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Veröffentlicht am 02.10.2024 von Simon Kottmann

Dramatischer Pokalabend endet 30:31

Einen dramatischen Pokalabend haben die westfälischen Handballfans am Mittwochabend in der WESTPRESS arena beim Duell des ASV Hamm-Westfalen mit dem Ligarivalen TuSEM Essen erlebt. Die scheinbar sichere Verlängerung verhinderte Essens Torwart Dominik Plaue nach abgelaufener Spielzeit durch seine Siebenmeterparade gegen Fabian Huesmann. So gingen die Gäste nach einer Partie mit vielen Wendungen mit 31:30 (15:14) als Sieger vom Feld. „Wir haben es heute nicht geschafft, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen“, brachte es ASV-Trainer Michael Hegemann nach der Partie auf den Punkt.

Vorangegangen war ein unerwartet torreiches Spiel, in dem zunächst lange die Gäste mit ein oder zwei Treffern vorne lagen. In der Anfangsviertelstunde gelang es dem ASV, dem neben Philip Jungemann sowohl Jakub Sterba als auch Tom Jansen angeschlagen ausfielen, nicht, die offensiven Aktionen des TuSEM nachhaltig zu unterbinden. Dies änderte sich mit der Hereinnahme von Jan Keno Jacobs, der etwas mehr Aggressivität in die Defensivbemühungen brachte. So gelangen nun mehrfach Ballgewinne, die Gastgeber drehten den Spielstand von 9:11 (16.) auf 14:12 (24.). Nach den zwei Toren von Andreas Bornemann und einem Treffer von Fabian Huesmann gelang aber kein viertes Tor in Serie.

So bot sich nun den Gästen, begünstigt durch eine Überzahl, die Möglichkeit, bis zur Pause wieder eine 15:14-Führung herauszuspielen. „Wir sind nicht gut reingekommen, haben lange gebraucht, bis wir uns stabilisieren konnten“, meinte Michael Hegemann. „Wir verpassen es beim Stand von 14:12 auf drei Tore wegzugehen und gehen dann mit Minus Eins in die Halbzeit. Das war nicht gut“, so der ASV-Coach weiter, der dann in der zweiten Halbzeit ein völlig offenes Spiel sah. Allerdings war es wie in Halbzeit eins: Essen lag bis zehn Minuten vor dem Ende mit einem oder zwei Toren vorne. Hegemann: „In der zweiten Halbzeit war es ein enger Schlagabtausch. In den Phasen, wo wir auf Unentschieden stellen, haben wir es immer wieder verpasst, selbst in Führung zu gehen.“ Und diese Gelegenheit bot sich sogar noch in der 55. Minute, als sich der ASV im Angriff beim Stand von 26:26 einen Technischen Fehler erlaubte und so die Chance auf die Führung fahrlässig vergab. Essen, das mittlerweile auf den verletzten Max Neuhaus und Dennis Sczesny (Rote Karte nach dritter Zeitstrafe) verzichten musste, fand offensiv nun im Siebten Feldspieler ein gutes taktisches Mittel. Dreimal in Folge spielten die Gäste Rechtsaußen Felix Eißing frei, der dreimal die Gäste wieder in Führung brachte.

Doch nach wie vor war alles für den ASV möglich. Zunächst glich Andreas Bornemann, der mit acht Toren bester Torschütze des Abends war, auf 30:30 genau 82 Sekunden vor dem Ende aus. Essen agierte nach einer Auszeit erneut mit dem Siebten Feldspieler, Oskar Kostuj traf 39 Sekunden vor dem Ende zum 31:30. Nun war es an Michael Hegemann, in einer Auszeit die richtigen taktischen Vorgaben zu geben. Dies gelang, beim Abschluss wurde Jonas Stüber gefoult, die Unparteiischen entschieden folgerichtig auf Siebenmeter. Die verbliebenen vier Sekunden liefen ab, Fabian Huesmann trat zum Siebenmeter gegen Dominik Plaue an – der den Wurf parierte und damit den Einzug in die 3. Runde sicherte.

Für die ASV-Akteure ging es rund eine Stunde nach der Partie wie schon am Sonntag in die -110-Grad-Kältekammer des Partners KMT Hamm. Die schnelle Regeneration sei wichtig, betonte Hegemann. Bereits am Samstag geht es für den ASV weiter, dann steht das Ligaspiel bei den Eulen Ludwigshafen an. Ob dann auch Tom Jansen oder Jakub Sterba wieder einsatzbereit sind, ist aktuell noch ungewiss. „Wir werden bei beiden kurzfristig darüber entscheiden“, so Hegemann. Eine positive Randnotiz des Abends blieb noch: Neuzugang Ole Machner, der gegen Dessau-Roßlau nur zu einem Kurzeinsatz kam, bekam gegen Essen deutlichen mehr Spielzeit auf der linken Außenbahn und erzielte sein ersten beiden Tore im ASV-Dress.

