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“Kreativität gefragt”

Ausgeglichenes Punktekonto, gesicherter Platz im Mittelfeld der 2. Handball-Bundesliga: Für die Eulen Ludwigshafen kann es in dieser Spielzeit nur noch um eine Platzierungsverbesserung von einigen Rängen Richtung oberes Tabellendrittel gehen. Vom lockeren Auslaufen kann aber beim nächsten Gegner des ASV Hamm-Westfalen keine Rede sein: Seit Mitte Februar sammelten die Eulen immerhin 10:6 Punkte und verloren nur knapp gegen die Topteams aus Potsdam (37:40) und Hagen (29:30). Der Aufwärtstrend ist deutlich sichtbar, auch wenn es jüngst beim TV Hüttenberg eine schmerzliche 30:35-Niederlage gab.

Auf die leichte Schulter wird bei den Westfalen die Aufgabe am Freitag (Anwurf 19:30 Uhr) so oder so niemand nehmen. Im Hinspiel unterlag das Team von Trainer Michael Lerscht knapp mit 31:32 (14:16). Rückraum Mex Raguse, mit 161 Treffern aktueller Toptorschütze der Eulen, traf gegen seinen ehemaligen Klub sieben Mal. „Das war von uns kein gutes Spiel. Es gab da viele Ungereimtheiten in der Abwehr, das gilt es zu verbessern“, erinnert sich ASV-Torwart Felix Hertlein, will damit aber auch die Qualitäten des Gegners nicht schmälern. „Die Eulen haben eine sehr starke erste Sieben, die an einem guten Tag auch Topteams richtig ärgern kann, wie man jetzt gegen Potsdam und Hagen wieder gesehen hat. Mex hat sich zu einem richtigen Leader entwickelt.“

Das zur Verfügung stehende Personal seitens des ASV für diese Heimaufgabe war am Donnerstag vor dem Abschlusstraining noch nicht klar. Fest steht, dass Nico Schöttle, der bereits seit vier Partien fehlt, bis zum Saisonende ausfällt. Zunächst war es ein Infekt, der den aus Stuttgart ausgeliehenen Rückraum ausbremste, dann zog er sich einen Wadenbeinbruch zu. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter den Einsätzen von Kreisläufer Philip Jungemann und Rückraum Yonatan Dayan, die beide zuletzt bei der HSG Nordhorn-Lingen ebenfalls fehlten. Dort gelang einem abwehrstarken ASV aber auch mit schmalem Kader ein gutes Spiel und der fünfte Auswärtssieg in Folge. „Gerade mit dünnem Kader muss die Abwehr unser Fundament sein. Natürlich ist dann Kreativität gefragt. Gemeinsam mit unserem Publikum im Rücken wird uns das aber gelingen“, so Hertlein weiter.

Anwurf in der WESTPRESS arena ist um 19:30 Uhr, die Abendkasse öffnet um 18 Uhr. Übertragen wird das Spiel über DYN ab 19:20 Uhr.

ASV erhält Lizenz ohne Auflagen

Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25. Über diese Entscheidung der unabhängigen Lizenzierungskommission hat die HBL GmbH die Clubs informiert. Der ASV hat diese wiederum ohne Auflagen erhalten. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2024.

Der Handball Sport Verein Hamburg erhält die Lizenz für die LIQUI MOLY HBL allerdings unter der Bedingung, dass die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 03.05.2024 geschlossen wird. Dies muss gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

Diese Entscheidungen hat die Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e.V. unter Vorsitz von Rolf Nottmeier nach intensiver Prüfung der eingereichten Unterlagen und Durchführung zahlreicher Lizenzgespräche mit den Lizenzbewerbern getroffen.

Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission: „Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet. Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.“

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine. Unter die Lupe werden aber auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien der Erst- und Zweitligisten genommen. Das Lizenzierungsverfahren ist eine entscheidende Instanz für wirtschaftliche Stabilität, fairen Wettbewerb und Integrität.

Der unabhängigen Lizenzierungskommission gehören neben dem Vorsitzenden Rolf Nottmeier, Direktor des Arbeitsgerichts Minden, Olaf Rittmeier, Steuerberater, Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH und Mattes Rogowski, Geschäftsleitung Sport & Lizenzen bei der HBL GmbH, an. Aus der HBL GmbH wird die Lizenzierungskommission durch Marie Küppers (Projektmanagerin Spielorganisation, Sportentwicklung, Lizenzierung) unterstützt.

ASV verteidigt sich zum Auswärtssieg

Dank einer Energieleistung aller Akteure hat der ASV Hamm-Westfalen am Freitagabend den fünften Auswärtssieg in Folge in der 2. Handball-Bundesliga gefeiert. Auch ohne die verletzten Spieler Nico Schöttle, Yonatan Dayan und Philip Jungemann feierten die Westfalen am Ende im Euregium bei der HSG Nordhorn-Lingen einen verdienten 26:23-Auswärtssieg (13:13).

