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Leistungssteigerung in zweiter Halbzeit reichte nicht

Auch eine erhebliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit reichte dem ASV Hamm-Westfalen am Freitagabend ohne Nico Schöttle, Philip Jungemann und Yonatan Dayan nicht, um die Heimmisere in der 2. Handball-Bundesliga gegen die Eulen Ludwigshafen zu beenden. Am Ende unterlag der Tabellendritte knapp mit 35:38 (16:23) und kassierte dadurch die vierte Niederlage in der WESTPRESS arena in Folge.

„Wir hätten eine perfekte erste Halbzeit gebraucht, um das zu drehen. Die hatten wir nicht ganz, es waren ein paar Fehlwürfe und technische Fehler zu viel“, so Michael Lerscht, der seiner Mannschaft nach einer schwachen ersten Halbzeit einen großen Kampf bescheinigte. Und das völlig zu Recht, nach einer vor allem defensiv verkorksten Spielhälfte, in der die Eulen jeden Fehler konsequent bestraften und im Sieben gegen Sechs immer wieder Lücken im Abwehrverbund fanden. Dagegen ließ der ASV zunächst freie Möglichkeiten etwa vom Kreis. So stand es nach gut fünf Minuten 1:4 statt eines möglichen Unentschiedens. Bis zur elften Minute wuchs der Rückstand sogar auf 4:9, Michael Lerscht musste früh eine Auszeit nehmen. Am Spielverlauf änderte sich allerdings wenig, immerhin war Kapitän Fabian Huesmann vom Siebenmeterpunkt eine Bank: Egal gegen welchen der drei Gästetorhüter blieb der Routinier und warf im gesamten Spiel acht Siebenmetertore.

Die defensiven Defizite blieben aber sichtbar: Jannek Klein traf in der 20. Minute zur ersten Sieben-Tore-Führung des Abends für die Eulen. So musste Lerscht bereits in der 22. Minute beim Stand von 11:18 erneut reagieren. Der Abstand von sieben Treffern blieb dennoch bis zur Pause bestehen, die immerhin mit einem Hoffnungsschimmer für die ASV-Fans unter den 2.240 Zuschauern endete: Der ASV startete in Halbzeit zwei in Überzahl und mit Ballbesitz.

Doch dies sollte zunächst nur eine Hoffnung bleiben. Die Westfalen nutzten die Überzahl nicht, Kasper Hansen erhöhte erstmalig auf acht Tore Differenz zum 24:16 für die Eulen. Dennoch kamen die Gastgeber mit viel mehr Schwung aus der Pause, die Deckung stand nun wesentlich besser. Und dies sollte sich auszahlen, auch die Variante mit einem vorgezogenen Alexander Schulze zeigte nun gegen den Gast wesentlich mehr Wirkung.

Tor um Tor kämpfte sich der ASV angeführt von einem unermüdlich arbeitenden Mittelmann Björn Zintel heran. Mehrfach bot sich den Westfalen die Chance, auf drei Treffer Rückstand zu verkürzen. Das gelang allerdings erst in der 51. Minute durch Jakub Sterba zum 30:33 – letzmalig war das in der zehnten Minute beim 4:7 der Fall. Nun wurde es richtig spannend in der WESTPRESS arena. Mit seinem neunten Tor verkürzte Zintel auf 31:33. Nun bot sich zweimal die Gelegenheit auf einen Treffer zu verkürzen – die Fans auf den Rängen waren längst der siebte Mann für den ASV. Aber weder Marcos Colodeti, der seinen langen Wurf an den Pfosten der Eulen setzte, noch Sterba beim freien Wurf von Außen hatten Glück. Die Eulen wiederum kontern durch den künftigen ASV Julius Meyer-Siebert, Tim Schaller und Alexander Falk. Beim Stand von 31:36 gut fünf Minuten vor dem Ende war die Partie trotz aller ASV-Bemühungen praktisch entschieden. Bester Torschütze des Abends war Björn Zintel mit zwölf Treffern, die er sicher gerne gegen zwei Punkte im Aufstiegsrennen eingetauscht hätte.

