Die größten Aufgaben hat sich der ASV Hamm-Westfalen, bei dem Kapitän Fabian Huesmann und Carl Gabrielsson überraschend wieder ins Aufgebot zurückkehrten, am Samstagabend beim direkten Verfolger TuS Vinnhorst in Form von unnötigen Zeitstrafen selbst gestellt. Am Ende kämpften sich die nervenstarken Gäste vor nur 700 Zuschauern aber erfolgreich durch das Topspiel und siegten mit 27:26 (12:10) – trotz einer Bilanz von zehn zu zwei Strafminuten. Der Vorsprung des ASV auf den drittplatzierten TuS ist damit auf fünf Zähler angewachsen.
Zu Beginn taten sich beiden Mannschaften, bei denen die insgesamt starken Torhüter einen hervorragenden Start erwischten, vor allem offensiv schwer. Der ASV brachte sich dann das erste Mal durch zwei Zeitstrafen in Folge selbst in Bedrängnis. Nachdem der TuS Vinnhorst die erste davon nicht für sich nutzen konnte, lief es danach besser: In der achten Minute lag Vinnhorst mit 3:1 vorne. Diese Führung blieb bis zum 5:4 bestehen, danach kamen die Westfalen, die schon nach vier Minuten im rechten Rückraum auf Andreas Bornemann wegen einer tiefen Platzwunde am Kinn verzichten mussten, besser in die Partie und legten durch einen 4:0-Lauf vor, den Jan Brosch zum 8:5 in der 19. Minute abschloss. Lars Gudat musste nun allerdings die Last im rechten Rückraum alleine tragen.
Bis zur Pause blieb der ASV vorne. Kurios waren die letzten Sekunden: Sechs Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit verkürzte der starke Leonard Zink für den TuS zum 10:11. Danach feuerte Alexander Coßmann auf das Gehäuse der Gastgeber, den Abpraller sammelte Nils Greilich in seinem letzten Spiel für den ASV ein und traf mit dem Pausenpfiff gegen die überraschenten Hausherren zum 12:10. Der Linksaußen kehrt plangemäß nach dem Ende seiner Leihzeit nach Leipzig zurück.
Im zweiten Abschnitt blieben die Westfalen bis zum 19:16 in der 40. Minute tonangebend. Colodeti war weiter ein starker Rückhalt. Im Angriff wurde allerdings schmerzlich Andreas Bornemann vermisst, der nicht mehr ins Spiel zurückkehrte. Das verbliebene schmale Personal im Rückraum musste viel arbeiten, um weiterhin zu Torerfolgen zu kommen. Es gelang nicht, den Druck wie sonst aus dem Rückraum über Würfe aus der zweiten Reihe zu entfalten.
Umso bitterer, dass sich die Gäste im Spielverlauf auch noch einige durchaus völlig unnötige Aktionen leisteten, die mit Zeitstrafen geahndet wurden. So wie durch Toptorschütze Niklas Gautzsch, der den Gegner beim Tempogegenstoß foulte und folgerichtige vom Feld musste, und wie durch Jan Keno Jacobs, der Siebenmetertorschütze Renke Rohrweber umrempelte.
So gelang es dann Vinnhorst, von 16:19 auf 21:19 in Führung zu gehen. Neben Zink zeigte auch Rohrweber immer wieder gute Offensivaktionen. Auch Kreisläufer Dominik Kalafut, der im ersten Abschnitt sehr gut vom ASV in Schach gehalten wurde und ohne Torerfolg geblieben war, war nun zweimal erfolgreich. Die Partie schien gekippt.
Doch der ASV, der von eine lautstarken Fangruppe unterstützt wurde, behielt die Ruhe und steckte alle Rückschläge weg. Im Rückraum setzte Trainer Jamal Naji nun auf Pawel Krawczyk, Benedikt Kühn und den jungen Niklas Mühlhauser. Der defensivstarke Linkshänder Gudat rückte auf die Außenbahn für den Schweden Gabrielsson, die er bei den Profis von 2007 bis 2019 bekleidet hatte, um Wechsel in der Abwehr zu vermeiden.
