Die erwartbare 31:35-Niederlage gegen Erstligist TBV Lemgo-Lippe am Mittwochabend war für den klassentieferen ASV Hamm-Westfalen trotz gewonnener zweiter Halbzeit nur Nebensache. Viel wichtiger waren für Cheftrainer Michael Hegemann die gewonnen Erkenntnisse rund eineinhalb Wochen vor dem Ligaauftakt zuhause gegen TV Hüttenberg, die es nun bis zum Start am 9. September in der WESTPRESS arena für die Vorbereitung zu nutzen gilt.
„Es war wichtig, dass wir uns weiter eingespielt haben. Wir werden in der verbleibenden Vorbereitungszeit nun weiter an unseren Systemen in Angriff und Abwehr feilen“, so Hegemann weiter, der auch den Perspektivspielern Kaspar Böttcher und Tim Waschkowski wie schon im Pokal gegen Emsdetten Einsatzzeiten gab. Ein besonderes Lob sprach der Weltmeister von 2007 dem ausrichtenden TV Horn-Bad Meinberg aus: „Das war richtig gut organisiert“, betonte Hegemann. Die Halle sei „richtig schön voll“ gewesen.
Nicht nur der Rahmen war ansprechend, auch die sportlichen Zutaten stimmten an diesem Abend. Beide Teams nutzten den finalen Test, um viel zu wechseln und auszuprobieren. Dennoch sahen die Handballfans 66 Tore. Und sie erlebten einen Außenseiter, der durchaus zu gefallen wusste. So hätte auch der Halbzeitrückstand von 13:18 aus Sicht des ASV geringer ausfallen können. Allerdings ließ der Zweitligist einige gute Tormöglichkeiten – darunter sogar zwei Siebenmeter – ungenutzt. Bester Torschütze beim ASV war Rückraum Tom Jansen mit acht Treffern, Positionskollege Andreas Bornemann brachte es auf sechs Treffer.
ASV: Hertlein (9 Paraden), Colodeti (3 P.) – Huesmann (1), Böttcher (1), Artmeier (2), Coßmann (1), Stüber (3), Meyer-Siebert (3), Dayan (3), Hüter (2), Waschkowski (1), Bornemann (6), Jansen (8).
Letzter Test gegen Lemgo-Lippe
Zum Abschluss ihrer Vorbereitungen treten am Mittwochabend Erstligist TBV Lemgo Lippe und ASV Hamm-Westfalen zum Testspiel gegeneinander an. Anwurf in der Sporthalle am Waldstadion Bad Meinberg ist um 19 Uhr, ausgerichtet wird die Partie vom TV Horn-Bad Meinberg im Rahmen des 50-jährigen Vereinsjubiläums. Tickets für dieses Spiel sind zu Preisen zwischen 8 und 12 Euro bei freier Platzwahl erhältlich.
Eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart am 9. September mit dem Heimspiel gegen den TV Hüttenberg (Anwurf 19:30 Uhr, WESTPRESS arena) bedeutet der Test gegen den klassenhöheren TBV für den ASV die Möglichkeit, noch einmal am Feinschliff der eigenen Abläufe zu arbeiten. „Das Spiel gegen einen höherklassigen Gegner gibt uns hier noch einmal gute Möglichkeiten, auf Fehlersuche zu gehen. Danach haben wir genug Zeit, an diesen zu arbeiten und uns konkret auf das erste Heimspiel gegen den TV Hüttenberg vorzubereiten“, erklärte Michael Hegemann, der neue Cheftrainer der Westfalen. Am zurückliegenden Wochenende hatte der Vorjahresdritte bereits den „ersten Stresstest“ der Saison bestanden, gegen den TV Emsdetten gelang in der ersten Pokalrunde ein souveräner Heimsieg. Man habe in dem Spiel deutlich die Fortschritte gesehen, sei aber mit seiner Entwicklung längst nicht am Ende, so Hegemann rückblickend.
