
Erst zum zweiten Mal treffen am Sonntag um 17 Uhr der ASV Hamm-Westfalen und der TuS Vinnhorst in einem Pflichtspiel aufeinander. Vor fast einem Jahr kam es zum Duell des aktuellen Erstligaabsteigers mit dem Zweitligaaufsteiger in der zweiten Runde des DHB-Pokals. In dem Spiel setzte sich der ASV beim TuS mit 25:22 (14:12) durch. Nach zunächst mühevoller Partie hatten die Westfalen das Spiel sechs Minuten vor dem Ende beim 25:19 vorentschieden.
Bester Torschütze war damals Linksaußen Alexander Schulze mit sechs Toren, er blieb dabei ohne Fehlwurf. Das Spiel am Sonntag könnte für Schulze, der sich kurz vor dem Saisonstart eine Muskelverletzung bedeutet hatte, die Premiere in dieser Spielzeit bedeuten. „Alex ist sicherlich deutlich näher dran, als noch Marian. Wir werden das kurzfristig entscheiden“, meinte ASV-Trainer Michael Lerscht, dem somit möglicherweise nur noch Rückraum Marian Orlowski aus dem Stammpersonal fehlen wird. Bereits seinen ersten Pflichtspieleinsatz gefeiert hat Torwart-Neuzugang Marcos Colodeti, der am Wochenende in Minden in der Schlussphase zu seinen ersten Einsatzminuten kam und am Sonntag mit Felix Hertlein das Torwartgespann bilden wird. Lerscht: „Wir freuen uns extrem, dass Marcos wieder dabei ist. Er hat in der Vorbereitung schon gezeigt, dass er sehr gute Leistungen im Tor zeigen kann und wird. Wir sind froh, dass er zurück ist. Wobei wir in der ganzen Konstellation nicht Jan Wesemann vergessen sollten, der einen sehr guten Job gemacht hat. Wir sind froh, so ein Trio im Verein zu haben.“

Die Rollen sind eindeutig verteilt
Die Rollenverteilung vor dem 5. Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga: Der ASV ist klarer Favorit gegen Neuling Vinnhorst, gemeinsam mit dem EHV Aue punktlos am Ende der Zweitligatabelle zu finden. Aktuell haben nur die Westfalen eines mit den Handballern aus Melsungen und Berlin gemeinsam: Sie sind einer von drei Bundesligisten, die in dieser Saison noch verlustpunktfrei sind. „Wir haben schon schwierige Hürden in den bisherigen vier Ligaspielen genommen“, erklärte Lerscht, warnte aber gleichzeitig: „Wir treten jedes Spiel an, um es zu gewinnen. Das ist ein Stück weit unser Anspruch, ohne irgendwie die Schwierigkeit der Aufgabe zu vergessen. Wir sind mit der nötigen Demut und dem nötigen Respekt vor jeder Aufgabe unterwegs, ohne uns vom Start blenden zu lassen.“
Entsprechend akribisch ist die Vorbereitung des Tabellenführers auch vor dem anstehenden Wochenende. So wird das nur 48 Stunden nach dem Ligaspiel anstehende Pokalspiel gegen Erstligist Hamburg bei den Aktiven weitgehend ausgeblendet. „Jetzt heißt es Vinnhorst zu bespielen. Darauf gilt der maximale Fokus“, betonte Trainer Lerscht am Freitag vor der vorletzten Trainingseinheit. Man dürfte sich nicht von der tabellarischen Situation blenden lassen, Vinnhorst sei „eine Mannschaft, die uns vor Aufgaben stellen wird. Alles weitere wird danach angegangen.“ Und dies bedeutet dann auch den erneuten Gang in die -110-Grad-Kältekammer der KMT Hamm, die die Westfalen schon am letzten 48-Stunden-Handballwochende aufsuchten – mit Erfolg: Auch da gewann man zunächst gegen Dresden und dann im Pokal nach 80 Minuten Rekordhandball auch gegen Potsdam. Ein Verlauf, den die ASV-Fans wohl nur zu gerne wieder erleben würden.
Anwurf sowohl gegen Vinnhorst am Sonntag als auch gegen Hamburg ist jeweils um 17 Uhr. Die Tageskasse öffnet wie gewohnt 90 Minuten vor Spielbeginn. Wer es nicht in die WESTPRESS arena schafft, kann beide Partien live über den neuen, kostenpflichtigen TV-Sender DYN verfolgen. Sendestart ist jeweils um 16:50 Uhr.

ASV beweist Nervenstärke
Der ASV Hamm-Westfalen hat auch das vierte Ligaspiel der Saison gewonnen. Beim Mitabsteiger GWD Minden feierte die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht einen knappen aber verdienten 29:28-Sieg. In der entscheidenden Schlussphase waren die Gäste voll da und machten aus einem 26:26 innerhalb von drei Minuten ein 29:26 – die Partie war damit entschieden.