Und die Maßnahme wirkte. Krawczyk und Mühlhauser brachten den ASV nun zweimal auf ein Tor heran. In der 52. Minute gelang Brosch dann der erneute Ausgleich zum 22:22. Nun wechselten die Führungen. In der 58. Minute traf Maurice Lungela zum 26:25 für Vinnhorst. Aber der ASV blieb cool. Routinier Fabian Huesmann, erstmalig nach seiner Verletzungsauszeit wieder dabei, traf gut 90 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich. Und nach einem erneuten Ballgewinn in der Abwehr war es wiederum der Kapitän, der per Tempogegenstoß zum 27:26 einnetzte.
Aber noch waren 53 Sekunden auf der Spieluhr. TuS-Coach Lars Lenhoff nahm 25 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Mit einem erfolgreichen Angriff, der möglichst nah zum Abpfiff abgeschlossen wird, sollte es noch ein Punkt werden. Doch daraus wurde nichts. Sekunden vor dem Ende verblieb nur noch ein Pass. Aus einer Freiwurfsituation wurde aus der zweiten Reihe der Ball vom nur dafür eingewechselten Co-Trainer Torge Johanssen hart in Richtung ASV-Tor abgefeuert – doch landete ausgerechnet am Kopf von Kalafut, der zu Boden ging. Der ASV war Sekunden vor dem Ende in Ballbesitz, erneut übernahm Huesmann die Verantwortung, dribbelte kurz und warf den Ball gefühlvoll und weit in die andere Hälfte – und noch bevor dieser überhaupt aus dem Spielfeld war, war die Partie vorüber. Und beide Punkte nach einer nicht unbedingt hochklassigen, aber hochspannenden Partie im Reisegepäck des ASV Hamm-Westfalen.
TuS Vinnhorst – ASV Hamm-Westfalen 26:27 (10:12)
TuS: Petrov, Eggert – Johannsen, Petkov, Patrail, Tomashevskyi, Petrov, Lungela (5, 1/3 7m), Nielsen, Kazimierski, Zink (4), Müßner (1), Hinz (3, 2/3 7m), Fenyö (4), Kalafut (2), Rohrweber (4, 2/2)
ASV: Colodeti, Budalic – Huesmann (2), Gabrielsson, Brosch (5), Greilich (1), van de Vreede, Böttcher (2), Kühn (3), Gudat (1), Mühlhauser (2), Gautzsch (8, 5/5 7m), Bornemann, Krawczyk (3), Jacobs, Coßmann
Zuschauer: 705
Schiedsrichterinnen: Janz/Sug
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Gipfeltreffen in Hannover
Längst hat sich in der 3. Liga Nord-West ein Spitzentrio vom Rest des Feldes abgesetzt. Tabellenführer TV Emsdetten und die Verfolger ASV Hamm-Westfalen und TuS Vinnhorst dürften das Rennen um die beiden Aufstiegsrundenplätze wohl unter sich ausmachen. Umso größer ist die Bedeutung der direkten Aufeinandertreffen der Teams. Das erste dieser Duelle gab es am 7. November, als Vinnhorst in eigener Halle dem TVE mit 28:34 unterlag.
Erneut in eigener Halle steht der TuS nun gegen den ASV am Samstag ab 19 Uhr also schon etwas unter Zugzwang, soll der Abstand auf die zweitplatzierten Westfalen nicht auf fünf Zähler anwachsen. Übermäßigen Druck verspürt Vinnhorsts Routinier Mait Patrail, der bereits auch in Hamm und Emsdetten gespielt hat, scheinbar nicht. Gegenüber dem Westfälischen Anzeiger betonte der 37-Jährige: „Wenn du mit Emsdetten und Hamm in einer Gruppe spielst, dann gehst du nicht davon aus, dass du in die Aufstiegsrunde kommst. Der Etat, den diese beiden Clubs haben – das ist etwas komplett anderes in dieser Liga.“
Blenden lassen wird sich von dieser Einschätzung beim ASV dagegen sicherlich niemand. Deutlich im Gedächtnis ist die Warnung aus dem eine Halbzeit dominierten Auswärtsspiel in Varel, wo es am Ende trotz Sechs-Tore-Führung eine Punkteteilung gab – die einzige im bisherigen Saisonverlauf für den nach dem unglücklichen Abstieg neuformierten ASV. Weder für Etatzahlen noch für Favoritenrollen gibt es Punkte, so die simple Erkenntnis bei allen Beteiligten.
