Erst nach einer etwas unruhigen Anfangsphase und einem 5:10-Rückstand haben die Handballer des ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend beim TSV Anderten ins Spiel gefunden und nach und nach die Kontrolle über die Partie übernommen. Am Ende setzte sich der Favorit mit 32:22 (10:12) durch und sorgte damit für ein geglücktes Debüt des Trainer-Neuzugangs Jamal Naji. Außerdem festigten die Westfalen den zweiten Tabellenplatz, da am Abend zuvor Verfolger Vinnhorst beim Spitzenreiter TV Emsdetten unterlag.
Der Beginn der Drittligabegegnung des ASV war turbulent. Zunächst brachte Sebastian Czok die Gastgeber in der ersten Spielminute in Führung. Doch bevor diese abgelaufen war, musste er nach Foulspiel wegen Roter Karte schon auf die Tribüne. Eine Aktion mit Auswirkung, war der TSV ohnehin schon mit sehr knapper Personaldecke in die Partie gegangen.
In der Folgezeit blieb die TSV-Abwehr körperlich sehr präsent, kassierte allerdings auch Strafen dafür. Doch die Gäste machten daraus wenig, auch eine Strafe wegen Wechselfehlers blieb für die Hausherren ohne nennenswerte Folgen. Im Gegenteil: Nach knapp 15 Minuten lag der TSV 6:4 in Führung. Jamal Naji sah sich zur Auszeit gezwungen. Doch noch lief es nicht rund, die Gäste nutzten weiterhin ihre Chancen nur selten. Reihenweise landeten freie Würfe von der Außenbahn beim glänzend aufgelegten TSV-Torwart Andresen.
Selbst TSV-Trainer Robin John hatte sich mit auf den Bogen setzen lassen, um aktiv eingreifen zu können. Und das tat er dann auch erstmalig in der 22. Spielminute der Fall. Und wenig später erzielte er per Kempa in doppelter Überzahl die 8:5-Führung. Zuvor hatte der ASV zwei schnelle Strafzeiten gegen Alexander Coßmann und Jann Keno Jacobs kassiert. Genau in dieser Unterzahl leisteten sich die Gäste noch zwei weitere nicht abgeschlossene Angriffe: Beim Rückstand von 5:10 nahm Naji bereits die zweite Auszeit – und wurde nun lautstark.
Dies zeigte Wirkung. Der ASV-Coach stellte personell um, setzte im Rückraum nun auf die schnellere Variante mit Benedikt Kühn und Pawel Krawczyk, der für Niklas Gautzsch in die Partie kam. Die Abwehr stand deutlich besser, setzten den Anderter Angriff unter Druck, der sich nun auch technische Fehler leistete. Offensiv waren die Westfalen nun viel treffsicherer. Der auf Rechtsaußen für Kasper Böttcher eingewechselte Nico Sterz traf zweimal in Serie. Andreas Bornemann verkürzten auf 8:10. Der ASV war im Spiel, musste allerdings noch mit einer Hypothek von 10:12 in die zweite Halbzeit starten.
In dieser drehten die Westfalen dann gleich richtig auf und begannen mit einem 4:1-Lauf. Nach gut sechs Minuten markierte Coßmann das 15:13. In der 42. Minute traf Lars Gudat zum 18:15 für den ASV, der die Partie nun gedreht hatte. In der Folge ließen die von einem lautstarken Fanblock begleiteten Gäste den Gegner nicht mehr in die Partie zurück. Per Doppelschlag erhöhte Kühn auf 20:15 (44.), wenig später Nils Greilich auf 21:16 (45.). Nun nahm das Spiel den erwarteten Verlauf. Auch nach einer TSV-Auszeit blieb es bei dem Abstand. In den abschließenden zehn Minuten gab Naji auch den jungen Perspektivspielern noch ihre Anteile. Am Ende setzte sich der ASV dann erwartungsgemäß mit zehn Toren Abstand durch.
