ASV ohne Schwabe
„Wir sind gut angekommen, hatten einen sonnigen Einstieg bei 17 Grad mit Steigerungsläufen und einem Fußballspiel“, so die erste Bestandsaufnahme von Kay Rothenpieler, Coach des ASV Hamm-Westfalen, zum Trainingslager auf Mallorca.
Vom heutigen Dienstag und noch bis zum 21. Januar wird sich seine Mannschaft auf der Baleareninsel unter hervorragenden Bedingungen auf die Restrunde mit dem großen Ziel Aufstieg vorbereiten.
Doch es war dem erfahrenen Übungsleiter anzumerken, dass er etwas gedämpfter Laune war. Kein Wunder, denn mit Jakob Schwabe und Vyron Papadopoulos fehlten zwei Akteure im Flieger. Besonders bitter: Schwabe fällt wohl lange aus. Eine Schulterverletzung, die der Kapitän bereits seit Wochen mit sich herumschleppt, muss auf Rat der Ärzte operiert werden. „Das ist ein Verlust, der weh tut. Jakob ist unser Kapitän und eine feste Säule“, meint Rothenpieler, der mit Blick auf die Verletzung Alternativen zur 6:0-Deckung trainieren wird und außerdem mehr Verantwortung der erfahrenen Spieler um Markus Fuchs, Sören Südmeier oder Merten Krings fordert.
Idealerweise findet sich noch Ersatz für Schwabe, doch die Kriterien sind anspruchsvoll: „Wir sondieren den Markt. Wenn wir jemanden verpflichten, muss er sofort helfen können, deutsch sprechen und die Liga kennen“, sagt Rothenpieler.
Nicht so dramatisch ist die Lage bei Papadopoulos, der an einer ansteckenden Grippe laboriert. Ob der griechische Flügelflitzer noch im Trainingslager zur Mannschaft stoßen wird, entscheidet sich nach einem Gespräch mit den Ärzten.
Am morgigen Mittwochabend (21 Uhr) steht ohne das Duo bereits das erste Testspiel gegen den mallorquinischen Zweitligisten Sispal Handbol Marratxi an. Für Rothenpieler, der die Mannschaft zuvor zu einer Halleneinheit und zum Krafttraining bittet, ein willkommener Auftakt ins Jahr 2020: „Wir können uns wieder an das Tempo gewöhnen, Spaß und Begeisterung neu entfachen.“ (mby)
Erstes Schwitzen auf der Insel: Der ASV ist auf Mallorca angekommen. – Foto: ASV
ASV-Hamm Westfalen
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ASV verlängert Linksaußen
Der ASV Hamm-Westfalen wird auch in die neue Spielzeit mit dem bewährten Personal auf der linken Außenbahn gehen. Sowohl mit Vyron Papadopoulos als auch mit Fabian Huesmann verlängerte der Handball-Zweitligist jetzt die Verträge und setzte damit ein weiteres Signal in Sachen Kaderkonstanz.
Während der Vertrag mit dem 33-jährigen Papadopoulos zunächst um ein Jahr bis 2020 verlängert wurde, erhielt der sieben Jahr jüngere Huesmann einen Zwei-Jahres-Vertrag. „Wir freuen uns, dass wir in der kommenden Saison mit dem Duo Huesmann/Papadopoulos weiterarbeiten können“, vermeldete Kay Rothenpieler in seiner Funktion als Sportlicher Leiter am Donnerstagmittag die Vertragsabschlüsse. Während die Offensivqualitäten des ehemaligen Liga-Torschützenkönigs Papadopoulos bekannt und gefürchtet sind, war es bei Huesmann auch das Abwehrspiel, dass die Verantwortlichen nicht zögern ließ. Rothenpieler: „Fabian hat seine Leistung deutlich gefestigt und ist auch in der Abwehr eine feste Größe in unserem Spiel geworden.“
„Ich freue mich sehr darüber, dass wir auch im neuen Jahr weiter zusammenarbeiten werden“, erklärte Papadopoulos. „In dieser Saison wollen wir so gut wie noch möglich abschneiden. Wir sind sehr gut in das neue Jahr gestartet. In der neuen Saison ist es unser Ziel, wieder einen Schritt nach vorne zu machen.“ Dabei freut sich der Routinier auch auf die weitere Zusammenarbeit mit Fabian Huesmann auf seiner Position. „Wir verstehen uns gut, vor, während und nach dem Training. Wichtig ist sicher auch, dass der Trainer mit uns zwei verschiedene Spielertypen hat, die je nach erforderlicher Taktik eingesetzt werden können“, so der Grieche. Das sieht Fabian Huesmann ähnlich: „Nach dem größeren Umbruch im Sommer ist es wichtig, dass wir uns immer besser einspielen. Da ist es natürlich auch gut, wenn man auf der Position im selben Gespann in die neue Saison geht. Individuell und mit unserer Mannschaft sehe ich den ASV längst noch nicht am Ende der Entwicklung“, so Huesmann.