Dabei waren die Voraussetzungen beim ASV vor diesem 28. Spieltag nicht eben ideal. Für Spielmacher Yonatan Dayan reichte es nach der Verletzung aus dem Bietigheim-Spiel noch nicht zum Comeback, Philip Jungemann musste wegen seiner Blessur aus dem jüngsten Duell mit Hagen ebenfalls passen. Hinzu kam der Ausfall von Rückraum Nico Schöttle, der zwar seine Infektion auskuriert hatte, aber sich im Training unter der Woche schwer am Fuß verletzte und möglicherweise länger ausfällt.

Doch die Mannschaft von Michael Lerscht zeigte sich bei der HSG wenig beeindruckt von diesen Ausfällen. Der verbliebene schmale Kader hielt auch nur mit 13 Spielern von Beginn kämpferisch herausragend dagegen. Wie gegen Hagen war diesmal zu Beginn schon eine Führung mit einigen Toren möglich. Torwart Marcos Colodeti startete stark, brachte es schnell auf sechs Paraden. Doch die Westfalen machten zunächst zu wenig aus den Ballgewinnen, gingen aber durch den erneut starken Österreicher Marc-Andre Haunold zumindest mit 5:3 nach knapp zwölf Minuten in Führung.

Danach kamen aber die Gastgeber besser ins Spiel, bei denen Torwart Björn Buhrmester bis zur Pause mit sechs Paraden bis auf eine an Colodeti herankam. So war es nun die HSG, die leicht den Ton angab du in der 25. Minute mit 10:8 vorne lag. Der ASV konterte, erspielte sich bis zwei Minuten vor der Pause ein 13:11, zur Pause gelang Nordhorn in einem Duell auf Augenhöhe der Ausgleich.

In Halbzeit zwei erwischte nun Nordhorn-Lingen den besseren Start. Über 17:15 legte die HSG bis auf 19:17 (43.) vor. Michael Lerscht stellte nun beim ASV, wechselte auf eine offensivere Deckungsvariante. Und das 5:1 mit einem vorgezogenen Alexander Schulze schmeckte den Hausherren überhaupt nicht. Mit viel Einsatz und Leidenschaft ließen die Westfalen keine leichten Würfe mehr zu – was dennoch aufs Tor flog war Beute von dem mittlerweile eingewechselten Felix Hertlein. Björn Zintel und Haunold glichen aus. Es folgten über vier torlose Minuten auf beiden Seiten, ehe ASV-Kapitän Fabian Huesmann die zahlreich mitgereisten ASV-Fans mit seinem Siebenmetertor zum 20:19 (49.) erlöste. Drei Minuten später erhöhte Zintel auf 21:19, ehe Johannes Wasielewski die HSG-Anhänger mit seinem Anschlusstreffer nach über zehn Minuten ohne Tor erstmalig wieder jubeln ließ.

Aber die Gäste blieb weiter trotz der schmalen Personaldecke enorm einsatzfreudig, eroberten sich immer wieder den Ball. So gelang Haunold 66 Sekunden vor dem Ende sogar der vorentscheidende Treffer zur 25:22-Führung, am Ende siegten die Gäste dann 26:23 (13:13).

„Wir haben keine einfachen Tage und Wochen hinter uns, mit den Verletzungen. Sicher war das offensiv nicht unser bester Auftritt heute. Aber defensiv mit einer Riesenbeinarbeit haben wir uns das heute erkämpft“, meinte ein glücklicher ASV-Spielmacher Björn Zintel direkt nach der Partie. Gerne mehr geholt hätte HSGler Georg Pöhle, selbst vor Jahren im ASV-Dress aktiv: „Das ist super enttäuschend vor so einer Kulisse. In der zweiten Halbzeit fehlen uns Wurfglück und Qualität im Angriff.“

In der Tabelle hat sich an diesem 28. Spieltag somit wenig geändert. Zwar siegte der VfL Eintracht Hagen am Freitagabend zuhause gegen Spitzenreiter Potsdam mit 37:33 und ist damit endgültig Team der Stunde, da aber auch die zweitplatzierte SG BBM Bietigheim knapp mit 34:33 gegen Minden gewann, bleibt der Abstand zum Aufstiegsplatz für den ASV unverändert. Weiter geht es für die Mannschaft von Michael Lerscht dann am kommenden Freitag um 19:30 Uhr mit dem Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen.

HSG Nordhorn-Lingen – ASV Hamm-Westfalen 23:26 (13:13)

HSG: Buhrmester (12 Paraden, 33 %), Budalic – Ritterbach (1), Stricker, Lux (6/2), Marschall (1), Stryc, Terwolbeck (4), de Boer, Leunissen, Firnhaber (2), Seidel, Simovic, Wasielewski (3), Pöhle (3), Kalafut (3, Rote Karte 59. nach 3 x 2 min)

ASV: Colodeti (8 Paraden, 30 %), Hertlein (4 P., 44 %) – Huesmann (7/5), Fuchs, Scheerer (1), Artmeier, Schulze (1), Sterba (5), Zintel (3), Haunold (5), Bornemann (1), Stüber (3), von Boengik

