“Nicht der beste Zeitpunkt”
Für Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen war der Sonntagnachmittag „nicht der beste Zeitpunkt“, um den amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg in der ausverkauften WESTPRESS arena zu empfangen. So jedenfalls ordnete SCM-Trainer Bennet Wiegert gegenüber der Presse selbstbewusst den Sieg des Favoriten ein, der nach der unerwarteten Niederlage am Donnerstag in Hannover eine deutliche Reaktion zeigte. Am Ende zog sich der Außenseiter nach einer besseren zweiten Hälfte noch einigermaßen aus der Affäre und unterlag dennoch insgesamt deutlich mit 27:36 (8:16).
Es sei ja klar, dass der Blick im Spiel gegen Magdeburg in den ersten 40 Minuten nicht großartig zur Anzeigetafel gehen werde, meinte ASV-Trainer Michael Lerscht nach dem Spiel. „Erst wenn es dann wie zuletzt gegen Berlin noch knapp ist, ändert sich das“, so der Coach weiter. Doch knapp war es im fairen Duell der Westfalen mit dem Tabellenvierten schnell nicht mehr. Zwar begannen die Gastgeber abwehrstark und kassierten in den ersten zehn Minuten nur vier Gegentreffer, nach dem 2:1-Führungstreffer durch Jan von Boenigk in der vierten Minute gelang den Hausherren kein weiterer Treffer bis zum erlösenden dritten Tor fast elf Minuten später, das Björn Zintel kurz nach einer ASV-Auszeit markierte. Bis dahin mussten die Fans der Westfalen mitansehen, wie der SCM auf 7:2 davonzog. „Das zieht uns dann den Stecker. Wir investieren ganz viel Energie und nutzen unsere Chancen nicht“, beschrieb Lerscht die Anfangsviertelstunde. Möglichkeiten es knapper zu gestalten boten sich den Westfalen allerdings genug, aber sowohl Stefan Bauer scheiterte frei am Kreis als auch Kapitän Fabian Huesmann per Siebenmeter, im Spielverlauf ließen die Westfalen von sechs Versuchen drei ungenutzt.
Bis zum 4:9 in der 20. Minute, das erneut Zintel markierte, schien es, als können der ASV nun die Partie offener gestalten. Doch mit einem erneuten 3:0-Lauf machten der Gast klar, dass für den Aufsteiger an diesem Nachmittag nichts zu holen gab, auch wenn man sich bis zum Ende des Spiels nicht aufgab. „Ein Lob und Dank muss auf jeden Fall an unsere Zuschauer gehen. Wie wir von Anfang bis Ende auch in so einem schwierigen Spiel unterstützt werden, ist herausragend“, betonte Lerscht.
So sorgte auch weniger die erwartbare Niederlage für Unzufriedenheit beim ASV-Trainer, als vielmehr die Art, wie sie zustande kam: „Ich bin mit diesem Spiel unzufrieden. Wir haben in vielen Bereichen nicht das umgesetzt, das wir uns vorgenommen hatten. Wir haben kein gutes Spiel gemacht“, fand Lerscht klare Worte, der nun „eine klare Steigerung gegen den Bergischen HC“ erwarte, bei dem der Aufsteiger am Donnerstabend um 19:05 Uhr antritt.
ASV Hamm-Westfalen – SC Magdeburg 27:26 (8:16)
ASV: Hertlein (5 Paraden), Bozic (6 P.) – Huesmann (6/1), Fuchs, Patrail, Schulze (2), Zintel (2), Pretzewofsky (5), Bornemann (1), Meschke (2), Dayan (3), Savvas (5/2), von Boenigk (1), Wieiling, Bauer
SCM: Portner (10 P.), Jensen (6 P.) – Meister (4), Chrapkowski, Lipovina (2), Musche, Kritjansson (6), Hornke (2), Kloor, Weber (1), Mertens (4), O’Sullivan (1), Bezjak, Smits (9/3), Damgaard (4), Bergendahl (3)
Zeitstrafen: ASV 4 min, SCM 2 min
Schiedsrichter: Marijo Zupanovic, Martin Thone
Zuschauer: 2.650