
Diesen Abend werden die Handballfans nicht vergessen: Über 80 Spielminuten haben sich die Ligakonkurrenten ASV Hamm-Westfalen und VfL Potsdam am Montagabend in der WESTPRESS arena bearbeitet. Am Ende setzten sich die Gastgeber nach zwei Verlängerungen mit 50:49 durch. Nach regulärer Spielzeit hieß es 39:39 (23:20).
„Das war beste Werbung für den Handballsport“, meinte Gästetrainer Bob Hanning direkt nach dramatischen Schlussphase eines Spieles, des definitiv zwei Sieger verdient gehabt hätte. Dabei sah es zunächst so aus, als ob die Westfalen wesentlich früher den Einzug in die dritte Pokalrunde sichern könnten. Denn die Gastgeber gaben von Anfang an den Ton an, hatten während der gesamten Partie die bessere Torhüterleistung und offensiv gute Lösungen. So gelang es den Westfalen in der von Beginn an temporeichen Partie, mit 9:5 in Führung zu gehen. Auf vier Tore distanzierte der ASV auch noch später in der ersten Halbzeit, in der 28. Minute brachte Yonatan Dayan die Hausherren vor 460 Zuschauern sogar mit 22:17 in Führung. Ohnehin war es der Rückraum, der in der Offensive von allen Seiten sehr torgefährlich agierte: Zunächst war es Nico Schöttle, der mit vier Treffen die VfL-Abwehr vor Aufgaben stellte, dann war es Andreas Bornemann, der seine Räume gut nutzte und bis zur Pause achtmal traf.
Der auffälligste Offensivspieler des Abends trug allerdings nicht das ASV-Trikot: Moritz Sauter brachte es für Potsdam insgesamt auf 16 Tore und war von Anfang bis Ende die offensive Versicherung des VfL. Neben ihm zeigte vor allem Max Beneke im zweiten Abschnitt eine gute Leistung bei den Gästen, die sich trotz des zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstands nie abschütteln ließen. So auch in den Schlussminuten der ersten Halbzeit, als sie von 23:18 auf 23:20 verkürzten.
Mit diesem Schwung ging es auch in Halbzeit zwei, der VfL verkürzte weiter auf 23:22. Im weiteren Verlauf blieb es knapp. Zwar gelang es den Gästen zunächst nicht auszugleichen, doch das schaffte dann Elias Kofler in der 55. Minute zum 36:36. Noch einmal warfen Stefan Bauer und Dayan den ASV mit 38:36 in Front. Aber längst schien alles möglich, die Partie war mittlerweile völlig ausgeglichen. Nur eine Gästeführung erlebten die Zuschauer nicht – Dayan traf 56 Sekunden vor dem Ende zum 39:28. Potsdam gleich auch diesmal Sekunden vor dem Ende durch Max Beneke aus.
Die Entscheidung war vertagt. Allerdings gab es auch nach der ersten Verlängerung von zweimal fünf Minuten noch keinen Sieger. Dabei bot sich dem VfL Potsdam die Chance dazu: Der Unterarmwurf von Moritz Sauter landete eine Sekunde vor Ende der zweiten Halbzeit der ersten Verlängerung am Pfosten des ASV-Gehäuses.
In der zweiten Verlängerung lief es dann besser für den ASV. Hier gelang es zwischenzeitlich, auf zwei Tore vorzulegen Aber wie schon während des gesamten Spiels ließ sich Potsdam nicht abschütteln. In den letzten beiden Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse: Zunächst verfehlte Jakub Sterba seinen Siebenmeter zum möglichen 49:47. Kurz darauf bekam Potsdam einen Siebenmeter zugesprochen. Nachdem Moritz Sauter zuvor verwandelte, scheiterte er nun an Jörg Wesemann, der den Ball mit der linken Hand abwehrte.
Nun erhöhte erst Philip Jungemann auf 49:47, Dustin Kraus verkürzte nur sieben Sekunden später auf 49:48. Noch einmal musste der ASV in Überzahl anlaufen – Jan von Boenigk traf dann entscheidend 17 Sekunden vor dem Ende zum 50:48. Der Anschlusstreffer von Marcel Nowak mit dem Schlusstreffer änderte dann nichts am Sieg der Gastgeber, die nun voraussichtlich am 3. Oktober den Erstligist HSV Hamburg zu Gast haben. Immerhin dürfte das Tor noch zum Torrekord beigetragen werden, der nach ersten Recherchen der Verantwortlichen zuvor bei 90 Toren lag.
