Kiel feiert erwarteten Favoritensieg
Nur bis zur fünften Minute ist es dem ASV Hamm-Westfalen beim haushohen Favoriten THW Kiel am Samstagabend gelungen, ein ausgeglichenes Ergebnis zu halten. Nach dem 2:2 durch Stefan Bauer gelang den Gastgebern ein 5:0-Lauf, die Führung erhöhten sie dann angeführt von einem gut aufgelegten Torwart Tomas Mrkva im weiteren Spielverlauf immer weiter und feierten so am Ende einen verdienten 40:29-Heimsieg (21:13).
Nach dem ausgeglichenen Start hat Kiel innerhalb von gut vier Minuten für klare Verhältnisse gesorgt. Jeweils zweimal trafen Petter Overby und Eric Johansson sowie Domagoj Duvnjak. Tomas Mrkva ließ keinen Treffer des ASV zu. „Gerade durch diese Paraden gegen freie Würfe verlieren wir ein Stück weit unsere Sicherheit“, analysierte ASV-Trainer Michael Lerscht nach der Partie diese Schlüsselphase. Zwar kamen die Gäste in der Folge besser ins Spiel, der Rekordmeister diktierte aber mit dem 7:2 im Rücken in der Folge das Geschehen. Dem ASV gelang es nicht, an die Topleistung aus dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Berlin anzustoßen.
Von Beginn an bildete Ex-Westfale Mrkva im THW-Gehäuse einen sicheren Rückhalt, was allerdings auch auf ASV-Torwart Vladimir Bozic zutraf. Doch begünstigt durch technische Fehler und Fehlwürfe gelang es den Kielern, die Führung bis zur Pause weiter auf 21:13 zu erhöhen. Positiv bei den Gästen: Die wieder genesenen Markus Fuchs und Jan Pretzewofsky meldeten sich wieder einsatzbereit und standen gleich auch im Startaufgebot des ASV. Ohnehin verteilte Michael Lerscht die Spielanteile früh auf alle ASV-Akteure. Marian Orlowski und Andreas Bornemann erwiesen sich im ersten Abschnitt aus dem Rückraum zudem treffsicher. Orlowski war mit seinen acht Toren bei neun Versuchen erfolgreichster Torschütze des gesamten Spiels.
In der zweiten Halbzeit kamen dann auch Torwart Felix Hertlein und Fabian Huesmann aufs Feld, die als einzige Westfalen in der ersten Halbzeit noch nicht eingesetzt wurden. Am Spielverlauf änderte sich allerdings wenig: Die Kieler, bei den im zweiten Abschnitt erstmalig Sander Sagosen zum Einsatz kam, bestraften konsequent die Ballverluste des Schlusslichtes. In der 40. Minute stellte Steffen Weinhold die erste Zehn-Tore-Führung des Abends für den THW her, der den Druck auf den ASV weiterhin hoch hielt.
Längst ging es für den Außenseiter nicht mehr im die Punkte, sondern mehr darum sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Und dies taten die Westfalen, die trotz des deutlichen Rückstands spielfreudig blieben, wie beim Treffer zum 20:33 per Kempa-Tor von Fabian Huesmann nach Zuspiel durch Jan Pretzewofsky. Ohnehin lief es auf den Außenpositionen für die Gäste nun im Abschluss besser. Der wieder zurückgewechselte Vladimir Bozic parierte noch einige Würfe der Hausherren in Serien und sorgte so mit dafür, dass die Gäste den Rückstand in der 48. Minute durch Alexander Schulze auf acht Tore reduzieren konnten. Aber auch die sehenswerten Aktionen in den Reihen der Westfalen änderten nichts daran, dass die Gastgeber an diesem Abend einfach zu stark waren und am Ende einen verdienten 40:29-Sieg feierten.
Tomas Mrkva: „Mit Hamm kam heute eine Mannschaft, die Berlin letzte Woche richtig geärgert hat. Wir waren vor dem Spiel gewarnt. Bis auf in der Schlussphase haben wir das relativ sicher nach Hause gebracht. Hamm bleibt immer in meinem Herzen, weil es meine erste Station in Deutschland war. Aber für 60 Minuten war es heute natürlich ein Gegner.“
Michael Lerscht: „Tomas Mrkva verhindert für uns ein freundlicheres Ergebnis. Gerade durch diese freien Bälle verlieren wir natürlich ein Stück weit die Sicherheit. Kiel spielt es einfach mit unfassbarer Wucht, dann wird das Handgelenk nicht unbedingt leichter.“
Weiter geht es für den ASV bereits am Donnerstag, dann tritt der Aufsteiger in der heimischen WESTPRESS arena gegen Mitaufsteiger VfL Gummersbach an. Anwurf ist um 19:05 Uhr, aktuell gibt es noch Stehplatzkarten für dieses Duell.
THW Kiel – ASV Hamm-Westfalen 40:29 (21:13)
THW: Mrkva (13 Paraden), N. Landin (n. e.) – Duvnjak (3), Sagosen (4), Reinkind (2), M. Landin (3/2), Overby (4), Weinhold (6), Wiencek (2), Fraatz (6), Johansson (4), Dahmke
ASV: Bozic (9 P.), Hertlein (2 P.) – Huesmann (4), Fuchs, Patrail (1), Schulze (2), Zintel (1), Pretzewofsky (2), Bornemann (5), Orlowski (8/2), Meschke (2), Dayan, Savvas (2), von Boenigk (1), Wieling (1), Bauer (1)
Schiedsrichter: Julian Fedtke, Niels Wienrich
Zuschauer: 10.018
Zeitstrafen: THW 6 min, ASV 4 min
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