Zeitstrafen: HSG 10 min, ASV 10 min

Schiedsrichter: Maximilian Engeln, Felix Schmitz

Zuschauer: 2.522

Keine Luft zum Atmen ließ der ASV - hier Markus Fuchs (6) in der Abwehr gegen Ex-ASVer Georg Pöhle - dem HSG-Angriff am Freitagabend vor allem in der zweiten Halbzeit und blieb über zehn Minuten ohne Gegentor. - Foto: HSG

Unveränderte Ausgangslage

Mit einer unveränderten Ausgangslage im Vergleich zur Vorwoche geht es für den ASV Hamm-Westfalen in den 28. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga. Der Rückstand auf den zweiten Aufstiegsrang beträgt nach wie vor zwei Zähler. Doch das Fernduell beschäftigt die Westfalen derzeit nur am Rande, am Freitagabend (Anwurf 20 Uhr) soll beim Tabellenelften HSG Nordhorn-Lingen wieder Zählbares gesammelt werden, aktuell übrigens die beiden Topteams der Zuschauertabelle in der Liga.

Mit welchem Personal die Westfalen zu dieser Aufgabe antreten werden, war am Donnerstagmittag vor dem Abschlusstraining des ASV noch nicht ganz klar. „Wir haben da einige Fragezeichen“, erklärte Trainer Michael Lerscht. So seien die Einsätze von Nico Schöttle, der ja wegen eines Infektes in den zurückliegenden drei Partien fehlte, Yonatan Dayan (Muskelverletzung aus dem Bietigheim-Spiel) sowie Philip Jungemann (angeschlagen aus dem Spiel gegen Hagen) fraglich, so der Coach. „Dies ändert nichts daran, dass wir mit einem klaren Ziel nach Lingen fahren werden“, so Lerscht weiter, der mit seinem Team die zurückliegenden fünf Auswärtsspiele in Serie gewann.

Die Gastgeber gehen dagegen mit einer Serie von zuletzt 0:8 Punkten in das Spiel. Der letzte Erfolg gelang am 3. März in eigener Halle gegen den VfL Eintracht Hagen mit 39:37 – der einzige Punktverlust des letzten ASV-Gegners in diesem Kalenderjahr. Allein dieser Umstand dürfte den Gästen am Freitag Warnung genug sein. Für die HSG kann es gegen den Tabellendritten nur darum gehen, die Aufgabe über die gesamten 60 Spielminuten – anders als im Hinspiel – gut zu lösen. Denn in Hamm lag die HSG nach starker Leistung vier Minuten vor dem Ende noch verdient mit vier Treffern in Führung. Doch der ASV bewies wie auch schon in anderen Spielen herausragende Moral und sicherte sich nach irrer Aufholjagd noch einen 33:32-Heimsieg per Siebenmeter von Kapitän Fabian Huesmann nach abgelaufener Spielzeit.

Die Partie wird wie gewohnt live von DYN übertragen, Sendebeginn ist um 19:50 Uhr.

“Wollen uns stetig entwickeln”

Sieben Spiele stehen für den ASV Hamm-Westfalen in der 2. Handball-Bundesliga noch auf dem Programm. Zwei Punkte trennen die Westfalen derzeit vom Aufstiegsplatz. Der Ausgang der Spielzeit ist also noch völlig ungewiss: Geht es zurück in das Oberhaus oder kämpfen die Westfalen auch im kommenden Jahr in der 2. Liga um Punkte? Dagegen fest steht allerdings, dass diese sieben Partien die letzten Profispiele für Abwehrchef Markus Fuchs sein werden, der im Sommer seine Laufbahn nach dann zehneinhalb Jahren bei den Westfalen beenden wird und seine neue Rolle als Manager und Prokurist der Handballmarketinggesellschaft des ASV antreten wird. Im Interview äußerte sich der 32-Jährige zur aktuellen Situation beim Bundesligisten, seiner Entscheidung und seinen Zukunftsplänen.

Fühlen sich diese Spiele nach der Entscheidung, die Laufbahn zu beenden, jetzt schon anders an?

Markus Fuchs: „Ehrlicherweise noch nicht. Mein Alltag hat sich durchaus verändert. Wenn ich aber im Training und den Spielen auf der Platte stehe, bin ich noch zu einhundert Prozent Spieler. Aber dass jetzt der Countdown zum Karriereende läuft, merke ich schon. Insbesondere die Spiele erlebt man noch etwas bewusster.“

Inwiefern hat sich denn der Alltag von Markus Fuchs verändert?

Markus Fuchs: „Auch wenn ich offiziell zum 1. Juli die neue Tätigkeit in der GmbH aufnehmen werde, bin ich schon jetzt im Vertrieb aktiv. Zum einen arbeiten wir gerade mit verschiedenen Personen konzeptionell an der Marke ASV und an unseren Zielen, zum anderen nehme ich schon so viele Sponsorentermine wahr, wie ich kann. Und trainiert wird natürlich auch wie immer.“

Das hört sich nach langen Tagen an.

