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“Nicht der beste Zeitpunkt”

Für Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen war der Sonntagnachmittag „nicht der beste Zeitpunkt“, um den amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg in der ausverkauften WESTPRESS arena zu empfangen. So jedenfalls ordnete SCM-Trainer Bennet Wiegert gegenüber der Presse selbstbewusst den Sieg des Favoriten ein, der nach der unerwarteten Niederlage am Donnerstag in Hannover eine deutliche Reaktion zeigte. Am Ende zog sich der Außenseiter nach einer besseren zweiten Hälfte noch einigermaßen aus der Affäre und unterlag dennoch insgesamt deutlich mit 27:36 (8:16).

Enteilte immer wieder der ASV-Abwehr – hier Stefan Bauer (r.): Kay Smits (l.) war mit neun Toren bester Torschütze der Partie. – Foto: Lohmann/ASV

Es sei ja klar, dass der Blick im Spiel gegen Magdeburg in den ersten 40 Minuten nicht großartig zur Anzeigetafel gehen werde, meinte ASV-Trainer Michael Lerscht nach dem Spiel. „Erst wenn es dann wie zuletzt gegen Berlin noch knapp ist, ändert sich das“, so der Coach weiter. Doch knapp war es im fairen Duell der Westfalen mit dem Tabellenvierten schnell nicht mehr. Zwar begannen die Gastgeber abwehrstark und kassierten in den ersten zehn Minuten nur vier Gegentreffer, nach dem 2:1-Führungstreffer durch Jan von Boenigk in der vierten Minute gelang den Hausherren kein weiterer Treffer bis zum erlösenden dritten Tor fast elf Minuten später, das Björn Zintel kurz nach einer ASV-Auszeit markierte. Bis dahin mussten die Fans der Westfalen mitansehen, wie der SCM auf 7:2 davonzog. „Das zieht uns dann den Stecker. Wir investieren ganz viel Energie und nutzen unsere Chancen nicht“, beschrieb Lerscht die Anfangsviertelstunde. Möglichkeiten es knapper zu gestalten boten sich den Westfalen allerdings genug, aber sowohl Stefan Bauer scheiterte frei am Kreis als auch Kapitän Fabian Huesmann per Siebenmeter, im Spielverlauf ließen die Westfalen von sechs Versuchen drei ungenutzt.

Bis zum 4:9 in der 20. Minute, das erneut Zintel markierte, schien es, als können der ASV nun die Partie offener gestalten. Doch mit einem erneuten 3:0-Lauf machten der Gast klar, dass für den Aufsteiger an diesem Nachmittag nichts zu holen gab, auch wenn man sich bis zum Ende des Spiels nicht aufgab. „Ein Lob und Dank muss auf jeden Fall an unsere Zuschauer gehen. Wie wir von Anfang bis Ende auch in so einem schwierigen Spiel unterstützt werden, ist herausragend“, betonte Lerscht.

So sorgte auch weniger die erwartbare Niederlage für Unzufriedenheit beim ASV-Trainer, als vielmehr die Art, wie sie zustande kam: „Ich bin mit diesem Spiel unzufrieden. Wir haben in vielen Bereichen nicht das umgesetzt, das wir uns vorgenommen hatten. Wir haben kein gutes Spiel gemacht“, fand Lerscht klare Worte, der nun „eine klare Steigerung gegen den Bergischen HC“ erwarte, bei dem der Aufsteiger am Donnerstabend um 19:05 Uhr antritt.