Diese wollen die Westfalen dank einer guten Leistung aus Hannover entführen. Und trotz einiger Personalsorgen war in den ersten beiden Spielen unter Trainer-Neuzugang Jamal Naji eine eindeutig positive Entwicklung auszumachen. „Jede gemeinsame Einheit bringt uns weiter. Wir haben vom ersten zum zweiten Spiel deutlich im Offensivspiel zulegen können. Jetzt hatten wir erneut zwei Wochen Zeit, weitere Dinge zu erarbeiten und sehen uns gut vorbereitet auf dieses Spiel gegen eine Topmannschaft der Liga“, betonte Naji vor dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag. „Vinnhorst ist eine Mannschaft, die in der Spitze eine sehr hohe Qualität hat, wie beispielsweise mit Maurice Lungela und Leo Zink, die beide problemlos in der 2. Liga spielen könnten. Es gibt ein sehr großes Bewusstsein für die Kreisläuferkooperation“, zählt ASV-Coach Naji Stärken des Gegners auf. Am Kreis wartet mit Dominik Kalafut eine physisch und spielerisch herausfordernde Aufgabe auf die Deckungsspieler.
Für das Spiel am Samstag zeichnen sich personell keine Veränderungen im Vergleich zum letzten Spiel ab. Fest steht allerdings: Für den Leipziger Nils Greilich, dessen Leihe endet, wird es die letzte Partie im ASV-Dress sein. „Eine Verlängerung einer Leihe ist grundsätzlich gar nicht möglich“, erklärte der Sportliche Leiter des ASV, Micky Reiners.
Anwurf im VinnDome ist um 19 Uhr, Sporteurope.TV überträgt die Partie wie gewohnt live. Auch Radio Lippewelle Hamm ist vor Ort, Marko Varchmin berichtet live.
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41:27-Kantersieg beim Naji-Heimdebüt
Beim Heimdebüt von Trainer Jamal Naji hat der ASV Hamm-Westfalen gegen den Tabellensiebten VfL Fredenbeck einen verdienten 41:27-Kantersieg gefeiert. Knapp 1.750 Zuschauer erlebten eine temporeiche Partie, in der die Gäste nur rund zehn Minuten gut dagegenhielten.
Danach erarbeitete sich der ASV, der diesmal auch im Tempospiel überzeugte, eine 12:7-Führung. Vor allem Mittelmann Benedikt Kühn war im Eins gegen Eins kaum zu stoppen und erzielte vier Treffer. Zudem zeigte sich Torwart Marcos Colodeti in Topform und parierte alleine in der ersten Halbzeit neun teils freie Würfe. Einzige Schrecksekunde für die ASV-Anhänger war direkt nach dem ersten Tor, als Kreisläufer Jan Brosch auf dem Boden liegen blieb, nachdem er auf den eigenen Arm gefallen war. Nach Behandlung auf der Bank konnte er aber wieder ins Spiel zurückkehren.
Bis zur 27. Minute blieb es beim Fünf-Tore-Abstand für den ASV. Dank ungenutzter Chancen gelang es dem VfL aber dann bis zur Pause auf 19:16 zu verkürzen. Man selbst hätte noch deutlich mehr Tore werfen können, befand Naji später mit Blick auf die erste Halbzeit. Die Gäste dagegen hätten vor allem bei schwierigen Würfen eine sehr hohe Ausbeute gehabt.
Dies änderte sich dann schnell im zweiten Abschnitt. Der ASV startete mit einem 7:1-Lauf. VfL-Coach Matthias Steinkamp versuchte es schon nach drei Minuten mit einer Auszeit, konnte den Lauf der Westfalen damit aber auch nicht unterbrechen. Beim Stand von 26:17 in der 39. Minute war eine Vorentscheidung zugunsten der Westfalen getroffen – zu überlegen spielte der Zweitligaabsteiger nun gegen den Drittligaaufsteiger.