Markus Fuchs: „Das empfinde ich gerade gar nicht so. Das ist äußert spannend und sehr motivierend. Ich glaube sehr an das, was wir da tun und auch an unser Team – sowohl auf als auch neben dem Feld. Und wir haben noch so viele Potenziale. Zeitlich ist das schon herausfordernd, aber das habe ich ja zuvor auch durch die doppelte Belastung mit meinem mittlerweile ja abgeschlossenen Studium an der HSHL und dem Profisport erlebt. Selbstverständlich darf die Familie nicht zu kurz kommen. Ich habe eine tolle Partnerin und das ist ein wichtiger Rückhalt für mich.“

Was verbirgt sich denn hinter der Konzeption und neuen Zielen des ASV?

Markus Fuchs: „Der ASV ist einer der Topklubs in der 2. Handball-Bundesliga. Das klar definierte Ziel von uns ist es, dauerhaft zu den Top 25-Klubs in Deutschland zu gehören. Sportlich sind wir da längst angekommen. Auch wirtschaftlich sind wir eine Topadresse in dieser Liga, um unser sehr stabiles Netzwerk mit mehr als 200 Partnern beneiden uns viele. Aber wir wären ja keine Leistungssportler, wenn wir auf dem Stand verharren wollten und es nur verwalteten. Wir wollen uns stetig weiterentwickeln.“

Wie soll denn diese Entwicklung aussehen und wie gelingen?

Markus Fuchs: „Unser aller Traum ist es doch, sich in der höchsten Spielklasse zu etablieren. Aktuell sind wir sportlich sehr nah an der 1. Liga dran, das zeigt ja auch das Abschneiden in dieser Saison. Im zurückliegenden Erstligajahr haben wir aber auch gesehen, dass uns zu den gestandenen Erstligaclubs – und das waren ja alle 17 Mitbewerber – doch noch einiges fehlt. Wir haben es ja häufig gehört: der kleinste Etat, die kleinste Halle, die kleinste Geschäftsstelle. Die Rolle des Underdogs ist charmant, aber auf Dauer natürlich nicht tragfähig für so eine große Aufgabe.

Wie kann sich das ändern?

Markus Fuchs: „Sportlich ist das gar nicht so schwierig. Man muss frühzeitig auf Erstliganiveau in die Personalplanung gehen. Spielerverpflichtungen auf diesem Niveau kurz vor dem Saisonende sind extrem schwierig – und dann auch meist teurer. Man hat es am Beispiel Gummersbach gesehen, was für einen Unterschied es macht, bereits ab Jahresbeginn alle Planungen darauf auszurichten. Auch Bietigheim hat vor Saisonbeginn das Ziel auf allen Ebenen ausgegeben und entsprechend in allen Bereichen so agiert.“

Das alles geht aber nur mit einem Erstligaetat?

Markus Fuchs: „Richtig, zumindest annähernd. Und das ist sicher unsere größte Aufgabe: Wir müssen den Etat erhöhen, ihn deutlich über die Marke von drei Millionen Euro bringen und dann schrittweise weiter verbessern. Und dafür haben wir einen Plan: Wir wollen die Region Westfalen stark in den Fokus nehmen, dabei natürlich unseren Standort Hamm nicht vergessen. Dazu gehören dann eben regelmäßig – nicht falsch verstehen, ich spreche für die nächste Spielzeit von einer Partie – Auftritte in den Dortmunder Westfalenhallen. Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir das können. Dazu gehört eine Vertriebsmannschaft mit engagierten Personen, die das große Netzwerk betreuen. Da sind wir bereits in sehr guten Gesprächen. Und dazu gehört die schrittweise Verstärkung des Teams um das Team. Denn auch hier gibt es trotz der Verbesserungen der vergangenen Jahre noch Nachholbedarf.“

Wenn man diese Aufgaben so hört, wäre da ein Wiederaufstieg in diesem Sommer nicht verfrüht?

Markus Fuchs (lacht): „Keinesfalls. Ich habe auch die Vermutungen einiger Fans gelesen, dass man ja nicht aufsteigen dürfe. Das ist natürlich totaler Quatsch. Die Mannschaft arbeitet hart daran und will sich diesen Traum verwirklichen. Ich könnte mir auch keinen schöneren Abschied aus dem Profihandball vorstellen. Wirtschaftlich ist so ein Aufstieg kein Risiko, wenn man keine Harakiri-Verpflichtungen vornimmt. Und das werden wir garantiert nicht tun – wir machen das, was möglich ist. Und durch höhere Fernsehgelder beispielsweise gäbe es ja auch noch Möglichkeiten. Letztlich hilft uns ein Erstligajahr immens bei der Markenstärkung. Wir hatten letzte Saison rund 6,5 Millionen TV-Zuschauer und haben auch viele neue Dauerkarteninhaber gewonnen. Unser Abschneiden und Auftreten wurde trotz des Abstiegs von allen Seiten sehr gelobt. Aber das ist alles ja noch Zukunftsmusik.“

Sieben Spiele Zukunftsmusik?