Vorangegangen waren spannende rund 53 Minuten, in denen sich beide Teams einige Fehler zu viel erlaubten. Während es bei den Gastgebern eher die Technischen Fehler waren – GWD leistete sich insgesamt 16 davon – ließ der ASV zumindest phasenweise einige freie Würfe zu viel ungenutzt. Zu viel, um schon früher im Spielverlauf für klare Verhältnisse zu sorgen. „Ich hätte es mir früher etwas eindeutiger gewünscht“, brachte es Rückraum Markus Fuchs auf den Punkt, der vor seinen mittlerweile zehn Jahren beim ASV auch schon das Mindener Trikot getragen hatte.
Vor 1.233 Zuschauern in der Merkur Arena in Lübbecke, in die Minden in dieser Spielzeit wegen des Umbaus der eigenen Kampa-Halle umzieht, starteten die Teams ausgeglichen. Der ASV setzte von Beginn an im Kollektiv auf Geschwindigkeit, für Minden übernahm Mittelmann Amine Darmoul viel Verantwortung, der auch in der fünften Minute zum 4:4 ausglich. In der Folge gaben die Gäste den Ton an, legten in der Anfangsviertelstunde bis auf 12:9 vor. Eine Auszeit in der 17. Minute brachte eine Wende für Minden: Johannsson, Valdimarsson und Eles trafen dreimal in Folge, der ASV scheiterte mehrfach am GWD-Torwart Malte Semisch, der mit insgesamt 14 Paraden einen guten Abend erwischte. Kapitän Fabian Huesmann verhinderte in der 22. Minute zunächst einen Rückstand mit seinem Treffer zum 13:12. Doch in diesen sollten die Gäste danach geraten, als Johannsson und Staar zur ersten GWD-Führung seit den Anfangsminuten trafen. Nun wechselte die Führung hin und her, dank eines Treffers von Nico Schöttle 25 Sekunden vor der Pause und einer starken Parade von Felix Hertlein ging der ASV mit einem 17:16 in die Pause.
Diese Führung hatte nun bis zur 49. Minute Bestand. Die Gäste waren stark in die zweite Halbzeit gestartet, ließen fast fünf Minuten kein Tor zu. Allerdings leisten sich die Westfalen selbst auch einige Fehlwürfe, so dass Minden auf Tuchfühlung blieb. Eine Führung gelang den Hausherren allerdings im zweiten Abschnitt nicht mehr. Nach dem 26:26 nutzte der weiterhin konsequent schnell spielende ASV seine Chancen besser und sorgte für die Vorentscheidung. Die finalen Treffer in der Schlussminute durch Danilo Radovic und Staar für Minden änderten an der Punkteverteilung nichts mehr. „Es war ein kämpferisches, emotionales Spiel, in das wir alles reingeworfen haben. Am Ende sind wir zu deppert“, ärgerte sich Semisch nach der Partie über die bereits dritte Niederlage in der Liga. „Ich bin auch überfragt, wie wir den Turnaround schaffen wollen“, meinte ein sichtlich frustrierter GWD-Keeper direkt nach dem Spiel im DYN-Interview.
Erfolgreichster Torschütze des Abends war wieder einmal ASV-Kapitän Fabian Huesmann, der am Ende acht seiner zehn Versuche im gegnerischen Tor unterbrachte. Bejubeln durften die rund 50 mitgereisten Anhänger der Westfalen zudem die ersten Einsatzminuten von Torwart Marcos Colodeti, der in der Schlussphase für Hertlein übernahm. Der Brasilianer steuerte so noch zwei Paraden und zwei Assists zum Auswärtssieg bei. Hertlein kehrte noch einmal für einen Siebenmeter zurück und wehrte diese gegen Darmoul ab.
TSV GWD Minden – ASV Hamm-Westfalen 28:29 (16:17)
GWD: Semisch (14 Paraden), Shamir (n. e.) – Valdimarsson (3), Kranzmann (2, 0/1 7m), Franz, Korte, Johannsson (3), Eles (2), Radovic (3), Stoyke (1), Staar (5), Sebetic (3), Bitsch, Klesniks, Urban, Darmoul (6)
ASV: Hertlein (7 Paraden), Colodeti (2 P.) – Huesmann (8, ½ 7m), Fuchs, Schöttle (2), Artmeier, Sterba (2), Jungemann, Zintel (4/4), Bornemann (7), Dayan (3), Stüber, von Boenigk (1), Bauer (2)
Strafen: GWD 4 min ASV 4 min
Schiedsrichter: Tobias Schmack, Philipp Dinges
Zuschauer: 1.233

Duell der Erstligaabsteiger
Zum Duell der Erstligaabsteiger reist der ASV Hamm-Westfalen am Samstag nach Lübbecke. Denn der gastgebende TSV GWD Minden trägt in der dortigen Kreissporthalle Lübbecke seine Heimspiele in der 2. Handball-Bundesliga aus, da die eigene Heimspielhalle derzeit saniert wird. Anwurf ist um 18 Uhr.
