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ASV verpflichtet brasilianischen Nationaltorwart

Zum ersten Mal hat der ASV Hamm-Westfalen ab dem Sommer einen Brasilianer in seinen Reihen: Marcos Vinicios Colodeti wechselt zur neuen Spielzeit vom 17-fachen slowakischen Serienmeister Tratran Prešov nach Westfalen.

Neuzugang Marcos Colodeti freut sich auf seine neue Wirkungsstätte WESTPRESS arena. – Foto: Kaufmann/ASV

Mit Prešov startete der 27-Jährige in dieser und den beiden Vorsaison in der EHF European League und feierte 2021 und 2022 die Meisterschaft in der Extraliga, in diesem Sommer unterlag der Club in den Play Offs im Finale knapp mit 2:3 Spielen Povazska Bystrica. Am Dienstagmittag stellte der ASV, der in diesen Tag in seiner neuen sportlichen Heimat weilt, persönlich im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor, der sich „riesig auf die Aufgabe in Hamm freut“, wie der Torwart-Neuzugang betonte. Colodeti erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Westfalen.

„Dass wir einen neuen Torhüter brauchten, war ja mit dem anstehenden Karriereende von Vladimir Bozic klar“, erklärte Trainer Michael Lerscht, der durch ein Beraternetzwerk auf den Brasilianer aufmerksam wurde. „Ich habe dann sehr viel Video geschaut und wir haben sehr viel telefoniert. Mir gefiel sein Torwartstil. Sein offenherziges, brasilianisches Temperament ist sicher auch eine Bereicherung für uns und wird sicher nicht nur auf dem Feld, sondern auch neben dem Feld“, so der ASV-Trainer weiter.

Für Marcos Colodeti gehe mit der Verpflichtung durch Hamm, an der auch sein Vorgänger Vladimir Bozic in seiner neuen Rolle als Spielerberater mitwirkte, ein Traum in Erfüllung, betonte der Brasilianer, der immer schon gerne in Deutschland spielen wollte und nun für Hamm sein Bestes geben will, „auch wenn es für eine Zielsetzung zur neuen Saison noch zu früh sei“, so Colodeti. Dies bekräftigte auch Trainer Michael Lerscht: „Wir wollen nun die verbleibenden drei Spiele in der 1. Liga bestmöglich absolvieren. Danach haben wir uns alle gemeinsam die fünf Wochen Sommerpause verdient. Am 17. Juli starten wir über die Vorbereitung und kommen erstmalig als Gruppe zusammen.“ Vor diesem Start absolviert Colodeti noch einen Lehrgang mit der brasilianischen Nationalmannschaft, zu dessem Aufgebot er seit kurzem zählt. Die Zielsetzung für das Nationalteam ist die Qualifikation für das Olympische Handballturnier in Paris.

Gemeinsam mit Colodeti werden beim ASV-Trainingsauftakt auch erstmalig Rechtsaußen Jakub Sterba (TSV Bayer Dormagen) und Kreisläufer Philip Jungemann (HC Elbflorenz Dresden). Verlassen werden den ASV im Sommer Vladimir Bozic (Karriereende), Jan Pretzewofsky (TSG Altenhagen-Heepen), Tim Wieling (TuS Nettelstedt-Lübbecke), Benjamin Meschke (Pfadi Winterthur), Mait Patrail (Ziel unbekannt), Noah Moussa (Wölfe Würzburg) und Lars Kooij (TV Emsdetten).

Gemeinsam mit Geschäftsführer Guido Heerstraß (links) stellte Trainer Michael Lerscht (rechts) Neuzugang Marcos Colodeti vor. - Foto: Kaufmann/ASV

Pressekonferenz vom 23. Mai 2023

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Thomas Lammers verabschiedet

Im Rahmen des Erstligaspiels am Vatertag ist der scheidende Geschäftsführer Thomas Lammers verabschiedet worden. Gesellschafter und Vorgänger Franz Dressel bedankte sich beim ehemaligen Spieler für dessen „sehr gute Arbeit in schwierigen Zeiten“ und übergab dem 38-Jährigen gemeinsam mit dem neuen ASV-Geschäftsführer Guido Heerstraß ein Präsent.