Markus Fuchs: „Vielleicht sieben Spiele. Ich bin schön überzeugt, dass es bis zum Ende spannend bleibt. Was haben wir diese Saison schon erlebt: Rekord-Pokalspiel, Rekord-Aufholjagd, Rekord-Saisonstart. Irgendwie fühle ich, dass es das noch nicht war.“

Im März stellte der neue (und alte) kommissarische Geschäftsführer Franz Dressel (l.) Markus Fuchs als neuen Manager und Prokuristen vor, der diese Aufgabe ab dem 1. Juli 2024 beim ASV übernehmen wird. - Foto: Kottmann/ASV
Im März stellte der neue (und alte) kommissarische Geschäftsführer Franz Dressel (l.) Markus Fuchs als neuen Manager und Prokuristen vor, der diese Aufgabe ab dem 1. Juli 2024 beim ASV übernehmen wird. - Foto: Kottmann/ASV
Vor zehn Jahren noch Kontrahenten auf dem Spielfeld, ab Sommer gemeinsam für den ASV in der Verantwortung: Markus Fuchs (r.) und der neue Trainer Michael Hegemann. Das Foto stammt aus dem Duell des ASV mit TuSEM Essen aus November 2014. - Foto: Wegener/ASV
Vor zehn Jahren noch Kontrahenten auf dem Spielfeld, ab Sommer gemeinsam für den ASV in der Verantwortung: Markus Fuchs (r.) und der neue Trainer Michael Hegemann. Das Foto stammt aus dem Duell des ASV mit TuSEM Essen aus November 2014. - Foto: Wegener/ASV

ASV verpflichtet Talent von den Füchsen

Der ASV Hamm-Westfalen hat eine weitere offene Position zur neuen Saison besetzt. Von den Füchsen Berlin wechselt Ole Machner nach Hamm. Der Linksaußen erhält beim aktuellen Tabellendritten der 2. Handball-Bundesliga einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Der erste Kontakt zum 21-Jährigen kam über Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning zustande, dann ging es vergleichsweise schnell. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe beim ASV“, betonte der gebürtige Potsdamer, der zum ersten Mal in eine andere Stadt wechselt. „Die wichtigsten Ziele für mich sind eine persönliche und sportliche Weiterentwicklung und natürlich mit dem ASV erfolgreich zu sein“, so Machner. Auf seiner Position wird er bei den Westfalen zusammen mit Kapitän und Toptorschütze Fabian Huesmann auflaufen. Marchner: „Bisher habe ich im Grunde immer mit Gleichaltrigen gespielt. Ich freue mich darauf, von einem erfahrenen Spieler zu lernen.“ Somit gibt es gleich eine Parallele zwischen ihm und dem ASV-Kapitän, der ebenfalls als junger Spieler zu den Westfalen wechselte und sich damals mit dem Zweitliga-Torschützenkönige Vyron Papadopoulos die Position teilte. Eine Erfahrung durfte aber auch der 21-Jährige schon sammeln: Bei seinem ersten Erstligaeinsatz für die Füchse Berlin erzielte der Linksaußen am 3. Mai vergangenen Jahres beim TVB Stuttgart seine ersten beiden Tore im Oberhaus. „Ich freue mich für Ole und den ASV, dass sie zusammengefunden haben“, betonte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. „Ich bin mir sicher, dass er die Lücke, die Alexander Schulze hinterlässt, schließen wird.“

Großer Kampf bleibt ohne Lohn

Kampfgeist und Einsatzwillen haben beim ASV Hamm-Westfalen am späten Sonntagnachmittag gestimmt, am Ende konnte der Tabellendritte die 34:36-Niederlage gegen Verfolger VfL Eintracht Hagen aber nicht abwenden. Schon vor dem Spiel vermeldete der ASV die Ausfälle des besten Feldtorschützen Nico Schöttle, auch Spielmacher Yonatan Dayan musste aufgrund seiner im Bietigheim-Spiel erlittenen Blessur diesmal komplett passen. Im Spielverlauf gesellte sich dann noch Kreisläufer Philip Jungemann aufgrund einer Rückenverletzung zu den Ausfällen, Trainer Michael Lerscht gingen somit auch im Innenblock ohne Schöttle und Jungemann die wirkungsvollen Alternativen aus.

Und die hätte es gegen einen erneut überzeugenden Gast gebraucht, um im Spielverlauf dagegen halten zu können. Der Start war noch verheißungsvoll, dem ASV boten sich gute Möglichkeiten. „Da hätten wir im Grunde sogar höher führen können, nutzen aber unsere Chancen nicht. Das war etwas ärgerlich“, meinte Lerscht direkt nach der Partie. Mit 3:1 (4.) und 7:5 (10.) lagen die Westfalen vorne. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel der Gastgeber. Hagen gelangen innerhalb von vier Minuten vier Tore, dem ASV keines. Bis zum 12:9 aus Sicht der Gäste blieb der VfL nun vorne. Eine Zeitstrafe gegen Philipp Vorlicek nutze der Hausherr dann aber, um auszugleichen. In der Folgezeit blieb es ausgeglichen. Die knappe 17:16-Halbzeitführung für Hagen stellte Pierre Busch per Siebenmeter fünf Sekunden vor der Pause her.