TSV Anderten – ASV Hamm-Westfalen 22:32 (12:10)
TSV: Andresen, Lange – Czok, John, Göldner, Brandes, Sauß, Kollmeier, Depping, Koch, Backs, Theiler, Kreth, Waßmann
ASV: Colodeti, Budalic – Neumann, Brosch, Greilich, van de Vreede, Böttcher, Kühn, Gudat, Mühlhauser, Gautzsch, Bornemann, Krawczyk, Jacobs, Coßmann, Sterz
Schiedsrichter: Mischok/Riebesam
Zuschauer: 256

Naji-Debüt in Hannover
Zwei Trainingswochen liegen hinter Trainer Jamal Naji, nun feiert der neue Coach des ASV Hamm-Westfalen sein Debüt an der Bank des Drittligisten. Der Tabellenzweite reist am Samstag zum Drittletzten TSV Anderten an und ist dabei erneut Favorit.
„Wir haben uns gut auf diese Partie vorbereitet. Anderten hat Stärken, beispielsweise eine gute Kreiskooperation“, erklärte Naji vor dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag, das aufgrund der Belegung der WESTPRESS arena in der altehrwürdigen Stein-Halle stattfand. „Die Mannschaft hat gut gearbeitet, wir haben die Zeit in der vergangenen und dieser Woche gut genutzt“, betonte der Trainer vor seiner Premiere. An der Seite wird er im Hannoveraner Stadtteil Anderten von Routinier Fabian Huesmann unterstützt.
Der TSV hat bisher erst acht Spiele absolviert, zwei weniger als der ASV. Die bisherigen drei Heimspiele gingen verloren. „Das ist ein Spiel, bei dem wir von vornherein sagen können: Wir müssen überhaupt nicht, aber vielleicht können wir ja“, wird TSV-Trainer Robin John auf der Vereinswebsite zitiert. „Und wenn sich eine kleine Chance ergeben sollte, wollen wir natürlich da sein. Es geht darum, mit Mut zu spielen und gerade unseren jungen Spielern, die jetzt mehr Verantwortung übernehmen müssen, wichtige Spielzeit zu geben.“ Wie der ASV fehlen auch den Gastgebern einige Akteure. John: „Personell hat sich bei uns nicht viel verändert. Wir schauen aktuell, dass wir den Kader irgendwie halbwegs voll bekommen. Das ist natürlich keine einfache Situation für mich als Trainer – aber wir gehen damit, soweit es geht, positiv um.“
Beim ASV werden wie zuletzt neben Huesmann noch Lucas Firnhaber, Ole Machner, Carl Gabrielsson und Gasper Horvat fehlen. Anwurf in der Sporthalle Misburg ist um 19:15 Uhr, wie gewohnt überträgt Sporteurope.TV live.

Jamal Naji hat Arbeit aufgenommen
Am Montag hat Jamal Naji offiziell Interimstrainer Fabian Huesmann als Coach des ASV Hamm-Westfalen abgelöst. Wegen des Sonntagsspiels, durch das der ASV die Tabellenführung in der 3. Liga Nord-West übernahm, war der Tag für das Team allerdings noch trainingsfrei.
Dennoch nutzte der 39-Jährige die Gelegenheit, um sich am Abend mit den Kapitänen Fabian Huesmann und Jan Brosch sowie dem Sportlichen Leiter Micky Reiners zu treffen, um über die sportlichen Pläne und Vorstellungen alle Beteiligten zu sprechen. Am Dienstag nahm Naji dann in aller Ruhe die WESTPRESS arena in Augenschein und führte die erste Trainingseinheit mit der Mannschaft durch. Zwischendurch gab es dann immer wieder wie auch am Mittwoch Gelegenheit, die beim ASV beteiligten Personen kennenzulernen. „Ich bin hier mit sehr offenen Armen empfangen worden. Das war sehr herzlich, alle sind sehr hilfbereit“, betonte Jamal Naji, der zuletzt beim Bergischen HC in der 1. Liga als Trainer aktiv war. Er habe gewusst, dass der ASV sehr profesionell aufgestellt sei, was er vorgefunden habe, „hat die Erwartungen aber noch deutlich übertroffen“, so Naji.