„In Deine Zeit fällt der Erstligaaufsteiger, aber leider auch der Abstieg“, scherzte Dressel, der sich im Namen des gesamten ASV für die engagierte Arbeit bedankte und dem ehemaligen Spieler und Geschäftsführer viel Glück für seine neue Aufgabe als Vertriebsleiter beim Sponsor WESTPRESS wünschte. Auch Thomas Lammers, den die Zuschauer mit Sprechchören verabschiedeten, bedankte sich seinerseits bei allen Fans, Zuschauern, Sponsoren und Kolleginnen und Kollegen für die gute Zusammenarbeit und wünschte Guido Heerstraß, der ab sofort alleiniger Geschäftsführer der ASV Handball Marketing GmbH ist, viel Erfolg bei seiner Arbeit.

Von links: Gesellschafter Franz Dressel, Geschäftsstellenleiterin Katrin Schittek, Thomas Lammers, Maskottchen Maxi und Geschäftsführer Guido Heerstraß. - Foto: Kaufmann/ASV

Konsequente Gäste siegen verdient

Nach einem durchaus unterhaltsamen – wenn auch am Ende eindeutigen – Handballspiel durfte der Tabellensechste aus Hamburg mit einem verdienten 34:27-Sieg im Gepäck die Rückreise aus Westfalen in den Norden antreten.

Der Grund für den Sieg der Gäste ließ sich vor allem in einer Statistik schnell erkennen: Rund zwei Drittel seiner Angriffe schloss der HSV erfolgreich ab, beim ASV war es dagegen genau die Hälfte. „Der HSG hat sehr konsequent und effektiv unsere Fehler bestraft“, bescheinigte auch ASV-Trainer Michael Lerscht dem HSV direkt nach der Partie einen „verdienten Sieg“. Zudem stellten die Gäste mit Liga-Toptorschütze Casper Mortensen den überragenden Offensivakteur des Abends. Der dänische Linksaußen schloss am Ende elf seiner 15 Wurfversuche erfolgreich ab. Überhaupt waren die Außenspieler der Hamburger bärenstark, auch Rechtsaußen Frederik Andersen verwandelte sechs seiner acht Versuche. Drittbester Torschütze des Abends war ASV-Spielmacher Björn Zintel mit fünf Toren, der wie zuletzt in Wetzlar eine sehr überzeugende Leistung ablieferte.

Der ASV, bei dem nur Markus Fuchs wegen einer Handverletzung fehlte, tat sich vor 2.237 Zuschauern von Beginn an schwer. Nach achteinhalb Minuten lag der HSG mit 4:1 vorne. Erst danach nutzten die Westfalen ihre Angriffe effektiver, Linksaußen Alexander Schulze traf in der 14. Minute zum vielumjubelten 6:6. Doch innerhalb von nur vier Minuten zogen die unbeeindruckten Gäste wieder auf 6:9 davon. Ein Verlauf, der sich vor der Pause nach 10:12 noch einmal wiederholen sollte, die Halbzeit endete mit 12:18.

In der zweiten Halbzeit verteidigte der Gast effektiv seinen Vorsprung, trotz aller Bemühungen der Hausherren gelang es dem Aufsteiger nicht, die Rückstand auf weniger als fünf Treffer zu verkürzen. „Ich freue mich über zwei Punkte, die wir verdient eingefahren haben. Wir haben es wieder geschafft, die Außen besser einzubinden im Angriff und Tempotore gemacht, was immer hilft“, erklärte HSV-Trainer Torsten Jansen. „Wir wussten, dass Hamm sich nicht kampflos ergeben wird, auch wenn der Abstieg feststeht. Letzten Endes haben wir das souverän über die Zeit gebracht. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass was passieren kann, wenn wir fahrlässig werden. Das ist zum Glück nicht passiert.“

Für den ASV geht es nun auswärts weiter, die nächste Partie findet am 1. Juni um 19:05 Uhr beim TBV Lemgo-Lippe statt.