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ASV Hamm-Westfalen – SC Magdeburg 27:26 (8:16)

ASV: Hertlein (5 Paraden), Bozic (6 P.) – Huesmann (6/1), Fuchs, Patrail, Schulze (2), Zintel (2), Pretzewofsky (5), Bornemann (1), Meschke (2), Dayan (3), Savvas (5/2), von Boenigk (1), Wieiling, Bauer

SCM: Portner (10 P.), Jensen (6 P.) – Meister (4), Chrapkowski, Lipovina (2), Musche, Kritjansson (6), Hornke (2), Kloor, Weber (1), Mertens (4), O’Sullivan (1), Bezjak, Smits (9/3), Damgaard (4), Bergendahl (3)

Zeitstrafen: ASV 4 min, SCM 2 min

Schiedsrichter: Marijo Zupanovic, Martin Thone

Zuschauer: 2.650

Der Meister kommt am Sonntag

Vier Spiele standen am Donnerstag in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf dem Programm, in zwei Partien unterlagen die Favoriten. Und einer davon ist der SC Magdeburg, der bei der sechstplatzierten TSV Hannover-Burgdorf mit 34:31 verlor. Am Sonntag tritt der SCM um 16 Uhr beim ASV in der WESTPRESS arena an.

ASV-Kapitän Fabian Huesmann erzielte im Hinspiel in Magdeburg zehn Treffer. – Foto: Wegener/ASV

Ob das Ergebnis ein gutes Omen für das eigene Kräftemessen mit dem amtierenden Deutschen Meister am Sonntag sei? ASV-Trainer Michael Lerscht hat darauf eine klare Antwort: „Wir spielen gegen Magdeburg, gegen den Meister und Tabellenvierten. Egal wie die Partie am Donnerstag ausgegangen ist: Wir sind Außenseiter.“ So richtig in die Karten schauen lässt sich der Aufsteiger-Trainer also nicht – spätestens seit dem Jahresauftakt gegen die scheinbar übermächtigen Füchse aus Berlin ist aber klar: Kampflos und nur aufgrund klar verteilter Rollen gibt es die Punkte in der erneut voll besetzten WESTPRESS arena für die Gäste ganz sicher nicht.

Klar ist aber auch: Will der Titelverteidiger im Meisterschaftsrennen ernsthaft eingreifen, dann dürfen ihm keine Patzer bei Außenseitern mehr passieren. Der Rückstand auf Spitzenreiter Berlin ist allerdings noch im Rahmen, aktuell sind es nur zwei Minuspunkte bei zwei weniger absolvierten Spielen. Aber auch das sei ja keine Veränderung in der Ausgangslage, betont Lerscht: „Als Meister musst Du beim Aufsteiger gewinnen.“ So wie im Hinspiel, als der SCM nach ausgeglichenem Start dominierte und mit 31:23 (16:11) gewann.

Personell ist die Ausgangslage bei den Westfalen wieder unverändert, alle Akteure des Stamm-Kaders standen unter der Woche im Training zur Verfügung, auch die Nationalspieler Savvas Savvas (Griechenland), Mait Patrail (Estland) und Yonatan Dayan (Israel) kehrten nach ihren erfolgreichen Einsätzen wieder nach Hamm zurück. Lerscht: „Wir sind froh, dass alle wieder fit und mit guten Eindrücken und Erfahrungen zu uns zurückgekehrt sind. Wir stehen vor wichtigen Wochen in der HBL.“ Bereits am Donnerstag geht es für die Westfalen weiter, dann tritt der ASV beim Bergischen HC an. Eine Partie, die aktuell aber noch keine Rolle spielt, man schaue konsequent weiter von Aufgabe zu Aufgabe, betont der Trainer. Und hier dürften zumindest die Fans gerne etwas aus dem Donnerstag ableiten: Hannover hat vorgemacht, wie man dem Meister ein Bein stellen kann.

Einlass zum Spiel am Sonntag ist ab 14:30 Uhr. An der Tageskasse wird es noch wenige Restkarten geben. “Wir sind bereits nahezu ausverkauft”, betonte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers.