„Erstmal kennenlernen“
Inweit dies auf den sportlichen Bereich zutrifft, darüber konnte der neue Coach des ASV noch nicht viel sagen. „Wir müssen uns ja jetzt erst einmal kennenlernen. Das wird natürlich ein Prozess“, betonte der 39-Jährige am Mittwochmittag. Wichtig sei ihm dabei, die Entwicklung der Mannschaft insgesamt und auch aller Akteure individuell voranzutreiben. Dabei sei es unerheblich, ob die Akteure nun erfahren oder weniger erfahren seien. „Auch ein älterer Spieler kann immer etwas dazulernen. Gerade die Mischung beim ASV finde ich sehr spannend“, meinte Jamal Naji.
ASV übernimmt Tabellenführung
Der ASV Hamm-Westfalen ist neuer Spitzenreiter der 3. Liga Nord-West. Im Spitzenspiel gegen den OHV Aurich brillierte der Gastgeber eine Halbzeit lang und sorgte schon in der ersten Halbzeit durch ein 22:12 für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt steigerten sich die Gäste, die mit der Zielsetzung „Meisterschaft“ in die Saison gestartet waren, zwar deutlich, unter dem Strich feierte der ASV aber einen sicheren 35:29-Heimsieg. Da zeitgleich der TuS Vinnhorst bei der TSG AH Bielefeld die ersten Punkte der Saison verlor, zogen die Westfalen am bisherigen Spitzenreiter vorbei.
Schon nach sechs Minuten sah sich OHV-Trainer Sven Suton zur Auszeit gezwungen, der ASV lag bereits mit 5:1 in Führung. Diese brachten Besserung für die Gäste, in der 13. Minute glich Christopher Braun zum 6:6 aus. Aber die Gastgeber blieben unbeeindruckt, dank starker Abwehr und konsequentem Umschaltspiel zog die Westfalen schnell wieder auf 8:6, 12:8 und dann 15:8 davon, und das gerade mal nach 20 Spielminuten. Bis zur Pause schraubte die Mannschaft von Interimscoach Fabian Huesmann sogar noch auf 22:12.
Für die Gäste konnte es so nur noch um eine Ergebnisverbesserung gehen. Und dies gelang. Aurich steigerte sich in der Abwehr, verkürzte so innerhalb von sieben Minuten den Rückstand um vier Tore. Aber der ASV blieb spielbestimmend. Nach dem 28:23 durch Andreas Bornemann in der 47. Spielminute gelangen den Gästen aber zwei Tore in Folge. Nun kam die Zeit von Mittelmann Pawel Krawczyk, der die ASV-Fans per Doppelschlag von den Sitzen riss. Gautzsch erhöhte in der 53. Minute auf 31:26. Bis zum Ende verwalteten die Hausherren nun eine sichere Führung und gingen dank des Schlusstreffers von Krawczyk neun Sekunden vor dem Ende mit 35:29 als verdienter Sieger vom Feld.

ASV Hamm-Westfalen – OHV Aurich 35:29 (22:12)
ASV: Colodeti, Budalic – Brosch (5), Greilich (1), van de Vreede, Böttcher (6), Neumann, Kühn (1), Gudat, Mühlhauser, Gautzsch (14, 5/5 7m), Bornemann (2), Krawczyk (5), Jacobs, Coßmann (1), Sterz
OHV: Merkovszki, Jungvogel – Vunic (1), Vucetic (5), Stricker, Rämhed (1), Kreiselmaier (2), Hübke (2), Bruan (6), Bähnke, Leunissen (6, 4/5 7m), Mihaljevic (5), Oberman (1)
Schiedsrichter: Müller/Müller
Strafen: ASV 4 min, OHV 6 min
Zuschauer: 2.012
Impressionen vom Spiel (Fotos: Wegener)
Jamal Naji wird neuer ASV-Trainer
Der ASV Hamm-Westfalen hat die Trainernachfolge für Jörn-Uwe Lommel und Interimstrainer Fabian Huesmann geklärt. Jamal Naji, zuletzt beim Erstligisten Bergischer HC, übernimmt ab der kommenden Woche das Traineramt bei den Westfalen.