ASV Hamm-Westfalen – TuSEM Essen 30:31 (14:15)

ASV: Hertlein (3 Paraden, 17 %), Colodeti (4 P., 20 %) – Huesmann (4, 2/4 7m), Meyer- Siebert (6), Böttcher, Artmeier (1), Machner (2), Hüter, Haunold, Bornemann (8), Körber, Dayan (4), Stüber (4), Jacobs, Coßmann (1)

TuSEM: Wipf (3 P., 16 %), Plaue (4 P., 23 %) – Wilhelm (4), Göttler (2), Hermeling, Wolfram, Homscheid (1, 1/1), Reimer (2, 2/3), Eißing (7), Sczesny (1), Szuharev (4), Neuhaus (4), Kostuj (2), Mast, Werschkull (4), Schoss

Schiedsrichter: Thomas Kern, Thorsten Kruschel

Zuschauer: 1.012

Zeitstrafen: ASV 8 min, TuSEM 10 min (Rote Karte Sczesny 51.)

Pressekonferenz 4. Spieltag

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Veröffentlicht am 01.10.2024 von Simon Kottmann

Ein vielversprechender Pokalabend

In der Vergangenheit waren es fast immer tolle Duelle, wenn der ASV Hamm-Westfalen auf den Revierklub TuSEM Essen traf. Auch am Mittwoch (Anwurf 19:30 Uhr) verspricht das Duell der Zweitligisten im Rahmen der zweiten DHB-Pokalrunde einen spannenden Handballabend.

„Es ist ein ‚Do-or-die-Spiel‘, alles oder nichts“, war dem neuen ASV-Trainer Michael Hegemann bereits am Sonntagabend nach dem Liga-Heimsieg gegen den Dessau-Roßlauer HV die Vorfreude auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub anzumerken. Immerhin geht es um den Einzug in die dritte Runde – und in der winkt dem Gewinner mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Heimspiel gegen einen Erstligisten. Denn das Westderby ist das einzige Duell zweier Zweitligisten, zudem reist die HSG Nordhorn-Lingen zum Drittligisten HC Empor Rostock. In allen weiteren Partien, die am 2. und 3. Oktober stattfinden, sind die Erstligavertreter naturgemäß favorisiert.

Bei den ASV-Fans dürften also Erinnerungen an die Vorsaison wach werden. Nach dem 40:19-Auftaktsieg in Hanau folgte 2023/24 das Rekord-Torfestival gegen Potsdam (50:49) und in Runde 3 die knappe Niederlage gegen Hamburg (35:36). Doch zunächst gilt es für die Westfalen, die Hausaufgaben gegen Essen zu erledigen. „Für uns wird es daraum gehen, an die Leistungen in Balingen und zuhause gegen Dessau anzuknüpfen. Die Entwicklung ist von Spiel zu Spiel zu sehen, aber wird sind erst kurze Zeit zusammen und haben in vielen Dingen noch Luft nach oben“, so Hegemann. Personell gab es beim ASV schon vor dem ersten Spiel der Englischen Woche gute Nachrichten, Andreas Bornemann und Ole Machner standen im Aufgebot, Machner feierte sogar für zwei Minuten seine Premiere im ASV-Dress, als Kapitän Fabian Huesmann wegen einer Zeitstrafe vom Feld musste. „Im Pokal werden beide sicherlich ihre Minuten bekommen“, so Hegemann. Bornemann hat seine Muskelverletzung auskuriert, kam aber am Sonntag noch nicht zum Einsatz. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Jakub Sterba, der am Sonntag angeschlagen vom Feld musste. Anwurf gegen Essen ist um 19:30 Uhr, Karten gibt es noch an der Abendkasse. DYN überträgt alle Pokalspiele live, zudem gibt es auch eine „XXL-Pokalkonferenz“ von allen Partien am Mittwoch.

Duell mit dem Ex-Klub: Für Trainer Michael Hegemann, seinen Co Marvin Wettemann und Torwarttrainer Stephan Nocke geht es am Mittwoch gegen den ehemaligen Verein des Trios. Anwurf des Pokalduells in der WESTPRES arena ist um 19:30 Uhr. - Foto: Wegener
Veröffentlicht am 29.09.2024 von Simon Kottmann

Fast perfekter Start in die Englische Woche

Den erwartet intensiven Schlagabtausch haben sich der ASV Hamm-Westfalen und der Dessau-Roßlauer HV am Sonntagabend geliefert. Am Ende setzten sich die Hausherren vor 1.744 Zuschauern in der WESTPRESS arena in einem von starken Abwehrreihen dominierten Spiel verdient mit 30:24 (13:10) durch.

„Es tut uns gut, so in die Englische Woche zu starten“, fasste ein glücklicher ASV-Trainer Michael Hegemann nach der Partie gegenüber der Presse seine Gefühlslage zusammen. Vorangegangen war ein hochintensives Spiel gegen einen erwartet unbequemen Gegner. „Es war genau dass, was ich erwartet habe. Dessau ist eine Mannschaft, die sehr leidenschaftlich ist und nie aufgibt.  Es war klar, dass wir einen langen Atem brauchen würden“, so Hegemann, dessen Mannschaft nach schwierigem Beginn in der Schlussphase der ersten Halbzeit einen 13:10-Vorsprung herausspielte. Zu diesem Zeitpunkt wies wenig darauf hin, dass die Zuschauer am Ende doch noch 54 Tore zu sehen bekommen sollten.