Achtbarer Auftritt

Der ASV Hamm-Westfalen ist in der stärksten Handball-Liga der Welt angekommen, dass die Landung beim amtierenden Deutschen Meister sportlich nicht die sanfteste sein würde, war erwartungsgemäß. Bei der 31:23-Niederlage (11:16) verkaufte sich der Aufsteiger aber nach besten Kräften und zeigte richtig gute Phasen, die sogar die mit 5.900 Zuschauern gut gefüllte Getec-Arena stellenweise beruhigten.

So wie zum Ende der Anfangsviertelstunde, als die Gäste nach zwischenzeitlichem 2:4-Rückstand mit 6:4 in Führung gingen und so SCM-Trainer Bennet Wiegert zur Auszeit nötigten. Die Gastgeber, die sich zuvor einige Unkonzentriertheiten leisteten, glichen danach aus. Bis zum 7:7 blieben die Westfalen, für die Jan von Boenigk in der zweiten Minute das erste Saisontor erzielt hatte, aber dran. Danach traf der SC dreimal in Folge und blieb dank des starken Nikola Portner im SCM-Gehäuse (insgesamt 19 Paraden) selbst ohne Gegentor. Aber die Westfalen ließen sich nicht abschütteln, kämpften sich noch einmal auf 9:10 heran. Vor allem Torwart Felix Hertlein und Kapitän Fabian Huesmann wussten bis dahin zu überzeugen.

In der Folge fand der Meister besser ins Spiel, stellte wiederholt seine individuelle Klasse unter Beweis und zog bis zur Pause auf 11:16 davon. In den Schlussminuten der Halbzeit gab ASV-Coach Michael Lerscht auch Niko Bratzke, der aus dem Drittligakader aufgerückt war, seinen ersten Einsatzminuten im ASV-Dress. Ohnehin verteilte der die Spielanteile zu Beginn dieser Englischen Woche auf alle Akteure.

Auch in den zweiten Abschnitt startete der SCM besser, erhöhte schnell auf 19:11. Längst hatte der SC die Kontrolle wie erwartet über das Spiel übernommen. Aber die Gäste kamen auch besser ins Spiel und setzten immer wieder auch offensiv Akzente. In der Abwehr machten die Spieler um Markus Fuchs und Mait Patrail gegen die individuell starken Magdeburger ohnehin längst einen guten Job. Dahinter bildete nun der eingewechselte Vladimir Bozic einen extrem guten Rückhalt, er entschärfte noch neun Bälle und brachte es auf eine fast so gute Quote wie Portner. Ebenfalls herausragend agierte Kapitän Huesmann, der mit zehn Treffern bei 13 Versuchen erfolgreichster Torschütze insgesamt an diesem frühen Nachmittag war.

„Glückwunsch an den SCM zum verdienten Sieg.  Wir haben uns phasenweise gut verkauft in dieser Partie“, meinte Michael Lerscht direkt nach dem Spiel. „Wir müssen reinfinden in diese Liga und das Niveau für uns adaptieren. Das ist phasenweise schon gut gelungen. Wir können mit dem Auftritt grundsätzlich zufrieden sein“, so der Coach des Aufsteigers weiter. Ähnlich ordnete es Bennet Wieger für die Gastgeber ein: „Ich bin mehr als zufrieden. Phasenweise war das sehr gut, dann gab es aber auch Phasen, in denen es noch nicht so lief. Wir wissen, wir haben Teile, in denen wir uns steigern müssen. Das hat uns die Partie deutlich gezeigt. Die Paraden von Nikola machen uns das Leben leichter, er hilft uns enorm.“

SC Magdeburg – ASV Hamm-Westfalen 31:23 (16:11)

SCM: Jensen, Portner (19 Paraden) – Meister (1), Chrapkowski, Musche (2), Kristjansson (2), Pettersson (1), Magnusson (8, 6/8 7m), Hornke (4), Weber (5), Mertens (3), Saugstrup (1), O`Sullivan (2), Bezjak, Smits (2), Damgaard

