Einen erneut begeisternden Auftritt hat der ASV Hamm-Westfalen am Freitagabend in der 2. Handball-Bundesliga hingelegt. Weiterhin ohne etliche Stammkräfte gelang der Mannschaft von Michael Hegemann ein verdienter 40:35-Heimsieg gegen den TSV Bayer Dormagen, der den Gastgebern bis zum Ende die Stirn bot.
So erlebten die 2.145 Zuschauer in der WESTPRESS arena von der ersten Sekunde an ein hochintensives Handballspiel, in dem sich die Mannschaften nichts schenkten und bei jeder Gelegenheit auch Kleinigkeiten bestraften. Während den Gästen dafür das volle Personal zur Verfügung stand, mussten die Westfalen erneut auf zahlreiche Leistungsträger verzichten, zu denen sich dann auch noch der zuletzt überragende Mittelmann Yonatan Dayan aufgrund seiner Knieprobleme gesellte. Zudem fehlten Tom Jansen, Jakub Sterba, Marcos Colodeti, Mark Artmeier und Philip Jungemann. Immerhin kehrte Felix Hertlein ins ASV-Tor zurück, der auch begann – und das gleich überzeugend. Ich der ersten Halbzeit wehrte er sechs Bälle ab. Den am Donnerstag verpflichteten Nikolas Katsigiannis erlebten die Zuschauer dann aber auch noch, der in der 41. Minute eingewechselt wurde und wenige Minuten später gegen Dormagens Felix Boeckenholt beim Stand von 30:27 für den ASV den ersten Ball von der Außenposition parierte.
Zu diesem Zeitpunkt stand die Westpress-Arena längst Kopf, die Zuschauer erlebten einen packenden Handball-Kampf, in dem der ASV erst nach einer Viertelstunde durch Andreas Bornemann, dem mit acht Toren erfolgreichsten Torschützen der Partie, erstmalig in Führung ging. In der Folge gaben die Westfalen leicht den Ton an, Ian Hüter traf gegen seinen Ex-Klub in der 24. Minute erstmals zur Zwei-Tore-Führung. Nach einem verworfenen Siebenmeter durch Peter Strosack und einem sehenswerten Unterarm-Kracher von Andreas Bornemann direkt vor der Pause ging es sogar mit einem 20:16 für den ASV in die Pause, nicht ganz dem sehr ausgeglichenen Spielverlauf entsprechend.
Aber davon ließen sich die Gäste ohnehin nicht beeindrucken. Mit einigen taktischen Besonderheiten stellte der TSV den Gegner immer wieder vor Herausforderungen, wie etwa mit der offensiven Verteidigung gegen den ASV, wenn dieser in Unterzahl spielen musste. Immer wieder fanden die Gäste gute Lösungen. Bis zum 32:29 in der 49. Minute blieb Dormagen in Reichweite. Dann allerdings nutzte der ASV einige Ungenauigkeiten und erspielte sich blitzartig eine 36:30-Führung. Die Partie schien gelaufen.
Doch noch wollte Dormagen die Punkte nicht aufgeben. Mit einer offensiven Verteidigung über das gesamte Feld gelangen mehrere Ballgewinnen, die Gäste verkürzten in der 58. Minute auf 36:34. Nun erlöste ein erneut bärenstarker Jonas Stüber die ASV-Fans, sein Treffer zum 37:34 rund 100 Sekunden vor Ende beruhigte die Gemüter, Bornemann sorgte mit seinem Tor kurz darauf für die Entscheidung. Der Rückraum war es dann auch, der zwei Sekunden vor dem Ende zum 40:35-Endstand traf.