Das Aufeinandertreffen ASV und GWD gab es bisher achtmal, in der zurückliegenden Saison gewannen die Teams in der LIQUI MOLY HBL jeweils ihre Heimspiele gegeneinander. Während der ASV mit drei Ligasiegen und zwei gewonnen Pokalrunden bisher makellos in die Saison gestartet ist, suchen die Gastgeber noch etwas die Form. Zwar gelang am Vorwochenende beim VfL Lübeck-Schwartau der erste Ligasieg, im Pokal verabschiedeten sich die Mindener allerdings in der zweiten Runde im Lokalderby nach einer 24:28-Niederlage gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke.
„Wir haben in der Deckung Fortschritte gemacht und haben zuletzt sowohl in der 6:0 als auch in der 5:1-Deckung stabil verteidigt. Die emotionale Lage der Mannschaft ist gut, sie kämpft und beißt. Jetzt gilt es die Strukturen im Angriff weiter auszuarbeiten, damit sich die Balance und vor allem die Ergebnisse in die positive Richtung entwickeln“, meinte GWD-Trainer Adalstein Eyjolfsson, der im Sommer das Amt von Frank Carstens übernommen hatte. Carstens wechselte nach acht Jahren in Minden zur HSG Wetzlar. Die Stärken der Gäste beschrieb er vor dem Duell gegen den ASV wie folgt: „Hamm spielt eine klassische 6:0-Deckung und ist körperlich sehr robust mit Philip Jungemann sowie Stefan Bauer im Zentrum. Der ASV forciert im Moment besonders das Tempospiel und kommt häufig über Konter, worauf wir uns einstellen müssen.“
In einer Personalfrage ist in Minden vor einigen Tagen Ruhe eingekehrt: Mittelmann Amine Darmoul verlässt den TSV im Sommer 2024. Schon länger hatte es Spekulationen über ein Ablöseangebot aus Melsungen gegeben, nun hat Darmoul dort einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben, wie Minden vermeldete. „Amine Darmoul wird sein Gastspiel an der Weser nach drei Jahren beenden und zur MT Melsungen wechseln“, heißt es in der Vereinsmeldung. „Wir hätten gern weiterhin mit Amine geplant, akzeptieren aber seinen Wunsch nach einer sportlichen Veränderung. Ich bin mir sicher, dass er in den verbleibenden Monaten alles dafür geben wird, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen“, wird GWD-Geschäftsführer Nils Torbrügge zitiert. Und wie dieses Ziel aussieht, dies hatte Torbrügge Mitte August gegenüber Handball-World so formuliert: „Wir sind sicher ein Favorit und diese Rolle nehmen wir an. Wir würden uns freuen, wenn uns zum 100-jährigen Jubiläum der Aufstieg gelingt. Aber wir wissen: Das wird schwer.“
Der ASV, aktueller Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga, konzentriert sich derzeit vornehmlich auf sich selbst. Die Neuzugänge haben sich hervorragend integriert, der erste Pflichtspieleinsatz von Torwart Marcos Colodeti im ASV-Trikot bahnt sich in den nächsten Partien an. Ansonsten dürfte sich im Vergleich zum Rekord-Pokalspiel gegen Potsdam, das der ASV am Montagabend mit 50:49 nach zweifacher Verlängerung für sich entschieden hatte, das ASV-Aufgebot wenig ändern.

Nächster Pokalkracher am 3. Oktober
Diesen Pokalabend werden die westfälischen Handballfans garantiert nicht vergessen: Mit 50:49 setzte sich der ASV Hamm-Westfalen am Montagabend nach zweifacher Verlängerung gegen Ligakonkurrent VfL Potsdam durch und erzielte dabei einen neuen Torrekord im DHB-Pokal. Dieser lag zuvor bei 96 Treffern und liegt fast 30 Jahre zurück. 1994 hatte der Vfl Gummersbach beim TSV Milbertshofen mit 51:45 gewonnen.