Fünf der sechs Neuzugänge im Aufgebot des ASV waren im Pokal bereits im Einsatz, nur Linksaußen Ole Machner musste seine Kollegen noch von der Tribüne anfeuern. Auch gegen Lemgo wird es für den Neuen von der Reserve der Füchse Berlin wohl noch zu früh für Einsatzminuten sein, allzu lange wird es aber auch für den mit 21 Jahren jüngsten Stammspieler der Westfalen nicht mehr dauern.
Heimserie des TBV hält an
Am Ende ist das Spiel beim TBV Lemgo Lippe am Donnerstagabend für den ASV Hamm-Westfalen zwar genau wie das Hinspiel mit 25:30 verloren gegangen, vorangegangen waren aber 60 kämpferische Minuten, in denen die Gäste lange Zeit zu gefallen wussten, am Ende aber die aktuelle Heimserie des TBV von nunmehr sechs Siegen in Folge nicht beenden konnten. „Ganz, ganz großer Respekt, dass wir gegen eine heimstarke Mannschaft so aufgetreten sind“, fand ASV-Trainer direkt nach der Partie trotz der Niederlage zunächst lobende Worte für die Leistung seiner Akteure, die in der Phoenix Contact Arena vor 3.116 Zuschauern ohne die verletzten Spieler Markus Fuchs, Marian Orlowski und Tim Wieling antraten.
Und dies taten sie von der ersten Sekunde an richtig gut. Die Gäste gingen durch Jan von Boenigk und Fabian Huesmann in Führung, Lemgos Torwart Kastelic verhinderte einen schlimmeren Fehlstart aus Sicht der Gastgeber. Dennoch blieb der ASV vorne, in der neunten und elften Minuten markierte Savvas Savvas aus dem Rückraum jeweils eine Drei-Tore-Führung – und das sogar trotz einiger Zeitstrafen gegen den ASV. Nach und nach kam Lemgo zwar besser ins Spiel, die Führung übernehmen konnte die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann aber bis zur 24. Minute nicht. Erst dann gelang Tim Suton, der insgesamt achtmal an diesem Abend traf, mit seinem Tor zum 13:12 die Wende im Spiel. Bis zur Pause bauten die Gastgeber den Vorsprung auf 16:13 aus. Vor allem in der Deckung sah Suton später zu Beginn des Spiels einige Schwierigkeiten: „Wir haben in der Abwehr nicht so den Zugriff bekommen.“
Wer dachte, die Gastgeber wurden nun mit der Führung im Rücken souverän den sechsten Heimerfolg in Serie erspielen, sah sich schnell getäuscht. Unter dem Jubel der mitgereisten Schlachtenbummler kämpfte sich der ASV innerhalb von nur zweieinhalb Minuten zurück: Zu Beginn der zweiten Halbzeit glichen Andreas Bornemann, Huesmann und Savvas zum 16:16 aus, Torwart Felix Hertlein zeigte gleich mehrere starke Paraden. Ohne zeigten die Torhüter an diesem Abend starke Leistungen, der TBV brachte es am Ende auf 44 Prozent abgewehrte Würfe und 20 Paraden, der ASV auf 32 Prozent und 14 Paraden.
Nach dem Ausgleich gelang es dem ASV allerdings nicht, erneut die Führung zu übernehmen. Lemgo legte wieder auf 20:17 vor, zwischenzeitlich kassierte Andreas Bornemann nach einem Gesichtstreffer bei Isaias Guardiola die Rote Karte. Doch weder vom erneuten Rückstand noch von der Hinausstellung ließen sich die Gäste unterkriegen. Der ASV blieb kämpferisch, verkürzte in der 52. Minute und der 53. Minute durch Yonatan Dayan und Stefan Bauer auf 22:24 beziehungsweise 23:25. Zwar versuchte Michael Lerscht mit seinem Team alles, aber auch die Manndeckung brachte zwar Ballgewinne, aber nicht die erhofften Tore. So ging der Sieg am Ende zu hoch an Lemgo. „Es war mehr drin. Wir hatten zwei Phasen im Spiel, in denen wir nicht konsequent sind. Aber nochmal: Ganz großer Respekt an die Mannschaft zu der Leistung heute“, erklärte Lerscht nach der Partie und Tim Suton meinte: „Wir können zufrieden sein, das muss man erstmal gewinnen.“
Weiter geht es für den ASV am kommenden Mittwoch um 19:05 Uhr, dann tritt der Aufsteiger zum letzten Auswärtsspiel der Saison bei der MT Melsungen an.
