
Am Montag tritt der ASV Hamm-Westfalen in der heimischen WESTPRESS arena zum Meisterschaftsauftakt in der 2. Handball-Bundesliga um 19:30 Uhr gegen den TV Hüttenberg an. „Wir freuen uns, dass es endlich los geht“, betonte der neue ASV-Cheftrainer Michael Hegemann am Freitag im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz des ASV. „Wir wollen nach der ganzen Schufterei, das was wir geleistet haben, auf die Platte bringen. Für uns geht es darum, unser Spiel durchzudrücken. Es ist ein Heimspiel, wir wollen natürlich gewinnen“, so Hegemann weiter.
Die zurückliegende Saison war eine der erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte des ASV Hamm-Westfalen. Die zweitbeste Punkteausbeute in der eingleisigen 2. Handball-Bundesliga bescherte am Ende hinter den Aufsteigern VfL Potsdam und SG BBM Bietigheim einen beachtlichen dritten Platz nach dem direkten Wiederabstieg aus dem Handball-Oberhaus. Im Pokalwettbewerb schrieb man zudem Sportgeschichte.
Bis in die Schlussphase der Meisterschaft mischte die Mannschaft des im Sommer auf eigenen Wunsch zurückgetretenen Trainers Michael Lerscht um den Aufstieg mit, am Ende gab das Verletzungspech mit den Ausfällen gleich mehrerer Leistungsträger den Ausschlag. Von Unzufriedenheit war allerdings an keiner Stelle etwas zu spüren, hatte der ASV schließlich Herausragendes geleistet und bis Ende alles versucht. Unvergessen bleiben werden irre Aufholjagden in eigener Halle gegen Aufsteiger Vinnhorst nach acht Toren Rückstand oder gegen die HSG Nordhorn Lingen, gegen die man innerhalb von weniger als fünf Minuten kurz vor dem Ende noch einen Vier-Tore-Rückstand umdrehte. Höhepunkte der Saison war zudem die Pokalspiele: Nach dem ungefährdeten Erstrundensieg in Hanau lieferte sich Potsdam und der ASV das Rekordspiel der Handball-Sportgeschichte. Nach doppelter Verlängerung gingen die Westfalen mit 50:49 als Sieger vom Feld – so viele Tore hatte es im Pokal noch nicht gegeben. Auch das Drittrundenspiel gegen Hamburg verlief dramatisch, am Ende hatte man nur mit einem Tor Unterschied das Nachsehen gegen den Erstligisten.
Aus diesen hervorragenden Leistungen eine Favoritenrolle für die neue Spielzeit ableiten zu wollen, wäre allerdings zu einfach. Michael Lerscht hatte im Herbst seine Rückkehr in den Lehrerberuf und eine Pause vom Handball angekündigt. Zudem verließen mehrere erfahrene Akteure den ASV, die im Laufe der letzten Monate durch vielversprechende Neuzugänge ersetzt wurden. Besonders herauszuheben ist hier Tom Jansen für den rechten Rückraum. Der niederländische Nationalspieler kommt vom Erstligisten VfL Gummersbach und deutete nach überstandener Knieverletzung, die er sich vor fast einem Jahr beim VfL zugezogen hatte, in den ersten Partien bereits seine Qualitäten an. Diese bringen sicher auch die weiteren Neuen beim ASV mit: Julius Meyer-Siebert (Rückraum Links, SC DHfK Leipzig), Ole Machner (Linksaußen, Füchse Berlin II), Jann Keno Jakobs (Kreis, Füchse Berlin), Alexander Coßmann (Kreis, FC Barcelona II) und Ian Hüter (Rückraum Mitte, TSV Bayer Dormagen). Hinzu kommt ein neues Trainergespann, das im Sommer vom Ligakonkurrenten TuSEM Essen nach Hamm wechselte. Ex-Weltmeister Michael Hegemann brachte seinen Co-Trainer Marvin Wettemann und Torwarttrainer Stephan Nocke mit.
Was wird also vom ASV in der 2. Handball-Bundesliga in dieser Saison zu erwarten sein? Die Mannschaft wird nach dem Umbruch Zeit brauchen, um sich zu finden und die Abläufe zu festigen. Gute Ansätze waren bereits im Erstrundenpokalspiel gegen den klassentieferen TV Emsdetten zu sehen, gegen den souverän der Einzug in die 2. Runde gelang. Hier empfängt man am 2. Oktober (Anwurf 19:30 Uhr) den TuSEM Essen in eigener Halle. Auch in den abschließenden Testspielen gegen HSG Nordhorn-Lingen und HSV Hamburg hat der Vorjahresdritte einen guten Eindruck hinterlassen. „Wir sind der ASV. Für uns steht fest, dass wir in jedes Spiel mit dem Anspruch gehen, es zu gewinnen“, so das klare Bekenntnis von Michael Hegemann vor dem Auftakt am Montag.
Die Konkurrenz in der Liga allerdings ist enorm: Die Erstligaabsteiger Bergischer HC und HBW Balingen-Weilstetten sind heiße Anwärter auf den direkten Wiederaufstieg. Auch der letztjährige Erstligaabsteiger GWD Minden hat sich akklimatisiert und wird ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um den Aufstieg mitreden. Zu den weiteren Favoriten werden auch die HSG Nordhorn-Lingen, TuS Nettelstedt-Lübbecke und der HC Elbflorenz Dresden gezählt. Dahinter folgen weitere Kandidaten für die vordere Hälfte mit dem TV Großwallstadt, dem ASV oder dem VfL Eintracht Hagen. Und fast ebenso unvorhersehbar wie das Geschehen vorne in der Liga ist, so dürfte auch der Abstiegskampf Überraschungen mit sich bringen.
