Packendes Topspiel endet mit Favoritensieg
Ein packendes Spitzenspiel mit einem verdienten Favoritensieg haben fast 1.800 Zuschauer am Freitagabend in der WESTPRESS arena in Hamm erlebt. Am Ende setzten sich der Spitzenreiter VfL Gummersbach beim Verfolger ASV Hamm-Westfalen mit 26:31 (12:11) durch. Nach großem Kampf der Westfalen, die in der Schlussphase taktisch noch einmal alles riskierten, viel der Gästesieg allerdings zu deutlich aus.
Denn die fünf Treffer Unterschied gaben am Ende nicht das Leistungsverhältnis wieder. Erst in der Schlussviertelstunde kam dieser aufgrund einiger nicht genutzter Torchancen, einer vieldiskutierten Unterzahl und nicht zuletzt dank eines starken VfL-Torwarts Tibor Ivanisevic zustande, der von vier ASV-Siebenmetern insgesamt drei abwehrte. Zwar parierte auch Felix Storbeck für den ASV zwei Strafwürfe, immerhin noch sechs verwandelte VfL-Toptorschütze Janko Bozovic allerdings.
Dabei waren Tore lange Zeit Mangelware. Beide Mannschaften erlaubten sich vor allem im ersten Abschnitt zahlreiche verpasste Torchancen. So sprach VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson von „vielen Problemen im Angriff“, da Hamm eine „körperlich sehr starke Abwehr spielt, wo wir kaum Chancen bekommen“, so der Trainer. „Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut verteidigt, das dokumentieren die elf Gegentore“, sah auch ASV-Coach Michael Lerscht einen starken Abwehrverbund des ASV, in dem allerdings schon ab der zehnten Minute Abwehrchef Markus Fuchs wegen einer Roten Karten fehlte. Lerscht: „Die mag ich noch nicht beurteilen. Aber die tut uns natürlich weh.“ Um so folgenschwerer war der frühe Ausfall, da auch Matej Mikita wegen seiner Sprunggelenksverletzung doch passen musste und nur hinter der Bank Platz nehmen konnte. So lag die größte Last im Innenbock auf Jan Brosch und Marian Orlowski, die ihre Aufgabe allerdings hervorragend lösten. „Beim 9:6 haben wir den Lattenwurf von Dani Baijens und kassieren dann ein Gegenstoßtor plus eine Zeitstrafe gegen uns. Da hätte wir mehr Ruhe ins Spiel bekommen können“, so Lerscht weiter. Immerhin ging es noch mit einer 12:11-Führung für den ASV in die Halbzeitpause.
Bis zur 40. Minute legten die Gastgeber vor 1.790 Zuschauern immer wieder vor. Doch dann stellten der für Bozovic eingewechselte Rückraum Szymon Dzialakiewicz und Linksaußen Raul Santos die erste Gästeführung seit der 14. Spielminute her. Seine Mannschaft habe sich im zweiten Abschnitt „sehr schwer getan, Tore zu werfen. Und wir bekommen 20 Gegentore, dann ist das Spiel in Gummersbacher Richtung gelaufen“, brachte Lerscht den weiteren Spielverlauf auf den Punkt.
Ähnlich wie bei der Roten Karten gegen Fuchs blieb aber auch diese Phase nicht ganz ohne Aufreger. Der größte davon für die Fans war die Situation beim Siebenmeter von Bozovic in der 50. Minute, als dieser nach seinem Treffer abdrehte und dann mit dem stehenden Jan Brosch kollidierte. Das Unparteiischengespann Pawel von Lück und Paulo Ribeiro sah in Brosch den Verursache und schickte diesen für zwei Minuten vom Feld. Bei vier Toren Rückstand schwanden die Chancen des ASV so auf ein Minimum. Zwar versuchte der ASV noch alles, am Ende fiel die Niederlage dadurch um einige Tore zu hoch aus.
„Ich bin maximal zufrieden jetzt mit den zwei Punkten. Ich habe es im Vorfeld gesagt: Was Hamm bisher in dieser Saison geleistet hat, verdient sehr, sehr großen Respekt. Sie sind ein sehr unangenehmer Gegner. Was ein paar Tore Vorsprung gebracht hat, war, dass wir die Deckung stabilisieren konnten. Endlich habe ich diese Halle erleben dürfen mit Zuschauern. Das war eine Wahnsinnsstimmung, eng. Es war genial“, fasste Sigurdsson am Ende den Abend aus seiner Sicht zusammen.
Für den ASV geht es nun bereits am Mittwoch weiter, dann treten die Westfalen beim Aufsteiger HC Empor Rostock an. Wenige Tage danach folgt am Samstag das nächste Heimspiel (19:15 Uhr) gegen die Rimparer Wölfe.
ASV Hamm-Westfalen – VfL Gummersbach 26:31 (12:11)
ASV: Storbeck, Bozic – Genz (3), Huesmann (4, 1/3 7m), Brosch (4), Fuchs, Reimann, Engelhardt, Südmeier (3), Pretzewofsky, Schöße, Orlowski (5, 0/1), Moussa, Baijens (2), von Boenigk, Wieling (5)
VfL: Ivanisevic, Nagy – Fanger, Vidarsson (3), Köster (5), Blohme (3), Schneider, Pregler (1), Dzialakiewicz (3), Santos (2), Styrmisson (2, 0/1), Kiesler, Stüber, Zeman (3), Bozociv (9, 6/7)
Zeitstrafen: ASV 12 min, VfL 6 min; Rote Karte Fuchs (ASV) 10. Minute
Schiedsrichter: Pawel von Lück, Paulo Ribeiro
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