ASV Hamm-Westfalen – Eulen Ludwigshafen 35:38 (16:23)

ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (8/8), Fuchs, Scheerer, Artmeier, Schulze (3), Sterba (1), Zintel (12), Haunold (1), Bornemann, Stüber (6), von Boenigk (3)

Eulen: Urbic, Schwenken, Grupe – Schaller (7, 1/1), Ilic, Raguse (3), Reis, Meyer-Siebert (4), Haider (2), Falk (6), Schwarzer (1), Trost (4), Hansen (2), Klein (9)

Zeitstrafen: ASV 0 min, Eulen 6 min

Schiedsrichterinnen: Katharina Heinz, Sonja Lenhardt

Zuschauer: 2.240

Pressekonferenz nach dem Spiel

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“Kreativität gefragt”

Ausgeglichenes Punktekonto, gesicherter Platz im Mittelfeld der 2. Handball-Bundesliga: Für die Eulen Ludwigshafen kann es in dieser Spielzeit nur noch um eine Platzierungsverbesserung von einigen Rängen Richtung oberes Tabellendrittel gehen. Vom lockeren Auslaufen kann aber beim nächsten Gegner des ASV Hamm-Westfalen keine Rede sein: Seit Mitte Februar sammelten die Eulen immerhin 10:6 Punkte und verloren nur knapp gegen die Topteams aus Potsdam (37:40) und Hagen (29:30). Der Aufwärtstrend ist deutlich sichtbar, auch wenn es jüngst beim TV Hüttenberg eine schmerzliche 30:35-Niederlage gab.

Auf die leichte Schulter wird bei den Westfalen die Aufgabe am Freitag (Anwurf 19:30 Uhr) so oder so niemand nehmen. Im Hinspiel unterlag das Team von Trainer Michael Lerscht knapp mit 31:32 (14:16). Rückraum Mex Raguse, mit 161 Treffern aktueller Toptorschütze der Eulen, traf gegen seinen ehemaligen Klub sieben Mal. „Das war von uns kein gutes Spiel. Es gab da viele Ungereimtheiten in der Abwehr, das gilt es zu verbessern“, erinnert sich ASV-Torwart Felix Hertlein, will damit aber auch die Qualitäten des Gegners nicht schmälern. „Die Eulen haben eine sehr starke erste Sieben, die an einem guten Tag auch Topteams richtig ärgern kann, wie man jetzt gegen Potsdam und Hagen wieder gesehen hat. Mex hat sich zu einem richtigen Leader entwickelt.“

Das zur Verfügung stehende Personal seitens des ASV für diese Heimaufgabe war am Donnerstag vor dem Abschlusstraining noch nicht klar. Fest steht, dass Nico Schöttle, der bereits seit vier Partien fehlt, bis zum Saisonende ausfällt. Zunächst war es ein Infekt, der den aus Stuttgart ausgeliehenen Rückraum ausbremste, dann zog er sich einen Wadenbeinbruch zu. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter den Einsätzen von Kreisläufer Philip Jungemann und Rückraum Yonatan Dayan, die beide zuletzt bei der HSG Nordhorn-Lingen ebenfalls fehlten. Dort gelang einem abwehrstarken ASV aber auch mit schmalem Kader ein gutes Spiel und der fünfte Auswärtssieg in Folge. „Gerade mit dünnem Kader muss die Abwehr unser Fundament sein. Natürlich ist dann Kreativität gefragt. Gemeinsam mit unserem Publikum im Rücken wird uns das aber gelingen“, so Hertlein weiter.

Anwurf in der WESTPRESS arena ist um 19:30 Uhr, die Abendkasse öffnet um 18 Uhr. Übertragen wird das Spiel über DYN ab 19:20 Uhr.