Für die Gäste, die noch in der 21. Minute mit 9:8 in Führung lagen, kam es früh knüppeldick im Spiel. Zunächst musste Luka Baumgart nach einem unglücklichen Schlag in das Gesicht von Tom Jansen mit der Roten Karten bereits nach weniger als acht Minuten vom Feld. In der 25. Minute fiel dann auch noch der bis dahin überragende Torwart Janik Patzwaldt verletzt aus, nachdem er bei einer Parade mit Tom Jansen zusammenstieß, der bei einem Tempogegenstoßtor unglücklich vor das Standbein des Keepers prallte. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie schlimm es ist“, meinte Jungandreas. Spielfähig war Patzwaldt anschließend jedenfalls nicht mehr.

Dennoch war es unter dem Strich weniger die Abwehr inklusive Torwartleistung, die aus Sicht des DRHV-Trainers den Ausschlag für den Sieg der Westfalen gab. „Über weite Strecken stellen wir eine sehr ordentliche Defensive. Im Angriff war es aber wie fast immer: Wir erspielen uns unsere Chancen. Aber Du kannst es Dir auswärts nicht leisten, schon in einer Halbzeit fünf Hundertprozentige auszulassen. Wir haben zwar viel gearbeitet, und gut verteidigt, aber mit dieser Angriffseffektivität kommst Du nicht für einen Punktgewinn in Frage.“

Spannend war es aber auch im zweiten Abschnitt noch einmal. Die Gäste arbeiteten sich schnell auf 15:15 (37.) und später auf 17:17 (40.) heran. In beiden Phasen behielten die Gastgeber aber die Nerven und ließen keine erneute Gästeführung zu. Dessau blieb unbequem und bis zum 21:10 in der 46. Minute auf Tuchfühlung. „Ich hatte nach der Halbzeit noch einmal das Gefühl, dass es uns aus den Händen gleiten kann. Aufgrund der frühen Roten Karte von Baumgart hatten wir uns schon erhofft, dass der Verschleiss auf Dessauer Seite größer ist und wir davon profitieren können. Abe ich konnte Julius Meyer Siebert und Tom Jansen nicht wechseln, wir brauchten sie immer, um das Tempospiel der Dessauer zu unterbinden“, so Hegemann, der in der zweiten Halbzeit noch auf den treffsicheren Jakub Sterba verzichten musste, der sich bei seinem vierten Treffer eine Verletzung am Bein zuzog und damit unfreiwillig für den Schönheitsfleck an einem ansonsten guten Start in die Englische Woche sorgte. „Da müssen wir jetzt abwarten“, so der ASV-Trainer.  Dabei hatte es ein ganz besonderer Abend für den tschechischen Nationalspieler werden sollen, dessen vorzeitige Vertragsverlängerung bis Sommer 2026 direkt vor dem Spiel bekanntgegeben worden war.

Bereits am Mittwoch geht es nun weiter für den ASV. Dann steht um 19:30 Uhr das Zweitrunden-Pokalspiel in der WESTPRESS arena gegen den TuSEM Essen an. Hegemann: „Wir freuen uns sehr auf diesen Abend. Das ist ein ‚Do or Die-Spiel‘ und wir wollen natürlich in die nächste Runde einziehen.“

ASV Hamm-Westfalen – Dessau-Roßlauer 30:24 (13:10)

ASV: Colodeti (7 P., 26 %), Hertlein (1 P., 16 %) – Huesmann (5, 1/3 7m), Jansen (6), Meyer-Siebert (5), Artmeier, Machner, Hüter, Sterba (4), Haunold (3), Bornemann, Körber, Dayan (2), Stüber (5), Jacobs, Coßmann

DRHV: Patzwaldt (8 P., 47 %), Ambrosius (6 P, 24 %) – Gonschor (1), F. Haake (3), C. Haake (4), Bülow (2, 1/1 7m), Powarzynski (1), Nowak, Baumgart, Misovych (2), Emanuel (2), Danneberg (4, 2/3 7m), Hertzfeld, Pust (1), Leu (4)

Strafen: ASV 10 min, DRHV 14 min und Rote Karte Baumgart (8.)

Schiedsrichter: Hartmann, Hennekes

Zuschauer: 1.744

Spielzusammenfassung

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Pressekonferenz 4. Spieltag

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Veröffentlicht am 28.09.2024 von Simon Kottmann

Sonntag um 17 Uhr kommt der DRHV

Zum zweiten Heimspiel der Meisterschaft empfängt der ASV Hamm-Westfalen am Sonntagnachmittag um 17 Uhr den Dessau-Roßlauer HV in der WESTPRESS arena. Während die Gastgeber mit 4:2 Zählern in die neue Saison der 2. Handball-Bundesliga gestartet sind, gelang den Gästen um Trainerroutinier Uwe Jungandreas bisher nur ein Sieg. Allerdings fielen die beiden Niederlagen zuhause gegen Dresden (27:29) und in Großwallstadt (29:30) sehr knapp aus.

