben, zuvor holte Hagen in eigener Halle 5:1 Zähler.

Während Hagen im normalen Rhythmus unterwegs ist, treten die Westfalen bereits zum dritten Zweitligaduell innerhalb von nur sieben Tagen an. Immerhin spricht die bisherige Bilanz deutlich für den ASV: Von sieben Partien entschied die Lerscht-Truppe sechs für sich. Ausgerechnet in der Hinrunde dieser Saison gab es aber die bisher einzige Niederlage – in eigener Halle mit 30:32. Die Gäste dürften also noch etwas zurechtrücken wollen.

„Die Qualitäten der Eintracht sind bekannt. Und die letzten Heimspiele zeigen, dass Hagen die schwierigen Wochen hinter sich gelassen hat“, liegen die Voraussetzungen für die Partie am Freitag für Michael Lerscht klar auf der Hand: „Wir brauchen eine Spitzenleistung, wenn wir erfolgreich sein wollen.“ Anwurf in der Krollmann-Arena ist um 19:30 Uhr

ASV-Hamm Westfalen

NEWS

Generalprobe misslungen

Mit einer 21:23-Niederlage hat der ASV Hamm-Westfalen seine Vorbereitung auf die am Freitag beginnende Zweitligasaison beendet. Gegen Drittligist VfL Eintracht Hagen blieben die Gastgeber, bei den wichtige Akteure schmerzlich vermisst wurden, vor allem offensiv unter ihren Möglichkeiten.

Von Beginn an erwiesen sich die Gäste, die bereits mehrere gute Ergebnisse in der Vorbereitung gegen höherklassige Teams erzielten, als formstark und kämpferisch. Sie legten auf 3:4 vor, erst dann kamen die Hausherren in das Spiel. So übernahm der ASV, bei dem neben Merten Krings (Daumenbruch) auch Marian Orlowski (Rückenprobleme) und Jan von Boenigk (Bänderriss im Fuß) fehlten und Sören Südmeier und Jan Pretzewofsky trainieren erst seit kurzem wieder mit der Mannschaft, durch vier Treffer in Folge die Führung. Aber Hagen ließ sich nicht abschütteln und glich auf 7:7 aus, bis zur Pause blieb es ausgeglichen (11:11).

In den zweiten Abschnitt starteten die Gastgeber um Trainer Michael Lerscht besser. Zweimal führte der ASV mit zwei Treffern, weder bei 15:13 noch bei 17:15 gelang aber der nächste Treffer. In der Schlussviertelstunde wurde dann vor allem das Offensivspiel der Westfalen immer fehlerbehafteter. Die Gäste nutzten dies und glichen auf 18:18 aus. Bis zum 21:21 blieb die Partie eng, ASV-Rechtsaußen Marten Franke glich durch mehre Treffer in Folge einen Rückstand für die Gastgeber aus. Danach stellte ausgerechnet der Ex-ASV Valentin Schmidt aber in der 57. Minute mit seinem Tor zum 21:22 die Weichen für den späteren Gästesieg. Theo Buergin erhöhte kurz darauf auf 21:23.

„Wir haben noch einmal ganz klar aufgezeigt bekommen, was wir besser machen müssen“, sah ASV-Trainer Michael Lerscht vor allem in der Offensive sehr viel Luft nach oben. „21 erzielte Tore sind einfach zu wenig“, bemängelte Lerscht. Zufrieden zeigte sich dagegen VfL-Rückraum Kim Voss-Fels an alter Wirkungsstätte: „Wir haben wie in den Vorbereitungsspielen zuvor ganz wenig falsch gemacht.“

So blieb für die Gastgeber die Erkenntnis, dass bis zum Ligastart am Freitag, 2. Oktober, um 19:15 Uhr gegen den TV Emsdetten vor allem an den offensiven Abläufen noch intensiv gearbeitet werden muss. Die Partie gegen den TVE wird übrigens genau wie das Testspiel gegen Hagen wegen der in der Stadt Hamm über dem Grenzwert liegenden Zahl der Corona-Neuinfektionen ohne Zuschauer stattfinden.

ASV Hamm-Westfalen – VfL Eintracht Hagen 21:23 (11:11)

ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (2), Huesmann (5), Brosch (3), Rubino, Spiekermann (3), Fuchs, Südmeier (2), Pretzewofsky, Franke (6), Schwabe

VfL: Mahnke, Grzesinski – Buergin (4), Becker (1), Beemsterboer, Schmidt (1), Renninger (2), Voss-Fels (4), Ridder (3), Athanassoglou (2), Gaubatz (1), Kister, Stefan (2), Toromanovic (3)

Kein Durchkommen: Mittelmann Sören Südmieier fehlte nach längerem Ausfall noch etwas die Durchschlagskraft. - Foto: Wegener

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