Anders als noch in Hannover spielten die Gastgeber ihre Angriffe sehr strukturiert und mit enormem Tempo. Der VfL bemühte sich, die Rückstand nicht noch größer werden zu lassen. Jamal Naji nutzte in der Schlussviertelstunde aber die Gelegenheit, die Spielanteile im Aufgebot zu verteilen. Auf den Spielfluss hatte das keine Auswirkungen, im Gegenteil: Auch die eingewechselten Nachwuchsakteure wie Nico Sterz, Niklas Neumann und Niklas Mühlhauser zahlten das Vertrauen mit guten Leistungen zurück, das Trio steuerte noch fünf Treffer zum 41:27-Sieg bei. Auch der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Torwart Ivan Budalic überzeugte mit guten Paraden wie zuvor Colodeti.
Nach einem spielfreien Wochenende geht es für den ASV Hamm-Westfalen nun in zweiten Wochen zum Tabellendritten TuS Vinnhorst (19 Uhr).
ASV Hamm-Westfalen – VfL Fredenbeck 41:27 (19:16)
ASV: Colodeti, Budalic – Brosch (1), Greilich (6), Böttcher (2), Neumann (1), Kühn (7), Gudat (1), Mühlhauser (3), Gautzsch (5, 1/3 7m), Bornemann (7), Krawczyk (3), Jacobs (2), Coßmann (2), Sterz (1)
VfL: Rundt, Itzen – Brandt (2), Brassait (3), de Vries (1), Backofen, Fick (2), Strothmann (3), Wafdi, Ritscher, Müller (5, 1/1), Franke (1), Polak (5, 2/2), Schröder (4), Reiners (1)
Schiedsrichter: Bier/Sistermanns
Zuschauer: 1.727
Strafen: ASV 10 min, VfL 8 min
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Impressionen vom Spiel (Fotos: Henning Wegener)
Ein Wiedersehen nach 18 Jahren
Fast genau vor 18 Jahren hat es dieses Duell zuletzt gegeben: Zweitligist ASV Hamm reiste im Rahmen der 3. Runde des DHB-Pokals am 31. Oktober 2007 zum klassentieferen VfL Fredenbeck und siegte dort mit 34:21. Mit dabei war – damals auf Rechtsaußen – Lars Gudat, damals jüngster ASV-Profi, und der heutige ASV-Pressesprecher Simon Kottmann, für den es der erste Arbeitseinsatz für den ASV war. Am Samstag kommt es nun zur Neuauflage – diesmal in Hamm.
Denn weitere Aufeinandertreffen gab es mit dem VfL seither nicht. Einmal trat Fredenbeck allerdings schon in der 2008 eröffneten WESTPRESS arena an – als es im DHB-Pokal 2016/17 im Erstrunden-Viererturnier gleich gegen hochfavorisierten Erstligisten THW Kiel ging. Der Ausgang mit 20:29 war für den VfL eher erwartungsgemäß, die Kulisse von über 1.500 Zuschauern im deutschlandweiten Vergleich aber herausragend. Am Samstag kommt es um 19 Uhr nun zum ersten Aufeinandertreffen des ASV Hamm-Westfalen mit dem VfL in der Arena. Möglicherweise wird die 2.000er-Marke wie zuletzt gegen OHV Aurich übersprungen. „Es zeichnet sich wieder eine hervorragende Kulisse ab“, meinte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs vor dem einzigen Heimspiel der Westfalen im November. Karten wird es in jedem Fall noch an der Abendkasse geben, zumindest für Stehplätze.
Wie meist in dieser Saison geht der ASV, bei dem der zur Saison reaktivierte Lars Gudat nun ältester Akteur ist, als Favorit in die Partie. „Uns erwarten einige Besonderheiten im Spiel des Gegners“, ergab die Analyse von Trainer Jamal Naji, für den es das Heimdebüt beim ASV ist. So dürften die Gäste häufiger als gewöhnlich auf den siebten Feldspieler setzen, in der Offensive immer wieder überraschend agiert werden. Die Zielsetzung ist für den ASV dennoch klar: Die nächsten beiden Punkte sollen im Kampf um die Aufstiegsrundenplätze gesammelt werden.