Entsprechend gibt es wenig Grund für die Westfalen, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. „Uns erwartet eine kampfstarke Mannschaft“, betonte ASV-Coach Michael Hegemann mit Blick auf die Partie am Sonntag. Diese habe zwar ihren Topspieler Timo Löser im Sommer verloren, mit Yannick Danneberg aber jemanden, der diese Lücke schnell wieder füllen kann. Danneberg ist nach den ersten drei Partien mit 17 Treffern die offensive Versicherung des DRHV. Hinzu kommt Vincent Bülow, ehemals Sohmann, der bereits im ASV-Dress gespielt hat und seit Jahren seine Fähigkeiten auf der Spielgestalterposition beim DRHV unter Beweis stellt. Auch jetzt bringt er es bereits wieder auf 15 Assists – deutlicher Beleg seiner Qualität, die eigenen Mitspieler erfolgreich in Szene zu setzen. Vergleichsweise gut läuft es zudem im bisherigen Saisonverlauf beim DRHV in der Defensive. Nur sehr wenige Teams kassierten weniger als die 83 Gegentore der Dessauer – hierzu zählen der zweitplatzierte Bergische HC (80) und der ASV (82). „Wir müssen erneut eine starke Abwehr aufs Feld bringen, ähnlich wie zuletzt gegen Hüttenberg und eine ähnlich starke Torhüterleistung abrufen“, fordert Gästetrainer Uwe Jungandreas. „Im Angriff heißt es, unsere Fehlerquote zu senken und unsere Torwurfeffektivität zu steigern – vor allem bei den 100-prozentigen Torchancen.“

Beim ASV dürfen die Fans auf die Rückkehr von Rückraum Andreas Bornemann hoffen und auf eine mögliche Premiere von Linksaußen Ole Machner. Die Entscheidung darüber wird wohl kurzfristig fallen. Ansonsten waren alle Akteure vor dem abschließenden Mannschaftstraining am Samstag bis auf den Langzeitverletzten Philip Jungemann fit.

Anwurf am Sonntag ist um 17 Uhr, die WESTPRESS arena öffnet um 15:30 Uhr. Karten gibt es noch an der Tageskasse. Die TV-Liveübertragung bei DYN startet um 15:15 Uhr, die Partie wird wie gewohnt von Simon Kottmann und Micky Reiners kommentiert.

Andreas Bornemann
Hat seine Muskelverletzung auskuriert: Andreas Bornemann steht am Sonntag möglicherweise wieder im Aufgebot des ASV. - Foto: Wegener
Veröffentlicht am 22.09.2024 von Simon Kottmann

ASV verteidigt sich zum Auswärtssieg

Der ASV Hamm-Westfalen hat sich am 3. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga beim Erstligaabsteiger HBW Balingen-Weilstetten zu einem verdienten 30:24-Auswärtssieg verteidigt. Schon zur Pause lag die Mannschaft von Cheftrainer Michael Hegemann, der auf der Bank neben den Spielern Andreas Bornemann, Ole Machner und Philip Jungemann auf den kurzfristig erkrankten Co-Trainer Marvin Wettemann verzichten musste, mit 15:12 vorne.

Diese Führung hatten sich die Gäste in der Balinger Sparkassen-Arena in den letzten sechseinhalb Minuten des ersten Abschnitts erspielt, als der ASV sich von 11:11 durch zwei Tore von Marc-Andre Haunold und weitere Treffer von Jonas Stüber und Ian Hüter auf 15:11 absetzte. Die erste Gästeführung der Partie hatte kurz zuvor Kapitän Fabian Huesmann mit seinem Tor zum 11:10 hergestellt, die Sascha Pfattheicher für Balingen ebenfalls per Strafwurf in der 24. Minute noch einmal ausglich. Bis dahin hatten die Hausherren mit ein oder zwei Toren vorne gelegen, nach dem 4:7 in der elften Minute gelang dem ASV bereits erstmalig der Ausgleich durch Tore von Julius Meyer-Siebert, Huesmann und den umtriebigen Spielmacher Yonatan Dayan.

Die zweite Führung gelang dann später wie beschrieben in der 25. Minute zum 12:11 durch Jonas Stüber. In der Folge diktierten die Westfalen das Geschehen. Nur einmal noch verkürzte erneut Pfattheicher in der 41. Minute den Gästevorsprung auf 18:17. Aber der ASV ließ sich nicht beirren, legte anschließend wieder vor. In der 54. Minute betrug der Vorsprung sieben Treffer, beim Stand von 27:20 war die Partie praktisch entschieden. Zwar versuchte der Erstligaabsteiger noch alles und verteidigte auch über das gesamte Feld, eine Wende gelang dem HBW allerdings nicht mehr.

Neben einer herausragenden Abwehrarbeit, an der Julius Meyer-Sieber und Alexander Coßmann sowie später Jann Keno Jacobs im Innenblock großen Anteil hatten, war es auch Torwart Felix Hertlein der mit 13 Paraden und mehr als 38 Prozent abgewehrten Bällen eine starke Vorstellung bot. Dies traf auch auf viele weitere Akteure zu – für Trainer Michael Hegemann war es am Ende ein Sieg der gesamten Mannschaft: „Wir haben das Spiel heute aus der Abwehr kontrolliert. Man hat deutlich das Learning aus dem Dresden-Spiel gesehen. Wir haben viel kontrollierter gespielt, sind auch in hektischen Phasen bei uns geblieben und haben unseren Plan umgesetzt, den wir uns zurechtgelegt hatten. Dabei haben wir auch akzeptiert, dass sie Tore werfen.“ Ein besonderes Lob gab es vom Trainer für Alexander Coßmann, der unermüdlich „geackert“ habe. „Aber auch die Außen haben heute einen richtigen guten Defensivjob gemacht und Kombination mit Felix Hertlein ganz viel verhindert“, so Hegemann weiter. Ebenso wichtig sei es aber auch gewesen, dass von der „Bank ein guter Input im Spielverlauf“, gekommen sei.