ASV spendet 3.075 Euro an vkm
Seit vielen Jahren unterstützt der ASV Hamm-Westfalen verschiedene lokale gemeinnützige Projekte und Vereine in Hamm. Diesmal hat der ASV eine Spende für den Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen in Hamm gesammelt.
Rund um Weihnachten hatte der Handball-Zweitligist dafür eine besondere Aktion durchgeführt: Bei der Versteigerung von zwei Paar getragenen Schuhen, die durch das Hammer Unternehmen LimitedKickz kostenfrei im ASV-Design überarbeitet wurden, sammelten die Handballprofis bei zwei Heimspielen von den Sponsoren und Fans insgesamt eine Spende in Höhe von 3.075 Euro für den guten Zweck ein. Diese übergaben jetzt Pressesprecher Simon Kottmann und ASV-Vereinsgeschäftsführer Christof Reichenberger im Namen der ASV-Familie an den vkm Hamm, dessen Freizeitangebote vornehmlich spendenfinanziert organisiert werden. „Das ist für uns ein sehr bedeutender Beitrag, für den wir uns bei allen Beteiligten bedanken wollen“, betonte vkm-Geschäftsführerin Jennifer Buhla, die gemeinsam mit Vereinsvorstand Gerrit Lehmann den Spendenscheck entgegennahm. Beeindruckt von der Arbeit des Vereins zeigte sich Christof Reichenberger bei seinem ersten Besuch in den Räumlichkeiten am Otto-Krafft-Platz: „Hier wird eine sehr wichtige Arbeit geleistet. Wir hoffen, dass wir mit dieser Spende nicht nur die guten Angebote unterstützen, sondern auch ein wenig mehr zur Sichtbarkeit dieses Vereins beitragen. Ich wusste selbst gar nicht, dass des den vkm Hamm schon mehr als fünf Jahrzehnte gibt. Ein Dank gilt Limited Kickz für die Unterstützung.“

Praktikant aus Finnland
Zum zweiten Mal nach Februar 2022 begrüßte der ASV Hamm-Westfalen in dieser Woche einen Praktikanten aus Finnland in seiner Geschäftsstelle. Akusti Riekkola absolviert wie zuvor Alina Viitala für knapp zwei Monate ein Praktikum beim Handball-Bundesligisten und lernt dabei alle Arbeitsbereiche des Profi-Klubs kennen.
Nach den ersten Einführungstagen am Hammer Friedrich-List-Berufskolleg, über dessen Partnerschule Valkeakosken Ammatiopisto aus Valkeakoski in Finnland der Austausch im Rahmen des Erasmus-Programms organisiert wird, hat der 17-Jährige seine Arbeit bei den Westfalen nun aufgenommen. „Wir unterstützen gerne diesen Austausch. Das ist ein tolles Projekt, bei dem mehrere Akteure aus Hamm ihren Beitrag leisten“, betonte Simon Kottmann, Leiter Kommunikation beim ASV. „Akusti hat direkt verschiedene Projekte begonnen. Als ITler hilft er uns bei Auswertungen verschiedener Aktivitäten des ASV. In der kommenden Woche wird er den Ablauf rund um ein Heimspiel der Profis kennenlernen. Wir sind schon gespannt auf seinen Außenblick auf die Dinge hier bei uns“, so der Pressesprecher weiter.

ASV-Hamm Westfalen
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Abschied nach zwölf Jahren
Einen weiteren Wechsel auf nichtsportlicher Ebene gab der Handball-Zweitligist ASV Hamm-Westfalen jetzt bekannt. So wird Pressesprecher Simon Kottmann nach zwölf Jahren bei den Westfalen zum August ausscheiden und sich anderen Projekten abseits des Sports widmen. Vor wenigen Wochen hatte der Verein Ex-ASV-Profi Thomas Lammers als Nachfolger von Fynn Holpert im Bereich des Sponsorings vorgestellt.
Begonnen hatte der gelernte Redakteur beim ASV im Oktober 2007 und begleitete fortan als Dienstleister viele Meilensteine des ambitionierten Handballvereins. „Wir bedauern natürlich den Weggang von Simon Kottmann, der sich in den vielen Jahren oft genug über das vereinbarte Maß eingebracht und engagiert hat. Aber wir respektieren auch die Entscheidung und wünschen bei den neuen Projekten viel Erfolg“, erklärte ASV-Geschäftsführer Franz Dressel, der zusammen mit dem damaligen Trainer und Manager Kay Rothenpieler den heute 44-jährigen ins Boot holte, um den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu professionalisieren. „Das war vor allem zu damaliger Zeit für einen Zweitligisten beileibe keine Selbstverständlichkeit“, so Dressel weiter. „Ich bin den Verantwortlichen beim ASV dankbar für die Möglichkeiten, die ich vom ersten Jahr beim ASV hatte. Es war eine unglaublich spannende, herausfordernde und einfach tolle Zeit beim ASV mit vielen tollen Begegnungen und immer wieder neuen Inhalten, wenn ich etwa an den Siegeszug der Sozialen Medien von MeinVZ über Facebook und YouTube bis hin zu Instagram denke. Ich werde natürlich auch weiter den Weg des ASV verfolgen und wünsche meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger gutes Gelingen“, so Simon Kottmann.