ASV: Hertlein (5 P.), Bozic (9 P.) – Huesmann (10, 5/5), Fuchs, Patrail, Bratzke (2), Schulze, Pretzewofsky (2), Bornemann (2), Orlowski (1), Meschke (1), Dayan (1), Savvas (1), von Boenigk (2), Wieling (1), Bauer

Zeitstrafen: SCM 4 min (Meiser, O`Sullivan), ASV 12 min (3 x Bauer, Fuchs, Bornemann, Dayan)

Schiedsrichter: Sebastian Grobe, Adrian Kinzel

Zuschauer: 5.885

Auftakt beim Deutschen Meister

Zum ersten Auftritt in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga tritt der ASV Hamm-Westfalen am Sonntag (Anwurf 14 Uhr, live bei SKY und Radio Lippewelle Hamm) beim Deutschen Meister SC Magdeburg an. Donnerstag und Sonntag stehen gleich die nächsten Aufgaben an, zuhause gegen die Rhein Neckar Löwen beziehungsweise dann beim Mitaufsteiger VfL Gummersbach. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei den Westfalen, dass es nach langen Wochen der Vorbereitung endlich losgeht.

„Ich bin allerdings noch froh, dass wir zunächst auswärts spielen. Es gibt noch einige Dinge zu tun bis Donnerstag, aber bis zum ersten Spiel in unserer WESTPRESS arena wird alles bereit sein“, meinte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers bei der Auftaktpressekonferenz am Freitagmittag. Viel gab es für den Aufsteiger in den zurückliegenden zwei Monaten zu erledigen, um die Vorgaben der HBL und auch der Partner SKY und Kinexon zu erfüllen. Während etwa die Lichtstärke anzupassen schnell umgesetzt ist, bedeutete die Vorbereitung für das Datenerfassungssystem Kinexon schon einen hohen Aufwand. Lammers: „Eineinhalb Kilometer Kabel mussten unter dem Dach verlegt werden, um die 18 Datenerfassungspunkte zu vernetzen. Künftig werden dann viele Daten zu den Spielern wie Laufwege oder Schnelligkeiten erfasst. Auch der Ball wird mit wie die Spieler mit einem Chip ausgestattet, über den das alles gesammelt wird.“ Hauptaugenmerk in der Geschäftsstelle gilt allerdings derzeit dem Kartenvorverkauf. Nach dem gut verlaufenen Dauerkartenvorverkauf, der die Marke von 1.200 Ticket erstmalig in der Vereinsgeschichte übertroffen hat, müssen nun die Nachfragen nach Tageskarten bearbeitet werden. Für die Heimspielpremiere sind bereits über 2.100 Ticket abgesetzt, „Karten gibt es aber noch“, erklärte Lammers.

Auch sportlich ist der ASV gut gerüstet für den Saisonstart. Während Mittelmann Björn Zintel zwar erwartungsgemäß die ersten Wochen fehlen wird, meldeten sich die zuletzt angeschlagenen Akteure allesamt einsatzbereit. „Am Ende einer Vorbereitung kribbelt es vor den ersten Ligaspielen immer besonders. Wir haben uns dank einer guten Saison in einer wirklich sehr starken zweiten Liga für die erste Liga qualifiziert. Das haben wir uns gemeinsam erarbeitet. Jetzt geht es darum, diesen Platz zu verteidigen. Bei allem Respekt vor den Aufgaben sollten wir aber wissen, dass wir einiges als Gruppe in die Waagschale werfen können. In Magdeburg geht es für uns darum, ein bestmögliches Spiel zu zeigen. Dann werden wir sehen, wofür das reicht“, meinte Trainer Michael Lerscht. „Jeder unserer 21 Spieler trägt eine Last in unserem Puzzle. Björn sollte und wir nach der Rückkehr ein ganz entscheidendes Teil sein. Deswegen tut uns die Verletzung natürlich weh. Aber das tut jeder Ausfall“, ergänzte Lerscht zum Ausfall des Mittelmanns. „Jammer hilft nicht. Wir denken positiv“, so der Coach weiter.