ASV verpflichtet Juilius Meyer-Siebert

Der Kader des ASV Hamm-Westfalen zur neuen Saison nimmt immer weiter Form an: Die Westfalen gaben am Dienstagmittag die Verpflichtung von Rückraum Julius Meyer-Siebert vom SC DHfK Leipzig bekannt. Der 23-Jährige erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Der Junioren-Vizeweltmeister von 2019 spielt bereits seit der Saison 2018/19 in der 1. und 2. Bundesliga Handball, aktuell ist er vom Erstligisten Leipzig an die Eulen Ludwigshafen ausgeliehen, wo sich der 2,06-Meter-Mann zu einer wichtigen Säule der Abwehr entwickelt hat. In der vergangenen Saison erzielte er für die Eulen zudem 62 Tore, kam aber auch in sieben Partien für Leipzig zum Einsatz. Diese Doppelbelastung wurde dann zur aktuellen Spielzeit beendet. „Es erschien für alle Seiten sinnvoll, dass ich in meinem gewohnten Umfeld bleibe und die gute Entwicklung fortsetzen kann“, hatte Meyer-Siebert die Entscheidung damals begründet. Zur kommenden Saison wechselt er dann zum ASV. „Mit ihm bekommen wir einen Spieler mit Qualitäten in Abwehr und Angriff, der noch enormes Entwicklungspotenzial hat. Wir freuen uns auf einen starken Neuzugang“, erklärte Micky Reiners, der als Sportlicher Berater an den Neuverpflichtungen des ASV beteiligt ist. “Ich freue mich auf diese neue Herausforderung. Der ASV ist seit Jahren ein Spitzenteam der 2. Liga und klopft nachhaltig an die Tür der 1. Liga. Die Rahmenbedingungen sind hier wirklich sehr gut, wie man von vielen Seiten hört. Mein Ziel ist es, mich selbst weiterzuentwickeln und gemeinsam mit dem ASV das Bestmögliche zu erreichen”, beschreibt der Rückraum-Hüne, der bereits 59 Erstligaeinsätze beim SC DHfK Leipzig und der SG Flensburg-Handewitt vorzuweisen hat, seine Ziele. Dass er nicht nur in der Abwehr seine Stärken hat, stellte der Neuzugang am Wochenende unter Beweis: Neben dem ASV-Torwart Marcos Colodeti schaffte es auch Meyer-Siebert in die Mannschaft der Woche der 2. Handball-Bundesliga: neben seinen drei Blöcken und drei Vorlagen blieb er bei seinen drei Torwürfen in Hagen ohne Fehlwurf.

Auch bei den weiteren offenen Positionen im Kader im rechten Rückraum und auf Linksaussen signalisierten die Verantwortlichen gute Fortschritte. Man sei in aussichtsreichen Verhandlungen mit zwei erstligaerfahrenen Spielern, so Gesellschafter Franz Dressel und Micky Reiners, die sich aktuell um die Verpflichtungen bemühen. Ein Abschluss dieser Gespräche wird kurzfristig erwartet.

Ab Sommer ein Westfale: Julius Meyer-Siebert wechselt zum ASV. - Foto: Eulen Ludwigshafen

Vorgezogenes Ligaspiel

 

Mit frischen Kräften setzen die Teams der 2. Handball-Bundesliga in dieser Woche nach der Länderspielpause fort. Der Tabellenzweite ASV Hamm-Westfalen tritt am Mittwochabend bei den Eulen Ludwigshafen an. Anwurf in der vom 12. Spieltag vorgezogenen Partie ist um 19:30 Uhr, gespielt wird in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle. Bereits am Montag geht es dann weiter, wenn um 19:30 Uhr die HSG Nordhorn-Lingen in der WESTPRESS arena zu Gast ist.

Während die meisten Akteure der Westfalen von Trainer Michael Lerscht ein wenig Zeit zum Durchschnaufen verordnet bekamen, war Rechtsaußen Jakub Sterba mit der tschechischen Nationalmannschaft im Einsatz. Am Sonntag steuerte er zum Abschluss des Lehrgangs drei Treffer zum souveränen 30:18-Sieg gegen Bosnien und Herzegowina bei. Ansonsten bereitete sich der Kader des ASV bereits gezielt auf die nächste Aufgabe vor. In dieser wollen die Westfalen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, die sie während der ersten Wochen dieser Saison so souverän befahren haben. Mit 14:0 Punkten waren sie noch nie in eine Bundesliga-Saison gestartet, hinzu kamen zwei Siege in den ersten Pokalrunden.

Danach gelang noch ein Heimsieg gegen Großwallstadt, auswärts unterlag der ASV bei Verfolger Bietigheim und am zehnten Spieltag in Hagen. Da auch Bietigheim parallel in Potsdam das Nachsehen hatte, ist die Spitze in der 2. Handball-Bundesliga enger zusammengerückt. Tabellenkonstellationen interessieren ASV-Trainer Michael Lerscht vor dem vorgezogenen Ligaspiel allerdings wenig. Die Zielsetzung für das Gastspiel bei den Eulen ist klar: „Ein möglichst gutes Spiel machen und zwei Punkte mitnehmen“, so Lerscht vor dem Abschlusstraining am Dienstagnachmittag – und damit ein ähnliches Abschneiden wie beim letzten Aufeinandertreffen, als der ASV im März 2022 die Eulen zuhause mit 21:20 bezwang. Die Gesamtbilanz spricht allerdings deutlich für Ludwigshafen: Zehn der bisher 15 Duelle gingen an die Eulen, nur drei an die Westfalen.