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ASV tritt beim Tabellenzehnten an
Zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison tritt der ASV Hamm-Westfalen am Donnerstagabend beim Tabellenzehnten TBV Lemgo Lippe an. Anwurf in der Phoenix Contact Arena ist um 19:05 Uhr. Für beide Mannschaften geht es in den verbleibenden drei Spielen lediglich um Achtungserfolge, der ASV kann die Abstiegsplätze nicht mehr verlassen, Lemgo wiederum befindet sich im sicheren Mittelfeld. Im Hinspiel hatte sich der TBV in der WESTPRESS arena mit 30:25 durchgesetzt.
„Unabhängig von alledem geht es für uns darum, die Saison bestmöglich abzuschließen“, stellte ASV-Trainer Michael Lerscht klar. Wie schon in den Monaten zuvor gehe man auch die abschließenden drei Partien an: „Wir schauen von Spiel zu Spiel und fokussieren uns auf die Aufgabe.“ Und diese hat es für den Aufsteiger in sich: In der Heimtabelle der Liga belegt der TBV aktuell den sechsten Rang und ist punktgleich mit den Rhein Neckar Löwen. „Uns erwartet ein heimstarker Gastgeber“, erklärte Lerscht vor dem Abschlusstraining nüchtern. So datiert der letzten Punktverlust der Ostwestfalen in eigener Halle auch auf den 26. Februar, als man mit 22:28 keinem Geringeren als dem Titelanwärter THW Kiel unterlag. Danach legte Lemgo eine 10:0-Serie hin, verwies unter anderem die Löwen (33:30) oder auch TSV Hannover Burgdorf (35:30) in die Schranken.
So werde erneut eine Leistung „nahe am Maximum“ erforderlich sein, um in Reichweite einer Überraschung zu kommen, so der Trainer des ASV, für den aktuell der Einsatz mehrere Akteure fraglich ist. Markus Fuchs laboriert weiterhin an seiner Handverletzung, Tim Wieling und Marian Orlowski könnten ebenfalls nach Trainingsverletzungen länger ausfallen. Lerscht: „Hier warten wir allerdings noch die Diagnostik ab, es ist noch zu früh, über Details zu spekulieren.“
Nach dem Spiel in Lemgo geht es dann am kommenden Mittwoch nach Melsungen ehe dann am Sonntag, 11. Juni, das Saisonfinale in der WESTPRESS arena gegen den SC DHfK Leipzig angesetzt ist (15:30 Uhr). Die Sitzplätze für das letzte Heimspiel der Saison sind bereits komplett vergriffen, Stehplatzkarten gibt es noch im Vorverkauf.
Lemgo kann immer antworten
In einer äußerst stimmungsvollen WESTPRESS arena hat der TBV Lemgo Lippe am Donnerstagabend gegen Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen auch in kritischen Phasen die besseren Antworten gefunden und sich so unter dem Strich verdient mit 30:25 (17:13) durchgesetzt. Von der ersten bis zur letzten Sekunde warfen die Gastgeber alles in die Waagschale, blieben in den entscheidenden Phasen aber glücklos. „Hamm hat alles reingepackt, das war ein Riesenderby. Ich bin froh, dass wir die zwei Punkte mitgenommen haben“, befand Gästetrainer Florian Kehrmann nach dem Spiel.
Die Mannschaft von Michael Lerscht, in die im Vergleich zum Auswärtsspiel in Hamburg Felix Hertlein und Jan von Boenigk zurückkehrten, spielte sich nach schnellem 0:3-Rückstand bis zur zwölften Minute in die Partie. Nach dem Treffer von Lemgos Lukas Hutecek zum 5:8 kassierte dessen Mitspieler Niels Versteijnen kurz darauf eine frühe Rote Karte. Aber die Gäste zeigten sich weitgehend unbeeindruckt. Zunächst scheiterte Fabian Huesmann beim gegebenen Siebenmeter, auch die doppelte Unterzahl endete 1:1 – zu wenig, um den favorisierten TBV zu diesem Zeitpunkt in Bedrängnis zu bringen. Dieser legte bis zur 20. Minute auf 12:7 vor. Diese Phase habe seiner Mannschaft „Sicherheit gegeben“, befand TBV-Trainer Florian Kehrmann nach der Partie.
