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Westfalen lassen sich nicht abschütteln

Eine Viertelstunde hat der ASV Hamm-Westfalen bei der sechstplatzierten TSV Hannover-Burgdorf gebraucht, um nach zweimaliger Unterzahl so richtig in die Partie zu finden. Spätestens nach der Auszeit durch Michael Lerscht beim Rückstand von 4:10 war das aber dann der Fall und die Gäste knüpften an die guten Leistungen des bisherigen Jahresverlaufs an. So bot sich für den ASV in der zweiten Halbzeit mehrfach in der Partie die Möglichkeit, auszugleichen, was nicht gelang. Am Ende blieb eine erneut gute Leistung aus Sicht der Gäste ohne Lohn, die TSV behielt beim 30:26 (17:12) die Oberhand.

Nachdem die Westfalen vor 5.529 Zuschauern in der ZAG-Arena zunächst nur aus dem rechten Rückraum und über die Mitte torgefährlich waren, verbesserte sich das Offensivspiel in der Folge immer mehr. Zudem steigerte sich Torwart Felix Hertlein im Spielverlauf, überholte den zunächst starken Dario Quenstedt im Torhüterduell bis zum Abpfiff um drei Paraden. In der Startformation wartete ASV-Trainer Michael Lerscht, dem alle Spieler zur Verfügung standen, mit einer kleinen Überraschung auf: Am Kreis erhielt der Ex-Hannoveraner Mait Patrail den Vorzug. Allerdings währte die Option zunächst nur 39 Sekunden, dann musste der Routinier nach einer Abwehraktion für zwei Minuten vom Feld – eine harte Entscheidung vom Schiedsrichtergespann Christian und David Hannes, die möglicherweise früh ein Zeichen setzen wollten.

Mehr als ein Tor gelang der TSV allerdings in der Überzahl nicht, in der vierten Minute erzielte Jan von Boenigk für die Gäste den Ausgleich zum 1:1. In den kommenden Minuten wehrte TSV-Torwart Dario Quenstedt mehrere Würfe ab, so dass die Gastgeber mit 7:4 (13.) in Führung gingen. Dann gab es wiederum eine Zeitstrafe gegen den ASV, die wenig Anklang fand: Abwehrchef Markus Fuchs musste diesmal raus. Und diesmal machten es die Gastgeber besser und erhöhten auf 10:4. Michael Lerscht musste reagieren und stellte in der Auszeit das Spiel seiner Mannschaft um.

Vor allem der nun im Angriff kontinuierlich eingesetzte siebte Feldspieler zeigte Wirkung. Die Westfalen arbeiteten sich ins Spiel und verkürzten durch Kapitän Fabian Huesmann per Siebenmeter in der 23. Minute auf 8:11. Hannovers Trainer Christian Prokop nahm seine erste Auszeit. Die Gäste blieben nun aber dran, in der 28. Minute traf Marian Orlowski zum 12:15  – längst war der ASV nun auch von den Außenpositionen und aus dem linken Rückraum torgefährlich. Direkt nach dem 12:15 netzte Hannover allerdings ins verwaiste ASV-Tor ein – und erhöhte so erst zum 16:12 und bis zur Pause aus dem Spiel heraus zum 17:12. Der Aufsteiger spielte zwar in der zweiten Viertelstunde der Partie wesentlich verbessert – deutlich verkürzen konnten die Westfalen den Rückstand der Anfangsviertelstunde noch nicht.

Das sollte aber in der zweiten Halbzeit gelingen, in die der ASV sehr stark startete. Felix Hertlein parierte die ersten beiden Würfe, Andreas Bornemann und Björn Zintel verkürzte zum 14:17. Längst keimte Hoffnung bei den zahlreich mitgereisten ASV-Anhängern, dass eine Überraschung beim Tabellensechsten möglich sei. Und das fürchtete wohl auch Prokop, der nach dem 17:19-Anschlusstreffer durch Yontan Dayan bereits in der 37. Minute eine Auszeit anordnete. „Das ist halbherzig“, bemängelte Prokop voll allem das Offensivspiel der Gastgeber, das nun „zu wenig in die Tiefe“ komme.