Die nächste Aufgabe für den ASV steht bereits fest: Am 3. Oktober hat der Erstligaabsteiger den klassenhören HSV Hamburg in der WESTPRESS arena zu Gast. Anwurf ist um 17 Uhr. Der Vorverkauf läuft ab dem heutigen Dienstag um 16 Uhr über den Online-Ticketshop. Zunächst sind nur die Plätze erhältlich, die in der Liga nicht von Dauerkarteninhabern reserviert sind. Denn diese erhalten bis zum 26. September ein Vorkaufsrecht auf ihre Plätze. Bleibt dieses ungenutzt, gehen dann auch diese Karten in den freien Verkauf. Gegen Hamburg wird zudem wie in der Meisterschaft auch der VIP-Bereich geöffnet, Reservierungen hierfür können in der Geschäftsstelle vorgenommen werden.
“Das war ein unglaubliches Tor-Spektakel, das einfach Lust auf den Pokal macht. Leider waren nur knapp 500 Zuschauer live in der Arena dabei. Aber das wird gegen Hamburg sicherlich ganz anders, da rechnen wir trotz des relativ kurzen Vorlaufs mit einer ausverkauften Arena”, erklärte ASV-Geschäftsführer Guido Heerstraß.

99 Tore im Rekordspiel
Diesen Abend werden die Handballfans nicht vergessen: Über 80 Spielminuten haben sich die Ligakonkurrenten ASV Hamm-Westfalen und VfL Potsdam am Montagabend in der WESTPRESS arena bearbeitet. Am Ende setzten sich die Gastgeber nach zwei Verlängerungen mit 50:49 durch. Nach regulärer Spielzeit hieß es 39:39 (23:20).
„Das war beste Werbung für den Handballsport“, meinte Gästetrainer Bob Hanning direkt nach dramatischen Schlussphase eines Spieles, des definitiv zwei Sieger verdient gehabt hätte. Dabei sah es zunächst so aus, als ob die Westfalen wesentlich früher den Einzug in die dritte Pokalrunde sichern könnten. Denn die Gastgeber gaben von Anfang an den Ton an, hatten während der gesamten Partie die bessere Torhüterleistung und offensiv gute Lösungen. So gelang es den Westfalen in der von Beginn an temporeichen Partie, mit 9:5 in Führung zu gehen. Auf vier Tore distanzierte der ASV auch noch später in der ersten Halbzeit, in der 28. Minute brachte Yonatan Dayan die Hausherren vor 460 Zuschauern sogar mit 22:17 in Führung. Ohnehin war es der Rückraum, der in der Offensive von allen Seiten sehr torgefährlich agierte: Zunächst war es Nico Schöttle, der mit vier Treffen die VfL-Abwehr vor Aufgaben stellte, dann war es Andreas Bornemann, der seine Räume gut nutzte und bis zur Pause achtmal traf.
Der auffälligste Offensivspieler des Abends trug allerdings nicht das ASV-Trikot: Moritz Sauter brachte es für Potsdam insgesamt auf 16 Tore und war von Anfang bis Ende die offensive Versicherung des VfL. Neben ihm zeigte vor allem Max Beneke im zweiten Abschnitt eine gute Leistung bei den Gästen, die sich trotz des zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstands nie abschütteln ließen. So auch in den Schlussminuten der ersten Halbzeit, als sie von 23:18 auf 23:20 verkürzten.
Mit diesem Schwung ging es auch in Halbzeit zwei, der VfL verkürzte weiter auf 23:22. Im weiteren Verlauf blieb es knapp. Zwar gelang es den Gästen zunächst nicht auszugleichen, doch das schaffte dann Elias Kofler in der 55. Minute zum 36:36. Noch einmal warfen Stefan Bauer und Dayan den ASV mit 38:36 in Front. Aber längst schien alles möglich, die Partie war mittlerweile völlig ausgeglichen. Nur eine Gästeführung erlebten die Zuschauer nicht – Dayan traf 56 Sekunden vor dem Ende zum 39:28. Potsdam gleich auch diesmal Sekunden vor dem Ende durch Max Beneke aus.
Die Entscheidung war vertagt. Allerdings gab es auch nach der ersten Verlängerung von zweimal fünf Minuten noch keinen Sieger. Dabei bot sich dem VfL Potsdam die Chance dazu: Der Unterarmwurf von Moritz Sauter landete eine Sekunde vor Ende der zweiten Halbzeit der ersten Verlängerung am Pfosten des ASV-Gehäuses.
In der zweiten Verlängerung lief es dann besser für den ASV. Hier gelang es zwischenzeitlich, auf zwei Tore vorzulegen Aber wie schon während des gesamten Spiels ließ sich Potsdam nicht abschütteln. In den letzten beiden Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse: Zunächst verfehlte Jakub Sterba seinen Siebenmeter zum möglichen 49:47. Kurz darauf bekam Potsdam einen Siebenmeter zugesprochen. Nachdem Moritz Sauter zuvor verwandelte, scheiterte er nun an Jörg Wesemann, der den Ball mit der linken Hand abwehrte.