ASV Hamm-Westfalen – TSV Bayer Dormagen 40:35 (20:16)
ASV: Hertlein (6 Paraden, 19 %), Katsigiannis (5 P., 33 %), Wollert – Huesmann (7), Meyer-Siebert (6), Böttcher (2), Machner (4), Hüter (6), Haunold, Bornemann (8), Körber, Stüber (6), Jacobs, Coßmann (1)
TSV: Simonsen (5, 14 %), Oberosler (0%) – Krist, Reuland (3), Senden (3), Leis, Boehnert (2), Kriescher (1), Köster (4), Boeckenholt (3), Schroven (1), Strosack (5), Schmidt (4), Steinhaus (7), Sondermann (2)
Schiedsrichter: Halbach/Halbach
Zuschauer: 2.145
Zeitstrafen: ASV 14 min, TSV 10 min
Impressionen vom Spiel (Fotos: Henning Wegener)
Siebter Sieg in Serie
Mit dem siebten Auswärtssieg in Folge hat der ASV Hamm-Westfalen seine Chancen im Aufstiegsrennen am Samstagabend vor 1.400 Zuschauern im TSV Bayer Sportcenter gewahrt. Die Westfalen setzten sich in dem sehr abwechslungsreichen Zweitligaspiel mit 37:34 (16:19) durch. Überragender Akteur bei den Gästen war Rückraum Jan von Boenigk, der mit elf Toren erfolgreichster Werfer des Abends war und einen neuen persönlichen Saisonrekord aufstellte.
Spielentscheidend war die Phase in der zweiten Halbzeit rund um die 40. Minute, in der der ASV sich zunächst von 21:24 herankämpfte und dann sogar mit 26:24 in Führung ging. In dieser Phase steigerte sich der zur zweiten Halbzeit eingewechselte ASV-Torwart Marcos Colodeti von Minute zu Minute. Seine Paraden, eine extrem intensive Deckungsarbeit und ein konsequentes Gegenstoßspiel – so lautete die Zutaten, mit denen die Westfalen sich, die erneut neben Nico Schöttle auch auf Yonatan Dayan und Philip Jungemann verzichten mussten, bis zur 50. Minute eine komfortable 30:25-Führung erspielten.
Dormagens Trainer Matthias Flohr reagierte prompt: In einer Auszeit stellte er die Verteidigung der Gastgeber nun auf eine offensive 3:2:1-Abwehr um. Doch die Gäste ließen sich auch davon nicht mehr beeindrucken. Die Spieler von Trainer Michael Lerscht, der seinerseits auf die Umstellung des TSV mit einer Auszeit reagierte, blieben fokussiert, nutzten die größeren Räume auch mit dem siebten Feldspieler clever. Dormagen versuchte in den letzten beiden Minuten alles, auch mit einer Manndeckung über das gesamte Feld. Am Ende reichte es für den TSV nur zu einer Ergebnisverbesserung.
TSV Bayer Dormagen – ASV Hamm-Westfalen 34:37 (16:19)
TSV: Oberosler (1 Parade, 14 %), Simonsen (9 Paraden, 22 %) – Reuland (3/1), Senden (1), Boehnert, Rehfus (3), I. Hüter (1), Reimer (1), Schroven (6), Strosack (4), Träger, Schmidt (2), Pauli (1), Steinhaus (8), Sondermann (3)
ASV: Hertlein (4 Paraden, 18 %), Colodeti (6 Paraden, 30 %) – Huesmann (5/2), Fuchs, Scheerer, Artmeier, Schulze, Sterba (4), Zintel (5), Haunold (6), Bornemann, Stüber (6), von Boenigk (11)
Schiedsrichter: Sascha Schmidt und Frederic Linker
Zuschauer: 1.400
Zeitstrafen: TSV 2 min, ASV 10 min
Auswärtsserie ausbauen
Mit sechs Auswärtssiegen im Rücken tritt der ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend um 19:30 Uhr beim TSV Bayer Dormagen an. Im Fernduell mit der zweitplatzierten SG BBM Bietigheim, die um 18 Uhr den TuS Nettelstedt-Lübbecke empfängt, geht es um wichtige Punkte für den Verfolger, der auf zwei Ausrutscher der SG in den nächsten Partien hoffen muss.
Die gastgebenden Dormagener haben zuletzt wichtige Zähler gesammelt, mit aktuell sechs Punkten Vorsprung vor den Abstiegsplätzen ist der Klassenerhalt für den TSV fünf Spiele vor Saisonende praktisch so gut wie sicher. „Ich gehe nicht davon aus, dass Vinnhorst alle Spiele gewinnt, aber für andere Vereine geht es um nichts mehr. Da muss man vorsichtig sein“, mahnt Dormagens Rückraum Ian Hüter dennoch, der ab Sommer beim ASV unter Vertrag stehen wird. „Unser voller Fokus liegt auf dem Nichtabstieg. Wir wollen noch ein paar Pünktchen holen“, so Hüter weiter.