ASV Hamm-Westfalen – HSV Hamburg 27:34 (12:18)

ASV: Hertlein (6 Paraden), Bozic – Huesmann (3/2), Patrail (2), Schulze (4), Zintel (5), Pretzewofsky, Bornemann (3), Orlowski (3), Meschke, Dayan (1), Savvas (2/1), von Boenigk (2), Wieiling, Bauer (2)

HSV: Vortmann (11 P.), Pinski – Schimmelbauer, Magaard, Mortensen (11), Tissier (4), Weller (4), Ossenkopp, Axmann (3), Bo Andersen (6/2), Niermann, Bergemann, Feit (1), Valiulin (1), Baijens (4)

Schiedsrichter: Martin Thöne und Marijo Zupanovic

Zuschauer: 2.237

Zeitstrafen: ASV 6 min, HSV 4 min

 

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„Das Herz auf der Platte lassen“

Vier Partien bestreitet der ASV Hamm-Westfalen in diesem Jahr noch im Oberhaus des deutschen Handballs, dann kehrt der Aufsteiger wieder in die 2. Bundesliga zurück. Worum es für den ASV in den Spielen nun noch geht? „In jeder Hinsicht bestmöglich performen“, stellt Trainer Michael Lerscht im Vorfeld klar.

So werden die Westfalen auch am Donnerstagabend in der WESTPRESS arena gegen den Tabellensechsten Handball Sport Verein Hamburg alles daran setzen, an die zuletzt sehr überzeugenden Heimauftritte gegen Minden und Stuttgart anzunknüpfen, in denen der Aufsteiger dank engagierter und emotionaler Leistungen drei Zähler sammelte. „Es ist bemerkenswert, wie unsere Mannschaft über die gesamte Saison unterstützt wurde“, betont ASV-Geschäftsführer Guido Heerstraß, der zum 1. April die Geschäfte bei den Westfalen übernahm. Gegen Hamburg wird sein Vorgänger, Thomas Lammers, nun offiziell verabschiedet. Der Ex-Profi wechselt zu WESTPRESS, einer Agentur für Personalmarketing und einer der Hauptsponsoren des ASV.

„Wir wussten alle gemeinsam, wie schwierig diese Saison für uns werden würde. Es war von vorneherein klar, dass wir einen guten Zusammenhalt auf allen Ebenen brauchen würden, um überhaupt am Ende eine große Überraschung schaffen zu können. Und diesen Zusammenhalt durften wir alle erleben – dafür wollen wir uns gegen Hamburg und am letzten Spieltag gegen Leipzig bei unserem Heimpublikum bedanken, am besten natürlich mit erneut guten Leistungen. Die Jungs wollen ihr Herz auf der Platte lassen“, so ASV-Coach Michael Lerscht vor dem Abschlusstraining am Mittwochmittag.

Ein Fragezeichen steht für Donnerstag noch hinter den Einsätzen von Abwehrchef Markus Fuchs und Nationalspieler Savvas Savvas. Letzterer musste gegen Wetzlar wegen einer Muskelverletzung passen. Im Duell mit dem HSV gibt es ein Wiedersehen mit Dani Baijens, der mit den Westfalen im Sommer den Aufstieg feierte. Außerdem stellen die Hamburger aktuell den besten Torschützen der Liga: Linksaußen Caspar Mortensen erzielte 206 Tore, davor 69 per Siebenmeter.

Anwurf ist um 19:05 Uhr, Karten gibt es noch an der Abendkasse.

Westfalen verlangen Wetzlar alles ab

Für die einen war es ein großer Schritt Richtung Klassenverbleib, für die anderen besiegelte das Ergebnis des 30. Spieltags die Rückkehr in die 2. Bundesliga: Mit 29:24 (13:7) hat sich die HSG Wetzlar am Donnerstagabend gegen Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen durchgesetzt, der damit trotz einer gewonnen zweiten Halbzeit vor den verbleibenden vier Spieltagen als erster Absteiger in der Saison 2022/2023 feststeht.