Nun erhöhte erst Philip Jungemann auf 49:47, Dustin Kraus verkürzte nur sieben Sekunden später auf 49:48. Noch einmal musste der ASV in Überzahl anlaufen – Jan von Boenigk traf dann entscheidend 17 Sekunden vor dem Ende zum 50:48. Der Anschlusstreffer von Marcel Nowak mit dem Schlusstreffer änderte dann nichts am Sieg der Gastgeber, die nun voraussichtlich am 3. Oktober den Erstligist HSV Hamburg zu Gast haben. Immerhin dürfte das Tor noch zum Torrekord beigetragen werden, der nach ersten Recherchen der Verantwortlichen zuvor bei 90 Toren lag.
ASV Hamm-Westfalen – 1. VfL Potsdam 50:49 (44:44, 39:39, 23:20)
ASV: Wesemann (12 Paraden), Hertlein (6 P.) – Huesmann (n. e.), Fuchs, Schöttle (8), Artmeier (1), Sterba (2, 0/1 7m), Jungemann (3), Zintel (8, 1/3), Bornemann (8), Stange (2), Dayan (6), Stüber (3), von Boenigk (4), Bauer (5)
VfL: Ludwig (4 Paraden), Höler (3 P.) – Hansson (1), Schramm, Simic (1), Beneke (9), Kofler (2), Thiele (2), Nowak (3), Grüner (5, 0/1), Akakpo (4), Orlov, Gorpishin, Rossna (3, ¼), Sauter (16, ½), Kraus (3)
Zeitstrafen: ASV 6 min, VfL 12 min
Siebenmeter: ASV 1/4, VfL 2/7
Schiedsrichter: Frederic Linker, Sascha Schmidt
Zuschauer: 460

Weiter verlustpunktfrei
Der ASV Hamm-Westfalen ist auch nach drei Spieltagen in der 2. Handball-Bundesliga verlustpunktfrei. Am Samstagabend setzten sich die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht verdient mit 36:30 (17:15) gegen den HC Elbflorenz Dresden durch. Die 1.650 Zuschauer in der WESTPRESS arena erlebten dabei einen wechselvollen Abend.
In diesem dominierten zunächst die Westfalen, bei denen Marcos Colodeti, Marian Orlowski und Alexander Schulze fehlten, und gingen mit 10:2 in Führung. Bei den Gästen lief wenig zusammen: Zunächst wehrte ASV-Torwart Felix Hertlein gleich drei freie Würfe ab, dann leisteten sich der HC einige technische Fehler. Zudem war Rückraum Julian Possehl, der im Sommer von der HSG Nordhorn-Lingen nach Dresden gewechselt war, bereits nach neun Minuten mit zwei Zeitstrafen belastet. So spielten die Gäste bis zur zwölften Minute dreimal in Unterzahl.
Aber danach konterte Dresden und verkürzte auf 13:12, nun war es der ASV, der mehrfach mit einem Spieler weniger auskommen musste und sich einige Fehler leistete. „Danach war es dann ein Handballspiel“, erklärte ASV-Coach Lerscht später in der Pressekonferenz. Ein Spiel, in dem die Gastgeber allerdings auch in der Folge zu keinem Zeitpunkt die Führung aus der Hand gaben – trotz des zwischenzeitlichen 0:6-Laufes innerhalb von sechs Minuten, den Björn Zintel mit seinem Tor zum 12:9 in der 23. Minute unterbrach.
„Ich habe der Mannschaft in der Pause erklärt, dass wir zur Halbzeit gegen einen guten Gegner mit zwei Toren führen. Nicht mehr und nicht weniger“, beschrieb Lerscht später die Halbzeitansprache. Und es waren offensichtlich die richtigen Worte, denn im zweiten Abschnitt besannen sich die Hausherren wieder auf ihre Stärken und legten erneut von 17:15 auf 22:17 vor. In der Folge gab der ASV durchweg den Ton an, die Führung der Westfalen pendelte immer zwischen vier und sechs Treffern Unterschied. So gratulierte Gästetrainer André Haber dem Gegner unter dem Strich zum „völlig verdienten Sieg“. Auch die Torwartleistung war nun beim ASV deutlich stärker, Felix Hertlein zeigte sich gut in Form und brachte es nach drei Paraden im ersten Abschnitt nun auf elf, der acht Minuten vor dem Ende eingewechselte Jan Wesemann steuerte zwei weitere bei. So ging der direkte Vergleich mit 13 zu acht Paraden an die Gastgeber.