Gleiches gilt auch für die Westfalen, die noch immer ihre Möglichkeiten im Aufstiegskampf haben – auch wenn der Sprung auf den zweiten Rang bei vier Zählern Rückstand und einem deutlich schlechteren Torverhältnis nicht mehr in der eigenen Hand liegt. „Wir haben ja vor zwei Jahren erlebt, was in so einer Schlussphase einer Saison noch möglich ist. So lange es rechnerisch möglich ist, glauben wir auch daran“, stellte ASV-Kapitän Fabian Huesmann schon kurz nach der jüngsten Niederlage gegen die Eulen klar. Ob es für die angeschlagenen Akteure beim in Dormagen zum Comeback reicht, war am Freitag noch unklar. So wird über den Einsatz von Yonatan Dayan ebenso wie den von Philip Jungemann „kurzfristig entschieden“, wie Trainer Michael Lerscht am Tag vor dem Duell mit dem ehemaligen Club des ASV-Rechtsaußen Jakub Sterba betonte.
Ian Hüter verstärkt ab 24/25 den ASV
Der ASV Hamm-Westfalen hat eine weitere Position im Rückraum für die neue Saison besetzt: Ian Hüter wechselt im Sommer vom Ligakonkurrenten TSV Bayer Dormagen in die WESTPRESS arena und erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag. Hüter spielt sowohl im linken Rückraum als auch auf der Mittelposition.
„Mit Ian bekommen wir einen der Topspieler auf dieser Position in der 2. Handball-Bundesliga mit Führungsqualitäten, “, ist ASV-Geschäftsführer Guido Heerstraß von den Stärken des Rechtshänders überzeugt, der im Hinspiel gegen die Westfalen mit sieben Treffern einen guten Eindruck hinterließ. Beim TSV spielt der Deutsch-Amerikaner bereits seit der Saison 2015/16, in der er als 18-Jähriger seine ersten fünf Pflichtspiele in der 2. Handball-Bundesliga absolviert hat. Mittlerweile sind in der HBL-Statistik 180 Pflichtspiele zu finden, in der 1. Liga ist der 26-Jährige noch nicht aufgelaufen. „Das ist natürlich ein Ziel von mir“, betont der sympathische Rückraum, der ab Sommer erstmalig nicht mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Patrick auflaufen wird, mit dem er auch in im Aufgebot der US-Nationalmannschaft steht. Wie sein Wunsch für die verbleibenden Spiele der Saison aussieht, bringt Ian Hüter schnell auf den Punkt: „Der ASV darf gerne alle Spiele gewinnen, nur gegen uns nicht.“ Eine Bilanz, mit der sich wohl auch die Fans der Westfalen anfreunden könnten.
Makellose Heimserie fortgesetzt
Der ASV Hamm-Westfalen hat seine makellose Heimserie in der 2. Handball-Bundesliga fortgesetzt. Am frühen Sonntagabend setzte sich der ASV Hamm-Westfalen vor 2.130 Zuschauern nach einer turbulenten Schlussphase mit 28:27 (16:14) gegen den TSV Bayer Dormagen durch. Den entscheidenden Treffer markierte Jan von Boenigk Sekunden vor Spielende. Den letzten Wurf Richtung ASV-Tor wehrte Torwart Marcos Colodeti ab.
„Das Spiel hatte eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt“, bescheinigte ASV-Coach Michael Lerscht den Gästen eine gute Leistung. „Wir haben einige Details heute nicht so umgesetzt, wie wir uns das vorgestellt haben“, so der Coach weiter. So habe man es im Spielverlauf einige Male verpasst, einen deutlicheren und letztlich vorentscheidenden Vorsprung herauszuspielen. „Wir lassen uns nicht abschütteln“, lobte wiederum Gästetrainer Matthias Flohr die Leistung seiner Mannschaft. Flohr weiter: „Für uns ist das ein ganz, ganz bitterer Abend.“ Damit meinte er nicht nur die Niederlage, sondern auch die Verletzungen von Sören Steinhaus und Ian Hüter. Letzterer war mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze des Abends. Er verletzte sich im letzten Angriff des ASV, bei einer Kollision mit dem zum Tor ziehenden Jan von Boenigk zog er sich eine Platzwunde an der Schläfe zu. Der hinzugeeilte ASV-Mannschaftsarzt Dr. Andreas Kilhey hatte schnell eine Behandlung in der Hammer Barbara-Klinik organisiert. „Jetzt muss ich erst einmal schauen, wer überhaupt am Mittwoch noch eingesetzt werden kann“, so Flohr, der auch kurzfristig auf Lucas Rehfus verzichten musste und dem zunehmend die Optionen im Rückraum ausgehen. Toptorschütze Steinhaus, bis dahin immerhin auch fünfmal erfolgreich, musste im Spielverlauf wegen Knieproblemen auf der Bank bleiben.