Was wie ein relativ glatter Erfolg für die Gastgeber klingt, war ein hartes Stück Arbeit für die HSG vor 3.389 Zuschauern in der Wetzlarer Buderus Arena. Denn in seiner stärksten Phase kämpfte sich der Aufsteiger nach mit sechs Toren verlorener erster Halbzeit in den ersten knapp 15 Minuten des zweiten Abschnitts auf drei Tore Rückstand heran mit Chancen, es noch knapper zu gestalten. Doch in der Folge bestrafte Wetzlar jede Ungenauigkeit und stellte bis zur 49. Minute schnell wieder einen 22:16-Vorsprung her; zu schnell aus Sicht des Aufsteigers, der in der Folge den Sieg des Drittletzten nicht mehr gefährden konnte. Zwar blieben die Westfalen bis zum Ende kämpferisch und warfen alles in die Partie, am Ende reichte es aber nur zum Achtungserfolg einer mit 17:16 gewonnenen zweiten Halbzeit, weswegen HSG-Außenspieler Lukas Becher anschließend betonte: „Wir mussten uns die Punkte heute hart erkämpfen.“

„Im ersten Moment ist das schmerzhaft, wir hatten uns auch heute auswärts etwas vorgenommen nach den guten Spielen, die wir zuhause hatten. Heute machen wir ein ordentliches Spiel und verlangen Wetzlar alles ab“, bekannte ASV-Mittelmann Björn Zintel direkt nach der Partie im SKY-Interview und versprach: „Jedes Spiel in der Liga macht Spaß. Für viele Jungs ist es das erste Mal in der Liga. Wir werden jedes Spiel noch genießen und alles raushauen, was im Tank ist.“ Trainer Michael Lerscht meinte: „Wir müssen einfach sehen, was die Jungs die letzten Wochen auf die Platte kriegen. Wir werden die letzten vier Spiele maximal genießen und alles raushauen für uns und alle die uns unterstützen.“

Genau in einer Woche geht es weiter für die Westfalen: An Christi Himmelfahrt gibt es ein Wiedersehen mit Mittelmann Dani Baijens, der im Sommer vom Aufsteiger zum HSV Handball Hamburg gewechselt war. Anwurf in der WESTPRESS arena ist um 19:05 Uhr.

HSG Wetzlar – ASV Hamm-Westfalen 29:24 (13:7)
HSG: Klimpke (2 Paraden), Suljakovic (10 P.) – Nyfjäll (1), Schmidt, Klimpke (1), Becher (6), Weissgerber (3), Schelker, Fredriksen (5), Pliuto, Wagner (1), Rüdiger (1), Mellegard, Rubin (4), Cavor (7)
ASV: Hertlein (7), Bozic (1) – Huesmann (4), Fuchs, Patrail, Schulze (1), Zintel (4), Pretzewofsky, Bornemann, Orlowski (6), Meschke, Dayan, Savvas, von Boenigk (4), Wieling (2), Bauer (3)
Zuschauer :3.389
Schiedsrichter: Julian Fedtke, Niels Wienrich
Zeistrafen: HSG 2 min, ASV 6 min

 

Wetzlar unter Druck

Drei Punkte beträgt aktuell der Vorsprung der HSG Wetzlar auf die Abstiegsränge, allerdings hat Wetzlars direkter Verfolger GWD Minden noch ein Spiel weniger absolviert. Insofern ist das Auswärtsspiel des ASV Hamm-Westfalen am Donnerstagabend in Wetzlar für die Gastgeber von größter Bedeutung.

Matchwinner für die HSG im Hinspiel: Vladan Lipovina erzielte sieben Tore. – Foto: Kaufmann/ASV

„Über die Bedeutung dieser Partie brauchen wir nicht zu sprechen“, betonte HSG-Trainer Jasmin Camdzic. Der Bosnier, eigentlich Sportlicher Leiter, hatte die Regie nach der zweiten Trainerentlassung in dieser Saison im April übernommen. Zuvor trennte man sich von Benjamin Matschke (Juli 2021 bis November 2022) und Hrvoje Horvat (Dezember 2022 bis April 2023). „Gegen Lemgo und Hamburg haben wir eine starke Abwehrleistung mit tollen Torhütern dahinter gehabt. Körpersprache und Kommunikation auf dem Spielfeld waren sehr gut. Daran gilt es auch gegen Hamm anzuknüpfen. Was wir verbessern müssen, ist die Konsequenz im Abschluss, mit dem unbändigen Willen die Tore zu machen“, wird Camdzic im Vorbericht der HSG zitiert.