„Wir hatten versprochen, dass wir uns für die Neubesetzung die erforderliche Zeit geben. Dieses Versprechen haben wir gehalten und können mit Jamal Naji eine Topbesetzung auf der Trainerposition präsentieren“, betonte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs bei der Bekanntgabe der Personalie am Sonntag vor dem Spiel gegen den OHV Aurich, die er gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Micky Reiners unter Dach und Fach gebracht hat. „Die Strukturen beim ASV sind absolut auf Zweitliganiveau. Auch die Art und Weise, wie die Gespräche mit Markus Fuchs und Micky Reiners gelaufen sind, war absolut professionell“, meinte Jamal Naji, der am Montag in seine Arbeit einsteigen wird. „Nach dem Sonntagsspiel ist ein Tag trainingsfrei. Den werde ich aber schon für Gespräche mit den Kapitänen nutzen und das Umfeld näher kennenlernen“, so Naji weiter. Ganz unbekannt ist ihm der ASV selbstverständlich nicht. Sowohl als gegnerischer Trainer als auch zuletzt in der Vorsaison beim Heimspiel des ASV gegen Bad Schwartau war der 39-Jährige zu Gast.
Beim ASV findet er nun eine Mischung aus Spielern vor, die ein wenig auch seinem Werdegang als Trainer entspricht: Von erstligaerfahrenen Akteuren bis hin zu Nachwuchsspielern mit viel Potenzial. „Ich freue mich sehr auf die Arbeit, das ist eine sehr spannende Aufgabe. Vor dem spielfreien Wochenende einzusteigen, ist ein ganz guter Zeitpunkt. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft meine Idee vom Handball aufnehmen wird. Die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern ist vielversprechend.“

Sonntag kommt Aurich zum Topspiel
Erneut eine gute Kulisse wird am Sonntag in der WESTPRESS arena erwartet, wenn der viertplatzierte OHV Aurich zum Spitzenspiel der 3. Liga Nord-West nach Westfalen reist. Ab 17 Uhr kämpft dann der ASV Hamm-Westfalen um die nächsten wichtigen Punkte.
Auf der Bank wird am Sonntag noch einmal das Interims-Trio bestehend aus Kapitän Fabian Huesmann und unterstützend Micky Reiners (Sportlicher Leiter) und ASV-Urgestein Christof Reichenberger das Sagen haben. Eine Entscheidung, wer der Nachfolger von Jörn-Uwe Lommel als Trainer des ASV wird, wird vor dem Aurich-Spiel nicht fallen. „Wir werden keinen Schnellschuss machen, nur, damit da einer steht, sondern die der Komplexität des Themas angemessene Ruhe und Zeit nehmen“, hatte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs gegenüber dem Westfälischen Anzeiger betont.
Tickets sind wie gewohnt über den Online-Ticketshop oder auch an der Tageskasse zu erhalten (öffnet am Sonntag um 15:30 Uhr).
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Hart erarbeitete Auswärtspunkte
Ein kampfstarker ASV hat sich am Samstagabend verdient zwei Punkte bei der Bundesligareserve von GWD Minden erarbeitet. Wieder einmal entschieden die Westfalen eine Partie in den abschließenden zehn Minuten für sich und gewannen auch nach Rückständen vor 150 Zuschauern in der Sporthalle Dankersen mit 33:29 (16:16).
Mann des Abends war Torwart Marcos Colodeti, der mit zahllosen Paraden dafür sorgte, dass die Gäste auch in schwächeren Phasen auf Tuchfühlung blieben. Die Partie begann wie schon häufiger in dieser Spielzeit: Der ASV machte zwar einiges richtig, ließ aber zu viele Torwürfe ungenutzt, um bereits früh eine beruhigende Führung herauszuspielen. So kam Minden nach einer 2:0-Führung des ASV auch in die Partie und legte mit 3:2 vor. Bis zur elften Minute wechselten die Führungen.
Danach traf der ASV durch Benedikt Kühn und den insgesamt zwölffachen Torschützen Niklas Gautzsch zum 8:6. In der 19. Minute schraubte der treffsichere Rechtsaußen Kaspar Böttcher, der aufgrund der Schulterblessur von Carl Gabrielsson genau wie Nils Greilich auf der Gegenseite durchspielte, die Führung auf 12:9 hoch. Doch nach einer Auszeit der Gastgeber gelangen Minden zwei schnelle Treffer, bis zur Pause blieb die Partie nun völlig ausgeglichen. Leistungsgerecht ging es mit 16:16 in die Kabinen.