Zwar verteidigte der ASV – allen voran Markus Fuchs – äußerst engagiert und zwang den Gegner häufiger ins Passivspiel, dennoch gelangen dem 13. der Tabelle immer wieder Treffer. Immerhin: In den folgenden Minuten belohnte sich der Aufsteiger aber besser und verkürzte durch einen 3:0-Lauf auf 10:12. Doch Gästetrainer Florian Kehrmann wechselte durch, die frischen Kräfte wie etwa Isaias Guardiola am Kreis stellte zur Pause wieder eine Vier-Tore-Führung her (13:17).
Aber noch war die Partie längst nicht gelaufen. Der ASV blieb äußerst kämpferisch, fand auch offensiv gute Lösungen. So verkürzten Björn Zintel und Alexander Schulze das zwischenzeitliche 14:18 bis zur 37. Minute zu 16:18. „Wir wussten, dass das in der zweiten Halbzeit nochmal anders werden kann. Aber auch da hatten wir immer irgendwie eine Antwort“, so Kehrmann. Zehnder antwortete per Siebenmeter, kurz darauf brachte Orlowski den ASV nochmal auf 17:19 heran. Doch in der Folge bestrafte Lemgo jede Nachlässigkeit: Ein 5:0-Lauf bis zur 43. Minute war gleichbedeutend mit der Vorentscheidung. „Bei dem 17:19 geben wir Lemgo dreimal den Ball. Danach war es brutal schwer, noch einmal zurückzukehren“, sah Lerscht in diesen Minuten die Schlüsselphase des Spiels. Zwar versuchten die Westfalen noch einmal alles, mehr als eine zwischenzeitliche Ergebnisverbesserung auf 19:23 gelang nicht mehr. Am Ende setzte sich der Gast verdient mit 30:25 durch. Lerscht: „Wir hatten eine tolle Halle heute. Das Ergebnis ist natürlich nicht ganz so schön. Nach dem 2:6 geht es über fast 50 Minuten unentschieden aus. Das ist schade. Wir haben einige Situationen in der Abwehr fast fertig, belohnen uns dann aber nicht mit dem Ballgewinn. Lemgo zeigt aber eine sehr abgeklärte Leistung, dann wird es für uns auch schwer. Unter dem Strich geht der Sieg so in Ordnung.“
ASV Hamm-Westfalen – TBV Lemgo Lippe 25:30 (13:17)
ASV: Bozic (5 Paraden), Hertlein (6 P.) – Leventoux (3), Huesmann (1, 0/2 7m), Fuchs, Patrail (2), Schulze (1), Zintel (2), Pretzewofsky, Bornemann (6), Orlowski (6), Dayan (2), Savvas, von Boenigk, Wieling (2/1)
TBV: Zecher (10 Paraden), Ristovski – Hutecek (5), Zehnder (6, 2/3 7m), Brosch (2), Guardiola, Simak (4), Laerke (4), Schagen (2), Blaauw, Schwarzer, Suton (5), Zerbe (1), Gerardus Versteijnen, Guardiola (1)
Schiedsrichter: Martin Thöne, Marijo Zupanovic
Zuschauer: 2.551
Strafen: ASV 2 min, TBV 4 min; Rote Karte Versteijnen (14.)
Letztes Liga-Heimspiel 2022
Im letzten Liga-Heimspiel des Jahres in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hat der ASV Hamm-Westfalen am Donnerstag um 19:05 Uhr den TBV Lemgo Lippe in der wieder sehr gut gefüllten WESTPRESS arena zu Gast. Zu Wochenbeginn waren bereits 2.200 Karten verkauft, aber auch am Donnerstag wird es an der Abendkasse für Kurzentschlossene zumindest noch Stehplatzkarten geben.
