Während der gastgebende Dessau-Roßlauer am Sonntagnachmittag über sich hinauswuchs erreichte der ASV Hamm-Westfalen keine Normalform und unterlag verdient mit 34:29 (16:12). Für den DRHV bedeutete der Sieg gegen den Favoriten einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Der ASV teilte mit der Niederlage das Schicksal des Spitzenreiters VfL Gummersbach, der im April ebenfalls in Anhalt-Arena verloren hatte.
In der Offensive leistete sich der Tabellenzweite mit 60 Prozent eine Schwäche im Abschluss während die Gastgeber – angeführt vom agilen Spielmacher Vincent Sohmann – im Laufe der Partie immer stärker wurden und am Ende bei einer sagenhaften Wurfquote von insgesamt 83 Prozent verwandelter Abschlüsse lagen. Mit 32:27 lagen die Hausherren so fünf Minuten vor dem Ende bereits vorentscheidend in Führung. Zwar stemmten sich die Westfalen gegen die Niederlage, am Ende reichte die Form aber nicht, um doch noch näher heranzukommen. Somit blieb als einzige positive Randnotiz des Abends das Comeback von Sören Südmeier, der in der zweiten Halbzeit nach langer Verletzungspause wieder ins Aufgebot des ASV zurückkehrte und die Tatsache, dass sich durch die Niederlage der HSG Nordhorn-Lingen tags zuvor in Eisenach am zweiten Tabellenplatz des ASV trotz der Niederlage nichts änderte.
Dabei startete die Mannschaft von Michael Lerscht vielversprechend in die Partie des 34. Spieltages, legte durch Tore von Gerrit Genz, Jan Pretzewofsky und zweimal Matej Mikita mit 4:2 vor. Der Slowake startete für den angeschlagenen Marian Orlowski und machte seine Sache gut. Mikita und Pretzewofsky brachten die Gäste in der Folge noch zweimal zum 5:4 und 6:5 in Führung, die Dessau in der 14. Minute erstmalig durch Yannick Pust übernahm. Noch ahnte es niemand der 1.015 Zuschauer, doch im weiteren Spielverlauf sollten die Westfalen kein einziges Mal mehr die Führung übernehmen. Schon bis zur 29. Minute wuchs der Rückstand auf fünf Tore an, Genz verkürzte zur Pause noch einmal auf 12:16.
Im zweiten Abschnitt mühten sich die Gäste und kämpften sich auch auf 20 Minuten vor Schluss auf 19:21 heran. Immer wenn es noch knapper werden konnte, gelang dem ASV aber kein erfolgreicher Abschluss. Zwar boten sich den Gästen angesichts der 14 technischen Fehler des DRHV deutlich mehr Gelegenheiten zum Torabschluss, die Offensive sollte aber weiter nicht greifen. Ganz anders die Hausherren: Sohmann leistete sich bei zehn Toren nur einen Fehlwurf, Jakub Hrstka blieb bei acht Treffer gänzlich ohne Fehlwurf und auch Timo Löser verpasste nur einen seinen neun Versuche.
Am Ende durften die DRHV-Fans so einen verdienten und wichtigen Sieg bejubeln, der noch nicht ganz gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt ist, aber eine vorentscheidende Weichenstellung bedeutete. Für den ASV hat sich an der Ausgangslage vor dem nächsten Spieltag im Vergleich mit dem 34. nichts verändert. Am Samstag um 19:15 Uhr geht es in der heimischen WESTPRESS arena dann gegen den Tabellenvierten ThSV Eisenach, der nun auf zwei Zähler an den ASV herangerückt ist.
Dessau-Roßlauer HV – ASV Hamm-Westfalen 34:29 (16:12)
DRHV: Malek, Ambrosius – Löser (8), Hrstka (8/davon 2x7m), Sohmann (10/3), Bielzer, Schmidt, Haeske, Gliese (2), Danneberg, Neumann, Baumgart, Emanuel (3), Pust (2), Leu (1)
ASV: Storbeck, Bozic, Wesemann – Genz (3), Huesmann (7/3), Brosch, Engelhardt, Südmeier, Pretzewofsky (3), Schöße, Orlowski, Meschke, Baijens (8), Mikita (3), von Boenigk (2) Wieling (3/2)
Zuschauer: 1.025
Zeistrafen: DRHV 8 min, ASV 6 min
Siebenmeter: DRHV 5/5 ASV 5/8
Schiedsrichterinnen: Katharina Heinz-Hebisch, Sonja Lenhardt