Nach einem trainingsfreien Montag geht es für die Westfalen dann am Dienstag weiter mit der Vorbereitung auf die nächste Heimaufgabe, die am Sonntag gegen den Dessau-Roßlauer HV in der WESTPRESS arena ansteht. Anwurf ist dann erneut um 17 Uhr.

HBW Balingen-Weilstetten – ASV Hamm-Westfalen 24:30 (12:15)

HBW: Kornecki (10, 35 %), Nagy (3, 25 %) – Blomgren, Mattes (1), Leimeter (4), Huber (4), Ingason, Strobel, Santos (1), Grüner (2), Timmermeister (3), Müller, Schüler, Fügel (2), Heinzelmann (2), Pfattheicher (5, davon 3/4 7m)

ASV: Hertlein (13, 38 %), Colodeti – Huesmann (6, 2/3 7m), Jansen (2), Meyer-Siebert (4), Artmeier, Hüter (4), Sterba (2), Haunold (2), Körber, Dayan (5), Stüber (2), Jacobs (3), Coßmann

Zeitstrafen: HBW 12 min ASV 14 min

Schiedsrichter: Brodbeck und Reich

Zuschauer: keine Angabe

Veröffentlicht am 21.09.2024 von Simon Kottmann

Zu Gast beim Erstligaabsteiger

Erneut vor einer weiten Auswärtsreise steht der ASV Hamm-Westfalen an diesem Wochenende. Wie zuletzt gegen Dresden reisen die Westfalen auch zum Duell beim HBW Balingen-Weilstetten einen Tag zuvor an. Anwurf in der Balinger Sparkassen-Arena ist am Sonntag um 17 Uhr.

Die Favoritenrolle liegt dabei bei den Gastgebern, die aus dem Handball-Oberhaus abgestiegen sind. Ohne Chancen reist der neuformierte ASV aber ganz sicher nicht an, die Balinger unterlagen zuletzt beim ASV-Auftaktgegner Hüttenberg knapp mit 28:29. In der Tabelle liegen ASV und HBW punktgleich im Tabellenmittelfeld. „Ich denke, dass sich der Verein in einer ähnlichen Situation befindet wie wir“, meinte ASV-Coach Michael Hegemann im Vorfeld der Partie, der einen Gegner erwartet, der bedingungslos auf Geschwindigkeit setzen wird. Was man dagegensetzen müsse? „Vor allem müssen wir Ruhe bewahren“, betonte der ASV-Coach. Genau diese ließen die Westfalen in der spielentscheidenden Phase zuletzt in Dresden, wo man mehr als die Hälfte des Spiels vorne lag, etwas vermissen. „Das haben wir in dieser Woche gut aufgearbeitet und uns intensiv mit dieser nächsten Aufgabe beschäftigt“, ist Hegemann zuversichtlich, dass sein Team die richtigen Lehren aus dem Spielverlauf gezogen hat. „Nach dem Hüttenberg-Sieg war nicht alles rosarot, nach dem Spiel in Dresden nicht alles schlecht“, so der Trainer weiter. Alles in allem sei es nach dem Umbruch nicht unerwartet, dass sich vieles erst festigen müsse.

Personell gibt es im Vergleich zum Dresden-Spiel keine Veränderungen, neben dem Langzeitverletzten Philip Jungemann fehlen dem ASV auch in Balingen noch Rückraum Andreas Bornemann und Linksaußen Ole Machner. Auf beide werden die ASV-Fans aber nicht mehr allzu lange warten müssen, eine Rückkehr von Bornemann nach seiner Muskelverletzung und der Premiere von Machner dürfte in Kürze möglich sein.

Veröffentlicht am 14.09.2024 von Simon Kottmann

Cantegrel hält Dresden Punkte fest

Eine gute erste Halbzeit hat dem ASV Hamm-Westfalen in der Dresdner BallsportArena nicht gereicht, um Zählbares aus dem Spiel gegen den HC Elbflorenz Dresden mit auf den Heimweg zu nehmen. Vor knapp 1.500 Zuschauern unterlagen die Westfalen mit 28:33 (15:14).

Den Unterschied machte im zweiten Abschnitt vor allem Dresdens Torwart Robin Cantegrel, der sich nach seiner Einwechslung rund zehn Minuten vor der Pause im Spielverlauf immer weiter steigerte und es am Ende auf eine herausragende Quote von 44 Prozent gehaltener Bälle brachte. „Das war supergeil. In der ersten Halbzeit war es schwer, aber wir sind im Spiel geblieben. Die Mitspieler haben mir geholfen“, freute sich der Franzose nach seiner Heimpremiere im HC-Dress.