ASV-Hamm Westfalen
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Perfektes Comeback nach monatelanger Pause
Nach drei Spieltagen ist der ASV Hamm-Westfalen, der sein dritten Saisonspiel allerdings in Hamburg erst noch nachholen muss, das einzige verlustpunktfreie Team der 2. Handball-Bundesliga. Großen Anteil am knappen 22:21-Heimsieg gegen Aufstiegskandidaten HBW Balingen-Weilstetten hatte Vyron Papadopoulos. Der Torschützenkönig der Saison 2016/17 erzielte beim erneuten Heimsieg die letzten vier Treffer der Partie für den ASV und wurde damit zum Matchwinner. Dabei war der Einsatz des Griechen, der bei der Saisonpremiere gegen TV Großwallstadt kurzfristig passen musste, bis kurz vor dem Spiel noch mehr als fraglich. Im Interview äußerte sich Vyron Papadopoulos jetzt über die zurückliegenden Wochen, den makellosen Saisonstart für den ASV und die Ziele für die Zukunft.
Herr Papadopoulos, die Fans haben Sie bereits seit März wegen einer Verletzung aus dem Auswärtssieg beim Bergischen HC schmerzlich vermisst. Bei der Premiere gegen Großwallstadt mussten Sie nach dem Aufwärmen erneut passen, gegen Balingen hat es nun endlich geklappt. Wie erleichtert sind Sie?
Vyron Papadopoulos: Extrem erleichtert. Die Vorbereitung lief gut für mich, wir haben gemeinsam alles dafür getan, dass ich wieder fit werde. Acht Wochen war alles in Ordnung – und dann, einen Tag vor dem Großwallstadt-Spiel, bin ich wieder verletzt. Das war viel für mich. Aber wie sich in den Tagen nach dem Auftakt herausgestellt hat, ist nicht die alte Verletzung wieder aufgebrochen (Anm. d. Red.: Knochenödem im Knie), sondern es war etwas Neues, zum Glück weniger schwerwiegend.
Und damit war der Weg frei für das Topspiel gegen Balingen?
Vyron Papadopoulos: Auch das war leider bis kurz vorher noch ungewiss. Ich konnte die Woche nicht wirklich mit der Mannschaft trainieren. Aber nach der intensiven Erwärmung am Freitag wusste ich, das geht heute. Aber in den ersten fünfzehn Minuten war ich noch nicht so da, wie sonst.
Dafür aber während der Schlussviertelstunde, als sie erst einen nahezu unholbaren Pass doch noch vor der Außenlinie abfingen, einen Wurf über das gesamte Feld im leeren Gehäuse des HBW unterbrachten und vier ganz wichtige Tore in Serie zum Ende des Spiels trafen.
Vyron Papadopoulos (lacht): So aufgezählt hört sich das richtig gut an. Manchmal läuft es einfach und dann gelingen einem solche Dinge. Das ist natürlich perfekt – auch für das Publikum, das uns unglaublich nach vorne gepeitscht hat. Ich freue mich natürlich riesig, dass ich meinen Teil zum Sieg beitragen konnte. Aber als ich zu Spielbeginn noch nicht so da war, war Fabian Huesmann stark. Und genau das ist wichtig für uns, dass wir auf allen Positionen mehrfach gut besetzt sind. Und dass wir Dinge als Mannschaft lösen.
Sie sind die einzige Mannschaft, die noch ohne Verlustpunkt ist. Ist das ein erster Fingerzeig dafür, was der ASV in dieser Saison leisten kann?
Vyron Papadopoulos: Das darf man auf keinen Fall überbewerten. Wir haben gegen Balingen lange zurückgelegen und hätten uns auch über einen anderen Ausgang nicht beschweren dürfen. Wir haben unter dem Strich auch noch keinen guten Handball gespielt, sondern mit Leidenschaft und Emotion und einem großartigen Publikum im Rücken gewonnen. Wir müssen weiter viel und hart arbeiten. Fest steht, dass in dieser Mannschaft auf jeden Fall noch ganz viel steckt und wir erst am Anfang einer Entwicklung sind.
Und die wird den ASV wohin führen?
Vyron Papadopoulos: Das werde ich garantiert nicht mit einer Platzierung beantworten. Das wäre etwas respektlos der Konkurrenz gegenüber – denn die ist unglaublich stark in diesem Jahr. Das haben schon die Ergebnisse der ersten Spieltage sehr eindrucksvoll gezeigt. Kaum jemand hätte wohl gedacht, dass TuS N-Lübbecke schon Punkte lässt oder Absteiger Hüttenberg ohne Sieg startet und der TuS Ferndorf die Tabelle anführt.