Der siebtplatzierte VfL hat beim Zweitligaabsteiger nichts zu verlieren. Mit dem souveränen 33:25-Heimsieg gegen Handball Lippe II hat man sich ein erstes Polster zu den drei Abstiegsrängen verschafft. Angesichts des bisherigen Programms, zu denen auch die Duelle mit den anderen Topteams Emsdetten (28:43) und TuS Vinnhorst (23:35) zählten, sind die bisherigen neun gesicherten Punkte eine ordentliche Ausbeute. Doch wegen der deutlichen Resultate der direkten Konkurrenten gegen Fredenbeck nun einen Selbstläufer zu erwarten, dürfte der größtmögliche Fehler sein.
Personell dürfte sich im Vergleich zum Spiel in Hannover beim ASV wenig ändern. Voraussichtlich bleibt es bei den Ausfällen von Ole Machner, Lucas Firnhaber, Carl Gabrielsson, Gasper Horvat und Kapitän Fabian Huesmann. Letzterer dürfte somit wieder die Co-Trainer-Rolle wie beim TSV Anderten übernehmen. Für Huesmann und Machner stehen die Zeichen auf eine baldige Rückkehr ins Aufgebot aber nicht schlecht.
Einlass in die WESTPRESS arena ist am Samstag um 17:30 Uhr. Übertragen wird die Partie von Radio Lippewelle Hamm (Kommentar: Christian Fecke) und Sporteurope.TV (Kommentar: Simon Kottmann und Lucas Firnhaber).
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Souveräner 32:22-Sieg nach Holperstart
Erst nach einer etwas unruhigen Anfangsphase und einem 5:10-Rückstand haben die Handballer des ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend beim TSV Anderten ins Spiel gefunden und nach und nach die Kontrolle über die Partie übernommen. Am Ende setzte sich der Favorit mit 32:22 (10:12) durch und sorgte damit für ein geglücktes Debüt des Trainer-Neuzugangs Jamal Naji. Außerdem festigten die Westfalen den zweiten Tabellenplatz, da am Abend zuvor Verfolger Vinnhorst beim Spitzenreiter TV Emsdetten unterlag.
Der Beginn der Drittligabegegnung des ASV war turbulent. Zunächst brachte Sebastian Czok die Gastgeber in der ersten Spielminute in Führung. Doch bevor diese abgelaufen war, musste er nach Foulspiel wegen Roter Karte schon auf die Tribüne. Eine Aktion mit Auswirkung, war der TSV ohnehin schon mit sehr knapper Personaldecke in die Partie gegangen.
In der Folgezeit blieb die TSV-Abwehr körperlich sehr präsent, kassierte allerdings auch Strafen dafür. Doch die Gäste machten daraus wenig, auch eine Strafe wegen Wechselfehlers blieb für die Hausherren ohne nennenswerte Folgen. Im Gegenteil: Nach knapp 15 Minuten lag der TSV 6:4 in Führung. Jamal Naji sah sich zur Auszeit gezwungen. Doch noch lief es nicht rund, die Gäste nutzten weiterhin ihre Chancen nur selten. Reihenweise landeten freie Würfe von der Außenbahn beim glänzend aufgelegten TSV-Torwart Andresen.
Selbst TSV-Trainer Robin John hatte sich mit auf den Bogen setzen lassen, um aktiv eingreifen zu können. Und das tat er dann auch erstmalig in der 22. Spielminute der Fall. Und wenig später erzielte er per Kempa in doppelter Überzahl die 8:5-Führung. Zuvor hatte der ASV zwei schnelle Strafzeiten gegen Alexander Coßmann und Jann Keno Jacobs kassiert. Genau in dieser Unterzahl leisteten sich die Gäste noch zwei weitere nicht abgeschlossene Angriffe: Beim Rückstand von 5:10 nahm Naji bereits die zweite Auszeit – und wurde nun lautstark.