Bitter war der Abend für die Gäste aber eben auch, weil dank einiger ausgelassener Chancen auf einmal zumindest ein Punkt greifbar für den TSV war. „Wenn der letzte Siebenmeter für den ASV im Tor landet, ist das Spiel entschieden“, befand Matthias Flohr ehrlich. Da genau das aber eben nicht der Fall war, ging die Tür für Dormagen noch einmal auf. Wenn ein Spiel dann so Spitz auf Knopf stehe, sei es einfach ärgerlich, meinte der Trainer weiter.
Für die Westfalen war der Weg unter dem Strich egal, wichtig war die Tatsache, dass die Heimserie auch im siebten Spiel gehalten hat. Großen Anteil hatte neben guten Torhütern auch neben dem Siegtorschützen Jan von Boenigk ein im zweiten Abschnitt eingewechselter Yonatan Dayan, der das ASV-Angriffsspiel deutlich belebte. In der Tabelle ist die Spitze durch die Niederlage der SG BBM Bietigheim nun noch weiter zusammengerückt. Die Tabellenführung übernahmen der 1. VfL Potsdam durch einen 28:27-Sieg gegen den VfL Lübeck Bad Schwartau.
Genau dorthin reisen die Westfalen nun am Mittwoch im zweiten Spiel der Englischen Woche. „Es war gut, dass wir heute alle Spieler einsetzen konnten und die Belastungen verteilen konnten“, so Michael Lerscht, dem gegen den TSV Bayer Dormagen alle Akteure zur Verfügung standen. Anwurf am Mittwoch ist um 20 Uhr.
ASV Hamm-Westfalen – TSV Bayer Dormagen 28:27 (16:14)
ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (4, 4/6 7m), Fuchs, Schöttle (1), Artmeier, Schulze (4), Sterba (2), Jungemann (1), Zintel (2), Bornemann (3), Orlowski (1), Dayan (3), Stüber (3), von Boenigk (4), Bauer
TSV: Simonsen, Juzbasic – Kriescher, Reuland (2, 1/1 7m), Boehnert (4), Kremp, I. Hüter (7), Reimer (4, 1/3 7m), Beckers, Schroven (2), Strosack (1), P. Hüter (59. Rote Karte), Schmidt, Pauli, Steinhaus (5), Sondermann (2)
Zeitstrafen: ASV 2 min, TSV 8 min (Rote Karte 59.)
Schiedsrichter: Alexander Kittel, Lars Scharfe
Zuschauer: 2.130
Saison-Bestwert ist bereits sicher
Als einzige Mannschaft der 2. Handball-Bundesliga ist der ASV Hamm-Westfalen in dieser Saison in eigener Halle ohne Punktverlust geblieben. Daran soll sich nach Vorstellung der Gastgeber auch am Sonntag nichts ändern, wenn der TSV Bayer Dormagen ab 18 Uhr in der WESTPRESS arena zu Gast ist.
Schon jetzt steht fest: Nach dem Zuschauer-Saisonrekord im zurückliegenden Heimspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen werden die Westfalen gegen Dormagen den nächsten Bestwert vermelden. Schon am Donnerstag waren 1.850 Karten für das Duell mit dem 15. der Tabelle abgesetzt. Und auch für das am 8. Dezember folgende Duell gegen den VfL Potsdam ist die Nachfrage sehr groß: „Für das Heimspiel gegen Potsdam zeichnet sich dann ein noch besserer Wert ab“, meinte ASV-Geschäftsstellenmitarbeiter Jan Ständker. Der Zuschauerschnitt der Westfalen bewegt sich damit in dieser Saison Richtung 1.800, der zweitbeste Wert der Liga.