In den zweiten Abschnitt starteten die Teams zunächst ausgeglichen. Nach dem 19:18 für den ASV durch Andreas Bornemann gelangen Minden vier Tore in Folge. Die Gäste agierten zu ungenau und verloren in der Abwehr mehrfach Zweikämpfe – da war dann auch ein starker Colodeti dahinter machtlos.
Böttcher beendete den Lauf zum 20:22 (38.), Interimscoach Fabian Huesmann, der an der Seite von Micky Reiners und Christof Reichenberger unterstützt wurde, nahm eine Auszeit. Die hatte Wirkung: Gautzsch verkürzte per Siebenmeter – einer seiner sechs Treffer von der Linie, von der er ohne Fehlwurf blieb – zum 21:22 (39.).
Doch noch gelang es dem ASV nicht, die Partie und den Gegner in den Griff zu bekommen. Bis zum 27:26 in der 50. Minute durch Mindens Nils Müller legten die Gastgeber immer wieder mit einem Tor vor. Doch dann kamen wie schon häufiger die starken Minuten des ASV. Bötcher glich aus, Gautzsch warf den ASV mit 28:27 in Führung. In Überzahl erhöhte Greilich per Treffer ins leere GWD-Tor zum 29:27 (52.). Den Vorsprung ließen sich die Westfalen nun nicht mehr aus der Hand nehmen. Colodeti vernagelte das ASV-Tor, so erhöhten die Gäste am Ende sogar auf 33:29. Den Schlusstreffer erzielte Pawel Krawczyk 31 Sekunden vor dem Ende, nachdem der nur für den Siebenmeter eingewechselte Ivan Budalic einen Siebenmeter von René Gruzska mit dem Fuß abwehrte.

GWD Minden II – ASV Hamm-Westfalen 29:33 (16:16)
GWD II: Danzenbacher, Keil – Kister, Gruszka (1), Welle (1), Müller (6), Franz (7), Wall, Hösl, Ziercke, Riechmann, Grimuta (1), Bölke (5), Wollin (4)
ASV: Colodeti, Budalic – Neumann, Brosch (2), Greilich (1), Böttcher (6), Artmeier, Waschkowski, Kühn (3), Mühlhauser, Gautzsch (12/6), Bornemann (3), Krawczyk (5), Jacobs, Coßmann, Sterz
Strafen: GWD II 4 min, ASV 4 min
Schiedsrichter: Kizakis, Walsh
Zuschauer: 150
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ASV und Jörn-Uwe Lommel gehen getrennte Wege
Der ASV Hamm-Westfalen und Trainer Jörn-Uwe Lommel gehen ab sofort getrennte Wege. Darauf verständigten sich beide Seiten am Freitagmittag.
“Ich habe gespürt, dass ich die Mannschaft nicht in der erforderlichen Form erreiche. Ich sehe das Saisonziel ‘Direkter Wiederaufstieg’ als gefährdet an”, erklärte Jörn-Uwe Lommel. “Wir haben ein sehr gutes Gespräch geführt und möchten uns ausdrücklich für das Engagement von Jörn-Uwe bedanken, sowohl in der vergangenen Saison, in der Vorbereitung und jetzt der Startphase”, betonte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs.
Das Abschlusstraining am Freitagnachmittag leiteten übergangsweise Kapitän Fabian Huesmann und der Sportliche Leiter Micky Reiners, selbst im Besitz der A-Lizenz. Huesmann saß aufgrund seiner Sehnenbeschwerden schon in den zurückliegenden zwei Partien mit auf der Bank.
„Wir alle, Verantwortliche, Trainer und Spieler, wussten, dass es eine große Herausforderung ist, mit diesem kurzfristig zusammengestellten Kader unter den bekannt schwierigen Umständen in kürzester Zeit eine erfolgreiche Formation zu bilden. Aber wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass es mit dieser Mannschaft möglich ist, einen Platz für die Aufstiegsrunde zu erreichen“, stellte Fuchs klar. Es sei wichtig, in den kommenden Wochen ganz eng zusammenzurücken. „Wir dürfen uns nicht darauf berufen, dass in den nächsten Monaten irgendwann noch Spieler X und Y zu uns stoßen. Es geht jetzt um wichtige Punkte. Wenn wir letzten Saison etwas gelernt haben, dann doch wohl das. Wir müssen jetzt ganz eng zusammenrücken und alles dem Ziel unterordnen.“
Am Samstag tritt der ASV bei der Mindener Reserve an, Anwurf in der Sporthalle Dankersen ist um 19 Uhr. Fehlen wird neben Ole Machner und Lucas Firnhaber auch Gasper Horvart. Der Slowene musste sich unter der Woche einem Eingriff am Knie unterziehen lassen, er wird dem ASV auch in den nächsten Wochen fehlen. Fabian Huesmann wird zudem wie beschrieben in anderer Rolle im Einsatz sein.