Damit der ASV in dieser Statistik keinen Boden gut machen kann, müssen die Eulen aus Sicht ihres Trainer Johannes Wohlrab einen „Sahnetag“ erwischen. „Hamm ist einer der großen Aufstiegsfavoriten“, meinte der Coach im Vorfeld der Partie, der in den Trainingseinheiten nach einer ersten Saisonanalyse mehr Wert auf Körperlichkeit gelegt hat. Damit soll die Abwehrarbeit gegen einen Gegner in einer „kompakten 6:0-abwehr“ verbessert werden, der „große Wurfgewalt“ aus dem Rückraum zu bieten hat, so Wohlrab. „Die Stärke von Hamm liegt in der Breite ihres Kaders. Wir brauchen eine Sahnetag“, stellte er klar.

Anwurf in Ludwigshafen ist um 19:30 Uhr, der Sender DYN überträgt ab 19:20 Uhr live.

 

Geschäftsstelle geschlossen

Die Geschäftsstelle der Profis in der WESTPRESS arena ist vom 21. bis zum 25. Februar geschlossen. Wir bitten um Verständnis!

Dringende Anfragen sind bitte per E-Mail einzureichen an . Tickets für das nächste Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen können direkt über unseren Online-Ticketshop bezogen werden.

Großartiger Kampf bleibt unbelohnt

Erwartet viel Sand war im spielerischen Getriebe des ASV Hamm-Westfalen, dennoch brachten die zuletzt corona-gebeutelten Westfalen Erstligaabsteiger Eulen Ludwigshafen im Nachholspiel am Mittwochabend an den Rand einer Niederlage. Am Ende sicherte Stefan Salger mit dem Schlusspiff den Gastgebern einen sehr glücklichen 26:25-Heimsieg (14:14) vor 1.000 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle. In der Tabelle sind beide Mannschaften nun gleichauf mit 23:13 Punkten auf dem fünften und sechsten Rang.

Elf technische Fehler der Westfalen waren in Summe zu viel, um mehr als einen Punkt mit nach Hause zu nehmen – dass auch dieser nach einem komplett ausgeglichenen Spiel mit vielen Führungswechseln nicht im Gepäck war, war eine äußerst bittere Angelegenheit. Denn während der gesamten Partie hatten die Westfalen herausragend gekämpft, waren trotz der extrem gestörten Vorbereitungswochen, in denen ein großer Teil des Kaders nicht zur Verfügung stand und auch beide Testspiele ausfielen, schnell im Spiel.

So bot sich Tim Wieling in der siebten Minute sogar die erste Chance auf eine Zwei-Tore-Führung, doch es blieb bis zum 5:5 nach zehn Minuten ausgeglichen. Jetzt lief es besser: Innerhalb von 23 Sekunden erhöhten Jan von Boenigk, der immer wieder sehenswert durch die Mitte der Eulen-Abwehr durchbrach, und kurz darauf Tim Wieling per Tempogegenstoß zum 5:7 für den ASV. Doch der Lauf wurde jäh gebremst, Neuzugang Benjamin Meschke, der von Beginn zum Einsatz kam und mit Jan Brosch gemeinsam im Innenblock agierte, kassierte eine Zeitstrafe. Die Hausherren nutzten das zum Anschlusstreffer, in Gleichzahl dann zum 7:7 und 8:7. Insbesondere den insgesamt achtfachen Torschützen Hendrik Wagner bekamen die Westfalen in dieser Phase nicht in den Griff.

ASV-Trainer Michael Lerscht reagierte, wechselte vor allem in der Deckung das Personal: Markus Fuchs übernahm für Brosch, Matej Mikita für Dani Baijens. Die körperlich stärkere Formation stand nun wieder besser gegen Ludwigshafen, Mikita und Gerrit Genz warfen den ASV bis zur 23. Minute wieder mit 9:10 in Führung. Eulen-Coach Ceven Klatt reagierte mit einer Auszeit, verlor aber anschließend durch einen Technischen Fehler den Ball. Genz, mit sieben Toren bester Torschütze bei den Gästen, nutzte den Ballgewinn zur erneuten Zwei-Tore-Führung noch in der 23. Minute (9:11). Der Vorsprung blieb nun bis zum 11:13 in der 26. Minute bestehen.