Auch das Duell der zuvor besten Torschützen der Teams ging klar an den ASV: Fabian Huesmann (zuvor 17 Tore in zwei Spielen) steuerte neun Tore zum Sieg bei, Dresdens Lukas Wucherpfennig (19) blieb dagegen bei drei Treffern. Dafür wussten allerdings andere bei den Gästen zu gefallen: Dumcius Mindaugas sorgte mit seiner Offensivleistung für die erfolgreiche Aufholjagd, auch in der Abwehr zeigte er ein gutes Spiel. Der Ex-ASVer Ivar Stavast fand vor allem im zweiten Abschnitt immer wieder Lücken, er brachte es wie Huesmann auf neun Treffer. Aber auch die guten Einzelleistungen änderten am Ende nichts am Sieg des Erstligaabsteigers, bei dem neben Hertlein und Huesmann auch Nico Schöttle mit sechs Toren und Jakub Sterba mit fünf Treffern herausragten.
Die Freude über den Heimsieg währte nicht allzu lang, schnell richteten die Westfalen den Blick nach vorne. In drei Gruppen machten sich die Akteure auf den Weg zur benachbarten Klinik für Manuelle Therapie im Hammer Kurpark. Dort stand kurz nach der Partie ein Besuch der -110 Grad Kältekammer auf dem Programm – „um maximal schnell die Regeneration anzugehen“, betonte Michael Lerscht. Bereits am Montag um 19:15 Uhr steht dann das Zweitrunden-Pokalspiel des ASV in der heimischen WESTPRESS arena gegen Ligakonkurrent 1. VfL Potsdam an. „Die Zeit bis dahin werden wir maximal gut nutzen, um dann für das Spiel bereit zu sein“, so der Trainer weiter. Einlass zum Pokalspiel ist um 17:45 Uhr, darüber hinaus wird die Partie bei DYN übertragen.
ASV Hamm-Westfalen – HC Elbflorenz Dresden 36:30 (17:15)
ASV: Hertlein (11 Paraden), Wesemann (2) – Huesmann (9, 3/5 7m), Fuchs, Schöttle (6), Artmeier, Sterba (5), Jungemann (1), Zintel (3), Bornemann (4), Stange, Dayan (3), Stüber, von Boenigk (2), Bauer (3)
HCE: Mallwitz (7 P.), Mohs (1), Noack (n. e.) – Wucherpfennig (3, 2/2), Dierberg (3), Dumcius (6), Kretschmer, Aktas, Stavast (9), Greß (1), Klepp, Döbler (5), Dutschke, Thümmler (1), Possehl (2)
Zuschauer: 1.650
Schiedsrichter: Steven Heine, Sascha Standke
Zeitstrafen: ASV 6 min, HCE 12 min (Rote Karte Possehl 52. nach dritter Zeitstrafe)

Topspiel gegen Dresden
Fünf Mannschaften sind vor dem 3. Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga noch ohne Punktverlust. Am Samstagabend kommt es in der WESTPRESS arena zum direkten Aufeinandertreffen zweier dieser Teams: Gastgeber ASV Hamm-Westfalen empfängt den HC Elbflorenz Dresden zum Spitzenspiel.
Insgesamt haben die Westfalen zwar im direkten Vergleich mit fünf zu vier Siegen die Nase knapp vorne, die Bilanz aus den Kräftemessen der zurückliegenden drei Jahre spricht aber deutlich für Dresden: 9:1 Punkte sammelte der HCE, nur beim Heimspiel im Oktober 2021 gab es eine Punkteteilung. Aber auch ohne diese Statistik aus der jüngeren Vergangenheit ist man beim Erstligaabsteiger gewarnt vor der Aufgabe: „Dresden ist sehr gefestigt in dem, was sie tun. Es gibt einen klaren Plan und eine Strategie“, stellte ASV-Trainer Michael Lerscht vor dem Abschlusstraining am Freitagmittag fest. Er erwarte einen Gegner mit individuell hoher Qualität. „Das dürfte eine Partie mit viel Geschwindigkeit werden“, so Lerscht weiter.
Personell ist die Lage bei den Gastgebern, die mit Siegen gegen Essen und in Aue in die Saison gestartet sind, weitgehend unverändert. So wird der dritten Torwart Jan Wesemann wieder ins Aufgebot rücken, da der brasilianische Neuzugang Marcos Colodeti ebenso wie Marian Orlowski noch passen muss. Für ASV-Neuzugang Philip Jungemann wird es ein Wiedersehen mit alten Weggefährten geben, der Kreisläufer spielte noch bis zum Sommer beim HCE.