Nach zuletzt zwei überzeugenden Leistungen gegen Hannover und in Hamburg wollen die Westfalen auch den traditionsreichen TBV fordern und wie zuletzt Zählbares in der eigenen Halle holen. Das letzte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel entschied der Gast 2018 im DHB-Pokal mit 31:25 für sich. Zuvor habe es im Erstligajahr 2010/11 zwei Spiele, nach einer Auswärtsniederlag gab es im zweiten Spiel ein 28:28 in der WESTPRESS arena. Wie ein ähnliches Ergebnis in dieser Saison gelingen könnte, liegt für Rückkehrer Björn Zintel auf der Hand: „Das geht, wenn wir als Mannschaft agieren und jeder seinen Teil dazu beiträgt. Nur so können wir erfolgreich sein“, ist besonders die mannschaftliche Geschlossenheit für den Spielmacher von größter Bedeutung. Zintel: „Es geht darum alles zu investieren und auch Widerstände auszuhalten, etwa wenn wir mal mit zwei oder drei Toren hinten zu liegen. Lemgo hat viele wichtige Spieler in dieser Saison verloren, wie Jonathan Carlsbogård und Bjarki Már Elísson, die das Spiel in den letzten Jahren geprägt haben. Wir wollen die Zuschauer von Anfang an mitnehmen. Wenn wir alles in die Waagschale werfen, sind wir absolut konkurrenzfähig.“
Auf jeden Fall ins ASV-Aufgebot zurück kehrt Torwart Felix Hertlein, der in Hamburg wegen eines Infektes passen musste. Mit dem Aufgebot des Tabellendreizehnten kehrt ein ehemaliger Weggefährte vieler aktueller ASV-Akteure nach Hamm zurück: TBV-Kreisläufer Jan Brosch spielt zum ersten Mal seit seinem Wechsel im Sommer wieder in der Arena. Anwurf ist um 19:05 Uhr, die Abendkasse öffnet um 17:30 Uhr.
Am Mittwoch, 21. Dezember, steht dann die letzte Heimpartie an – dann empfängt der ASV im Achtelfinale des DHB-Pokals um 19 Uhr den Mitaufsteiger VfL Gummersbach. Auch hier sind bereits über 2.000 Karten verkauft, die Dauerkarten haben keine Gültigkeit. Tickets gibt es online und an den gewohnten VVK-Stellen.
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ASV verpflichtet Pokalsieger
Der ASV Hamm-Westfalen hat eine weitere Spielerverpflichtung für die Saison 2021/2022 unter Dach und Fach gebracht. Im Sommer wechselt mit Alexander Reimann ein weiterer frischgebackener DHB-Pokalsieger vom TBV Lemgo Lippe nach Hamm.
Der 20-jährige Linksaußen ist seit der vergangenen Saison beim ostwestfälischen Erstligisten im Einsatz und brachte es bisher auf rund 50 Erstligaspiele. Zuvor spielte er bis 2014 bei der HSG Wolfen und danach seit der C-Jugend bei den SC Magdeburg Youngsters, wo er 2018/2019 auch seinen ersten Bundesligaeinsatz feierte.
„Wir mussten auf der Position noch einmal aktiv werden, da Alex Rubino Fernandez zurück in seine Heimat nach Spanien wechselt“, erklärte ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers die Verpflichtung von Reimann, der ein „Wunschkandidat“ der Westfalen gewesen sei, so Lammers. „Mit ihm kommt ein sehr vielversprechendes Talent zu uns, er passt genau in unser Anforderungsprofil“, so der Geschäftsführer weiter. In Hamm wird der Rechtshänder auf einen aktuellen Mannschaftskollegen treffen: Mittelmann Dani Baijens feierte zusammen mit dem 20-Jährigen gerade erst den Gewinn des DHB-Pokals.
„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe in Hamm und die Chance, mich weiterzuentwickeln“, betonte Reimann, der aktuell neben dem Handball eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation absolviert. „Und dass ich in Hamm auch wieder mit Dani zusammenspiele, ist natürlich eine großartige Geschichte“, so der Linksaußen weiter. Der gebürtige Bitterfeld-Wolfener erhält in Hamm zunächst einen Ein-Jahres-Vertrag.