Trainer Michael Lerscht bei der Auftakt-Pressekonferenz 2022/23. - Foto: Wegener
Thomas Lammers mit Blick auf den Heimstart am Donnerstag: "Es wird alles bereit sei." - Foto: Wegener

Auftaktprogramm steht fest

Die erste Aufgabe in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga könnte für den ASV Hamm-Westfalen wohl nicht schwieriger sein: Für den Aufsteiger geht es am Sonntag, 4. September, um 14 Uhr im ersten Ligaspiel der Saison zum Meister SC Magdeburg. Der Heimauftakt folgt dann vier Tage später um 19:05 Uhr gegen die Rhein-Neckar Löwen

Doch noch sind diese Partien weit weg für die Westfalen, die am Montag in die rund sechwöchige Vorbereitung auf den Pflichtspielauftakt starten. Und der findet bekanntermaßen am Freitag, 26. August, um 20 Uhr beim Drittligisten Wilhelmshavener HV statt.

Das Auftaktprogramm des ASV Hamm-Westfalen

  • Fr., 26.08.22 20:00 Uhr: Wilhelmshavener HV – ASV Hamm-Westfalen (1. Runde DHB-Pokal)
  • So., 04.09.22 14:00 Uhr: SC Magdeburg – ASV Hamm-Westfalen
  • Do., 08.09.22 19:05 Uhr: ASV Hamm-Westfalen – Rhein Neckar Löwen
  • Sp., 11.09.22 16:05 Uhr: VfL Gummersbach – ASV Hamm-Westfalen
  • Sa., 17.09.22 18:30 Uhr: ASV Hamm-Westfalen – HC Erlangen
  • Do., 22.09.22 19:05 Uhr: Füchse Berling – ASV Hamm-Westfalen
  • Do., 29.09.22 19:05 Uhr: ASV Hamm-Westfalen – HSG Wetzlar
  • Sa., 08.10.22 20:30 Uhr: ASV Hamm-Westfalen – FRISCH AUF! Göppingen

Beste Eigenwerbung

Das Ergebnis von 26:31 war am Ende vielleicht erwartet – der Verlauf des sehr fair geführten Spiels aber keineswegs. Im DHB-Pokal-Achtelfinale bot der krasse Außenseiter ASV Hamm-Westfalen dem verlustpunktfreien Tabellenführer der 1. Liga, dem SC Magdeburg, lange erfolgreich die Stirn. So gelang es den Gastgebern vor 1.495 restlos begeisterten Zuschauern in der unter Corona-Bedingungen ausverkauften WESTPRESS arena sogar, dank mutiger Spielweise die erste Halbzeit 14:13 zu gewinnen.

Erst im zweiten Abschnitt setzten sich die individuell herausragend besetzten Gäste erstmalig ab, Kraft und Konzentration ließen beim ASV kurzzeitig nach – der Favorit nutzte die Schwächephase zur vorentscheidenden 17:25-Führung in der 45. Minute. Doch am Ende blieb die Niederlage dank der Spielfreude und des großen Einsatzwillens der Westfalen mit 26:31 in erträglichem Rahmen für den ASV. Beim Stand von 25:29 hatte sich kurz zuvor sogar noch per Gegenstoß die Chance zur Verkürzung auf drei Treffer Rückstand geboten, die SC-Torwart Mike Jensen aber vereitelte.

„Ich wusste, dass das heute ein schwieriges Spiel wird. Ich habe nicht erwartet, dass wir nach 15 Minuten alles Richtung Sieg stellen würden. Der ASV hat ein hervorragendes Spiel gezeigt, nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert die Leistung der Gastgeber. In der ersten Halbzeit sei es vor allem Torwart Felix Storbeck, der seine Mannschaft vor Aufgaben gestellt habe, zollte Wiegert der Leistung des ASV-Torwarts großen Respekt. Aber nicht nur das: Neben Storbeck liefen auch andere Akteure zu Hochform auf, wie Mittelmann Dani Baijens, der seine vier Tore allesamt im ersten Abschnitt erzielte.