Dies zeigte Wirkung. Der ASV-Coach stellte personell um, setzte im Rückraum nun auf die schnellere Variante mit Benedikt Kühn und Pawel Krawczyk, der für Niklas Gautzsch in die Partie kam. Die Abwehr stand deutlich besser, setzten den Anderter Angriff unter Druck, der sich nun auch technische Fehler leistete. Offensiv waren die Westfalen nun viel treffsicherer. Der auf Rechtsaußen für Kasper Böttcher eingewechselte Nico Sterz traf zweimal in Serie. Andreas Bornemann verkürzten auf 8:10. Der ASV war im Spiel, musste allerdings noch mit einer Hypothek von 10:12 in die zweite Halbzeit starten.
In dieser drehten die Westfalen dann gleich richtig auf und begannen mit einem 4:1-Lauf. Nach gut sechs Minuten markierte Coßmann das 15:13. In der 42. Minute traf Lars Gudat zum 18:15 für den ASV, der die Partie nun gedreht hatte. In der Folge ließen die von einem lautstarken Fanblock begleiteten Gäste den Gegner nicht mehr in die Partie zurück. Per Doppelschlag erhöhte Kühn auf 20:15 (44.), wenig später Nils Greilich auf 21:16 (45.). Nun nahm das Spiel den erwarteten Verlauf. Auch nach einer TSV-Auszeit blieb es bei dem Abstand. In den abschließenden zehn Minuten gab Naji auch den jungen Perspektivspielern noch ihre Anteile. Am Ende setzte sich der ASV dann erwartungsgemäß mit zehn Toren Abstand durch.
TSV Anderten – ASV Hamm-Westfalen 22:32 (12:10)
TSV: Andresen, Lange – Czok, John, Göldner, Brandes, Sauß, Kollmeier, Depping, Koch, Backs, Theiler, Kreth, Waßmann
ASV: Colodeti, Budalic – Neumann, Brosch, Greilich, van de Vreede, Böttcher, Kühn, Gudat, Mühlhauser, Gautzsch, Bornemann, Krawczyk, Jacobs, Coßmann, Sterz
Schiedsrichter: Mischok/Riebesam
Zuschauer: 256

Naji-Debüt in Hannover
Zwei Trainingswochen liegen hinter Trainer Jamal Naji, nun feiert der neue Coach des ASV Hamm-Westfalen sein Debüt an der Bank des Drittligisten. Der Tabellenzweite reist am Samstag zum Drittletzten TSV Anderten an und ist dabei erneut Favorit.
„Wir haben uns gut auf diese Partie vorbereitet. Anderten hat Stärken, beispielsweise eine gute Kreiskooperation“, erklärte Naji vor dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag, das aufgrund der Belegung der WESTPRESS arena in der altehrwürdigen Stein-Halle stattfand. „Die Mannschaft hat gut gearbeitet, wir haben die Zeit in der vergangenen und dieser Woche gut genutzt“, betonte der Trainer vor seiner Premiere. An der Seite wird er im Hannoveraner Stadtteil Anderten von Routinier Fabian Huesmann unterstützt.
Der TSV hat bisher erst acht Spiele absolviert, zwei weniger als der ASV. Die bisherigen drei Heimspiele gingen verloren. „Das ist ein Spiel, bei dem wir von vornherein sagen können: Wir müssen überhaupt nicht, aber vielleicht können wir ja“, wird TSV-Trainer Robin John auf der Vereinswebsite zitiert. „Und wenn sich eine kleine Chance ergeben sollte, wollen wir natürlich da sein. Es geht darum, mit Mut zu spielen und gerade unseren jungen Spielern, die jetzt mehr Verantwortung übernehmen müssen, wichtige Spielzeit zu geben.“ Wie der ASV fehlen auch den Gastgebern einige Akteure. John: „Personell hat sich bei uns nicht viel verändert. Wir schauen aktuell, dass wir den Kader irgendwie halbwegs voll bekommen. Das ist natürlich keine einfache Situation für mich als Trainer – aber wir gehen damit, soweit es geht, positiv um.“
Beim ASV werden wie zuletzt neben Huesmann noch Lucas Firnhaber, Ole Machner, Carl Gabrielsson und Gasper Horvat fehlen. Anwurf in der Sporthalle Misburg ist um 19:15 Uhr, wie gewohnt überträgt Sporteurope.TV live.

