Rückkehr in neuer Rolle
In neuer Rolle kehrt Thomas Lammers heute an alte Wirkungsstätte zurück. Der ehemalige Rückraumspieler übernimmt zum 1. Juli beim Handball-Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen die Aufgaben von Fynn Holpert, der zum Ende der zurückliegenden Saison als Beauftragter für Vermarktung und Sponsoring der Westfalen ausschied.
„Wir freuen uns sehr über die Zusage von Thomas für diese Position. Er kennt den ASV, den Stab, das Umfeld, wohnt und lebt in Hamm und hat nach seiner aktiven Laufbahn beruflich Vertriebserfahrung gesammelt“, erklärte ASV-Geschäftsführer Franz Dressel bei der Bekanntgabe, der einen besonderen Dank an den ASV-Wirtschaftsbeirat richtete, der „großen Anteil am erfolgreichen Abschluss der Nachfolgersuche für Fynn Holpert hatte“, so Dressel weiter.
„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe“, betonte Thomas Lammers, der von 2009 bis 2012 in Hamm auf Torejagd gegangen ist und in dieser Zeit den Erstligaaufstieg und direkten Abstieg des Hamm-Ahlener Gemeinschaftsprojektes HSG Ahlen-Hamm miterlebte. „Auch danach hat sich der ASV in vielen Bereichen immer weiter professionalisiert, wie etwa auch im Bereich des Sponsorings“, hat Lammers auch nach seinem Ausscheiden immer engen Kontakt zum ASV gehalten und war auch regelmäßig Gast in der WESTPRESS arena. „Wohl kein anderer Zweitligist kann auf sein so großes unternehmerisches Netzwerk im Rücken bauen.“ Zuletzt betreute er als Sportlicher Leiter die Drittligahandballer der benachbarten Ahlener SG. „Fynn Holpert hat hier in den zurückliegenden drei Jahren viele Dinge neu angestoßen und den ASV als Marke weit über Hamm hinaus in der Region platziert. Genau daran will ich anknüpfen, natürlich aber auch eigene Ideen entwickeln.“ Dass er dabei auf viele alte Weggefährten beim ASV treffe, sehe er als großen Vorteil an, versichert Lammers. „Eine große Eingewöhnungszeit sollte es nicht geben.“
ASV-Hamm Westfalen
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Emotionaler Abend
Genau 2.150 Handballfans sorgten am Samstagabend für eine würdige Kulisse in der WESTPRESS arena beim letzten Heimspiel des ASV Hamm-Westfalen in der Saison 2018/2019 und beim Abschied von Lars Gudat sowie der ebenfalls scheidenden Akteure Lukas Blohme, Vincent Sohmann und Kim Voss-Vels. Dabei geriet das 32:32, mit dem das Westderby gegen den TuSEM Essen leistungsgerecht endete, zumindest kurzzeitig zur Nebensache.
Schon vor dem Beginn der Partie war jedem Besucher in der gut gefüllten Heimspielstätte der Westfalen klar, dass es ein besondere Abend werden sollte. Zwar nicht unbedingt aus sportlicher Sicht, da der ASV seinen gerade erst eroberten dritten Tabellenplatz wegen des gleichzeitigen Sieges des HSC Coburg durch den Punktverlust gegen Essen wieder einbüßte. Aber mit ihrer aufwändig vorbereiteten Choreographie zu Ehren des westfälischen Dauerbrenners Lars Gudat, der seit zwölf Jahren die Außenbahn des ASV bearbeitete, sorgten die Fans schon vor dem Anpfiff für ganz besondere Momente, die nach dem Abpfiff ihre Fortsetzung finden sollte.
Trainer Kay Rothenpieler stellte mit seiner Anfangsformation klar, dass zunächst einmal der Sport im Vordergrund stehen sollte und auch die zwei Punkte fest im Visier der Gastgeber waren. So setzte Rothenpieler, der erneut nur auf Rückraumshooter Oliver Milde verzichten musste, auf die zuletzt bewährte Formation. Einzig Sören Südmeier, der zuletzt noch leicht angeschlagen war, blieb anfänglich draußen. Doch die Anfangsformation stach nicht, die Gäste waren wacher und gingen schnell mit 1:4 in Führung. Erst in der Folge agierten die Gastgeber, die Kay Rothenpieler während einer frühen Auszeit neu einstellte, sicherer. In der 13. Minute glich Kreisläufer Jan Brosch erstmalig aus Sicht der Gastgeber aus. Anschließend blieb die Partie völlig offen. Vier Sekunden vor dem Ende der Halbzeit traf Markus Fuchs zur knappen 15:14-Führung.
Im zweiten Abschnitt blieb es bis zum 21:21 in der 38. Minute völlig ausgeglichen. Durch Stefan Lex und Fabian Huesmann ging der ASV anschließend erstmalig in dieser Halbzeit mit zwei Treffern in Führung. Aber Essen glich ähnlich wie später nach der 27:25-Führung (49. Minute) wieder aus. Immer wieder legte der ASV vor, konnte sich aber nicht absetzen. So legte in der 56. Minute Essen durch Toptorschütze Lucas Firnhaber vor, der insgesamt in der Partie acht Tore erzielte. Stefan Lex glich erneut aus. Ihren letzten Angriff spielten die Gäste dann sehr clever – unterbrochen durch eine Auszeit von Jaron Sievert – extrem lange und ungeahndet von den ansonsten sehr unauffälligen Unparteiischen Sebastian und Matthias Klinke. 15 Sekunden vor dem Ende warf Tim Zechel TuSEM in Führung. Nun ging es für den ASV nur noch um einen Punktgewinn. Und den sollte Fabian Huesmann per Siebenmeter nach abgelaufener Spielzeit sichern. Zuvor war wieder einmal Jan Brosch beim Torwurf gefoult worden.