Dies gelang dem Aufsteiger allerdings immer besser. Die Gäste witterten derweil längst ihre Chance. Der eingewechselte Jan Pretzewofsky verkürzte nach genau 43 Minuten auf 20:21. Bis dahin hatte der ASV eine vieldiskutierte Zeitstrafe gegen Björn Zintel, der sich in einen Tempogegenstoß stellte, und den dritten per Siebenmeter abgeschlossenen Angriff der TSV überstanden – denn den dritten Versuch parierte Vladimir Bozic. So bot sich die Chance zum Ausgleich, die allerdings ungenutzt blieb. Stattdessen wurde der Lauf der Westfalen nun wieder einmal durch eine Zeitstrafe gebremst, Dayan wurde nach Foul an Brozovic, der selbst wie gewohnt körperlich agierte, vom Feld gestellt. Hannover bewies Nervenstärke und erspielte sich bis zur Schlussviertelstunde eine beruhigende 23:20-Führung.

Doch längst dachten die Westfalen nicht daran, die zwei Punkte abzuschreiben. Die Gäste blieben unbequem, versuchten es nun mit einer offensiveren 5:1-Deckung und einem äußerst agilen vorgezogenen Alexander Schulze. Sieben Minute vor Ende sorgte Huesmann per Siebenmeter zum 24:26 für Hoffnung bei den Fans, doch diese sollten vergebens gewesen sein: Die TSV blieb auch in Unterzahl nervenstark und sicherte sich am Ende einen verdienten Heimsieg. Spielentscheidend war das Tor zum 29:25 drei Minuten vor Ende, das Renars Uscins für die Hausherren markierte.

„Am Ende hat uns etwas die Durchschlagskraft gefehlt. Und vielleicht auch die Pfiffe zum Schluss. Wir kommen voll ran. Da brauchst Du das Quäntchen Glück“, meinte Rückraum Andreas Bornemann direkt nach der Partie. Entsprechend respektvoll äußerte sich auch Nationalspieler Marian Michalczik über den Aufsteiger: „Hamm hat eine intakte Mannschaft, die in letzter Zeit gut drauf ist. Es gelingt uns nicht, weiter wegzukommen. Das spricht für Hamm, aber auch für uns, dass wir die Punkte hierbehalten.“

Weiter geht es für den ASV Hamm-Westfalen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga nun in zwei Wochen, wenn am Sonntag um 16:05 Uhr der amtierende Deutsche Meister SC Magdeburg in der WESTPRESS arena zu Gast ist. Übrigens ist der SCM auch der nächste Gegner der TSV, die die Magdeburger drei Tage zuvor empfängt.

TSV Hannover-Burgdorf – ASV Hamm-Westfalen 30:26 (17:12)

TSV: Quenstedt (8 Paraden), Ebner (2 P.) – Vujovic (5/3), Mävers (2), Uscins (2), Juric, Pevnov (4), Michalczik (2), Kulesh (3), Gautzsch, Gerbl (5/3), Brozovic (1), Feise (3), Weber (1), Ayar

ASV: Hertlein (11 Paraden), Bozic (1 P.) – Huesmann (4/4), Fuchs, Patrail (3), Schulze, Zintel (4), Pretzewofsky (2), Bornemann (4), Orlowski (1), Meschke, Dayan (2), Savvas, von Boenigk (3), Wieling (1), Bauer (1)

Schiedsrichter: Christian und David Hannes

Zuschauer: 5.529 Zuschauer

Zeitstrafen: TSV 4 min, ASV 8 min

 

 

 

 

 

 

Große Fangruppe reist mit nach Hannover

Einen deutlichen Aufwärtstrend weist der ASV Hamm-Westfalen seit Jahresbeginn in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf. Im zurückliegenden Heimspiel gegen Mitaufsteiger VfL Gummersbach belohnten sich die Westfalen mit einem verdienten 22:21-Sieg für ihren erneut überragenden Einsatz. Geht es nach den Fans, soll nun am Sonntag beim TSV Hannover-Burgdorf auch erstmalig Zählbares aus fremder Halle mit nach Hamm gebracht werden, vor allem, da dies ja bereits im Hinspiel im Dezember beim 29:29 gelungen ist.

