HSV feiert Aufstieg
Der Handball Sport Verein Hamburg kehrt nach fünf Jahren in die 1. Handball-Bundesliga zurück. Dies war das Ergebnis aus dem Nachholspiel, dass der ASV Hamm-Westfalen am Dienstagabend knapp mit 32:28 (17:14) in der mit über 2.100 Handballfans besetzten Barclaycard Arena verlor.
„Es hätte in allen Belangen besser sein müssen, damit wir hier heute als Sieger vom Feld gehen“, konstatierte ASV-Trainer Michael Lerscht direkt nach der Partie. Für den HSV war es somit am Ende ein fast perfekter Abend. Zunächst erhielt HSV-Coach Torsten Jansen vor dem Spiel die Auszeichnung „Trainer des Jahres“ in der 2. Liga, dann machten dessen Spieler den Aufstieg perfekt. Der einzige Makel des Abends war die Tatsache, dass nicht die möglichen 2.700 Fans den Weg in die 13.000 Zuschauer fassende Arena fanden, obwohl der Aufstieg aus eigener Kraft möglich war. Ein Umstand, der am Ende eines nervenzehrenden Aufstiegskampfes sicher zu verschmerzen war.
Die letzte Partie bei der SG BBM Bietigheim gerät für die Hamburger somit zum Schaulaufen. Sogar die Tabellenführung ist dem HSV dank des besseren direkten Vergleichs gegen den zweitplatzierten TuS Nettelstedt-Lübbecke nicht mehr zu nehmen. Wesentlich mehr als ein Schaulaufen war die Partie für den ASV. Die Westfalen nahmen die Herausforderung an, den Aufstiegkampf noch möglichst spannend zu halten. Dies gelang bis zur Schlussphase. Rund 14 Minuten vor dem Ende traf Rückraum David Spiekermann zum 23:22. Über acht Minuten lang trafen die Westfalen danach nicht mehr, der HSV baute seinen Vorsprung wieder vorentscheidend auf 26:22 aus. Positiv in der Schlussphase war immerhin: Nach überstandener Verletzungszeit kehrte Kreisläufer Alexander Engelhardt zurück und markierterin der 56. Minute einen Treffer für den ASV.
Der Rückkehr der Hamburger in das Handball-Oberhaus stand nach fünf Jahren aber nichts mehr im Weg. Im Januar 2016 war nach einem Insolvenzverfahren der Spielbetrieb eingestellt worden. Nach dem Neustart in der 3. Liga gelang nach zwei Jahren der Aufstieg in Liga 2, weitere drei Jahre dauerte es bis zur jetzigen Meisterschaft.
Für den ASV steht am Samstag noch einmal eine lange Fahrt an: Rund 630 Kilometer lang ist die Anfahrt der Mannschaft von Michael Lerscht zum Schlusslicht Michael Lerscht. Danach gehen die Westfalen in die wohlverdiente Pause. Trainingsbeginn für die Westfalen wird Ende Juli sein.
HSV Hamburg – ASV Hamm-Westfalen 32:28 (17:14)
HSV Hamburg: Vortmann, Maier – Schimmelbauer (2), Fick, Lackovic, Tissier (4), Feit, Hausmann (2), Weller (7/4), Ossenkopp (2), Gertges (1), Bauer (3), Forstbauer (2), Wullenweber (6), Bergemann (3), Vogt
ASV Hamm-Westfalen: Storbeck, Wesemann – Genz (5), Huesmann (6/3), Brosch, Fuchs, Spiekermann (2), Rubino Fernandez, Schwabe (2), Engelhardt (1), Krings (2), Schöße, Franke (5), von Boenigk (5)
Schiedsrichter: Jannik Otto und Raphael Piper
Zuschauer: 2.141
Zeitstrafen: HSV: 6 Minuten, ASV 10 Minuten