„Beide Mannschaften haben heute auch in dieser Phase der Saison noch ein Torspektakel abgeliefert, die Zuschauer sind sicher auf ihre Kosten gekommen“, war TuSEMS Trainer Jaron Sievert trotz der verlorenen Führung mit der Punkteteilung nicht unzufrieden. „Insgesamt gesehen ist das sicher ein Ergebnis, das zum Spielverlauf und den Leistungen passt“, so der Coach weiter. Dies sah auch Kay Rothenpieler so, der „ein sehr gutes und intensives Spiel“ sah. Die Punkteteilung sei verdient, meinte der Trainer und Sportliche Leiter des ASV, der schon vor dem Abschluss der Saison am nächsten Samstag in Lübeck von einer insgesamt „hervorragenden Rückrunde sprach“. Rothenpieler: „Und für Lars Gudat war das heute ein besonderer Abschied vom Heimpublikum. Ich habe ihn damals als 18-Jährigen zum ASV geholt. Und in den zwölf Jahren hat er hier immer alles für den ASV gegeben. Er war vielleicht nicht der Außen, der sich durch Leger oder Dreher in den Vordergrund gespielt hat. Aber war immer ein herausragender Kämpfer und ein Vorbild und er hat immer alles für uns gegeben.“ Lars Gudat: „Mit einem Derby aufzuhören und so ein dramatisches Spiel zu erleben, ist ein perfekter Abschluss. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, das waren ganz tolle Jahre hier beim ASV. Aber ich freue mich jetzt auch auf meine neuen Aufgaben.“
Zum Live-TV-Mitschnitt (Handball-Deutschland.TV) mit Abschiedszeremonie und Interviews nach dem Spiel.
ASV Hamm-Westfalen – TuSEM Essen 32:32 (15:14)
ASV: Storbeck, Krechel – Blohme (2), Huesmann (5/3), Brosch (5), Fuchs (6), Spiekermann, Sohmann, Schwabe (1), Lex (4), Südmeier (1), Gudat (1), Pretzewofsky, Papadopoulos (3), von Boenigk (4)
TuSEM: Bliss, Borchert – Beyer (4/2), Witzke (4), Akakpo (1), Sczesny (6), Müller (3), Firnhaber (8), Klingler, Skroblien (2/1), Ingenpass, Zechel (4)
Schiedsrichter: Sebastian und Matthias Klinke
Zuschauer: 2.150
ASV-Hamm Westfalen
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Finaler Heimauftritt des ASV
Wie ernst die Handballer des ASV Hamm-Westfalen es mit dem sportlich bedingt bedeutsamen dritten Platz der 2. Handball-Bundesliga meinen, hat die Mannschaft von Trainer Kay Rothenpieler mit dem jüngsten Sieg bei Tabellennachbar HSC Coburg eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Nun gilt es für die Westfalen, diese Leistung am Samstag im Westderby gegen den TuSEM Essen in eigener Halle zu bestätigen.
„Wir wollen die Saison bestmöglich beenden und uns auf diese Weise bei unseren Zuschauern für die tolle Unterstützung in der gesamten Spielzeit bedanken“, stellte Kay Rothenpieler mit Blick auf das Duell am Samstag klar, das wie alle Partien des Spieltags bereits um 18 Uhr angepfiffen wird. Auch unabhängig vom Sportlichen dürfen sich die Fans des ASV auf einen erneut besonderen Abend in der WESTPRESS arena freuen. Denn am Samstag werden vier Spieler verabschiedet – und vor allem bei einem dürfte es dabei sehr emotional zugehen. So wird Lars Gudat, der aktuell Dienstälteste im Trikot der Westfalen, nach zwölf Jahren beim ASV seine Profilaufbahn beenden. „Das wird extrem emotional“, wird das Kribbeln auch bei dem 29-Jährigen täglich größer, wie Lars Gudat unter der Woche versicherte. Ebenfalls verabschiedet werden zudem Lukas Blohme (VfL Gummersbach) und Kim Voss-Fels (VfL Eintracht Hagen) sowie Vincent Sohmann, der unter der Woche einen Auflösungsvertrag unterschrieben hat und damit den ASV vorzeitig verlassen wird. „Das war ein sehr offenes und gutes Gespräch. Wir haben uns in beiderseitigem Interesse auf eine Vertragsaufhebung zum 30. Juni 2019 geeinigt“, berichtete ASV-Geschäftsführer Franz Dressel. „Wir wünschen Vincent auf seinem weiteren Weg alles Gute ebenso wie natürlich allen anderen Akteuren, die uns verlassen.“
Ebenfalls ab Sommer nicht mehr für den ASV tätig sein wird zudem Fynn Holpert, der nach drei Jahren als Sponsorenbetreuer für die Westfalen nun verschiedene Geschäftsführer-Tätigkeiten aufnehmen wird. Franz Dressel: „Das ist natürlich sehr schade, aber aus seiner Sicht auch absolut nachvollziehbar. Fynn Holpert hat einen sehr, sehr guten Job bei uns gemacht.“ So habe der ehemalige Geschäftsführer des TBV Lemgo und der SG Flensburg-Handewitt beim ASV stark die Markenbildung vorangebracht und auch überregional Sponsoren für die Westfalen interessiert, betonte Franz Dressel.
Im Anschluss an die Partie, die wie gewohnt von Handball-Deutschland.TV und Radio Lippe Welle Hamm live übertragen wird, findet außerdem erstmalig eine große Saisonabschlussparty der Profis und Amateure des ASV Hamm-Westfalen im Foyer der WESTPRESS arena statt. Zum letzten Spieltag der Saison reist der ASV dann am Samstag, 8. Juni, zum VfL Lübeck-Schwartau.