Das Punktekonto auf sieben Zähler verbessern? Wenn es nach den Fans geht, gelingt das Michael Lerscht (Foto) und seinem Team bereits am Sonntag in Hannover. – Foto: Wegener/ASV

Doch daraus etwas ableiten zu wollen, klingt engagiert. Denn aktuell belegen die Hannoveraner den sechsten Rang der Liga – und sind damit haushoch im Duell mit den Westfalen in der 10.000 Zuschauer fassenden ZAG Arena favorisiert, die allerdings im bisherigen Saisonverlauf durchschnittlich nur knapp zur Hälfte gefüllt wurde. „Wir freuen uns auf das Duell, wollen an die Leistung gegen Gummersbach anknüpfen. Wir schauen auf uns und wollen ein gutes Spiel abliefern“, betonte ASV-Trainer Michael Lerscht. Die Trainingswoche verlief nicht gänzlich störungsfrei, zwar gibt es beim ASV aktuell keine Verletzten zu vermelden, aber einige virusgeplagte Spieler, die „sicherheitshalber aus dem Mannschafts-Trainingsbetrieb genommen wurden“, so Lerscht. „Wir gehen da kein Risiko ein, um diese Thematik soweit wie möglich aus der Mannschaft zu halten.“ Über die finale Aufstellung könne als erst nach dem Abschlusstraining am Samstag entschieden werden. „Bei dem ein oder anderen fällt die Entscheidung vielleicht auch erst am Sonntag. Aber das ist in dieser Jahreszeit alles nicht ungewöhnlich“, bleibt der ASV-Coach angesichts der Personalsituation gelassen.

Unterstützt wird der Aufsteiger auch in Hannover wieder von einem vollbesetzten Fanbus. Darüber hinaus werden sich auch etliche ASV-Anhänger in privaten Fahrgemeinschaften auf den Weg machen. „Das nehmen wir wahr und freuen uns natürlich riesig über diesen Support. Das ist nicht selbstverständlich“, so Kapitän Fabian Huesmann.

Anwurf in Hannover ist am Sonntag um 16:05 Uhr, übertragen wird wie gewohnt live von SKY und Radio Lippewelle Hamm.

Ein filmreifes Comeback

Eine Traum-Rückkehr feierte Mittelmann Björn Zintel, der seine Klasseleistung eine Sekunde vor dem Schluss mit dem Tor zum 29:29 (14:14) krönte. Den verdienten Punktgewinn gegen den Tabellenneunten TSV Hannover-Burgdorf feierten die Westfalen wie einen Sieg, denn auch der Mannschaft gelang nach Rückstand ein Comeback in einer dramatischen Schlussphase.

Am Ende bedeutete dieser Punktgewinn für den Aufsteiger ohnehin weit mehr als der dritte Zähler für die Tabelle: Der ASV zeigte unter der Regie von Zintel, der sich während der Vorbereitung verletzt hatte und seither vermisst wurde, ein erheblich verbessertes Offensivspiel und war dem Tabellenneunten ebenbürtig. „Wir waren von Beginn an strukturierter und disziplinierter“, befand ASV-Rückraum Andreas Bornemann direkt nach der Partie, der mit neun Toren erfolgreichster Torschütze des Abends war. Insgesamt arbeiteten alle Mannschaftsteile gut zusammen, wie gewohnt in der Abwehr, aber diesmal auch wesentlich konsequenter im Angriff. Und das gelang, obwohl Michael Lerscht kurzfristig einige Veränderungen vornehmen musste, wie etwa Rückraum Mait Patrail über weite Strecken der Partie an den Kreis zu berufen.