Den Gästen bescheinigt der HSG-Trainer eine gute Entwicklung und „Format“. Der ASV komme “mit jeder Menge Power aus dem Rückraum“. Weiter sagte er: „Wir müssen uns auf einen großen Kampf und ein temporeiches Spiel einstellen. Dazu ein anderes Abwehrverhalten unseres Gegners als in den vergangenen beiden Partien. Für uns war es nach Hamburg wichtig, dass die Spieler ausreichend Zeit bekommen zu regenerieren und Energie zu tanken, denn die werden wir am Donnerstag brauchen. Jeder von uns sollte sich bewusst sein, dass das Spiel ein hohes Maß an Konzentration erfordert und muss dafür bereits sein, den Kampf anzunehmen.“ Erwartet werden rund 3.000 Zuschauer in der Buderus Arena, auch einige ASV-Fans machen sich auf den Weg nach Wetzlar.

Während der Druck für die Gastgeber spürbar ist, können die Westfalen befreit aufspielen. Für den Aufsteiger scheint die Hypothek von sieben Zählern Rückstand bei zehn verbleibenden Punkten zu hoch, um noch ernsthaft Druck auf die direkte Konkurrenz auszuüben, vor allem da auch das Torverhältnis deutlich schlechter ist und somit ein zusätzlicher Zähler aufgeholt werden müsste. Entsprechend lebt und arbeitet man beim ASV im Augenblick und will die verbleibenden Aufgaben genießen. „Das haben wir uns mit dem Aufstieg erarbeitet. Und selbstverständlich wollen wir noch bestmöglich abschneiden“, verdeutlich ASV-Trainer Michael Lerscht. Wie ernst es die Westfalen damit meinen, davon überzeugte sich jüngst der TVB Stuttgart, der als Tabellenführerbezwinger beim Aufsteiger antrat und einen schmeichelhaften Punkt ergatterte. „Das war eine starke Leistung der Mannschaft. Daran wollen wir in Wetzlar anknüpfen“, so Lerscht. Personell stehen dem Coach voraussichtlich wieder alle Optionen zur Verfügung, einzig hinter dem Einsatz von Savvas Savvas ist ein Fragezeichen. Der griechische Nationalspieler hatte die Partie gegen Stuttgart wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel vorzeitig beenden müssen. Anwurf in Wetzlar ist um 19:05 Uhr, übertragen wird wie gewohnt von SKY und Radio Lippewelle Hamm.

 

ASV erkämpft sich verdienten Punkt

Von der ersten Sekunde an hochintensiv, bis zur letzten Sekunde hochspannend – fast 2.200 Zuschauer erlebten am Samstag einen äußerst unterhaltsamen Handballabend. Das Duell des 29. Spieltages der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zwischen Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen und dem Tabellenführerbezwinger TVB Stuttgart endete 27:27 (11:11).

Zu Beginn bearbeiteten sich die Mannschaften minutenlang extrem einsatzfreudig bei ihren Angriffen, beide taten sich entsprechend zunächst sehr schwer im Abschluss. Die Gäste, bei denen kurzfristig Torwart Silvio Heinevetter erkältet ausfiel, machten es etwas besser und gingen bis zur sechsten Minute mit zwei Treffern in Führung. Erst in der achten Minute erlöste Björn Zintel die Anhänger des ASV mit dem ersten Tor für die Westfalen, die wie in Hamm üblich allerdings bis zu diesem Moment stehenblieben und geduldig ihr Team rhythmisch anfeuerten. In der Folge entwickelte sich eine völlig offene Partie, die Intensität blieb hoch. So kassierte TVB-Toptorschütze Adam Lönn in der 14. Minute eine frühe Rote Karte nach Foulspiel an Jan von Boenigk.

In den nächsten Minuten hatte nun der ASV Vorteile im Spiel, der mit 7:5 und 8:6 vorlegte. Die Abwehr stand gut, vor allem Mait Patrail und Stefan Bauer lieferten im Innenblock eine gute Partie ab. Dahinter bildete Torwart Felix Hertlein einen sicheren Rückhalt. Kurz vor der Pause drehte Stuttgart aber das Spiel in Überzahl, das 10:11 glich Marian Orlowski elf Sekunden vor der Pause zum 11:11 aus.