Am Sonntag soll es auch aus sportlicher Sicht wieder guten Nachrichten geben. „Die Platzierung sollte niemanden täuschen: Uns erwartet wieder eine herausfordernde Aufgabe“, warnt ASV-Trainer Michael Lerscht vor dem Spiel gegen den TSV. Zu Recht, denn in fremder Halle überzeugen die Dormagener zuletzt mit einem 34:32-Sieg beim bis dahin in eigener Halle verlustpunktfreien TV Großwallstadt und am letzten Spieltag beim 29:29 in Lübeck.
Genau dorthin müssen die Westfalen am Mittwoch reisen, schon drei später steigt der ASV dann wieder in Bus mit Ziel Hüttenberg. Doch vor diesen Auswärtsaufgaben gilt die volle Konzentration des Tabellendritten dem Heimspiel. Die Zielsetzung ist klar formuliert: Heimsieg Nummer Sieben. „Gemeinsam mit unseren Zuschauern haben wir die WESTPRESS arena zur Festung gemacht. Daran soll sich auch am Sonntag nichts ändern“, verspricht Lerscht. Personell dürften die Gastgeber erneut alle Optionen zur Verfügung haben. Für Jakub Sterba wird es das zweite Wiedersehen in dieser Saison mit seinem ehemaligen Verein. In der Vorbereitung setzte sich der ASV in Lünen mit 34:25 durch – nach auskurierter Verletzung erstmalig im ASV-Dress erzielte der tschechische Nationalspieler in einer Halbzeit gleich fünf Tore.
Einlass ist am Sonntag ab 15:30 Uhr, Karten gibt es im Ticket-Onlineshop und an der Tageskasse. Wie gewohnt überträgt der TV-Bezahlsender DYN live, das Spiel kommentieren Simon Kottmann und Micky Reiners.
34:25-Testspielsieg gegen Dormagen
Auch im vierten Testspiel der Vorbereitung hat der ASV Hamm-Westfalen am frühen Samstagabend gegen den TSV Bayer Dormagen eine überzeugende Vorstellung abgeliefert. Am Ende setzten sich die Westfalen in der gut gefüllten Lüner Rundsporthalle mit 34:25 (16:13) durch. Neuzugang Jakub Sterba kam gegen seinen ehemaligen Verein auf der rechten Außenbahn zu seinen ersten Einsatzminuten und wusste mit fünf Treffern und einigen sehenswerten Steals gleich zu gefallen.
Dies traf auch auf den Rest des Teams von Michael Lerscht zu, der neben Marian Orlowski auch auf Mittelmann Yonatan Dayan verzichten musste, der wegen Armbeschwerden pausierte. So teilten sich im Rückraum Björn Zintel, der wieder 60 Minuten durchspielte, Markus Fuchs, Jan von Boenigk und Andreas Bornemann die Aufgaben. Und die machten ihre Sache genau wie die weiteren Akteure von Anfang an richtig gut: Früh lag der ASV mit 4:0 und 6:1 in Führung, war von Beginn an tonangebend. Auch eine „Phase mit falschem Risikomanagement und falschen Entscheidungen“, wie Trainer Michael Lerscht es später beschrieb, überstanden die Westfalen weitgehend folgenlos. Zwar kämpfte sich Dormagen so auf ein Tor heran, schon zur Pause lag der ASV, der in der Partie verschiedene Abwehrformationen probierte, aber wieder mit drei Treffern in Führung.
Bei diesem Abstand blieb es dann zunächst bis zum 24:21, danach gelang ein vorenscheidener Vier-Tore-Lauf. Vom 28:21 erhöhte der ASV noch einmal auf 32:23, mit neun Toren Vorsprung endete das im Rahmen des 75. Vereinsjubiläums des Partnervereins Lüner SV ausgerichtete Spiel. Vor allem im zweiten Abschnitt agierten die Westfalen, bei denen sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintrugen, mit sehr viel Tempo, weshalb der Sieg dann am Ende deutlich ausfiel.
Nach einem trainingsfreien Sonntag geht es für die ASV-Akteure am Montag weiter – dann stehen in der vorletzten Vorbereitungswoche noch zwei Tests am Mittwoch in Schalksmühle und Freitag zuhause gegen TuS Ferndorf an.