„Der ASV ist ein Bundesligaabsteiger und mit Sicherheit genauso gut besetzt wie in der letzten Saison. Das sagt schon einiges. Die Hammer stellen eine robuste Deckung, haben in Spielmacher Björn Zintel einen richtigen Motor im Spiel vorn und beherrschen das Tempospiel. Sie haben viele Spieler, die sich schon seit Jahren an der Grenze zwischen Erst- und Zweitligaspieler befinden“, äußerte sich HCE-Trainer André Haber zur Aufgabe in Westfalen. Haber hat im Sommer den Ex-ASVer Rico Göde beerbt, der nun als Sportlicher Leiter die Dresdener fungiert. Zur Zielsetzung der Gäste äußerte sich Haber dennoch klar: „Wir wollen das Spiel gewinnen. Wir schauen vor allem auf uns. So haben wir beispielsweise das Spiel gegen Potsdam diese Woche noch einmal ausgewertet, um zu schauen, wie wir unseren Spielplan noch weiter verbessern können und was schon gut lief.“
Anwurf zur Partie ist am Samstag um 18 Uhr, Einlass in die WESTPRESS arena ab 16:30 Uhr. Karten gibt es noch an der Abendkasse. Bereits am Montag sind die Westfalen dann wieder gefordert, dann geht es um DHB-Pokal gegen Ligakonkurrent 1. VfL Potsdam. Anwurf gegen den Tabellensiebten des Vorjahres ist dann um 19:15 Uhr. Beide Spiele werden live bei DYN übertragen.

Zweites Spiel – zweiter Sieg
Auch in fremder Halle ist dem ASV Hamm-Westfalen ein erfolgreicher Saisonstart in der 2. Handball-Bundesliga gelungen. Beim Aufsteiger EHV Aue feierten die entschlossenen Westfalen am Samstagabend einen 33:29-Sieg (15:16). Vor 734 Zuschauern in der Erzgebirgehalle Lößnitz war ASV-Kapitän Fabian Huesmann mit zwölf Treffern bester Torschütze, acht davon erzielte er von der Siebenmeterlinie.
Wie schon bei der Heimpremiere gegen TuSEM Essen erwischte der ASV wieder einen guten Start und legte durch Huesmann, Björn Zintel und Andreas Bornemann innerhalb von drei Minuten auf 3:0 vor. Torwart Felix Hertlein startete auch stark, parierte in dieser Phase zwei EHV-Würfe. Aber anders als gegen Essen gelang es diesmal nicht, die Spielkontrolle über die gesamte Spieldistanz zu behalten. In der zehnten Minute gleich Elias Gansau für Aue auf 5:5 aus, eine Minute später traf Linksaußen Jan Blecha zur Führung für die Gastgeber. Und diese erhöhten Gansau und Sebastian Paraschiv bis zur 14. Minute sogar auf 8:5. Der ASV spielte sich zwar schnell wieder heran, bis zur Pause blieb es aber ein Spiel mit wechselnden Führungen. In Überzahl sicherten sich die Gastgeber durch Staffan Peter eine 16:15-Halbzeitführung.
Auch im zweiten Abschnitt behielt der EHV rund eine Viertelstunde die Nase vorn. Aber die Westfalen, bei denen neben Marian Orlowski und Marcos Colodeti Linksaußen Alexander Schulze doch noch geschont wurde, blieben konzentriert und warteten auf ihre Chance. Und angesichts der besseren Kraftreserven kam die in der Schlussviertelstunde. Zunächst gleich Huesmann per Siebenmeter zum 24:24 aus (45.), dann brachte Zintel die Westfalen in der 47. Minute erstmalig nach dem 12:11 aus der 24. Minute wieder in Führung. In dieser Phase verlor Aue dann Marko Vignjevic nach Foulspiel an Zintel wegen einer Roten Karte. Die nun ersepilte Führung sollte der Erstligaabsteiger in der verbleibenden Zeit nicht mehr hergeben – im Gegenteil: Bis zur 52. Minute blieben die Gäste ohne Gegentreffer und schafften begünstigt durch die Überzahl einen 5:0-Lauf. Die Partie war gedreht. Zwar versuchte Aue noch alles, näher als auf 28:31 durch Paraschiv zweieinhalb Minuten vor Schluss kam der Aufsteiger aber nicht mehr heran. So feierte der Favorit am Ende einen verdeinten 33:29-Sieg.
