Ungleiches Kräftemessen
Wenig zu holen gab es in dieser Saison bisher für die Gastmannschaften in der Kieler Wunderino Arena. In neun Partien nahm nur eine Mannschaft etwas Zählbares mit auf den Heimweg – dies war mit dem TBV Lemgo Lippe allerdings ein Team, dem man im Vorfeld nicht die größten Erfolgsaussichten in der im Durchschnitt mit 10.048 Zuschauern besetzten Arena eingeräumt hatte.
Hinsichtlich der Ausgangslage wird es auch dem Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen so ergehen, wenn der Aufsteiger am Samstagabend um 20.30 Uhr beim zweitplatzierten THW antritt. Die bisherige Bilanz ist ebenso eindeutig wie der aktuelle tabellarische Unterschied zwischen den beiden: Fünf Siege in den bisher fünf Aufeinandertreffen für Kiel. Das jüngste Duell im November entschied der THW deutlich mit 37:24 für sich.
Über die Rollenverteilung muss sich also niemand Gedanken machen: Dem ASV bleibt wieder einmal die Außenseiterrolle im ungleichen Kräftemessen mit einem der Topklubs. Dass die Westfalen dieser aber durch gut ausfüllen können, haben sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt – wie zu Saisonbeginn in Magdeburg, gegen die Rhein Neckar Löwen oder eben am zurückliegenden Wochenende gegen Spitzenreiter Berlin. Denn den konnte der Aufsteiger sehr erfolgreich ärgern, war beim 29:32 sogar durchaus in Reichweite eines Punktgewinns. „Aus diesem Spiel haben wir ganz viel mitnehmen können“, verdeutlichte ASV-Trainer Michael Lerscht unter der Woche noch einmal, „auch ohne Punkte“. Um auch in Kiel ein einigermaßen offenes Spiel zu bestreiten, wird aber wohl eine ähnlich furiose Leistung vom ASV erforderlich sein. „Wir wissen, worauf es ankommt. Am Ende treten wir wieder gegen eine internationale Top-Truppe an und haben nichts zu verlieren”, so Lerscht. Eine Ansicht, die wohl auch die ASV-Fans teilen, die eigens mit einem Fanbus die Anreise in den Norden antreten. Übertragen wird das Spiel wie gewohnt live von SKY und Radio Lippe Welle Hamm.
Personell hat sich die Lage für den Trainer weiter verbessert. Voraussichtlich werden am Samstag auch wieder Abwehrchef Markus Fuchs und Rechtsaußen Jan Pretzewofsky im Aufgebot stehen und damit kein ASV-Akteur aus dem Stammaufgebot beim Zweiten fehlen. „Ich konnte wieder normal mittrainieren“, gab Fuchs vor dem Abschlusstraining bereits ein positives Signal für seinen Einsatz beim THW. Auch Jan Pretzewofsky hat die Freigabe aus der medizinischen Abteilung erhalten und kann wieder im Aufgebot stehen. Da bereits fünf Tage nach dem Spiel in Kiel die nächste Aufgabe auf die Westfalen wartet, keine unwichtige Ausgangslage vor der wichtigen Woche. Denn im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach am Donnerstag (19:05 Uhr) wird die Rollenverteilung wesentlich weniger eindeutig sein, als noch gegen Berlin und Kiel.
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