Jamal Naji hat Arbeit aufgenommen
Am Montag hat Jamal Naji offiziell Interimstrainer Fabian Huesmann als Coach des ASV Hamm-Westfalen abgelöst. Wegen des Sonntagsspiels, durch das der ASV die Tabellenführung in der 3. Liga Nord-West übernahm, war der Tag für das Team allerdings noch trainingsfrei.
Dennoch nutzte der 39-Jährige die Gelegenheit, um sich am Abend mit den Kapitänen Fabian Huesmann und Jan Brosch sowie dem Sportlichen Leiter Micky Reiners zu treffen, um über die sportlichen Pläne und Vorstellungen alle Beteiligten zu sprechen. Am Dienstag nahm Naji dann in aller Ruhe die WESTPRESS arena in Augenschein und führte die erste Trainingseinheit mit der Mannschaft durch. Zwischendurch gab es dann immer wieder wie auch am Mittwoch Gelegenheit, die beim ASV beteiligten Personen kennenzulernen. „Ich bin hier mit sehr offenen Armen empfangen worden. Das war sehr herzlich, alle sind sehr hilfbereit“, betonte Jamal Naji, der zuletzt beim Bergischen HC in der 1. Liga als Trainer aktiv war. Er habe gewusst, dass der ASV sehr profesionell aufgestellt sei, was er vorgefunden habe, „hat die Erwartungen aber noch deutlich übertroffen“, so Naji.

„Erstmal kennenlernen“
Inweit dies auf den sportlichen Bereich zutrifft, darüber konnte der neue Coach des ASV noch nicht viel sagen. „Wir müssen uns ja jetzt erst einmal kennenlernen. Das wird natürlich ein Prozess“, betonte der 39-Jährige am Mittwochmittag. Wichtig sei ihm dabei, die Entwicklung der Mannschaft insgesamt und auch aller Akteure individuell voranzutreiben. Dabei sei es unerheblich, ob die Akteure nun erfahren oder weniger erfahren seien. „Auch ein älterer Spieler kann immer etwas dazulernen. Gerade die Mischung beim ASV finde ich sehr spannend“, meinte Jamal Naji.
ASV übernimmt Tabellenführung
Der ASV Hamm-Westfalen ist neuer Spitzenreiter der 3. Liga Nord-West. Im Spitzenspiel gegen den OHV Aurich brillierte der Gastgeber eine Halbzeit lang und sorgte schon in der ersten Halbzeit durch ein 22:12 für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt steigerten sich die Gäste, die mit der Zielsetzung „Meisterschaft“ in die Saison gestartet waren, zwar deutlich, unter dem Strich feierte der ASV aber einen sicheren 35:29-Heimsieg. Da zeitgleich der TuS Vinnhorst bei der TSG AH Bielefeld die ersten Punkte der Saison verlor, zogen die Westfalen am bisherigen Spitzenreiter vorbei.
Schon nach sechs Minuten sah sich OHV-Trainer Sven Suton zur Auszeit gezwungen, der ASV lag bereits mit 5:1 in Führung. Diese brachten Besserung für die Gäste, in der 13. Minute glich Christopher Braun zum 6:6 aus. Aber die Gastgeber blieben unbeeindruckt, dank starker Abwehr und konsequentem Umschaltspiel zog die Westfalen schnell wieder auf 8:6, 12:8 und dann 15:8 davon, und das gerade mal nach 20 Spielminuten. Bis zur Pause schraubte die Mannschaft von Interimscoach Fabian Huesmann sogar noch auf 22:12.
Für die Gäste konnte es so nur noch um eine Ergebnisverbesserung gehen. Und dies gelang. Aurich steigerte sich in der Abwehr, verkürzte so innerhalb von sieben Minuten den Rückstand um vier Tore. Aber der ASV blieb spielbestimmend. Nach dem 28:23 durch Andreas Bornemann in der 47. Spielminute gelangen den Gästen aber zwei Tore in Folge. Nun kam die Zeit von Mittelmann Pawel Krawczyk, der die ASV-Fans per Doppelschlag von den Sitzen riss. Gautzsch erhöhte in der 53. Minute auf 31:26. Bis zum Ende verwalteten die Hausherren nun eine sichere Führung und gingen dank des Schlusstreffers von Krawczyk neun Sekunden vor dem Ende mit 35:29 als verdienter Sieger vom Feld.