Im zweiten Abschnitt erwischten die Westfalen den besseren Start. Schnell legte der ASV auf 14:11 vor. Zintel blieb der umtriebige Spielmacher, der immer auch torgefährlich war. Zudem kam auch der nun eingewechselte Savvas Savvas gut ins Spiel, der Rückraum traf viermal und erzielte sein 100. Saisontor. Danach musste er allerdings verletzungsbedingt vom Feld, offenbar mit muskulären Problemen im Oberschenkel. „Wir wissen noch nicht, was es ist, hoffen aber, dass er schnell wieder dabei ist“, meinte ASV-Trainer Michael Lerscht direkt nach dem Spiel.

Und dies sollte im weiteren Verlauf noch dramatische Wendungen erfahren: Nach 16:14 legte der ASV sogar auf 23:18 durch Zintel in der 47. Minute vor. Bis zum 26:24 rund vier Minuten vor dem Ende hielten die Gastgeber den TVB auf Abstand. Doch dann bestraften die Gäste einige Ungenauigkeiten in Zuspiel und Abschluss, das Spiel drohte den Westfalen zu entgleiten. Jonas Truchanovicius warf Stuttgart 90 Sekunden vor dem Ende mit 27:26 in Führung, wenig später verpasste ASV-Kapitän Fabian Huesmann seinen Wurf von der Außenposition und Stefan Bauer kassierte nach einer Rangeleit mit Truchanovicius eine Zeitstrafe. In Überzahl konnten die Gäste alles klar machen – scheiterten aber an ASV-Torwart Hertlein, der bei seiner 13. Parade eine halbe Minute vor dem Ende genau den richtigen Riecher hatte. So blieb dem ASV noch ein Angriff, um wenigsten einen Punkt zu gewinnen. Zwar gelang das nicht mehr in der regulären Spielzeit, der letzte Wurfversuch von Zintel wurde aber regelwidrig vereitelt – den Siebenmeter nach abgelaufener Spielzeit verwandelte dann Fabian Huesmann zum vielumjubelten 27:27.

 

Pressekonferenz zum Spiel

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ASV Hamm-Westfalen  TVB Stuttgart 27:27 (11:11)

ASV: Hertlein (13 Paraden), Bozic – Huesmann (5/3), Fuchs, Patrail, Schulze, Zintel (7), Pretzewofsky (3), Bornemann, Orlowski (1), Meschke, Dayan (2), Savvas (4), von Boenigk (2), Wieling, Bauer (3)

TVB: Vujovic (11 P.), Stegemeyer – Häfner (2), Villalobos, Jimenez (1), Hanusz (4), Truchanovicius (4), Lönn (Rote Karte 14.), Röthlisberger (1), Nicolaus (3), Forstbauer, Laube, Zieker (2), Pfattheicher (6/1), Maric (1), Sliskovic (3)

Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff

Zuschauer: 2.190

Zeitstrafen: ASV 10 min, TVB 2 min

 

Füchse-Bezwinger kommt am Samstag

Durch den 26:24-Heimerfolg der HSG Wetzlar gegen TBV Lemgo Lippe am Donnerstagabend ist der Rückstand von Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen auf den ersten Nichtabstiegsplatz auf acht Zähler angewachsen. Die Chance auf den Klassenverbleib ist vor dem am Samstag anstehenden Heimspiel (Anwurf 20:30 Uhr) gegen den TVB Stuttgart nur noch theoretischer Natur.

Doch wie schon in den zurückliegenden Wochen blenden die Westfalen die tabellarische Sitatuation aus. „Für uns geht es auch in den verbleibenden sechs Partien darum, auf uns zu schauen und bestmöglich abzuschneiden“, betonte Trainer Michael Lerscht vor dem Abschlusstraining am Freitagmittag. Im Heimspiel gegen den 14. der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist der ASV zwar erneut in der Außenseiterrolle, mit einer ähnlich guten Leistung wie beim jüngsten 31:26-Heimerfolg gegen GWD Minden ist für die Westfalen aber Zählbares möglich. „Klar ist: Wenn wir gegen Stuttgart Punkte holen wollen, müssen wir in allen Bereichen nahe ans Optimum kommen, also in Sachen Einstellung, Taktik und individuell“, so Lerscht weiter, dem gegen den TVB voraussichtlich alle Akteure zur Verfügung stehen werden.