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Top-Talente verpflichtet
Drei vielversprechende Neuzugänge hat der ASV Hamm-Westfalen jetzt für die Drittligamannschaft und als Perspektivspieler für die Profis bekanntgegeben. Gemeinsam mit den Trainern Michael Lerscht und Dirk Schmidtmeier präsentierte Christof Reichenberger, Sportlicher Leiter der Amateure, jetzt Noah Muossa vom THW Kiel, Julian Fulda vom TBV Lemgo und den Niederländer Lars Kooij vom TM Tönder.
„Wir freuen uns sehr, dass die Verpflichtungen dieser drei Top-Talente geklappt haben. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Micky Reiners, der in seiner neuen Funktion beim ASV die Kontakte zu den Spielern aufgebaut und die Abwicklung erfolgreich übernommen hat“, betonte Christof Reichenberger bei der Vorstellung des Trios. „Wir dürfen uns über tolle Nachwuchsspieler freuen, die den Weg nach Hamm gefunden haben. Ziel ist es, dass sie über die Einsätze und Spielerfahrung in der 3. Liga den Sprung in den Profikader schaffen“, so Reiners.
Die sportlichen Werdegänge der Neuzugänge sind dabei durchaus klangvoll. Der 20-jährige Kreisläufer Kooij feierte 2019 die Deutsche Meisterschaft mit der A-Jugend der SG Flensburg-Handewitt. Er erhält beim ASV zunächst wie auch die beiden anderen einen Zwei-Jahres-Vertrag. Klangvoll ist auch der aktuelle Verein von Rückraum Noah Moussa, der von der U19 des THW Kiel mit klarer Zielsetzung nach Westfalen wechselt: im Herrenbereich etablieren und Spielanteile erhalten. „Ich freue mich sehr auf den ASV“, so Moussa, der wie Kooij neben dem Handball ein Studium absolviert. Auf der Position Linksaußen spielt der Dritte im Bunde, Julian Fulda, der in Hamm mit Moussa eine Wohngemeinschaft bilden wird. Der 19-jährige Rechtshänder wechselt vom TBV Lemgo zum ASV und absolviert neben dem Handball eine Ausbildung zum Steuerfachgehilfen.
Eine sichtbare Neuerung gab es bei der Vorstellung der Neuzugänge: Der Drittliga-Trainer Dirk Schmidtmeier stellte die Spieler gemeinsam mit Bundesligacoach Michael Lerscht vor. „Anders als vielleicht in der Vergangenheit stimmen wir uns seit dieser Saison schon sehr eng bei Neuverpflichtungen ab. Durch die viel stärkere Verzahnung der Profis und des Unterbaus profitieren alle Beteiligten. Davon durfte sich ja jeder gerade erst überzeugen, als der ASV wegen der Corona-Zwangspause auf sechs Stammkräfte verzichten musste und dennoch gegen Dormagen und Nettelstedt eine absolut wettkampftaugliche Zweitligaformation gestellt hat“, so Reichenberger. Schon im vorherigen Saisonverlauf waren auch Spieler wie Florian Schöße und Melf Krause verletzungsbedingt in der Bundesliga wiederholt zu Einsätzen gekommen. Chancen, die sich auch das neuverpflichtete Trio in Zukunft gerne erarbeiten will.
Lars Kooij
- Position: Kreisläufer
- Größe: 198 cm
- Gewicht: 94 kg
- Nationalität: NED
- Wurfarm: rechts
- Jahrgang: 2000
- Vorherige Vereine: TM Tönder, SG Flensburg Handewitt
Noah Moussa
- Position: Rückraum links
- Größe: 196 cm
- Gewicht: 107 kg
- Nationalität: DEU
- Wurfarm: rechts
- Jahrgang: 2002
- Vorherige Vereine: THW Kiel, HSG Kalkberg
Julian Fulda
- Position: Linksaußen
- Größe: 184 cm
- Gewicht: 85 kg
- Nationalität: DEU
- Wurfarm: rechts
- Jahrgang: 2002
- Vorherige Vereine: TBV Lemgo, HSG Hanau
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TBV erwartet stark
Eine erwartete Niederlage hat der ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend im Testspiel gegen den bisher besten Gegner der Vorbereitung hinnehmen müssen. So unterlag die Mannschaft von Michael Lerscht dem zweifachen Deutschen Meister TBV Lemgo Lippe deutlich mit 22:31 (10:15). Doch weniger der sportliche Verlauf der Partie als vielmehr die personelle Situation trieb ASV-Trainer Lerscht anschließend die Sorgenfalten ins Gesicht.