Aus der starteten die Gäste besser. Der ASV tat sich zusehends schwer, zu Toren zu kommen. Hagen ging durch Pouya Norouzi in der 41. Minute erstmalig mit vier Treffern in Führung (24:20). Wenig später wurde es noch deutlicher, der Ex-ASVer Kim Voss-Fels erhöhte auf 27:22 für Hagen. Noch deutlicher wurde es aber nicht mehr. Im Gegenteil, der ASV kämpfte sich wieder zurück in die Partie, Jakub Sterba verkürzte in der 52. Minute auf 29:31. Es folgte ein Aufreger für die Ränge der mi 2.290 Zuschauern besetzten WESTPRESS arena, die beim nun folgenden Tor von Frederic Stüber ein Offensivfoul gesehen hatten. Doch die Unparteiischen Christian Hannes und David Hannes, die zunächst sehr großzügig in ihren Bewertungen waren und im Spielverlauf zunehmend kleinlicher wurden, sahen dies anders. Somit legte Hagen wieder vor und am Ende kämpfte der ASV erfolglos gegen Gegner und fehlende Spieldauer. Somit blieb es bei einer Niederlage mit zwei Toren, die sowohl von Michael Lerscht also auch dessen Trainerkollege Stefan Neff als leistungsgerecht eingestuft wurde. Hagen sammelte damit in 2024 bisher 14:2 Punkte und ist neben dem VfL Potsdam Mannschaft der Stunde in der 2. Handball-Bundesliga.

Weiter geht es für den ASV nun am kommenden Freitag um 20 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen.

ASV Hamm-Westfalen – VfL Eintracht Hagen 34:36 (16:17)

ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (4, 4/5 7m), Fuchs, Scheerer, Artmeier, Schulze (1), Sterba (5, 1/1 7m), Jungemann, Zintel (7), Haunold (7), Bornemann, Runkel, J. Stüber (2), von Boenigk (8)

VfL: Grzesinski, Mahncke – Becker (2), Norouzi (6), Pröhl (1), Alves (1), Pieczkowski (3), Klein, Weck (2), Voss-Fels (6), Vorlicek (3), Styrmisson (7), F. Stüber (3), Jukic, Richter, Busch (2, 2/3)

Zeitrafen: ASV 12 min, VfL 10 min

Schiedsrichter: Christian Hannes, David Hannes

Zuschauer: 2.290

Pressekonferenz nach dem 27. Spieltag

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Sonntag kommt Hagen

Auch die Aufmerksamkeit der Fans des ASV Hamm-Westfalen dürfte beim anstehenden 27. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga zunächst dem Topspiel am Freitagabend zwischen Tabellenführer VfL Potsdam und der zweitplatzierten SG BBM Bietigheim gelten. Am Sonntag heißt es dann für die Westfalen im Duell mit dem Tabellenvierten VfL Eintracht Hagen aber, die eigene Aufgabe zu lösen, um im spannenden Aufstiegskampf den Kontakt zum Spitzenduo zu halten. Anwurf in der WESTPRESS arena ist um 17 Uhr, Karten wird es auch noch an der Tageskasse geben.

„Ich verstehe, dass das Spitzenspiel aus Fansicht seine Bedeutung hat. Wir können es nicht beeinflussen, lassen uns davon also auch nicht ablenken. Denn selbst wenn Bietigheim in Potsdam punktet, stellen wir ja nicht die Arbeit ein. Wir müssen auf uns schauen und unsere Sache gut machen – und das Spieltag für Spieltag. Dann werden wir am Ende sehen, wofür es reicht“, stellte ASV-Trainer Michael Lersch vor dem 27. Spieltag klar. Genau so sei man vor zwei Jahren vorgegangen: „Auch wenn es phrasenhaft klingt: Von zu Spiel zu Spiel denken und arbeiten, so lautet die Devise. Wir wissen ja, wozu es am Ende geführt hat“, so Lerscht weiter.

Möglicherweise haben sich die Gäste diese Devise angeeignet, so recht abgeschrieben hat man selbst bei der Eintracht offenbar nicht, doch noch auf einen der beiden Aufstiegsplätze rücken zu können, wie man aus Mannschaftskreisen hört. Der Rückstand auf Bietigheim beträgt acht Spieltage vor dem Ende allerdings stolze sieben Zähler. Um diese eher theoretischen Chancen noch am Leben zu erhalten ist also ein Sieg beim heimstarken ASV Voraussetzung. Und dieser würde zumindest den Kampf um Platz drei etwas spannender gestalten.