Als Außenseiter sei es wichtig gewesen, das System durchzuhalten, betonte ASV-Trainer Michael Lerscht, der wie erwartet auf Torwart Vladimir Bozic und kurzfristig wegen einer Hüftprellung aus dem Emsdetten-Spiel auch auf Alexander Reimann verzichten musste, nach der Partie. Nachgerückt waren dafür aus der Drittligamannschaft Torwart Jan Wesemann, Lars Kooij und Noah Moussa. Seine Mannschaft habe „im System unglaublich emotional gespielt“, so der Trainer weiter. „Das ist nicht selbstverständlich. Das dann nach der Pause fortzuführen, nach dem höheren Rückstand dran zu glauben, und ein gutes Ergebnis rauszuholen: Kompliment.“

Während sich Magdeburg mit dem gelösten Ticket für das Viertelfinale, in dem das Heimspiel gegen GWD Minden ansteht, auf den Heimweg machten, durfte auch der ASV eine ganze Menge aus der Partie mitnehmen. „Auf jeden Fall jede Menge Selbstvertrauen. Das war wirklich ein sehr gutes Spiel. Nach einem freien Tag starten wir dann in die Vorbereitung auf das letzte Spiel des Jahres – und da wollen wir noch einmal alles raushauen“, richtete Lerscht schon am Pokalabend den Blick nach vorne. Denn am Sonntag tritt der ASV erneut in der heimischen WESTPRESS arena an, Anwurf gegen den TV Hüttenberg ist um 17 Uhr.

ASV Hamm-Westfalen – SC Magdeburg 26:31 (14:13)

ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (4), Huesmann (3), Brosch (2), Fuchs, Engelhardt (1), Kooij (1), Südmeier (1), Pretzewofsky (1), Orlowski (1), Moussa, Baijens (4), Mikita (2), von Boenigk (5), Wieling (1)

SCM: Jensen, Green – Chrapkowski (1), Musche (1), Kristjansson (4), Pettersson (6), Magnusson (3/3), Weber (3), Gullerud (2), Mertens (1), Jensen (1), O´Sullivan, Bezjak, Smits (3), Damgaard (6), Eissing

Schiedsrichter: Sascha Standke, Steven Heine

Zuschauer: 1.495

Zeitstrafen: 4 min ASV, 0 min SCM

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Vorfreude auf das “Bonusspiel”

Drei Heimspiele innerhalb von acht Tagen – der Jahresabschluss hat es für den ASV Hamm-Westfalen in sich. Nach dem gelungenen Auftakt in die „Highlightwoche“, dem 34:31-Derbysieg gegen den TV Emsdetten, freut sich die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht nun auf das „Bonusspiel“ gegen den SC Magdeburg am Dienstagabend um 19:15 Uhr im Rahmen des DHB-Pokal-Achtelfinales in der WESTPRESS arena.

Und wie am Samstag wird für Trainer Lerscht auch diesmal wohl keine Motivationsrede erforderlich sein. Für den ASV geht es gegen die aktuell stärkste Vereinsmannschaft Deutschlands, genauer gesagt wohl sogar der Welt. Denn der SC Magdeburg führt nicht nur das Handball-Oberhaus mit 30:0 Punkten an, in dieser Saison gelang auch der Gewinn des Weltpokals der Vereine. „Da muss man über Qualität nicht viel nachdenken. Die ist vorhanden: auf jeder Position, in herausragendem Maße“, erklärt Michael Lerscht.