Im Hinspiel Ende Oktober ist das dem ASV nicht gelungen, damals blieb man vor allem offensiv unter seinen Möglichkeiten, unterlag am Ende in Stuttgart deutlich mit 20:29. Vor allem ein Akteur wurde dabei regelrecht warm geschossen: TVB-Torwart Silvio Heinevetter brachte es hinter einer starken Abwehrreihe am auf sagenhafte über 52 Prozent gehaltene Bälle und insgesamt 22 Paraden.

Aber auch dem Feld rollte eine ganze Menge Qualität auf den ASV zu, darüber darf die aktuelle Platzierung der Stuttgarter im unteren Drittel nicht hinwegtäuschen. Gerade erst feierte der TV den ersten Heimsieg des Kalenderjahres mit 32:28 gegen keinen Geringeren als Spitzenreiter Füchse Berlin, die in der Partie zwei Rote Karten sahen.

Anwurf zum Spiel ist am Samstag um 20:30 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr, Karten sind noch erhältlich. Übertragen wird das Spiel wie gewohnt live bei SKY und von Radio Lippewelle.

32 Tore reichen nicht – Göppingen zu offensivstark

Ein wahres Torfestival erlebten die Zuschauer am Donnerstagabend in der EWS-Arena zwischen Frisch Auf! Göppingen und dem ASV Hamm-Westfalen. Am Ende feierten die Gastgeber einen verdienten 39:32-Sieg.

Die Westfalen erwischten einen guten Start in das Spiel, das durch Savvas Savvas und Andreas Bornemann hergestellte 2:0 blieb nicht lange bestehen. Genau nach sieben Minuten drehte die Hausherren das Spiel, mit seinem zweiten Tor markierte Göppingens Josip Sarac das 5:2. Zwar hielten Björn Zintel und Jan von Boenigk den ASV offensiv im Spiel – nach Zintels Treffer zum 5:8 in der 13. Minute gelang Göppingen aber wieder ein 3:0-Lauf. Auch die zwischenzeitliche Auszeit des ASV änderte nichts daran, dass die Partie nun immer schwieriger für die Gäste wurde. Der Gastgeber spielte bärenstark im Angriff, fand immer wieder Lücken im Abwehrverbund der Westfalen. Diese blieben zwar bis zur 24. Minute noch in Schlagdistanz, nach dem 13:18 leistete sich der ASV aber eine erneute Flaute – Göppingen zog auf 21:13 davon, der Abstand von acht Toren hatte auch zur Pause mit 22:14 Bestand.

Im zweiten Abschnitt agierten die Gäste bis zum Ende engagiert – an der drohenden Niederlage konnte die Mannschaft von Michael Lerscht, der nur der infektgeplagte Benjamin Meschke fehlte, der von Lars Kooij vertreten wurde, allerdings nichts mehr ändern. „Von der ersten bis zur letzten Sekunde war das gut heute. Das waren zwei wichtige Punkte für das Selbstvertrauen“, lautete das entsprechend zufriedene Fazit von Göppingens Josip Sarac, der sieben seiner acht Versuche im Tor unterbrachte. Insgesamt war die Chancenverwertung bei den Gastgebern sehr konsequent, Göppingen brachte es am Ende auf eine fast 70prozentige Verwertung. Mit guten Werten konnten allerdings auch zwei Westfalen aufwarten: Jan von Boenigk traf acht von zehn Versuchen, Toptorschütze des Spiels war Marian Orlowski, der bei neun Treffern nur einen Versuch ausließ.

Bereits am Samstag steht die nächste Aufgabe für den ASV an. In der heimischen WESTPRESS arena empfängt der Aufsteiger dann den TVB Stuttgart, der am Donnerstag mit einem 32:28-Heimsieg gegen Spitzenreiter Füchse Berlin überraschte. Anwurf ist um 20:30 Uhr, aktuell gibt es noch Restkarten im Vorverkauf und an der Abendkasse.