Dabei hatten die Gäste gut begonnen, sich nach dem Führungstor per Siebenmeter durch Fabian Huesmann nach rund 20 Minuten eine Drei-Tore-Führung erspielt. Doch nach dem 12:9 durch Ian Hüter kam ein Bruch ins Spiel der Gäste, die in der Folge durch einige Wechsel in der Offensive trotz guter Möglichkeiten zu viel liegen ließen. So kam der HC zurück in die Partie, glich in der 25. Minute durch Julius Dierberg aus.

Ian Hüter war es dann, der die über fünfminütige Torflaute beendete und die Gäste wieder mit 12:13 in Führung brachte. Kurz vor der Pause betrug diese wieder zwei Treffer, aber Mindaugas Dumcius verkürzte mit dem Halbzeitpfiff auf 15:14 für den ASV.

Auch in den zweiten Abschnitt startete die Mannschaft von Michael Hegemann besser, legte durch Jonas Stüber und Tom Jansen auf 17:15 vor. Dies sollte allerdings die letzte ASV-Führung an diesem Samstagabend sein. Dresden drehte nun mit einem starken Cantegrel im Tor die Partie und erarbeitete sich begünstigt durch einige Fehler im Angriff des ASV bis zur Schlussviertelstunde eine 25:21-Führung. Erneut leisteten sich die Gäste eine über fünfminütige Torflaute – diesmal sollte es nicht mehr gelingen, in die Partie zurückzufinden. Zwar verkürzten Yonatan Dayan und Jansen auf 23:25, Dresden konterte aber und als der Ex-ASVer Julian Possel in der 48. Minute zum Kempa-Tor auflegte, bogen die Hausherren endgültig auf die Siegerstraße ein. Bester Torschütze der Partie war Julius Dierberg mit sechs Treffern.

„Es sah eine Weile ganz gut aus, wir hätten sogar etwas höher zur Pause führen können. Geben dann leider in der zweiten Halbzeit das Spiel etwas aus der Hand und rennen dann dem Ganzen hinterher“, meinte ein enttäuschter ASV-Rückraum Julius Meyer-Siebert direkt nach der Partie.

Für den ASV geht es am kommenden Wochenende erneut auswärts weiter, dann treten die Westfalen beim Erstligaabsteiger HBW Balingen-Weilstetten an.

HC Elbflorenz Dresden – ASV Hamm-Westfalen 33:28 (14:15)

HCE: Mallwitz (4 P., 28 %), Cantegrel (11 P., 44 %) – Wucherpfennig (4), Dierberg (6), Klepp (1), Dumcius (2), Greß (5), Döbler (3), Dutschke, Thümmler (4), Possehl (3), Löser (3), Seidler (2)

ASV: Hertlein (6 P., 19 %), Colodeti (2 P., 20 %) – Huesmann (5), Jansen (5), Meyer-Siebert (1), Nguyen, Artmeier, Hüter (2), Sterba (4), Haunold (2), Körber, Dayan (4), Stüber (4), Jacobs, Coßmann (1)

Zeitstrafen: 12 min HC, 10 min ASV

Schiedsrichter: Timo Hofmann, Thomas Horath

Zuschauer: 1.498

Spielfilm: 0:1 (2.), 3:2 (5.), 3:4 (8.), 6:7 (13.), 7:10 (16.), 9:11 (19.), Auszeit ASV (19.),9:12 (22.), 12:12 (26.), 13:13 (27.), Auszeit HC (27.), 13:15 (30.), 14:15 (Halbzeit), 15:17 (33.), 18:17 (35.), 20:20 (38.), 21:21 (41.), 25:21 (46.), 27:24 (49.), 30:25 (56.), 33:28 (Endstand).

Veröffentlicht am 12.09.2024 von Simon Kottmann

Schwieriger Auswärtsauftakt

Zum ersten Auswärtsspiel der Saison tritt der ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend um 18 Uhr beim HC Elbflorenz Dresden in der BallsportArena Dresden an. Für den HC ist es bereits das dritte Meisterschaftsspiel, am Mittwoch unterlag Dresden in der vorgezogenen Partie des 7. Spieltages bei den Eulen Ludwigshafen knapp mit 23:24.

Auch der Meisterschaftsauftakt in Dessau-Roßlau war für den HC nervenaufreibend, am Ende ging man beim DRHV mit 29:27 als Sieger vom Feld. Dennoch ist für ASV-Trainer Michael Hegemann klar: “Dresden zählt für mich auf jeden Fall zu den Teams, das am Ende ganz vorne in der Liga sein kann.” Er schätze den nächsten Gegner als eines der Topteams der 2. Handball-Bundesliga in dieser Saison ein. “Sie haben sich mit Dessaus Toptorschützen Timo Löser und dem Torhüter Robin Cantegrel gut verstärkt. Außerdem sind sie sehr eingespielt und haben eine sehr starke Rückrunde in der vergangenen Saison gespielt”, so Hegemann weiter, dem in Dresden wie gegen Hüttenberg Andreas Bornemann, Ole Machner und Philip Jungemann fehlen werden.

“Wir müssen schauen, dass wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, eine gute Deckung stellen und gute Torhüter dahinter haben”, erwartet auch Kapitän Fabian Huesmann beim HC eine schwierige Aufgabe. “Wir müssen viel aufs Tempo zu drücken, um das Bollwerk, das Dresden aufbaut, entsprechend zu umgehen.”