ASV Hamm-Westfalen – TSV Bayer Dormagen 34:25 (16:13)
ASV: Hertlein, Colodeti – Huesmann (7), Fuchs (1), Schulze (2), Sterba (5), Jungemann (1), Zintel (7), Bornemann (2), Stüber (3), von Boenigk (4), Bauer (1), Artmeier (1)
TSV: Juzbasic, Symonsen – Bochnert (1), Reuland (2), Senden (3), Schroven (1), Strosack (4), Rehfus (4), I. Hüter (1), Reimer (2), Böckenholt (1), Träger, Steinhaus (2)
ASV verpflichtet tschechischen Nationalspieler
Der ASV Hamm-Westfalen hat die nächste Position zur neuen Saison besetzt: Der Erstligist vermeldete zu Wochenbeginn die Verpflichtung des aktuellen tschechischen Nationalspielers Jakub Sterba für Rechtsaußen. Der 26-Jährige wechselt im Sommer vom Zweitligisten TSV Bayer Dormagen nach Westfalen, beim ASV erhält er einen Zwei-Jahres-Vertrag.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Jakub“, betonte Michael Lerscht. Der ASV-Trainer bescheinigte dem Neuzugang „eine sehr gute defensive Qualität. Auch auf den Außenpositionen wird es immer wichtiger, diese mit Qualität zu verteidigen“, so Lerscht. Insgesamt sei Sterba ein sehr schneller Spieler mit einem guten Wurfrepertoire. „Er spricht unsere Sprache sehr gut. Mit ihm erhalten wir ein gutes Gesamtpaket“, ist der Trainer vom neuen Rechtsaußen überzeugt. Aktuell kämpft der 26-Jährige mit seinem Verein TSV Bayer Dormagen, bei dem er seit 2019 unter Vertrag steht, um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Zum wichtigen 27:20-Sieg in Coburg steuerte Sterba vier Feldtore bei. „Natürlich geht es für mich gerade darum, mit dem TSV bestmöglich abzuschneiden und auf jeden Fall die Klasse zu halten. Dann freue ich mich auf Hamm. Es waren gute Gespräche mit Trainer Michael Lerscht.“
24:34-Auswärtssieg in Dormagen
Im zweiten Anlauf des Jahres hat es geklappt: Der ASV Hamm-Westfalen feierte am Samstagabend beim TSV Bayer Dormagen vor knapp 550 Zuschauern einen hochverdienten 24:34-Auswärtssieg. Nach einer 14:17-Pausenführung stellten die Gäste in der Anfangsphase die Weichen zum späteren Sieg, in der Schlussphase hatte der Tabellenvorletzte dem ASV nichts mehr entgegenzusetzen.
Sehr munter starteten beide Teams in die Partie, nach gut zwei Minuten fanden schon fünf Treffer den Weg auf die Anzeigetafel. Gerrit Genz, der schon in Ludwigshafen eine gute Offensivleistung gezeigt hatte, knüpfte direkt daran an und traf zweimal, Matej Mikata, der im linken Rückraum für den immer noch leicht angeschlagenen Marian Orlowski den Vorzug erhielt, traf zum 2:3. Bis zum 7:7 in der elften Minuten lieferten sich die Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Genau dieses Duo war es dann auch, das wenig später für die Westfalen in Überzahl von 8:9 auf 8:11 erhöhten. Mit drei Toren Vorsprung ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Nach dem Wechsel traf zwar der Vorletzte, durch drei Treffer in Folge erhöhte der ASV auch ohne Kapitän Fabian Huesmann, der sich gegen Ende der ersten Halbzeit am Oberschenkel verletzte, in weniger als fünf Minuten die Führung aber auf 15:20. In der Deckung standen die Westfalen nun immer besser, auch Torwart Felix Storbeck steuerte mehrere Paraden bei. In der Folge gab der ASV den Ton an, bis zur 51. Minute blieb es bei dem Vorsprung (22:27). Danach ließen die Westfalen immer weniger zu, drei Tore von Dani Baijens und zwei von Tim Wieling in Serie bescherten dem ASV eine 22:32-Führung. Auch die offensive Deckung der Gastgeber, die seit Jahresbeginn vom ehemaligen Co-Trainer Peer Pütz gecoacht werden, der Dusko Bilanovic ablöste.