Für die Gäste spricht einerseits der überraschende 41:26-Kantersieg im Oktober, als die Westfalen in Hagen ihre schwächste Saisonleistung ablieferten. Zudem gelangen zuletzt drei Siege, die vorherige 37:39-Niederlage bei der HSG Nordhorn-Lingen war die bisher einzige in diesem Jahr. Mit einer Jahresbilanz von 12:2 Zählern – acht davon allerdings in eigener Halle gesammelt – dürfte das Selbstvertrauen bei den Gästen spürbar sein. Da dies sicher auch auf die Gastgeber zutrifft, die sich nach der knappen Topspielniederlage gegen Bietigheim zuletzt in Großwallstadt unbeeindruckt zeigten, dürfen sich die Handballfans am Sonntag ab 17 Uhr auf ein erneut packendes Spitzenspiel der 2. Liga freuen – unabhängig von aller Theorie und Rechenspielen. Von den letzteren werden die ASV-Fans zumindest eines gerne bemühen: Aus den bisherigen neun direkten Duellen ging der ASV bisher sieben Mal als Sieger hervor. Wie gewohnt wird die Partie live bei DYN übertragen, Sendebeginn ist um 16:50 Uhr.

Gewohntes Bild in der Untermainhalle: Ganze zwölf Mal mussten die Torhüter des TVG die Bälle von Fabian Huesmann aus dem eigenen Netz fischen. - Foto: TVG

Hertlein vernagelt Hammer Tor

Einen in Summe ungefährdeten 32:26-Auswärtssieg in einem intensiven Spiel der 2. Handball-Bundesliga hat der ASV Hamm-Westfalen am Ostersonntag beim TV Großwallstadt gefeiert. Wieder einmal herausragend war Kapitän Fabian Huesmann, der acht Siebenmeter verwandelte und vier Treffer aus dem Feld erzielte. Auch Winterneuzugang Marc-André Haunold überzeugte und war mit fünf Toren zweitbester Werfer vor 1.470 Zuschauern beim Tabellendritten. Im Tor lieferte zudem der im Spielverlauf eingewechselte Felix Hertlein eine Spitzenleistung ab, unter dem Strich wehrte er in knapp 30 Minuten mehr als die Hälfte aller Bälle ab.

Bis zum 5:5 in der neunten Minute verlief der Start ausgeglichen, danach erspielte sich der ASV, der erneut ohne den infektgeplagten Nico Schöttle und den muskulär angeschlagenen Marc Artmeier antrat, durch Björn Zintel, Huesmann und Jan von Boenigk eine 8:5-Führung bis zur elften Minute. Zwar kam der TVG in den Folgeminuten wieder auf 8:9 heran, die Gäste blieben dann begünstigt duch Überzahlsituationen sieben Minuten ohne Gegentor und legten erneut auf 13:8 vor. Aus der Überlegenheit machte der ASV in den weiteren Minuten der ersten Halbzeit zu wenig, erlaubte sich einige Fehlwürfe und ließ den TVG so bis zur Pause wieder in die Partie kommen. Der nutzte das und verkürzten bis zur Pause auf 16:17.

Auch in die zweite Halbzeit starteten die Westfalen noch nicht so stark, wie in den ersten 20 Minuten. Nach drei Minuten glich Adrian Kammlodt aus, Florian Eisenträger warf kurz darauf den Tabellenzwölften erstmalig in Führung. Aber auch diese schwächere Phase der Gäste überstand die Mannschaft von ASV-Coach Michael Lerscht. Nach fünfeinhalb Minuten erlöste Alexander Schulze sein Team mit dem ersten Treffer nach über acht torlosen Minuten. Erneut Schulze und dann Huesmann stellten wieder einen Zwei-Tore-Abstand her. Zwar glich Stefan Salger in der 41. Minute noch einmal zum 21:21 aus, danach ließ der ASV, bei dem Torwart Felix Hertlein das Gehäuse regelrecht vernagelte und auf den Fabelwert von mehr als 52 Prozent Paraden kam, keine Zweifel mehr aufkommen: Über 25:21 (47.) und 31:25 (57.) ging es für die Gäste nun sicheren zwei Auswärtspunkten entgegen. Nachdem die Treffer 29 bis 31 auf das Konto des Österreichers Haunold gingen, war der Schlusspunkt zum 32:26 Linksaußen Alexander Schulze vorbehalten.

Weiter geht es für den ASV nun am kommenden Sonntag, wenn der Tabellenvierte VfL Eintracht Hagen um 17 Uhr in der WESTPRESS arena zu Gast ist.

TV Großwallstadt – ASV Hamm-Westfalen 26:32 (16:17)

TVG: Minerva (12 Paraden, 44 %), Boukovinas (4 P., 20 %) – Salger (3), Klenk (1), Eisenträger (5/3 7m), Bandlow (3), Schauer, Strakeljahn (1), Bayer, Wullenweber (3), Röller, Mohr (2), Kammlodt (6), Schalles (2)

ASV: Colodeti (7 Paraden, 30 %), Hertlein (11 P., 52 %) – Huesmann (12/8), Fuchs, Scheerer, Schulze (3), Sterba (2), Jungemann, Zintel (4), Haunold (5), Bornemann (2), Dayan, Stüber, von Boenigk (4)

Schiedsrichter: Markus Hehn und Felix Mayer

Zuschauer: 1.470

Zeitstrafen: TVG 16 min, ASV 4 min

“Sieg für den Zweitligahandball”

„Das war beste Werbung und ein Sieg für den Zweitligahandball“ – das einleitende Fazit von Gästetrainer Iker Romero nach dem Sieg seines Teams im Spitzenspiel am Mittwochabend beim ASV Hamm-Westfalen brachte auf den Punkt, was 2.500 Zuschauer in der restlos ausverkauften WESTPRESS arena zuvor erlebt haben. Nach einer sehr glücklichen Schlussphase aus Sicht der Gäste setzte sich der Tabellenzweite knapp mit 33:32 (18:18) durch in einer Partie, in der die Westfalen lange den Ton angegeben hatten.