Die Vorzeichen für die Mannschaft von Michael Lerscht vor diesem 15. Spieltag waren alles andere als gut. Zum noch verletzten Kreisläufer Benjamin Meschke gesellten sich gleich mehrere Akteure, die dem Coach am Sonntagnachmittag in der erneut sehr gut gefüllten WESTPRESS arena fehlten: Jan von Boenigk, Jan Pretzewofsky und Stefan Bauer standen nicht zur Verfügung. Aber der ASV kompensierte die Ausfälle mit einer äußerst engagierten Mannschaftsleistung.

Von Beginn an im Fokus stand dabei Rückkehrer Björn Zintel, den Michael Lerscht auf der Spielmacherposition starten ließ. So dauerte es auch nur 85 Sekunden, ehe der im Sommer aus Balingen zurückgekehrte Rechtshänder sein erstes Tor warf. Dem 1:1 ließen die Gastgeber dann noch durch Fabian Huesmann und Savvas Savvas bis zu vierten Minute zwei weitere zum 3:1 folgen. Das erste Ziel war erreicht: Die Hausherren waren von der ersten Sekunde im Spiel – und dies schien auch auf Zintel zuzutreffen, der agierte, als hätte er keine vier Monate auf diesen Pflichtspieleinsatz gewartet. So verlief die Anfangsviertelstunde völlig ausgeglichen. Nach dem Ausgleich durch Hannovers Marian Michalczik in der 16. Minute erspielte sich der ASV eine erneute 9:6-Führung, nach der TSV-Coach Christian Prokop in einer Auszeit mehr „Zupacken“ von seiner Abwehr forderte. Bis zum 14:13 in der 29. Minute durch Patrail legte der Aufsteiger immer wieder vor. Zwischenzeitlich hatte Felix Hertlein im ASV-Tor sogar zwei Siebenmeter pariert. Dann gelang Vincent Büchner doch der Ausgleich, die verbleibenden Sekunden reichten dem Gastgeber nicht mehr für einen Abschluss.

Hannover startet im zweiten Abschnitt besser

In die zweite Halbzeit starteten dann die favorisierten Gäste stärker. Veit Mävers traf zweimal, die Führung des Favoriten hatte in der Folge lange Bestand. In der 44. Minute erhöhte der gewohnt präsente Ilija Brozovic am Kreis erstmalig auf einen Drei-Tore-Vorsprung für die Turn- und Sportvereinigung zum 22:19. Immer häufiger haderten die Westfalen in dieser Phase mit den knappen Entscheidungen der Unparteiischen, das Spiel wurde zunehmend körperlicher von beiden Teams geführt. Der Aufsteiger blieb trotz des Rückstands unbequem, mutig und ließ sich in der Folge nicht abschütteln. In der 49. und 50. Minute sorgten Bornemann und Savvas für den 25:25-Ausgleich. In der Arena hielt es längst niemanden mehr auf seinem Sitz. Immer wieder regulierte Zintel geschickt das Tempo, beruhigte wenn erforderlich oder übte Druck auf die Abwehr aus, um seine Nebenleute in Szene zu setzen.

Fünf Minuten lang blieb es völlig ausgeglichen, dann schien es, als könnten die Gäste die Partie nun für sich entscheiden. Nach dem 29:27 durch Marius Steinhauser gelang Hannover ein weiterer Ballgewinn, aber auch in Überzahl kein Tor, da Felix Hertlein in der 58. Minute glanzvoll parierte und die Vorentscheidung verhinderte. Der ASV nutzte dies in Person von Bornemann zum Anschlusstreffer gut zwei Minuten vor dem Ende. Doch auch jetzt hielt die TSV alle Trümpfe in der Hand. Gegen die komplett offene Verteidigung des ASV leistete sich Hannover einen folgenschweren Fehlpass ins Aus. „Hamm kommt auf einen ran, dann schaffen wir es nicht, die Manndeckung auszuspielen“, beschrieb Hannovers Marian Michaelczik die Schlussminuten in Hamm, wo man eine „vernünftige Leistung“ abgeliefert habe. Der ASV bekam noch einmal die Chance, nachdem zuvor Zintel mit einem gewagten Bodenpassversuch auf den Rechtsaußen im ersten Anlauf gescheitert war, einen Punkt zu sichern. Und genau das erledigte der Rückraumspieler dann eine Sekunde vor dem Abpfiff bei seinem Durchbruch durch die Mitte selbst, als er mit seinem sechsten Treffer den starken Dario Quenstedt zum 29:29 überwand.