ASV Hamm-Westfalen – OHV Aurich 35:29 (22:12)
ASV: Colodeti, Budalic – Brosch (5), Greilich (1), van de Vreede, Böttcher (6), Neumann, Kühn (1), Gudat, Mühlhauser, Gautzsch (14, 5/5 7m), Bornemann (2), Krawczyk (5), Jacobs, Coßmann (1), Sterz
OHV: Merkovszki, Jungvogel – Vunic (1), Vucetic (5), Stricker, Rämhed (1), Kreiselmaier (2), Hübke (2), Bruan (6), Bähnke, Leunissen (6, 4/5 7m), Mihaljevic (5), Oberman (1)
Schiedsrichter: Müller/Müller
Strafen: ASV 4 min, OHV 6 min
Zuschauer: 2.012
Impressionen vom Spiel (Fotos: Wegener)
Jamal Naji wird neuer ASV-Trainer
Der ASV Hamm-Westfalen hat die Trainernachfolge für Jörn-Uwe Lommel und Interimstrainer Fabian Huesmann geklärt. Jamal Naji, zuletzt beim Erstligisten Bergischer HC, übernimmt ab der kommenden Woche das Traineramt bei den Westfalen.
„Wir hatten versprochen, dass wir uns für die Neubesetzung die erforderliche Zeit geben. Dieses Versprechen haben wir gehalten und können mit Jamal Naji eine Topbesetzung auf der Trainerposition präsentieren“, betonte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs bei der Bekanntgabe der Personalie am Sonntag vor dem Spiel gegen den OHV Aurich, die er gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Micky Reiners unter Dach und Fach gebracht hat. „Die Strukturen beim ASV sind absolut auf Zweitliganiveau. Auch die Art und Weise, wie die Gespräche mit Markus Fuchs und Micky Reiners gelaufen sind, war absolut professionell“, meinte Jamal Naji, der am Montag in seine Arbeit einsteigen wird. „Nach dem Sonntagsspiel ist ein Tag trainingsfrei. Den werde ich aber schon für Gespräche mit den Kapitänen nutzen und das Umfeld näher kennenlernen“, so Naji weiter. Ganz unbekannt ist ihm der ASV selbstverständlich nicht. Sowohl als gegnerischer Trainer als auch zuletzt in der Vorsaison beim Heimspiel des ASV gegen Bad Schwartau war der 39-Jährige zu Gast.
Beim ASV findet er nun eine Mischung aus Spielern vor, die ein wenig auch seinem Werdegang als Trainer entspricht: Von erstligaerfahrenen Akteuren bis hin zu Nachwuchsspielern mit viel Potenzial. „Ich freue mich sehr auf die Arbeit, das ist eine sehr spannende Aufgabe. Vor dem spielfreien Wochenende einzusteigen, ist ein ganz guter Zeitpunkt. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft meine Idee vom Handball aufnehmen wird. Die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern ist vielversprechend.“

Sonntag kommt Aurich zum Topspiel
Erneut eine gute Kulisse wird am Sonntag in der WESTPRESS arena erwartet, wenn der viertplatzierte OHV Aurich zum Spitzenspiel der 3. Liga Nord-West nach Westfalen reist. Ab 17 Uhr kämpft dann der ASV Hamm-Westfalen um die nächsten wichtigen Punkte.
Auf der Bank wird am Sonntag noch einmal das Interims-Trio bestehend aus Kapitän Fabian Huesmann und unterstützend Micky Reiners (Sportlicher Leiter) und ASV-Urgestein Christof Reichenberger das Sagen haben. Eine Entscheidung, wer der Nachfolger von Jörn-Uwe Lommel als Trainer des ASV wird, wird vor dem Aurich-Spiel nicht fallen. „Wir werden keinen Schnellschuss machen, nur, damit da einer steht, sondern die der Komplexität des Themas angemessene Ruhe und Zeit nehmen“, hatte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs gegenüber dem Westfälischen Anzeiger betont.
Tickets sind wie gewohnt über den Online-Ticketshop oder auch an der Tageskasse zu erhalten (öffnet am Sonntag um 15:30 Uhr).
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