Schon im Vorfeld hatten alle Seiten erwartet, dass Kleinigkeiten den Ausschlag geben würden, so sehr seien die Verfolger des VfL Potsdam auf Augenhöhe. Genau diese Kleinigkeiten sprachen aber zunächst für den ASV, der zur Pause etwas das Torhüterduell mit zehn zu drei Paraden deutlich für sich entschied. Sowohl Felix Hertlein als später auch Marcos Colodeti waren gut im Spiel und brachten es bis zur Pause auf zehn Paraden, die Gästetorhüter nur auf drei. Doch trotz dieses Vorteils ging es mit einem 18:18-Unentschieden in die Pause – kaum erklärbar, wie auch DYN-Experte Stephan Just in seiner Analyse der ersten Hälfte empfand. In dieser hatten die Zuschauer einen extrem temporeichen Handball gesehen, in dem beiden Teams mit höchster Energie den Weg zum Tor suchten.

Nach einer 9:8-Führung in Halbzeit eins war es Tom Wolf, der die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte zum zweiten Mal in Führung warf. Der ASV blieb unbeeindruckt, Jan von Boenigk, Alexander Schulze und Fabian Huesmann per Siebenmeter warfen die Westfalen wieder in Führung. Zudem kassierte SG-Mittelmann Juan de la Pena in der Situation, die zum Siebenmeter führte, eine Rote Karte. Eine erhebliche Schwächung der Gäste in der Offensive. Aber die Gastgeber schlugen kein Kapital darauf, Velz und Dominik Claus, die in der Folgezeit offensiv immer wieder Lösungen fanden, glichen erneut aus. So blieb der Spielverlauf ähnliche wie in den ersten 30 Minuten: Der ASV erkämpfte sich mit viel Leidenschaft die Tore und legte für ein oder zwei Treffer vor, dann kam Bietigheim zurück. In Führung ging der Zweite allerdings zunächst nicht mehr.

Nach dem erneuten Siebenmetertor von Huesmann, der bei seinen sechs Siebenmeter und zwei Feldtoren ohne Fehlwurf blieb, in der 47. Minute bot sich dem ASV wieder die Chance, die Führung auf drei Tore auszubauen. Über drei Minuten gelang Bietigheim kein Tor – eine halbe Ewigkeit in diesem Tempohandballspiel. Doch die Westfalen ließen ihre Chancen nun auch ungenutzt, die SG kam wieder zurück in die Partie. Nach drei Treffern in Serie war es ausgerechnet Andreas Bornemann, der in den Schlussminuten vorbeiwarf. Genau 22 Sekunden blieben der SG noch – SG-Coach Iker Romero fand die richtige Wurvariante in der Auszeit, der treffsichere Velz sorgte für Jubelstürme bei den mitgereisten Gästefans. Denn der abschließende Kempa von Björn Zintel auf Jakub Sterba wurde von Bietigheims Torwart Mohamed Aly gehalten.

„Das ist so bitter. Meine Spieler haben unglaublich viel investiert, haben zweieinhalb Wochen maximal gut trainiert und sich vorbereitet. Das soll die Leistung von Bietigheim nicht schmälern, die hier ein Topspiel gemacht haben. Aber ich bin noch nie so leer gewesen, nach einem Spiel“, meinte ein sichtlich enttäuschter ASV-Trainer Michael Lerscht. Viel Zeit zum Verarbeiten haben die Westfalen nicht: Bereits am Sonntag um 17 Uhr geht es weiter, dann tritt der ASV beim zwölftplatzierten TV Großwallstadt an.

ASV Hamm-Westfalen – SG BBM Bietigheim 32:33 (18:18)

ASV: Hertlein (8 Paraden, 32 %), Colodeti (8 P., 33 %) – Huesmann (8, 6/6), Fuchs, Scheerer, Schulze (3), Sterba (3), Jungemann (1), Zintel (5), Haunold, Bornemann (5), Körber, Dayan (3), Stüber, von Boenigk (4)

SG: Mohamed Aly (6 Paraden, 25 %), Frederik Genz (2 P., 13 %), Filip Baranasic – Vlahovic (4), Claus (5), Öhler, Wolf (7, 3/3), Schäfer (3, 2/3), de la Pena (3), Wiederstein, Velz (8), Barthe (2), Hejny, Bader, Pfeifer (1), Fischer

Zeitstrafen: ASV 6 min, SG 10 min (Rote Karte 33. De la Pena)

Schiedsrichter: Sebastian Grobe, Adrian Kinzel

Zuschauer: 2.500 (ausverkauft)