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Veröffentlicht am 17.05.2022 von Simon Kottmann

„Müssen uns auf uns konzentrieren“

Während Spitzenreiter VfL Gummersbach am Wochenende die vorzeitige Meisterschaft in der 2. Handball-Bundesliga gefeiert hat, hat sich aus dem Zweikampf um den zweiten Platz nun ein Dreikampf entwickelt. Begünstigt durch die jüngsten Misserfolge der HSG Nordhorn-Lingen und des ASV Hamm-Westfalen hat der ThSV Eisenach aufgeschlossen und nun die Chance, am Samstagabend (Anwurf 19:15 Uhr) im Spitzenspiel bei den Westfalen in der Tabelle sogar gleichzuziehen. Im Interview äußerte sich ASV-Kapitän Fabian Huesmann, mit 195 Treffern Toptorschütze des Tabellenzweiten, zu den aktuellen Ergebnissen und den Aussichten für die verbleibenden vier Spiele.

Mit einem Sieg in Dessau hätte man sich in eine hervorragende Ausgangssituation für den Endspurt gebracht, jetzt muss der ASV auf Hilfe bauen, um am Ende vor HSG und ThSV einzulaufen. Wie ist die Stimmungslage nach dem Wochenende?

Fabian Huesmann: „Da gibt es viele Stimmungen. Zunächst einmal waren Ärger und Enttäuschung bei uns allen groß, dass wir in Dessau keine bessere Leistung abgerufen haben. Am Ende muss man anerkennen, dass der DRHV an diesem Abend die stärkere Mannschaft war. Wir haben es die gesamte Saison schon gesagt: Wir müssen in den Spielen immer in vielen Bereich ans Maximum kommen. Gelingt das nicht, dann kann man in dieser Liga gegen jeden Gegner verlieren. Das geht ja selbst Gummersbach kaum anders.“

Welche Stimmungen gibt es da noch?

Fabian Huesmann: „Zum einen das Gefühl, bisher ja eine sehr gute Saison gespielt zu haben. Man darf nicht vergessen: Wir stehen immer noch auf einem Aufstiegsplatz. Das haben uns bei dieser Konkurrenz vor der Saison nicht viele zugetraut. Und die Zuversicht, dass wir den Platz behalten können, ist nach wie vor da. In den verbleibenden Spielen kann noch so viel passieren.“

In den zurückliegenden Partien hatte man den Eindruck, dass der Kräfteverschleiß spürbar ist und auch ein verletzter Abwehrchef Markus Fuchs schmerzlich vermisst wird.

Fabian Huesmann: „Keine Frage, wie befinden uns in der Endphase einer langen und harten Saison mit vielen englischen Wochen. Da fehlt jeder Spieler. Aber damit stehen wir ja nicht alleine da. Und mir wäre es jetzt auch zu billig, die Punktverluste gegen Lübeck und Großwallstadt und die Niederlage jetzt mit den Anstrengungen oder Verletzungen zu erklären.“

Woran liegt es dann?

Fabian Huesmann: „Im Tennis würde man wohl sagen, dass wir zumindest bei den beiden Unentschieden die Big Points nicht gemacht haben. Wir hatten beide Male die Chance, den Sack zuzumachen. Aber es bringt überhaupt nichts, dem nachzutrauern. Wir müssen daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen.“

Was gegen Dessau nicht gelang.

Fabian Huesmann: „Absolut richtig. Wir waren da individuell und kollektiv alle nicht auf der Höhe. Hinzu kam – das kommt mir manchmal etwas zu kurz – ein Gegner, bei dem so gut wie alles klappte. Aber wir haben noch vier Spiele und Gelegenheit, es besser zu machen. Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren.“

Wie bedeutend ist das Spitzenspiel gegen Eisenach?

Fabian Huesmann: „Es geht um zwei Punkte, so wie in den anderen drei Spielen auch. Aber natürlich hat Eisenach zuletzt 12:0 Punkte gesammelt und wir 6:6. Aber auch das haben wir die ganze Saison gesagt und danach gehandelt: Wir schauen nur auf dieses nächste Spiel. Und da spielen Serien und Platzierung keine Rolle. Wir spielen zuhause, 60 Minuten und wollen die zwei Punkte.“

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Sie haben sich durch konstant gute Leistungen und 195 Tore auf den vierten Rang der Torschützenliste gearbeitet. Am Wochenende könnte der 200. Treffer gelingen. Nehmen Sie das wahr?

Fabian Huesmann: „Ist das so? Ehrlicherweise ist das nicht wichtig. Meine Tore sind ja am Ende das Produkt von guten Pässen oder von Siebenmetern. Von daher steht vielleicht mein Name davor, beteiligt sind fast immer auch andere. Und wenn ich mir überhaupt eine Tabelle anschaue, dann nur die Ligatabelle.“