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Ein fast perfekter Abend

Zum perfekten Abend haben den westfälischen Handballfans am Samstag nur zwei Punkte für ihren ASV Hamm-Westfalen gefehlt. Denn in den 60 absolvierten Spielminuten bot der Aufsteiger dem favorisierten Bergischen HC einen packenden und äußerst spannenden Kampf, spielte teilweise begeisternden Handball und riss die rund 2.400 Zuschauer in der WESTPRESS arena damit immer wieder von den Sitzen. Am Ende unterlagen die Gastgeber dennoch mit 27:31 (14:17).

Viel Lob und Anerkennung gab es für den Auftritt, nur Zählbares nicht: „Und das tut gerade weh. Es tut mir leid für die Mannschaft, die heute Abend und in dieser Trainingswoche verdammt viel investiert hat. Wir wollten uns nach den letzten Ergebnissen sehr präsent zeigen und die Halle mitnehmen. Und das ist gelungen. Ich bin stolz darauf, wie wir uns präsentiert haben. Schade natürlich, dass wir dann am Ende mit leeren Händen dastehen“, befand ASV-Trainer Michael Lerscht direkt nach dem Spiel.

Entsprechend glücklich war Gästetrainer Jamal Naji nach der Partie über den Sieg: „Wir sind unglaublich froh, dass wir die zwei Punkte mitnehmen konnten. Ich hatte nicht so ein torreiches Spiel erwartet. Aber beide Mannschaften haben gerade am Anfang sehr gut angegriffen. Heute war nicht die Abwehr unser Prunkstück, sin der Angriff.“ Sehr große Probleme habe sein Team zunächst vor allem in Eins gegen Eins-Situationen mit Marian Orlowski gehabt, hob Naji hervor. Zu Recht, denn der Rückraum der Westfalen war nicht nur als Lenker des Spiels im Einsatz, sondern erwies sich mit sechs Treffern aus sieben Versuchen als enorm torgefährlich – wie diesmal auch alle anderen Mannschaftsteile der Westfalen, die sich in der Offensive deutlich verbessert zeigten.

Bereits nach 38 Sekunden erzielte Alexander Schulze den Führungstreffer vor den ASV, der bis zum 11:10 in der 21. Minute durch Savvas Savvas den Ton angab. In der achten Minute bot sich zwischenzeitlich sogar die Chance zur Drei-Tore-Führung, nach Parade von Vladimir Bozic scheiterte Savvas allerdings im Tempogegenstoß. Bis zur 25. Minute blieb es ausgeglichen. Dann nutzten die Gäste einige nicht abgeschlossene Angriffe des ASV, um durch einen Vier-Tore-Lauf innerhalb von gut drei Minuten auf 17:13 vorzulegen. Aber der eingewechselte Andreas Bornemann beendete den Lauf, mit 14:17 aus Sicht der Westfalen ging es in die Pause.

Im zweiten Abschnitt legten die Gastgeber gleich wieder gut los. Die Abwehr stand sicher, einzig Tomas Babak war vom ASV nicht wirklich unter Kontrolle zu bringen. Der flinke Babak fand im Spielverlauf immer wieder Lücken, um entweder selbst den Innenblock zu überwinden oder wie auch Linus Arnesson seine Mitspieler gut in Szene zu setzen. Die beiden Rückraumspieler brachten es auf elf Tore und zwölf Assists. Dennoch verkürzte der ASV mit dem stimmungsvollen Publikum im Rücken in der 38. Minute auf 18:19. Zwar legten die Gäste wieder vor, aber auch das spätere 20:25 verkürzte die Mannschaft von Michael Lerscht noch einmal auf 23:25. Naji witterte die Gefahr und versuchte den ASV-Lauf mit einer Auszeit zu unterbrechen. Aber noch einmal eroberten sich die aufopferungsvoll verteidigen Hausherren den Ball. Bornemann stieg im Angriff im Rückraum hoch, setzte den Ball aber an die Unterkante der Latte. Wenig später beruhigte Frederik Ladefoged kurzzeitig die Ränge. „Da bietet sich für uns noch einmal die Chance, im Spiel den Bock umzustoßen. Das gelingt leider nicht“, bedauerte Lerscht später.

Doch noch immer gab sich die Aufsteiger nicht geschlagen. In Überzahl nutzte Mait Patrail die Chance und brachte den Ball im leeren BHC-Gehäuse unter. Doch näher als auf 25:27 sollte der ASV nicht mehr herankommen, in den verbleibenden dreieinhalb Minuten agierte der BHC dann „clever“, wie Lerscht den Gästen bescheinigte.

ASV Hamm-Westfalen – Bergischer HC 27:31 (14:17)

ASV: Bozic (5 Paraden), Hertlein (5 P.) – Leventoux (1), Fuchs, Patrail (2), Schulze (1), Pretzewofsky, Bornemann (3), Orlowski (6), Dayan, Savvas (10/4), von Boenigk (2), Wieling (2), Bauer

BHC: Rudeck, Johanesson (7 P.) – Beyer (5), Persson, Büscher, Weck, Gunnarsson (3), Ladefoged (3), Babak (6), Szücz, Gutbrod (4), Schmitz, Arnesson (5/3), Bergner, Nikolaisen (2), M´Bengue (3)

Schiedsrichter: Philipp Dinges und Tobias Schmack

Zeitrafen: ASV 10 min, BHC 10 min

Zuschauer: 2.385

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