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Jeder Einzelne ist gefordert

Wichtige Punkte wollten die Handballer des ASV Hamm-Westfalen am Donnerstag sammeln und dem direkten Konkurrenten GWD Minden in dessen Halle die Stirn bieten. Doch am Ende ging der Aufsteiger, der zuvor noch mit einem starken Auftritt gegen den Bergischen HC Selbstvertrauen sammelte, nicht nur leer aus, sondern blieb in vielen Bereichen unter seinen Möglichkeiten. Am Tag nach der ernüchternden 23:32-Niederlage analysierte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers im Interview die Situation und richtete den Blick auf die nächsten Wochen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.

Viel hatte sich die Mannschaft vorgenommen, am Ende aber eine deutliche Niederlage kassiert. Wie tief sitzt der Stachel beim Geschäftsführer?
Thomas Lammers: „Keine Frage, die Enttäuschung gestern Abend war bei uns allen riesengroß. Nach einer Nacht gelingt es nun, das Erlebte etwas analytischer zu sehen. Auch wenn die Niederlage immer noch weh tut.“

Und wie sieht diese Analyse aus?
Thomas Lammers: „Rein sportlich war das ein schlechtes Spiel von uns, bis auf wenige Ausnahmen. Und dass es dann in dieser Liga gegen keine Mannschaft für uns reicht, war uns und ja auch allen anderen vor der Saison klar. Aber wenn man sich die Zahlen und den Spielverlauf anschaut, ist auch ganz klar: Wir erspielen uns genug Möglichkeiten, um dieses Spiel ganz anders zu gestalten. Das hat auch Frank Carstens in der Pressekonferenz so eingeräumt. Das Problem ist, dass wir viel zu viele Chancen zu schlecht abschließen. Und momentan schießen wir die gegnerischen Torhüter regelmäßig zu Weltmeistern.“

Wie lässt sich das verbessern?
Thomas Lammers: „Das ist die Gretchenfrage. Es geht jetzt darum, dass sich jeder selbstkritisch mit seiner Leistung auseinandersetzt. Im Kollektiv haben wir in den vergangenen Wochen viel gesprochen. Und dann müssen wir uns aufrappeln und weitermachen. So ist das im Sport. Den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option für uns.“

Es folgen jetzt Heimspiele gegen Hannover und Lemgo, zwischendrin geht es noch nach Hamburg. Alles Spiele, die mit einer Leistung wie gegen Göppingen auch erfolgreich bestritten werden können?
Thomas Lammers: „Wir gehen in jedes Spiel, um das zu gewinnen. Wir wissen nicht erst seit dem Minden-Spiel, was wir verbessern müssen: unsere Durchschlagskraft und die Torwurfquote.“

Auch in Minden wurde deutlich, wie wichtig die Spielführung ist. Ist der ASV ohne Björn Zintel manchmal zu leicht auszurechnen?
Thomas Lammers: „Natürlich sind wir überzeugt davon, dass wir mit Björn Zintel mehr Qualität in unser Spiel bekommen. Deswegen haben wir ihn verpflichtet. Aber zum einen wird er nach seiner langen Verletzungspause Zeit brauchen und man darf keine Wunderdinge erwarten. Und zum anderen ist es ja wie ich eben gesagt habe wichtig, dass sich jeder kritisch mit seiner Leistung auseinandersetzt und diese verbessert. Nur wenn wir in vielen Bereichen der Leistung ans Optimum kommen, sind wir in dieser Liga ein Kandidat für Punkte. Gegen Hannover werden wir wieder einen anderen ASV erleben, davon bin ich überzeugt.“

Ein Wort noch zu den Fans, die den ASV wieder zahlreich nach Minden begleitet haben. Die Enttäuschung war riesengroß.
Thomas Lammers: „Und das doch völlig zu Recht. Wir wussten, dass es schwierig für uns in dieser Liga wird. Umso stolzer bin ich auf die Unterstützung, die wir heim und auswärts in den zurückliegenden Monaten von unseren Fans erfahren haben. Jetzt kann es nur eine Lösung geben: Wir müssen noch enger zusammenrücken.“

Vielen Dank für das Gespräch.