Anwurf in Dresden ist am Samstag um 18 Uhr, der TV-Sender DYN überträgt ab 17:45 Uhr.

Interview mit Kapitän Fabian Huesmann

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Veröffentlicht am 09.09.2024 von Simon Kottmann

Geduldig zum Auftaktsieg

Der ASV Hamm-Westfalen ist mit einem verdienten 29:25-Heimsieg in die neue Saison gestartet. Gegen den erwartet unbequemen TV Hüttenberg gaben die Gastgeber vor 1.566 Zuschauern in der WESTPRESS arena von Beginn an den Ton an, taten sich allerdings schwer damit, sich vor der Pause abzusetzen. Dies gelang dann dank eines starken Starts im zweiten Abschnitt, in der der ASV die 15:13-Pausenführung schnell auf 18:13 ausbaute.

„Es war das erwartete Auftaktspiel. Wir wussten, wie unbequem Hüttenberg ist. Und das hat der TV dann auch unter Beweis gestellt. Uns war klar, dass wir Geduld brauchen würden. Und das hat die Mannschaft sehr gut angenommen, sich zu Beginn der zweiten Halbzeit diesen Vorsprung erarbeitet und den dann auch über die Zeit gebracht“, meinte ein sichtlich erleichterter ASV-Coach Michael Hegemann nach der gelungenen Premiere für ihn. Und dies war sie auch für die weiteren Neuzugänge im Aufgebot des Vorjahresdritten, in dem neben den verletzten Spielern Philip Jungemann und Ole Machner auch Andreas Bornemann wegen einer Muskelverletzung kurzfristig ausfiel. So zeigte Julius Meyer-Siebert in Angriff und Abwehr seine Qualitäten, am Ende war der 2,07 Meter große Rückraum mit sechs Toren bester Feldtorschütze des Abends. Aber auch die anderen Akteure in Reihen der Hausherren überzeugten, wie etwa Torwart Felix Hertlein, der einen starken Rückhalt bildete, oder Tom Jansen und Ian Hüter. Hervorheben wollte Michael Hegemann aber niemanden: „Wir haben das heute als Mannschaft sehr gut gelöst. Und dazu gehören auch die, die auf der Bank gar nicht gespielt haben. Denn auch die haben uns mit ihren Emotionen geholfen. Gute Einzelleistungen sind am Ende sowieso nur möglich, wenn auch alle anderen ihre Leistungen bringen. Insofern will ich da heute niemanden herausheben.“

Während der ASV in wichtigen Phasen Geduld bewies, war dies genau, was den jungen Akteuren des TVH in der ein oder andere Situation fehlte. „Wir haben das Torhüterduell, aber das wäre zu einfach. Wir haben über 60 Minuten eine gute Abwehr gespielt. Das Spiel war die ganze Zeit eng. Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit brechen uns so ein bisschen das Genick. Hamm hat da am Ende etwas abgezockter gespielt und verdient gewonnen“, so TVH-Trainer Stefan Kneer.

Weiter geht es für den ASV am Samstag um 18 Uhr beim HC Elbflorenz-Dresden, der TV Hüttenberg wiederum tritt in eigener Halle gegen den HBW Balingen-Weilstetten an (Samstag, 19:30 Uhr).

ASV Hamm-Westfalen – TV Hüttenberg 29:25 (15:13)

ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (6/3), Jansen (3), Meyer-Siebert (6), Stange, Artmeier, Hüter (4), Sterba (5), Haunold, Körber, Dayan (4), Stüber (1), Jacobs, Coßmann

TVH: Shamir, Böhne – Schwarz (3), Kirschner (3/2), Theiß (5), P. Ohl (2), L. Ohl, Zörb (1), Spandau, Reichl (3), Haack (2), Klein, Kompenhans (3), Schreiber, Kuntscher (2)

Zeitrafen: ASV 12 min, TVH 6 min

Zuschauer: 1.566

Schiedsrichterinnen: Sophia Janz, Rosana Sug

Interview mit Michael Hegemann

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Veröffentlicht am 08.09.2024 von Simon Kottmann
Das Gruppenfoto der Auftaktpressekonferenz zeigt (von links) Manager Markus Fuchs, Cheftrainer Michael Hegemann, Geschäftsführer Franz Dressel und Pressesprecher Simon Kottmann. - Foto: Wegener
Das Gruppenfoto der Auftaktpressekonferenz zeigt (von links) Manager Markus Fuchs, Cheftrainer Michael Hegemann, Geschäftsführer Franz Dressel und Pressesprecher Simon Kottmann. - Foto: Wegener

Meisterschaftsauftakt am Montag

Am Montag tritt der ASV Hamm-Westfalen in der heimischen WESTPRESS arena zum Meisterschaftsauftakt in der 2. Handball-Bundesliga um 19:30 Uhr gegen den TV Hüttenberg an. “Wir freuen uns, dass es endlich los geht”, betonte der neue ASV-Cheftrainer Michael Hegemann am Freitag im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz des ASV. “Wir wollen nach der ganzen Schufterei, das was wir geleistet haben, auf die Platte bringen. Für uns geht es darum, unser Spiel durchzudrücken. Es ist ein Heimspiel, wir wollen natürlich gewinnen”, so Hegemann weiter.