ASV Hamm-Westfalen – 1. VfL Potsdam 50:49 (44:44, 39:39, 23:20)
ASV: Wesemann (12 Paraden), Hertlein (6 P.) – Huesmann (n. e.), Fuchs, Schöttle (8), Artmeier (1), Sterba (2, 0/1 7m), Jungemann (3), Zintel (8, 1/3), Bornemann (8), Stange (2), Dayan (6), Stüber (3), von Boenigk (4), Bauer (5)
VfL: Ludwig (4 Paraden), Höler (3 P.) – Hansson (1), Schramm, Simic (1), Beneke (9), Kofler (2), Thiele (2), Nowak (3), Grüner (5, 0/1), Akakpo (4), Orlov, Gorpishin, Rossna (3, ¼), Sauter (16, ½), Kraus (3)
Zeitstrafen: ASV 6 min, VfL 12 min
Siebenmeter: ASV 1/4, VfL 2/7
Schiedsrichter: Frederic Linker, Sascha Schmidt
Zuschauer: 460
Pokal-Heimspiel am 18. September
Die Handball-Bundesliga hat am Dienstagnachmittag die Ansetzungen der zweiten DHB-Pokalrunde veröffentlicht. Der ASV tritt zu seinem Heimspiel gegen den 1. VfL Potsdam am Montag, 18. September, an. Anwurf ist um 19:15 Uhr, Karten gibt es nur in der ASV-Geschäftsstelle zu den Öffnungszeiten im Vorverkauf und beim Heimspiel gegen den HC Elbflorenz Dresden an der Abendkasse. Dauerkarten haben für das Pokalspiel keine Gültigkeit.
Zum Auftakt der zweiten Pokalrunde empfängt der TuS Ferndorf am 12. September um 19:30 Uhr die SG BBM Bietigheim, am 13. September folgen drei weitere Partien. Weiter geht es am Montag, 18. September, mit dem Zweitligaduell zwischen dem ASV Hamm-Westfalen und dem 1. VfL Potsdam, ehe einen Tag später drei weitere Duelle angesetzt sind. Mit besonderer Spannung erwartet wird das Mühlenkreisderby zwischen dem TuS-N Lübbecke und GWD Minden, welches am 19. September um 19:30 Uhr angepfiffen wird. Zum Abschluss der Pokalrunde empfangen die Eulen Ludwigshafen am 20. September den VfL Eintracht Hagen.
Alle Partien, in denen Zweitligisten Heimrecht haben, werden live auf der Streamingplattform von DYN zu sehen sein.
Die Partien der 2. Runde im Überblick:
Dienstag, 12.09.2023
19:30 Uhr TuS Ferndorf vs. SG BBM Bietigheim (Spiel 8)
Mittwoch, 13.09.2023
19:00 Uhr HSG Krefeld Niederrhein vs. HSG Nordhorn-Lingen (Spiel 3)
20:00 Uhr MTV Braunschweig vs. Dessau-Roßlauer HV (Spiel 2)
20:00 Uhr TuS Fürstenfeldbruck vs. HSC 2000 Coburg (Spiel 7)
Montag, 18.09.2023
19:15 Uhr ASV Hamm-Westfalen vs. 1. VfL Potsdam (Spiel 4)
Dienstag, 19.09.2023
19:00 Uhr Bergische Panther vs. VfL Lübeck-Schwartau (Spiel 1)
19:00 Uhr HC Oppenweiler/Backnang vs. TuSEM Essen (Spiel 6)
19:30 Uhr TuS N-Lübbecke vs. GWD Minden (Spiel 5)
Mittwoch, 20.09.2023
19:00 Uhr Eulen Ludwigshafen vs. VfL Eintracht Hagen (Spiel 9)
Weiter geht es im DHB-Pokal 2023/24 zwischen dem 03. und 05. Oktober mit Runde 3. Die insgesamt 13 Partien wurden zusammen mit der 2. Runde ausgelost, sodass die weiteren Begegnungen bereits feststehen.
Die Partien der 3. Runde im Überblick:
Sieger Spiel 1 vs. SC DHfK Leipzig
HC Gelpe/Strombach vs. Sieger Spiel 6
Sieger Spiel 5 vs. HBW Balingen-Weilstetten
Sieger Spiel 4 vs. Handball Sport Verein Hamburg
TBV Lemgo Lippe vs. FRISCH AUF! Göppingen
TVB Stuttgart vs. ThSV Eisenach
Sieger Spiel 9 vs. Sieger Spiel 7*
THW Kiel vs. HSG Wetzlar
HC Erlangen vs. Füchse Berlin
Sieger Spiel 3 vs. Bergischer HC
Interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen vs. VfL Gummersbach
Sieger Spiel 8 vs. TSV Hannover-Burgdorf
Sieger Spiel 2 vs. MT Melsungen
*Sollte sich in Spiel 7 der TuS Fürstenfeldbruck durchsetzen, kommt es zu einem Heimrechtstausch, da unterklassige Clubs Heimrecht haben.
Im Achtelfinale, welches am 12./13. Dezember ausgespielt wird, treten die 13 Sieger der 3. Runde sowie Platz 1-3 des Pokalwettbewerbes der Saison 2022/23 an. Dieses sind Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen, der zweitplatzierte SC Magdeburg und die SG Flensburg-Handewitt, die beim REWE Final4 2023 das Spiel um Platz 3 gewonnen hat.
Die Pokaltermine 2023/24 im Überblick:
2. Runde DHB-Pokal: 12. – 20. September 2023
3. Runde DHB-Pokal: 03. – 05. Oktober 2023
Achtelfinale: 12./13. Dezember 2023
Viertelfinale: 03./04. Februar 2024
REWE Final4 (Halbfinals & Finale): 13. & 14. April 2024