Denn gegen den TBV musste der ASV von vorneherein auf den Einsatz von Sören Südmeier, Marian Orlowoski und Jan Pretzewofsky verzichten. Während der Partie fielen dann noch Mittelmann Merten Krings nach einem Schlag auf den Daumen und Jan von Boenigk aus. Der Rückraum knickte um und zog sich eine Bänderverletzung zu, die nun genauer diagnostiziert werden muss. Fest steht allerdings, dass auch von Boenigk am Samstag gegen die HSG Nordhorn-Lingen nicht zur Verfügung stehen wird. „Schon durch die bisherigen Ausfälle ist die Belastung bei den verbliebenden Akteuren enorm gestiegen“, nannte Lerscht nach der Partie auch einen Grund, warum der Verlauf des Spiels gegen den TBV recht deutlich war. Denn erschwert wird die personelle Lage durch den Umstand, dass keine Spieler aus der zweiten Mannschaft wegen der bestehenden wöchentliche Corona-Testpflicht kurzfristig hinzugezogen werden können. Lerscht: „Jetzt hat sich die Situation soweit verschlechtert, dass wir ernsthaft über den Test am Samstag nachdenken müssen.“ Geplant ist das nächste Vorbereitungsspiel für Samstag, 19 Uhr, bei der HSG Nordhorn-Lingen. Immerhin Positives gab es für Geschäftsführer Thomas Lammers nach dem ersten Spiel der Vorbereitung vor Zuschauern zu vermelden: „Das Hygienekonzept hat seine Bewährungsprobe gut bestanden. Wir konnten die Abläufe heute in jeder Hinsicht überprüfen. Es sind nur Kleinigkeiten, die wir noch justieren müssen. Dafür werden wir den zweiten Testlauf am 25. September gegen Hagen nutzen.“
Aus sportlicher Sicht gab es trotz der deutlichen Niederlage auch positive Aspekte im ASV-Spiel. So gelang es auch in der Anfangsphase, in der der TBV sich zügig eine 1:7-Führung erspielte, vor allem dank toller Zuspiele von Merten Krings gute Torchancen zu kreieren. Aber immer wieder scheiterten die Gastgeber am bärenstarken Keeper Peter Johannesson. „Unser Chancenverwertung ist verbesserungswürdig. Wir müssen konsequenter sein“, bemängelte Michael Lerscht folgerichtig. Genau diese Konsequenz vor dem gegnerischen Tor zeichnete die Gäste von Anfang bis Ende aus. Und so war zumindest die Frage, wer an diesem Abend die Oberhand behalten sollte, schnell beantwortet. Zwar verkürzte der ASV nach 8:15 bis zur Pause auf 10:15, näher als diese fünf Tore Abstand sollten die Westfalen aber in der Folge nicht mehr herankommen. Bester Torschütze beim ASV war Rückraum David Spiekermann mit insgesamt sechs Treffern und einer „guten Leistung“, wie Lerscht später betonte, um anschließend das Gespräch mit dem medizinischen Stab zu suchen.
ASV Hamm-Westfalen – TBV Lemgo 22:31 (10:15)
ASV: Storbeck, Wesemann – Genz (4), Huesmann, Brosch, Fuchs (2), Spiekermann (6), Schwabe, Krings (3), Franke (5), von Boenigk (1), Rubino (1)
TBV: Johanesson, van den Beucken – Elisson (6), Kogut (1), I. Guardiola (1), Carlsbogard (4), Schagen (3), Timm (1), Hangstein, Suton (4), Zerbe (3), Lemke, G. Guardiola (2), Cederholm (3), Reimann (2), Baijens (1)
Schiedsrichter: Fabian und Christian vom Dorfe
Zuschauer: 250