„Das fühlt sich richtig gut an, auch wenn ich nach der langen Pause jetzt richtig kaputt bin“, meinte ein glücklicher Rückkehrer kurz nach Spielende im TV-Interview bei SKY. „Für mich ist das ein ganz besonderer Tag“, betonte Zintel, der „schon ein bisschen mehr nervös gewesen sei, vor so einer tollen Kulisse“. Im gleichen Atemzug stellte er aber auch heraus: „Unter dem Strich ist es ein Mannschaftssport. Wir hatten heute eine gute Bereitschaft, auch gegen den Rückstand haben wir gut gespielt. Ein Stück weit waren wir strukturierter. Aber das war auch erst ein Punkt. Wir haben noch viel Hausaufgaben. In vier Tagen geht es weiter in Hamburg“, richtete der Mittelmann schon wieder den Blick nach vorne.

ASV Hamm-Westfalen – TSV Hannover-Burgdorf 29:29 (14:14)

ASV: Hertlein (5 Paraden), Bozic (6 P.) – Leventoux (1), Huesmann (6/3 7m), Fuchs, Patrail (1), Schulze, Zintel (6), Pretzewofsky, Bornemann (9), Orlowski, Dayan, Savvas (3), Wieling (3)

TSV: Ebner (2 P.), Quenstedt (5 P.) – Vujovic (1), Roschek, Mävers (3), Uscins, Pevnov (2), Kuzmanovski, Steinhauser (8/4), Michaelczik (1), Kulesh (4), Gerbl, Brozovic (5), Fischer, Feise, Büchner (5)

Zeitstrafe: ASV 12 min, TSV 8 min

Schiedsrichter: Thomas Kern und Thorsten Kuschel

Zuschauer: 2.252

ASV am Sonntag gegen die Recken

Alexander Schulze. – Foto: Wegener

An das gute Heimspiel gegen den Bergischen HC will der ASV Hamm-Westfalen am Sonntagnachmittag (Anwurf 16:05 Uhr) gegen die TSV Hannover-Burgdorf anknüpfen. Und dies wird der Aufsteiger auch müssen, will er der Mannschaft des ehemaligen Nationaltrainers Christian Prokop die Punkte abtrotzen.

Zur Vorbereitung hatten die Westfalen eineinhalb Wochen Zeit – Zeit, die zunächst für die Aufarbeitung des unbefriedigenden Auswärtseinsatzes bei GWD Minden und dann zur intensiven Einstellung auf die Hannoveraner Recken genutzt wurde. „Wir haben das Spiel analysiert, als Mannschaft und jeder Einzelne für sich. Wir wissen, dass wir besser als in Minden spielen können. Das haben wir ja auch schon in dieser Saison bewiesen. Und mit diesem Wissen gehen wir in das Spiel gegen Hannover“, erklärte ASV-Trainer Michael Lerscht vor dem Duell gegen den Tabellenneunten, der trotz der jüngsten Niederlagen in Berlin und zuhause gegen Wetzlar Favorit in der WESTPRESS arena ist. Toptorschützen bei der TSV sind in dieser Saison bisher der für die Siebenmeter zuständige Rechtsaußen Maximilian Gerbl und Kreisläufer Ilija Brozovic. Regelmäßig Topwerte liefert zudem Torwart Domenico Ebner ab, der mit über 35 Prozent abgewehrten Bällen aktuell den vierten Platz in der Torhüterstatistik in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga belegt.