Frisch Auf! Göppingen – ASV Hamm-Westfalen 39:32 (22:14)

FAG: Rebmann (4 Paraden), Sego (3 P.) – Neudeck, Kneule (3), Brito Duarte, Lindenchrone Andersen (4), Heymann, Sarac (7), Blagotinsek (3), Schiller (6), Goller (1), Gulliksen (2), Hermann (1), Kozina (2), Malus (7), Schmidt (3)

ASV: Hertlein (2 P.), Bozic (3 P.) – Huesmann (1/1), Fuchs, Patrail, Schulze (1), Kooij, Zintel (3), Pretzewofsky (3), Bornemann (2), Orlowski (9/3), Dayan (1), Savvas (2), von Boenigk (8), Wieling, Bauer (2)

Schiedsrichter: Julian Köppl und Denis Regner

Zeitstrafen: FAG 10 min, ASV 10 min

Englische Woche startet in Göppingen

Der ASV Hamm-Westfalen bestreitet die nächsten drei Spiele in der Liqui Moly Handball-Bundesliga innerhalb von nur acht Tagen. Zunächst geht es für den Aufsteiger am Mittwochabend zu Frisch Auf! Göppingen. Nach dem Spiel beim 15. der Liga empfängt der ASV am Samstag um 20:30 Uhr den einen Platz besser rangierenden TVB Stuttgart, ehe es dann am Donnerstag darauf zur HSG Wetzlar geht, die aktuell Rang Platz 16 belegt.

Der Einsatz von Benjamin Meschke (Mitte, hier eine Szene aus dem Hinspiel) ist wegen eines Infektes noch fraglich. – Foto: Wegener/ASV

Doch für Michael Lerscht und seine Mannschaft gilt wie schon während der gesamten Saison die volle Konzentration nur der nächsten Aufgabe. Und das in der EWS Arena anstehende Spiel hat es in sich. Denn keinesfalls darf die aktuelle Platzierung des Gastgebers über dessen Fähigkeiten hinwegtäuschen. Der nur wenig veränderte Kader belegte in der Vorsaison noch den fünften Rang in der ersten Liga und qualifizierte sich damit für die EHF European League. Und in dieser haben sich die Göppinger souverän bis ins Final4 gespielt – dass ohne die gastgebende SG Flensburg-Handewitt ab dem 27. Mai ausgetragen wird. Gegner im Halbfinale ist BM Granollers, die andere Partie bestreiten die Füchse Berlin gegen Montpellier HB. Während die Göppinger international noch die Chance auf einen Titel haben, geht es in der Liga für den Vorjahresfünften längst nur noch um den Klassenerhalt. Und der ist mit aktuell sechs Zählen Vorsprung vor dem Vorletzten Minden und einem erheblich besseren Torverhältnis aktuell nur theoretisch gefährdet. Beste Ligatorschützen sind Linksaußen Marcel Schiller mit 115 Toren und der Rückraum Josip Sarac. Der Kroate brachte es bisher auf 91 Tore.

„Göppingen verfügt über eine gute Mixtur aus wurfgewaltigen, physisch starken Spielern und Spielern, in den tiefen Duellen ihre Qualität haben“, erklärte ASV-Trainer Michael Lerscht nach dem Abschlusstraining seiner Mannschaft am Dienstagmorgen, was die Westfalen in der EWS Arena erwartet. „Defensiv wird für uns viel darauf ankommen, situativ die richtigen Entscheidungen zu treffen“, so Lerscht weiter. Im Angriff wiederum warte ein physisch sehr starker Innenblock auf seine Mannschaft, „den muss man als Mannschaft gespielt bekommen“, verdeutlicht der Trainer des ASV.

Zum Auftakt in die Englische Woche wird den Westfalen voraussichtlich das volle Aufgebot zur Verfügung stehen. Lediglich hinter Kreisläufer Benjamin Meschke steht wegen eines Infektes noch ein Fragezeichen. Hier könnte im Fall der Fälle aber Lars Kooij nachrücken, der gerade mit der niederländischen Nationalmannschaft die Qualifikation zur Europameisterschaft in Deutschland im Januar 2024 geschafft hat.