Die Gäste gaben in dieser Phase den Ton – brachten sich aber selbst um den Lohn und eine Halbzeitführung. Zunächst verlor Baijens einen Zweikampf im Angriff und kassierte dann in der Abwehr auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe. Der Erstligaabsteiger nutzte die folgende Überzahl zum Ausgleich in der 28. Minute. Jan Brosch erhöhte zwar noch einmal auf 13:14, in den verbleibenden zweieinhalb Minuten traf aber nur noch Wagner für die Eulen. Einen sehenswerten Kempa konnte Wieling in der Schlussminute nicht regelgerecht im Tor unterbringen. Unter dem Strich ging es so – allerdings durchaus leistungsgerecht – mit 14:14 in die Pause.

„Unentschieden wäre verdient gewesen“

„Wir haben uns einen Riesenkampf geliefert. Ehrlicherweise wäre ein Unentschieden verdient gewesen“, fasst Eulen-Kreisläufer Maximilian Haider direkt nach dem Spiel das zusammen, was nun folgen sollte – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Die Zuschauer erlebten eine völlig ausgeglichene zweite Halbzeit – zwar mit wechselnden Führungen, aber keiner Mannschaft gelang es nun, sich auf zwei Tore abzusetzen. Gelegenheit dazu gab es, vor allem den Gästen boten sich hier in der spielentscheidenden Schlussphase Möglichkeiten.

Zehn Minuten vor dem Ende etwa gelang Rückraum Marian Orlowski, der in der 39. Minute in das Spiel gekommen war, ein Kreisanspiel bei 20:21-Führung nicht. Wenig später hatte Fabian Huesmann per Siebenmeter nach Foul an Meschke den ASV wieder mit 22:23 in Führung geworfen. Stefan Salger von den Eulen musste zudem für zwei Minuten aus dem Spiel. In der Folge wehrte Felix Storbeck mit der Parade des Abends den Ball ab – zudem kassierte auch Gunnar Dietrich eine Zeitstrafe. Die Westfalen waren für 21 Sekunden in doppelter Überzahl.

Doch statt diese Phase aus Sicht des ASV für eine vorentscheidende Zwei-Tore-Führung zu nutzen, gelang Enes Keskic ein Tor für Ludwigshafen. Die Westfalen dagegen blieben nach dem Siebenmetertor von Huesmann für gut fünfeinhalb Minuten ohne Treffer. Erst dann war es der Kapitän, der mit seinem vierten erfolgreichen Siebenmeter bei bis dahin vier Versuchen auf 24:24 ausglich. Der ASV war immer noch in Reichweite eines Sieges.

Aber Marc-Robin Eisel brachte Ludwigshafen gut 100 Sekunden vor dem Ende in Führung. Nun lief den Gästen ein wenig die Zeit weg. Entsprechend nahm Michael Lerscht eine Auszeit – und setzte alles auf eine Karte. Storbeck räumte sein Tor – mit einem zusätzlichen Feldspieler und Meschke und Brosch am Kreis sollten Räume geschaffen werden. Und dies gelang Dani Baijens, der mit seinem Durchbruch zumindest ein Foul provozierte und so einen Siebenmeter herausholte. Kapitän Huesmann nahm die Aufgabe an – und blieb auch beim fünften Versuch erfolgreich.

Nun war es in den verbleibenden 30 Sekunden an den Gastgebern, noch einmal zum Torwurf zu kommen. Nach Auszeit Clatt kämpften die Gäste aufopferungsvoll, warfen sich in alles, was in Richtung Tor flog. Doch irgendwie gelang es Salger doch noch, mit der Schlusssirene den Ball zum bekannten Ausgang unterzubringen.

Viel Zeit bleibt dem ASV nicht, sich über die Niederlage zu ärgern. Bereits am Samstag um 19:30 Uhr steht das nächste Auswärtsspiel an, dann geht es zum Tabellenvorletzten TSV Bayer Dormagen, der nach dem zur Vorbereitung im Januar erfolgten Trainerwechsel unter der Regie des bisherigen Co-Trainers Peer Pütt wichtige Punkte für den Klassenverbleib sammeln will. Im Sommer übernimmt beim TSV dann der ehemalige Nationalspieler Matthias Flohr die Cheftrainerrolle in Dormagen.