Spieler des Spiels war Gerrit Genz, der es auf sieben Feld- und zwei Siebenmetertore brachte. Insgesamt lag seine Wurfquote bei fast 82 Prozent. Komplett ohne Fehlwurf blieb sogar Benjamin Meschke, der nicht nur sein erstes Tor für den ASV erzielte, sondern am Ende gleich viermal erfolgreich war. Ebenfalls Bestwerte erreichte Torwart Storbeck, der es auf 14 Paraden bei fast 38 Prozent Quote gehaltener Bälle brachte.
TSV Bayer Dormagen – ASV Ham-Westfalen 24:34 (14:17)
TSV: Juzbasic, Simonsen – Meuser (6), Senden (2), Rehfus, I. Hüter (3), Reimer (5/4), Grgic (2), Zurga, Hüter, Sterba (1), Grbavac (2), Seesing (2), Mast (1), Wolfram
ASV: Storbeck, Bozic – Genz (9/2), Huesmann (2), Brosc (2), Fuchs, Reimann, Engelhardt, Südmeier (2), Pretzewofsky, Orlowski, Meschke (4), Baijens (5), Mikita (3), von Boenigk (1), Wieling (6)
Zuschauer: 545
Schiedsrichterinnen: Sophia Janz, Rosana Sug
Duell in Dormagen in Bestbesetzung
Nur drei Tage nach dem Nachholspiel bei den Eulen Ludwigshafen sind die Zweitligahandballer des ASV Hamm-Westfalen erneut gefordert. Im Rahmen des 21. Spieltags tritt die Mannschaft von Michael Lerscht voraussichtlich in Bestbesetzung beim Tabellenvorletzten TSV Bayer Dormagen an.
Doch ganz so eindeutig, wie die Rollenverteilung zu sein scheint, schätzt Lerscht sie nicht ein: „Leichte Spiele gibt es in dieser Liga nicht, das wissen wir alle. Dormagen steht mit dem Rücken zur Wand, wir müssen auf einen maximal motivierten Gastgeber gefasst sein“, betont der Trainer der Westfalen. Auch gebe die aktuelle Platzierung nicht das Leistungsvermögen des TSV wieder, ist Lerscht überzeugt. „Dieser Kader ist in der Vorsaison Siebter geworden. Da steckt viel Qualität drin. Und das Verletzungspech der Hinserie spielt jetzt auch nicht mehr so eine Rolle“, warnt er.
Ansonsten möchte Lerscht aber mehr Aufmerksamkeit auf seine eigene Formation lenken. Und die hat trotz der äußerst schwierigen Vorbereitung, in der beide Tests abgesagt werden mussten und der Trainingsbetrieb erheblich durch Quarantäne-Maßnahmen beeinflusst war, beim Auftakt in Ludwigshafen einen guten Eindruck hinterlassen. Am Ende gingen die Westfalen zwar aufgrund eines Gegentors in der letzten Sekunde leer aus, auch ein Sieg war aber in Reichweiter. Lerscht: „Natürlich ist so eine Niederlage enttäuschend. Aber die Mannschaft hat sehr viel richtig gemacht. Und dass die Fehlerquote nach dieser langen Zeit ohne ein Spiel etwas höher ist, ist erklärbar.“ Die erste Enttäuschung nach dem unglücklichen Ausgang bei den Eulen scheint also verflogen – nun soll in Dormagen der erste Sieg des neuen Jahres her. „Wir wissen, was wir können. Wenn wir in Dormagen unsere Stärken auf das Feld bringen, dann haben wir gute Siegchancen.“ Das Hinspiel entschied der ASV zum Saisonauftakt mit 24:22 für sich.
Spielbeginn ist am Samstag um 19:30 Uhr, übertragen wird von SportDeutschland.TV. Während sich die Westfalen auf ihren zweiten Einsatz des Jahres freuen, wurden zwei Partien des 21. Spieltags aufgrund von Corona-Fällen abgesagt. Während beim für Freitag geplanten Duell TuSEM Essen und EHV Aue die Gäste betroffen sind, ist es beim eigentlich für Samstag angesetzten Aufeinandertreffen zwischen dem TV Hüttenberg und den Eulen Ludwigshafen der Gastgeber.