Die zurückliegende Saison war eine der erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte des ASV Hamm-Westfalen. Die zweitbeste Punkteausbeute in der eingleisigen 2. Handball-Bundesliga bescherte am Ende hinter den Aufsteigern VfL Potsdam und SG BBM Bietigheim einen beachtlichen dritten Platz nach dem direkten Wiederabstieg aus dem Handball-Oberhaus. Im Pokalwettbewerb schrieb man zudem Sportgeschichte.

Bis in die Schlussphase der Meisterschaft mischte die Mannschaft des im Sommer auf eigenen Wunsch zurückgetretenen Trainers Michael Lerscht um den Aufstieg mit, am Ende gab das Verletzungspech mit den Ausfällen gleich mehrerer Leistungsträger den Ausschlag. Von Unzufriedenheit war allerdings an keiner Stelle etwas zu spüren, hatte der ASV schließlich Herausragendes geleistet und bis Ende alles versucht. Unvergessen bleiben werden irre Aufholjagden in eigener Halle gegen Aufsteiger Vinnhorst nach acht Toren Rückstand oder gegen die HSG Nordhorn Lingen, gegen die man innerhalb von weniger als fünf Minuten kurz vor dem Ende noch einen Vier-Tore-Rückstand umdrehte. Höhepunkte der Saison war zudem die Pokalspiele: Nach dem ungefährdeten Erstrundensieg in Hanau lieferte sich Potsdam und der ASV das Rekordspiel der Handball-Sportgeschichte. Nach doppelter Verlängerung gingen die Westfalen mit 50:49 als Sieger vom Feld – so viele Tore hatte es im Pokal noch nicht gegeben. Auch das Drittrundenspiel gegen Hamburg verlief dramatisch, am Ende hatte man nur mit einem Tor Unterschied das Nachsehen gegen den Erstligisten.

Aus diesen hervorragenden Leistungen eine Favoritenrolle für die neue Spielzeit ableiten zu wollen, wäre allerdings zu einfach. Michael Lerscht hatte im Herbst seine Rückkehr in den Lehrerberuf und eine Pause vom Handball angekündigt. Zudem verließen mehrere erfahrene Akteure den ASV, die im Laufe der letzten Monate durch vielversprechende Neuzugänge ersetzt wurden. Besonders herauszuheben ist hier Tom Jansen für den rechten Rückraum. Der niederländische Nationalspieler kommt vom Erstligisten VfL Gummersbach und deutete nach überstandener Knieverletzung, die er sich vor fast einem Jahr beim VfL zugezogen hatte, in den ersten Partien bereits seine Qualitäten an. Diese bringen sicher auch die weiteren Neuen beim ASV mit: Julius Meyer-Siebert (Rückraum Links, SC DHfK Leipzig), Ole Machner (Linksaußen, Füchse Berlin II), Jann Keno Jakobs (Kreis, Füchse Berlin), Alexander Coßmann (Kreis, FC Barcelona II) und Ian Hüter (Rückraum Mitte, TSV Bayer Dormagen). Hinzu kommt ein neues Trainergespann, das im Sommer vom Ligakonkurrenten TuSEM Essen nach Hamm wechselte. Ex-Weltmeister Michael Hegemann brachte seinen Co-Trainer Marvin Wettemann und Torwarttrainer Stephan Nocke mit.

Was wird also vom ASV in der 2. Handball-Bundesliga in dieser Saison zu erwarten sein? Die Mannschaft wird nach dem Umbruch Zeit brauchen, um sich zu finden und die Abläufe zu festigen. Gute Ansätze waren bereits im Erstrundenpokalspiel gegen den klassentieferen TV Emsdetten zu sehen, gegen den souverän der Einzug in die 2. Runde gelang. Hier empfängt man am 2. Oktober (Anwurf 19:30 Uhr) den TuSEM Essen in eigener Halle. Auch in den abschließenden Testspielen gegen HSG Nordhorn-Lingen und HSV Hamburg hat der Vorjahresdritte einen guten Eindruck hinterlassen. “Wir sind der ASV. Für uns steht fest, dass wir in jedes Spiel mit dem Anspruch gehen, es zu gewinnen”, so das klare Bekenntnis von Michael Hegemann vor dem Auftakt am Montag.

Die Konkurrenz in der Liga allerdings ist enorm: Die Erstligaabsteiger Bergischer HC und HBW Balingen-Weilstetten sind heiße Anwärter auf den direkten Wiederaufstieg. Auch der letztjährige Erstligaabsteiger GWD Minden hat sich akklimatisiert und wird ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um den Aufstieg mitreden. Zu den weiteren Favoriten werden auch die HSG Nordhorn-Lingen, TuS Nettelstedt-Lübbecke und der HC Elbflorenz Dresden gezählt. Dahinter folgen weitere Kandidaten für die vordere Hälfte mit dem TV Großwallstadt, dem ASV oder dem VfL Eintracht Hagen. Und fast ebenso unvorhersehbar wie das Geschehen vorne in der Liga ist, so dürfte auch der Abstiegskampf Überraschungen mit sich bringen.

Interview mit Michael Hegemann

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