Eulen Ludwigshafen – ASV Hamm-Westfalen 26:25 (14:14)

Eulen: Asanin (7 Paraden), Urbic (3), Hoblaj (n. e.) – Salger (3), Dietrich (2), Eisel (3), Keskic (2), Meyer-Siebert, Haider (1), Remmlinger, Falk (6), Wagner (8/1), Meddeb (1), Neuhaus, Klimek

ASV: Storbeck (13), Bozic (n. e.) – Genz (7), Huesmann (6/5), Brosch (1), Fuchs, Reimann, Engelhardt, Südmeier (2), Pretzewofsky (1), Orlowski, Meschke, Baijens (3), Mikita (1), von Boenigk (3), Wieling (1)

Schiedsrichter: Tobias Schmack, Philipp Dinges

Zuschauer: 1.000

 

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Verspäteter Jahresauftakt bei den Eulen

Mit Verspätung starten die Handballer des ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend in die Fortsetzung der Saison 2021/2022 in der 2. Handball-Bundesliga. Um 19 Uhr tritt die Mannschaft von Michael Lerscht dann zum Nachholspiel der Hinrunde bei Erstligaabsteiger Eulen Ludwigshafen an.

Der Gastgeber hat eine ganze Weile gebraucht, um sich in der neuen Umgebung zu akklimatisieren. So leisteten sich die Eulen einen 3:7-Fehlstart in die Saison, die Auftaktniederlagen in Hüttenberg und Dessau-Roßlauer kamen für viele überraschend. Doch in der Folge lief es besser. Nach einem Unentschieden gegen Essen gelangen später noch Siege gegen die Topteams aus Nordhorn-Lingen und Gummersbach.

Am Sonntag starteten die Eulen bereits in das neue Jahr, nach holprigem Spielverlauf gelang trotz elf technischer Fehler der Ludwigshafener ein umkämpfter 25:23-Heimsieg gegen Dormagen. Das Positive sei die Abwehrleistung mit nur 23 Gegentoren gewesen, befand Eulen-Coach Ceven Klatt später. Ansonsten sei es ein typisches erstes Spiel nach der Pause gewesen, so Klatt weiter. „Alleine die Siege gegen die Spitzenteams zeigen, wozu die Eulen an einem guten Tag in der Lage sind. Wir sind am Mittwoch nicht der Favorit“, liegt die Rollenverteilung für ASV-Trainer Michael Lerscht klar auf der Hand.

Dem dürfte niemand ernsthaft widersprechen, auch wenn die Westfalen aktuell als Fünfter zwei Punkte vor den Eulen liegen, bei gleicher Anzahl absolvierter Spiele. Denn die Vorbereitung verlief beim ASV alles andere als ideal. Zahlreiche – wenn auch nicht schwerwiegende – Corona-Infektionen ließen kaum einen regulären Trainingsbetrieb zu, beide Testspiele gegen TuS Ferndorf und HSG Wetzlar mussten ebenso wie der Jahresauftakt zuhause gegen den HC Empor Rostock abgesagt werden. „So richtig wissen wir nicht, wo wir stehen. Aber wir fahren nach Ludwigshafen, um bestmöglich abzuschneiden“, so Lerscht, für den am Dienstag vor dem Abschlusstraining auch noch nicht final klar war, welcher Akteur am Mittwoch nur eingeschränkt belastbar ist. „Da schauen wir bei jedem Einzelnen sehr genau hin. Auch wenn eine Quarantäne beendet ist, bedeutet das ja nicht gleich die sportmedizinische Freigabe. Da waren wir in der Vergangenheit sehr sorgsam und sind das auch weiterhin“, betont der Trainer.

Erstmalig zum Einsatz kommen kann Neuzugang Benjamin Meschke. Der 31-Jährige war zum Ende der vergangenen Woche als Neuzugang für die Kreisläuferposition vorgestellt worden. Lerscht: „Natürlich waren das wenige Einheiten für ihn und uns. Aber wir sind zuversichtlich, dass er uns dank seiner Erfahrung, seiner Physis und seiner großen Leidenschaft schnell helfen wird. Er brennt wie wir alle auf den Restart der Meisterschaft.“

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