Torwart Felix Hertlein. – Foto: Wegener

Für das Duell gegen den Tabellenneunten fehlt Lerscht wegen einer Zahn-OP möglicherweise Rechtsaußen Jan Pretzewofsky, der zuletzt in Minden eine starke Vorstellung ablieferte. Verzichten werden müssen die Westfalen wohl auch auf Benny Meschke und Björn Zintel. Beim Mittelmann zeichnet sich allerdings eine Rückkehr ins Team ab – wann genau es soweit ist, stand am Freitag noch nicht fest. „Jeder Tag bringt Björn näher an das Team“, so Michael Lerscht. Zumindest eines steht allerdings jetzt schon fest: Auch gegen die TSV dürfen sich die Westfalen wieder auf den Rückhalt von den Rängen freuen. Wie auch für das Spiel gegen den TBV Lemgo am 15. Dezember sind die Sitzplätze der WESTPRESS arena ausverkauft, am Freitagmorgen waren bereits 2.200 Tickets für das Spiel verkauft. Anwurf ist am Sonntag um 16:05 Uhr, die Tageskasse öffnet um 14:30 Uhr. Übertragen wird die Partie darüber hinaus wie gewohnt von SKY als Einzelspiel und in der Konferenz und über Radio Lippe Welle Hamm.

Tag 3: Weitere Entwicklungsschritte

Ein Testspiel „fast auf Wettkampfniveau“ hat der ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend in Burgdorf gegen den Ligakonkurrenten TSV Hannover-Burgdorf absolviert. Dabei spielten beide Mannschaften sehr zur Freude der rund 300 Zuschauer in der fast restlos besetzten Burgdorfer GPS-Halle von Anfang an mit hohem Tempo und schenkten sich in einer Partie mit wechselnden Führungen keinen Ball. In den Schlussminuten ließen bei den Westfalen am Ende des dritten Trainingslagertages ein wenig mehr als bei den Gastgebern die Kräfte nach, trotz etlicher guter Möglichkeiten gelang nach dem 27:27 zehn Minuten in der verbleibenden Zeit nur noch ein Tor. Der TSV sicherte sich so am Ende einen 32:28-Sieg (18:15).

Das Resultat nahm ASV-Coach Michael Lerscht ohnehin mehr als Randnotiz wahr. „Wir haben heute weitere Entwicklungsschritte gemacht und Dinge aus dem Training gut umgesetzt. Das war ein wirklich guter Test auf einem guten Niveau“, zeigte sich Lerscht zufrieden, der wie am Samstag gegen den Bergischen HC wieder die Spielzeit an alle Akteure verteilte. Für einen davon war es ein Wiedersehen mit einigen Bekannten: Mait Patrail bekam beim Mannschaftseinlauf vom sowieso äußerst fairen Publikum sogar von der Tribüne einen besonderen Willkommensapplaus, acht Jahre lang hatte er für den TSV gespielt. Sportliche Willkommensgeschenke gab es vom Erstligakonkurrenten in der Folge aber natürlich nicht.

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Wie der ASV drückten auch die Gastgeber von Beginn an aufs Tempo. So entwickelte sich ein Schlagabtausch, nach sechs Minuten stand es bereits 5:5. Im nächsten Angriff bescherte Jan von Boenigk den Gästen dann die erste Führung, die allerdings nach einer Zeitstrafe gegen Markus Fuchs vom TSV in ein 7:6 umgewandelt wurde. Nach dem 7:7 durch die Westfalen dann eine Schlüsselszene in einem intensiven, aber nie unfairen Spiel: Für seinen Einsatz in der Deckung sah Benny Meschke die Rote Karte. Aber Hannover schlug kein Kapital daraus, auch nach einer Viertelstunde war die Partie mit 10:10 völlig ausgeglichen. Erneut brachte von Boenigk den ASV nun wieder in Führung. Das 11:10 für den ASV nahm TSV-Trainer Christian Prokop zum Anlass für eine Auszeit, die Wirkung zeigte. Durch drei Treffer in Folge gingen die Gastgeber wieder mit 11:13 in Führung, die bis zur Pause Bestand hatte (15:18).