So werden die Westfalen angesichts der sportlichen Rollenverteilung „David gegen Goliath“ gut daran tun, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. „Und vor allem“, so betont Michael Lerscht, „sollen wir alle dieses besondere Spiel genießen.“ Eine Voraussetzung dafür sei, nicht so sehr die Anzeigentafel in den Blick zu nehmen, stellt der Trainer des aktuellen Tabellenvierten der 2. Handball-Bundesliga klar. Zu Recht: Denn da wird sich am Ende unter Umständen auch ein deutlicherer Sieg für den Favoriten finden können. Von vorneherein den Viertelfinaleinzug mit Schleife verpackt herzuschenken, davon ist beim ASV allerdings auch nicht die Rede. „Wir wissen ja auch, was wir können. Es geht jetzt auch nicht darum, in Ehrfurcht zu erstarren“, so Lerscht weiter. Nur die Rollenverteilung sei eben eindeutig.

„Für uns ist das zwischen zwei wichtigen Ligaspielen ein Bonusspiel, dass sich die Mannschaft durch die Siege im Pokal erarbeitet hat“, darf sich Lerscht zusammen mit seiner Mannschaft auf ein „ausverkauftes Haus“ freuen – das bedeutet unter Einhaltung der aktuell geltenden Regeln 1.495 Zuschauer in der WESTPRESS arena. Und zumindest einige davon haben das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams im DHB-Pokal von 2008 noch im Kopf. Da setzte sich der Nord-Zweitligist ASV gegen den siebtplatzierten Erstligisten SC Magdeburg sensationell mit 37:32 durch. Im direkten Vergleich liegt dennoch der SCM allerdings vorne, die einzigen beiden Duelle im Erstligajahr der Westfalen entschieden die Magdeburger mit 34:26 und 29:37 deutlich für sich.

Wer keines der begehrten Tickets ergattern konnte, kann dennoch live dabei sein. So wird die Partie kostenlos über den ASV-YouTube-Kanal zu empfangen sein, das Programm beginnt bereits um 18:15 Uhr (siehe unten). Auch Radiosender Lippe Welle Hamm überträgt das Spiel live.

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ASV-Hamm Westfalen

NEWS

ASV zieht Magdeburg

Die Begegnungen im Achtelfinale des DHB-Pokals 2021/22 sind ausgelost. In der Runde der besten 16 Teams trifft der ASV auf den SC Magdeburg. Ausgespielt werden die acht Duelle am 14./15. Dezember 2021.

Kreisläufer Aron Seesing vom TSV Bayer Dormagen, der im August mit der U19-Nationalmannschaft Europameister wurde, zog einige spannende Begegnungen aus dem Lostopf. Der SC Magdeburg trifft auf den Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen und Rekord-Pokalsieger THW Kiel tritt auswärts bei der TSV Hannover-Burgdorf an. Zudem wird ein Zweitligist definitiv im Viertelfinale stehen, da der VfL Gummersbach die HSG Nordhorn-Lingen empfängt.

Insgesamt sind noch 13 Erstligisten und drei Vertreter aus der 2. HBL im Achtelfinale vertreten. Für die jeweiligen Gewinner ist es mit dem darauffolgenden Viertelfinale nur noch ein Schritt nach Hamburg zum REWE Final4 2022.

Die Achtelfinal-Partien im Überblick:

GWD Minden vs. FRISCH AUF! Göppingen
Rhein-Neckar Löwen vs. TVB Stuttgart
HC Erlangen vs. HSG Wetzlar
TBV Lemgo Lippe vs. Füchse Berlin
ASV Hamm-Westfalen vs. SC Magdeburg
TSV Hannover-Burgdorf vs. THW Kiel
MT Melsungen vs. Bergischer HC
VfL Gummersbach vs. HSG Nordhorn-Lingen

Die weiteren Spieltermine im DHB-Pokal 2021/22 im Überblick:

Achtelfinale: 14./15. Dezember 2021
Viertelfinale: 05./06. Februar 2022
REWE Final4 um den DHB-Pokal: 23./24. April 2022