Starke zweite Halbzeit gegen Spenge
Dank einer starken zweiten Halbzeit hat der ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend vor 1.818 Zuschauern in der Westpress-Arena das äußerst abwechslungsreiche Topduell gegen den TuS Spenge mit 36:30 (16:17) für sich entschieden. Beide Mannschaften zeigten gute Leistungen und viele taktische Besonderheiten und boten den Handballfans so beste Unterhaltung. Am Ende fiel der hart erarbeitete Heimsieg für den ASV eindeutig in die Kategorie „Verdient“.
Denn die Gäste erwiesen sich schnell als der erwartet unbequeme Gegner. Beide Mannschaften kamen gut in die Partie. Bis zum 11:11 in der 19. Spielminute wechselten die Führungen. In einem von Anfang an sehr intensiv geführten und torreichen Spiel mit offensiven Deckungsvarianten gab es bis dahin nur eine Zeitstrafe gegen Keno Jacobs. Die nächste Strafe erhielt dann Alexander Coßmann, der nach einem Griff in den Wurfarm direkt mit der Roten Karten hinausgestellt wurde. Zuvor hatte Spenge durch Kreisläufer Gordon Graefe und Tim Kloor die erste Zwei-Tore-Führung des Abends hergestellt. Per Siebenmeter erhöhte Mats Koester dann auf 11:14.
Gäste führten mit 15:11
Nach einer ASV-Auszeit gelang den Gästen noch ein Ballgewinn: Mathis Borgmann erhöhte auf 11:15. In der Abwehr agierten die Westfalen zu lückenhaft, im Angriff scheiterte der ASV ein ums andere Mal am bärenstarken TuS-Torwart Mika Brokmeier, der im ersten Abschnitt neun Bälle mehr parierte als sein Gegenüber Marcos Colodeti. „Und dennoch gehen wir nur mit einem Tor Rückstand in die Pause“, benennte Lommel den wichtigsten positiven Aspekt der ersten 30 Minuten. „Wenn es uns gelingt, mit dieser Führung in die zwei Halbzeit zu gehen, kann es noch etwas anders laufen“, meinte TuS-Coach Rafael Jacobsmeier. Doch Pawel Krawczyk und zweimal Bornemann warfen den ASV auf 16:16, zehn Sekunden vor der Pause traf Hofmann für Spenge zum 16:17-Pausenstand.
In die zweite Halbzeit startete der ASV dann vor allem in der Defensiv deutlich energischer. Jacobs glich nach nur elf Sekunden aus. Doch in der Rückzugsbewegung kassierte Marcos Colodeti, der wegen einer Unterzahl für den zusätzlichen Feldspieler ausgewechselt worden war, eine Zeitstrafe wegen Wechselfehlers. Einen Umstand, der zu heftigen Protesten auf der ASV-Bank führte, die überzeugt davon waren, dass zwei Spieler weniger auf dem Feld gewesen seien. Der Protest war erfolglos, es blieb bei der dann doppelten Überzahl für Spenge.
Und diese nutzten die Gäste zur erneuten Zwei Tore-Führung (18:20). Dies war allerdings die letzte der Gäste in diesem Spiel. Bornemann und Nils Greilich glichen aus, Bornemann erzielte dann in der 37. Minute die 21:20-Führung. Zwar musste Jan Brosch nun wegen einer Zeistrafe raus, der ASV behielt aber dennoch die Kontrolle. Über 23:11 (40.) und 30:26 (50.) erspielten sich die Hausherren Stück für Stück ein sicheres Polster. Begünstigt durch einige Unkonzentriertheiten gegen eine starke ASV-Abwehr wurde der Vorsprung des Tabellenzweiten nun immer deutlicher. Sieben Sekunden vor dem traf Jacobs dann zum 36:30-Endstand. Trainer Jacobsmeier gratulierte dem Gastgeber so am Ende zum „auf jeden Fall verdienten Sieg“.