Aber die Westfalen ließen sich davon nicht beirren, durch einen 4:1-Lauf direkt zu Beginn des zweiten Abschnitts glich der ASV auf 19:19 aus. Bis zum 23:23 blieb es ausgeglichen. Dann legten wiederum die Gäste zum 25:23 in der 44. Minute vor. Längst hatte Lerscht sein Personal rotiert, das Tempo bleib weiterhin hoch. Vor allem der Wechsel im Tor zeigte Wirkung, Vladimir Bozic entschärfte in der zweiten Halbzeit viele freie Würfe, unter anderem sogar zwei Siebenmeter. Doch das 27:27 in der 50. Minute sollte für längere Zeit der letzte ASV-Treffer sein. Zwar spielten sich die Gäste immer wieder gute Chancen heraus, angesichts schwindender Kräfte blieben die Abschlüsse etwas ungenau. So sicherte der TSV in den Schlussminuten einen 32:28-Sieg.

TSV Hannover Burgdorf – ASV Hamm-Westfalen 32:28 (18:15)

TSV: Ebner, Quenstedt – Vujovic (3), Roschek, Mävers (1), Uscins (4), Pevnov (1), Kuzmanovski (1), Michalchik (5), Edvardson (3), Gerbl (5), Brozovic (1), Fischer (2), Feise (2), Büchner (1), Steinhauser (3)

ASV: Hertlein, Bozic – Huesmann (4), Fuchs, Patrail (1), Schulze (3), Kooij, Pretzewofsky (1), Bornemann (3), Orlowski (1), Meschke, Dayan (1), Savvas (5), von Boenigk (5), Wieling (4), Bauer

Andreas Bornemann

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Testspiel wird live übertragen

Zum vierten Testspiel der Vorbereitung tritt der ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend (Anwurf 19:30 Uhr) in Burgdorf beim TSV Hannover-Burgdorf an. Zu der Partie reisen die Westfalen aus dem Trainingslager in Halberstadt an. Tickets gibt es an der Abendkasse (ab 18:30 Uhr, Testspiel-Ticketinfos), darüber hinaus kann die Partie live über SportDeutschland.TV verfolgt werden.

Für den TSV, der am vergangenen Samstag sein erstes Testspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen mit 29:21 gewann, ist das Spiel in der GPS-Halle (Grünewald-Straße, 31303 Burgdorf) die zweite Partie der Vorbereitung. TSV-Trainer Christian Prokop war mit den gezeigten Ansätzen gegen Nordhorn zufrieden. „Wir haben eine aggressive und agile Abwehr mit zwei guten Torhütern dahinter gestellt. Die Spielfreude und Emotionalität über 60 Minuten hat mir gefallen”, zitiert der TSV seinen Coach. Weiter heißt es: „Insgesamt brauchen wir ein geduldigeres und druckvolleres Angriffsspiel sowie eine bessere Chancenverwertung. So langsam beginnt die heiße Phase der Vorbereitung. Aufgrund der vielen Neuzugänge ist jedes der kommenden Testspiele für uns sehr wertvoll, um sich weiter einzuspielen.“ Mit Veit Mävers und Branko Vujovic könnten zwei weitere Spieler zurück zum Team stoßen und erste Spielminuten absolvieren.

Für ASV-Neuzugang Mait Patrail wird das Testspiel eine Rückkehr zu einer langjährigen Station: Der Neuzugang von den Rhein Neckar-Löwen spielte zuvor acht Jahre lang für die TSV Hannover-Burgdorf. Schwerpunkt des Trainingslagers ist für den ASV das Offensivspiel – entsprechend wird es in Hannover darum gehen, “viele dieser Trainingsinhalte im Spiel anzuwenden”, freut sich Lerscht auf das Testspiel. Nach der Partie wird der ASV-Tross wieder ins Trainingslager zurückkehren, wo die Westfalen noch bis Freitag weiterarbeiten werden.

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