EHV Aue – ASV Hamm-Westfalen 29:33 (16:15)
EHV: Petursson (12 P.), Bochmann (1) – Sova, Leun (1), Peter (5/1), Pereira, Slachta, Mubenzem (3), Jerebie (1), Levak (1), Paraschiv (7), Lange, Lopp, Gansau (8), Blecha (3), Vignjevic
ASV: Hertlein (10 P.), Wollert – Huesmann (12/8), Fuchs, Schöttle (3), Artmeier, Sterba (4), Jungemann (2), Zintel (5), Bornemann (4), Dayan, Stüber, von Boenigk (2), Bauer (1)
Zuschauer: 734
Schiedsrichter: Andre Kolb und Markus Kauth
Zeitstrafen: EHV 12 min (und Rote Karte Vignjevic 49.) – ASV 8 min

“Wollen das Maximum abliefern”
Wenn der Erstligaabsteiger beim Zweitligaaufsteiger zu Gast ist, dann erübrigen sich Gedankenspiele über die Rollenverteilung in diesem Duell. So ist der ASV Hamm-Westfalen am Samstag um 18 Uhr beim EHV Aue für viele der klare Favorit.
Hinzu kommt, dass sich die Westfalen bei ihrem Saisonauftakt mit einem überragenden 36:23 gegen TuSEM Essen direkt an die Spitze der Liga spielten – eine Momentaufnahme, die dennoch ihre Wirkung auf die Konkurrenz nicht verfehlt hat. Doch trotz dieser Indikatoren darf der ASV in Aue vor allem eines nicht tun: den Gegner unterschätzen. Denn der Ligarückkehrer, bei dem mit Stephan Just ein Ex-Spieler und -Trainer des ASV die Regie an der Bank führt, lieferte im Pokal zuhause gegen Bietigheim und zum Ligastart bei der HSG Nordhorn-Lingen gleich starke Leistungen ab. Während man gegen die SG mit 30:33 knapp ausschied, hielt der EHV das Spiel bei der HSG lange offen und verlor knapp mit 25:27. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Nordhorn-Lingen schon nach zwanzig Minuten zwei Akteure aufgrund einer Roten Karte verloren hatte.
„Grundsätzlich geht es darum, dass wir unser Spiel aufs Feld kriegen“, betonte Michael Lersch kurz vor der Abfahrt der Mannschaft am Freitagmittag. „Wenn uns das gelingt, kommen wir für die Punkte in Frage. Unser Selbstanspruch ist, dass wir das Maximum im Aue abliefern“, so der ASV-Coach weiter. Dafür steht ihm bis auf Marian Orlowski und Marcos Colodeti das gesamte Personal zur Verfügung. Als Torwart rückt Ben Wollert aus der Oberligamannschaft nach, die am Samstag parallel gegen Westfalia Hombruch antritt. Lerscht: „Uns muss aber auch klar sein, dass das kein leichter Gang wird. Es gibt viel Euphorie beim Aufsteiger und sie werden ihre Stärken ins Rennen werfen: eine harte, kompakte Verteidigung und eine bunte Mischung im Angriff aus wurfstarken und individuell spielstarken Akteuren.“
Entsprechend konzentriert gehen die Westfalen die Vorbereitung an. Nach dem Morgentraining am Freitag in der WESTPRESS arena machte sich der ASV-Tross auf den Weg nach Aue, um dort eine halbe Stunde Fahrtzeit von der Arena entfernt sein Quartier zu beziehen. „Am Samstagmorgen legen wir noch eine Aktivierungseinheit in der Arena ein“, so der Trainer zu den weiteren Spielvorbereitungen.
Übertragen wird die Partie live beim TV-Sender DYN. Sendebeginn ist um 17:50 Uhr.
Profis trainieren den Nachwuchs
Aktueller Hinweis: Die ältere Trainingsgruppe der 10- bis 13-Jährigen ist ausgebucht!
Auch in diesen Herbstferien veranstaltet der ASV Hamm-Westfalen in Kooperation mit Gesundheitspartner AOK wieder ein Handballcamp für Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren. Eine verbindliche Anmeldung ist bis zum 15. September 2023 möglich. Anmeldeformulare gibt es in der Geschäftsstelle des ASV Hamm-Westfalen am Alten Uentroper Weg 185 oder hier als PDF zum Download.
Der Kostenbeitrag für das Camp liegt bei 90 Euro. Die Teilnehmer erhalten dafür neben dem Training durch lizenzierte Trainer und Spieler der Bundesligamannschaft des ASV Hamm-Westfalen täglich ein Mittagessen sowie Obst, Snacks und Getränke. Das AOK-Handballcamp findet an den vier Tagen (jeweils am 9./10. und 11./12.10) in der Heimstätte der Profis, der WESTPRESS arena, statt. Schwerpunkte des Trainings sind Technik und Koordination, die im Sport immer wichtiger werden.
Neben der eigenen Spielerfahrung steht auch der Austausch zwischen den Kindern und den Spielern des ASV im Vordergrund. Jeder Teilnehmer erhält ein Camp-Trikot, ein Überraschungspaket und zwei Freikarten!