In der erwartet hitzigen Atmosphäre in der Kreuztaler Sporthalle an der Stählerwiese waren es am Ende ganz wenige Kleinigkeiten die den Ausschlag zu Gunsten des gastgebenden TuS Ferndorf gegen den ASV Hamm-Westfalen gaben. In einem dramatischen Spiel sicherte sich der TuS so etwas glücklich aber auch nicht unverdient durch ein 35:34 (17:18) vor 1.345 Zuschauern beide Punkte. Für den ASV endete damit die kleine Erfolgsserie von zuletzt 5:1 Punkten.
Die Partie verlief von der ersten Sekunde an hochintensiv. Die Gastgeber legten zunächst mit 3:1 vor. Bei ein oder zwei Toren Vorsprung für den TuS blieb es bis zur 13. Minute. Danach verkürzte zunächst Ian Hüter zum 10:11, dann traf Florian Drosten gegen den eingewechselten Can Adanir im TuS-Tor zum 11:11.
Auch beim ASV hatte es einen Torwartwechsel gegeben, der für Felix Hertlein eingewechselte Däne Viktor Warrer kam sofort gut ins Spiel und parierte Bälle in Serie. Doch zunächst mussten sich die zahlreich mitgereisten ASV-Fans noch gedulden. Erst verpasste Anton Preußner die erste Gästeführung, wenig später Jakub Sterba. Ferndorf nutzte dies, um bis zum 17:16 doch noch immer wieder vorzulegen. Doch nun jubelten die Anhänger der Westfalen: Dorsten glich auf 17:17 aus, eine Sekunde vor der Pause traf dann Yonatan Dayan zur ersten ASV-Führung des Abends.
Mit diesem Schwung starteten die Gäste auch in Halbzeit zwei: Julius Meyer-Siebert erhöhte auf 19:17, kurz darauf Drosten zum 20:18. Doch dann leistete sich die Mannschaft von Michael Hegemann technische Fehler, kassierte vermeidbare Strafzeiten und brachte Ferndorf so sehr schnell wieder ins Spiel, das nun wiederum mit 21:20 vorlegte.
Die kurzzeitig beruhigte Halle war dann auch sofort wieder da, nun wurde die Atmosphäre von Minute zu Minute hitziger. Auch das Unparteiischen-Duo hatte zunehmend Schwierigkeiten, die Gemüter im Zaum zu halten. Bis zur Schlussviertelstunde blieb es bei wechselnden Führungen. Einige Ungenauigkeiten im Offensivspiel sowie – wenn auch unterzahlbedingte – Lücken in der ASV-Abwehr nutzte der TuS nun, um mit drei Toren in Folge durch Julius Fanger, Gabriel Viana und Daniel Hideg auf 28:25 davonzuziehen und später auch mit 30:26 vorzulegen.
Doch die Gäste gaben längst nicht auf, kämpften sich Tor um Tor noch einmal in Reichweite. Erst traf Sterba, dann kassierte Gabriel Viana nach Foul an Hüter die Rote Karte. Drosten verwandelte den fälligen Siebenmeter – dann war das Momentum bei den Gästen, die in der Schlussphase mit einer 5:1-Abwehr empfindlich das Offensivspiel des TuS störte. So gelang dem ASV rund fünf Minuten vor Schluss durch Meyer-Siebert der 31:31-Ausgleich. Am Ende waren es knappe Situationen, die den Ausschlag zu Gunsten des TuS gaben – wie etwa beim Pfostentreffer durch Anton Preußner. Ferndorf nutzte seine Möglichkeiten in der Schlussphase besser und sicherte sich so den 35:34-Heimsieg.
Michael Hegemann: „Wir sind brauchbar in das Spiel reingekommen. Haben zu Anfang zu viele leichte Tor zugelassen. Dann haben wir uns gut reingerobbt. Aber wir schaffen es schon in der ersten Halbzeit in der Abwehr nicht, so kompakt zu sein, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit Start der zweiten Halbzeit haben wir das große Problem, dass wir relativ viele Zeitstrafen bekommen und oft in Unterzahl agieren müssen. Da geht der TuS mit Vier in Führung. Mit der Umstellung auf 5:1 schaffen wir es, das Spiel wieder aufzumachen. Am Ende fehlt uns vielleicht die Kaltschnäuzigkeit.“
TuS Ferndorf – ASV Hamm-Westfalen 35:34 (17:18)
TuS: Wilde (4 Paraden, 23,5 %), Adanir (4 P., 16,7 %) – Eres (7), da Rocha Viana (4), Fanger (2), Stock (1), Michel (2), Hideg (8), Mundus (4), Vignjevic, Hecker (3), Nolting, Schikora, Duvancic (4)
ASV: Hertlein (1 P., 8,3 %), Warrer (9 P., 27,3 %) – Meyer-Siebert (6), Böttcher, Hüter (2), Drosten (10), Sterba (7), Jungemann (1), Preußner (3), Haunold, Bornemann (2), Körber, Dayan (1), Stüber (1), Jacobs, Coßmann
Schiedsrichter: Köppl/Regner
Zuschauer: 1.345
Strafen: TuS 6 min (Rote Karte 52. Viana), ASV 16 min
