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Veröffentlicht am 23.09.2023 von Simon Kottmann

ASV beweist Nervenstärke

Der ASV Hamm-Westfalen hat auch das vierte Ligaspiel der Saison gewonnen. Beim Mitabsteiger GWD Minden feierte die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht einen knappen aber verdienten 29:28-Sieg. In der entscheidenden Schlussphase waren die Gäste voll da und machten aus einem 26:26 innerhalb von drei Minuten ein 29:26 – die Partie war damit entschieden.

Vorangegangen waren spannende rund 53 Minuten, in denen sich beide Teams einige Fehler zu viel erlaubten. Während es bei den Gastgebern eher die Technischen Fehler waren – GWD leistete sich insgesamt 16 davon – ließ der ASV zumindest phasenweise einige freie Würfe zu viel ungenutzt. Zu viel, um schon früher im Spielverlauf für klare Verhältnisse zu sorgen. „Ich hätte es mir früher etwas eindeutiger gewünscht“, brachte es Rückraum Markus Fuchs auf den Punkt, der vor seinen mittlerweile zehn Jahren beim ASV auch schon das Mindener Trikot getragen hatte.

Vor 1.233 Zuschauern in der Merkur Arena in Lübbecke, in die Minden in dieser Spielzeit wegen des Umbaus der eigenen Kampa-Halle umzieht, starteten die Teams ausgeglichen.  Der ASV setzte von Beginn an im Kollektiv auf Geschwindigkeit, für Minden übernahm Mittelmann Amine Darmoul viel Verantwortung, der auch in der fünften Minute zum 4:4 ausglich. In der Folge gaben die Gäste den Ton an, legten in der Anfangsviertelstunde bis auf 12:9 vor. Eine Auszeit in der 17. Minute brachte eine Wende für Minden: Johannsson, Valdimarsson und Eles trafen dreimal in Folge, der ASV scheiterte mehrfach am GWD-Torwart Malte Semisch, der mit insgesamt 14 Paraden einen guten Abend erwischte. Kapitän Fabian Huesmann verhinderte in der 22. Minute zunächst einen Rückstand mit seinem Treffer zum 13:12. Doch in diesen sollten die Gäste danach geraten, als Johannsson und Staar zur ersten GWD-Führung seit den Anfangsminuten trafen. Nun wechselte die Führung hin und her, dank eines Treffers von Nico Schöttle 25 Sekunden vor der Pause und einer starken Parade von Felix Hertlein ging der ASV mit einem 17:16 in die Pause.

Diese Führung hatte nun bis zur 49. Minute Bestand. Die Gäste waren stark in die zweite Halbzeit gestartet, ließen fast fünf Minuten kein Tor zu. Allerdings leisten sich die Westfalen selbst auch einige Fehlwürfe, so dass Minden auf Tuchfühlung blieb. Eine Führung gelang den Hausherren allerdings im zweiten Abschnitt nicht mehr. Nach dem 26:26 nutzte der weiterhin konsequent schnell spielende ASV seine Chancen besser und sorgte für die Vorentscheidung. Die finalen Treffer in der Schlussminute durch Danilo Radovic und Staar für Minden änderten an der Punkteverteilung nichts mehr. „Es war ein kämpferisches, emotionales Spiel, in das wir alles reingeworfen haben. Am Ende sind wir zu deppert“, ärgerte sich Semisch nach der Partie über die bereits dritte Niederlage in der Liga. „Ich bin auch überfragt, wie wir den Turnaround schaffen wollen“, meinte ein sichtlich frustrierter GWD-Keeper direkt nach dem Spiel im DYN-Interview.

Erfolgreichster Torschütze des Abends war wieder einmal ASV-Kapitän Fabian Huesmann, der am Ende acht seiner zehn Versuche im gegnerischen Tor unterbrachte. Bejubeln durften die rund 50 mitgereisten Anhänger der Westfalen zudem die ersten Einsatzminuten von Torwart Marcos Colodeti, der in der Schlussphase für Hertlein übernahm. Der Brasilianer steuerte so noch zwei Paraden und zwei Assists zum Auswärtssieg bei. Hertlein kehrte noch einmal für einen Siebenmeter zurück und wehrte diese gegen Darmoul ab.

TSV GWD Minden – ASV Hamm-Westfalen 28:29 (16:17)

GWD: Semisch (14 Paraden), Shamir (n. e.) – Valdimarsson (3), Kranzmann (2, 0/1 7m), Franz, Korte, Johannsson (3), Eles (2), Radovic (3), Stoyke (1), Staar (5), Sebetic (3), Bitsch, Klesniks, Urban, Darmoul (6)

ASV: Hertlein (7 Paraden), Colodeti (2 P.) – Huesmann (8, ½ 7m), Fuchs, Schöttle (2), Artmeier, Sterba (2), Jungemann, Zintel (4/4), Bornemann (7), Dayan (3), Stüber, von Boenigk (1), Bauer (2)

Strafen: GWD 4 min ASV 4 min

Schiedsrichter: Tobias Schmack, Philipp Dinges

Zuschauer: 1.233