ASV Hamm-Westfalen – TuS Spenge 36:30 (16:17)
ASV: Colodeti, Budalic – Gabrielsson (1), Brosch (2), Greilich (3), van de Vreede, Böttcher (4), Kühn (4), Gudat (1), Mühlhauser, Gautzsch (6, 2/3), Bornemann (8), Krawczyk (4), Jacobs (3), Coßmann
TuS: Brokmeier, Rutschmann – Stender (5), Siebrasse, Hofmann (6), Koester (2/2), Teuteberg (1), Graefe (1), Geweiler, Wilhelm, Heinsohn, Jungmann (2), Kloor (4), Borgmann (3), Martyn, Schulz (4)
Zuschauer: 1.818
Schiedsrichter: Brandt/Thies
Strafen: ASV 14 min (Rote Karte 21. Coßmann), TuS 6 min
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Impressionen vom Spiel (Fotos: Wegener)
Ein unbequemer Gegner
Nach vier Auswärtsspielen in Folge freuen sich die Fans des ASV Hamm-Westfalen am Wochenende wieder auf ein Heimspiel ihrer Mannschaft in der 3. Liga Nord-West. Am Samstag empfängt die ungeschlagene Mannschaft von Trainer Jörn-Uwe Lommel um 19 Uhr den TuS Spenge in der WESTPRESS arena.
Wie gefährlich diese Aufgabe für die Westfalen verraten der Blick auf die Vorjahresergebnisse und in die aktuelle Tabelle der Staffel. Denn im vergangenen Jahr schaffte es der TuS als einzige Mannschaft, in der Meisterschaftsrunde einen Auswärtssieg beim abschließenden Tabellenzweiten TV Emsdetten zu feiern. Nicht nur dieses 35:34, auch die Tatsache, dass der TV in dieser Spielzeit bisher nur das Auftaktspiel gegen den TuS Vinnhorst mit 31:36 verloren hat, sollte die Westfalen also mahnen. Zuletzt gelang dem TuS in eigener Halle ein 36:35 gegen die TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld.
So erwartet die Fans des ASV vermutlich der bisher stärkste Gegner in der WESTPRESS arena. „Das ist ein starker Gegner aus der Spitzengruppe der Liga. Da wird auch von Bank kein großer Qualitätsverlust spürbar, wenn sie wechseln“, stellte Micky Reiners, Sportlicher Leiter des ASV, klar. Nicht nur gegen Bielefeld, auch gegen den OHV Aurich gelang Spenge ein Sieg – und der mit 35:24 überaus deutlich.
Während die Auricher vor der Saison selbstbewusst das Ziel „Aufstieg“ für sich formuliert hatten, waren dergleichen Töne vom TuS nicht zu vernehmen. „Fünf Mannschaften haben den Aufstieg als Ziel offensiv formuliert. Wir gehören nicht dazu“, wurde Trainer Rafael Jacobsmeier von der Neuen Westfälischen zitiert. Die mögliche Pokalteilnahme als einer der vier Ersten der Staffel ist dem TuS aber allemal zuzutrauen. Und ebenso immer eine Überraschung in fremder Halle.
„Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Gemeinsam mit unseren Fans im Rücken wollen wir die Erfolgsserie fortsetzen“, stellte Reiners vor dem Abschlusstraining am Freitag klar. Fehlen werden am Samstag Lucas Firnhaber und Ole Machner, fraglich ist der Einsatz von Gasper Horvart. Anwurf in der WESTPRESS arena ist um 19 Uhr, die Arena öffnet um 17:30 Uhr – Karten gibt es noch an der Abendkasse. Die Besucher werden darauf hingewiesen, rechtzeitig und möglichst in Fahrgemeinschaften oder mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, da im benachbarten Maxipark an diesem Wochenende das beliebte „Herbstleuchten“ beginnt. Sporteure.TV und Radio Lippewelle Hamm übertragen zudem live.
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