ASV holt niederländischen Nationalspieler
Der ASV Hamm-Westfalen verstärkt sich zur neuen Saison mit Tom Jansen. Der niederländische Nationalspieler wechselt vom Erstligisten VfL Gummersbach zu den Westfalen, dort erhält der 25-Jährige einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Die Zielsetzung für den ehrgeizigen Linkshänder ist dabei ganz klar: „Ich will mit dem ASV in der 1. Liga spielen. Ob da schon in der kommenden Saison der Fall ist, oder wir es gemeinsam schaffen, ist egal. In jedem Fall will ich meinen Teil dazu beitragen, dass der ASV maximal erfolgreich ist“, so der in Speyer geborene Sohn niederländischer Eltern, der auch über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügt. Nach seinen Anfängen bei den Eulen Ludwigshafen wechselte er 2017 zur HG Oftersheim/Schwetzingen. Von 2020 bis 2022 spielte er für den TV Großwallstadt ehe er zum VfL Gummersbach wechselte. Für den aktuellen Tabellensiebten der LIQUI MOLY HBL absolvierte er seither 39 Partien und erzielte 93 Tore im Handball-Oberhaus. Aktuell befindet sich der 25-Jährige in der Reha aufgrund einer Knieverletzung, die er sich Anfang Oktober beim Auswärtsspiel des VfL in Balingen zugezogen hatte. Er gehe davon aus, bis zum Vorbereitungsstart mit dem ASV wieder fit zu sein. „Ich brenne darauf, endlich wieder Handball spielen zu können. Und ich freue mich sehr auf den ASV und ein tolles Team“, erklärte Tom Jansen bei der Bekanntgabe seiner Verpflichtung. Insider-Informationen über sein neues Team hat er bereits eingeholt: „Ich bin ja noch mit Stübi (Anm. d. Red.: Jonas Stüber) in Kontakt, mit dem ich letzte Saison in Gummersbach zusammengespielt habe“, so Jansen. Auch seinen neuen Positionskollegen Andreas Bornemann kennt er bereits, „über einen privaten Kontakt, er ist ein Top-Typ und ich freue mich auch darauf“, wie Jansen erklärte.
ASV bejubelt Heimsieg gegen Gummersbach
Im dritten Anlauf hat es geklappt: Der ASV Hamm-Westfalen hat am Donnerstagabend im dritten Duell mit Mitaufsteiger Gummersbach den ersten Sieg gegen den VfL in dieser Spielzeit gefeiert. In der hochdramatischen Partie erzielte Mittelmann Yonatan Dayan 33 Sekunden vor dem Ende den 22:21-Siegtreffer für die Gastgeber vor 2.452 Zuschauern in der fast vollbesetzten WESTPRESS arena.
Den Sieg stufte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der auf Torjäger Dominik Mappes verzichten musste, unter dem Strich als „verdient“ für den ASV ein, haderte gleichzeitig aber auch mit der Chancenverwertung seiner Akteure. „Ich will nicht die Leistung von Hamm schmälern und von Felix Hertlein, der wirklich sensationell hält. Aber das war zu wenig“, meinte Sigurdsson. Das Spiel zwischen dem Schlusslicht und dem Tabellenneunten war geprägt von zwei starken Abwehrreihen und starken Schlussleuten, die insgesamt wenig zuließen. So hatten auch die Westfalen immer wieder Probleme, den Ball im Gehäuse unterzubringen.
Nach gutem Beginn und einer 2:1-Führung (4.) durch Marian Orlowski und Jan von Boenigk übernahmen die Gäste die Führung. In der 17. Minute erhöhte Stepan Zeman den Abstand drei Tore, der ASV kämpfte sich durch ein sehenswertes Kempator von Savvas Savvas und Björn Zintel auf 7:8 zurück. Das Savvas-Tor hatte zudem auch die Zuschauer von den Sitzen gerissen, wo sie im weiteren Spielverlauf nur noch selten Platz nahmen.
Zwar nun die Tür für den ASV offen, um selbst wieder die Führung zu übernehmen, aber in den letzten gut acht Minuten der ersten Halbzeit gelang kein Tor mehr – entweder waren es technische Fehler oder Aluminiumtreffer. So ging Gummersbach mit einer 12:10-Führung in die Pause.
Auch der erste Treffer der zweiten Halbzeit gelang den Gästen per Siebenmeter durch Hakon Styrmisson. Doch danach spielten sich die Hausherren angetrieben vom lautstarken Publikum in einen regelrechten Rausch. Felix Hertlein parierte mehrere freie Würfe, Fabian Huesmann, Jan von Boenigk, und Tim Wieling glichen bis zur 37. Minute auf 13:13 aus. Es kam noch besser aus Sicht des ASV: Björn Zintel warf die Westfalen in der 39. Minute in Führung. Längst war klar: Der ASV war in der Lage, an diesem Abend den ersehnten zweiten Saisonsieg zu feiern.
Doch der Weg bis dahin sollte nervenaufreibend sein. Bis zum 18:18 (51.) wechselten die Führungen, beide Teams ließen Tormöglichkeiten ungenutzt. In der 53. Minute übernahm wieder Zintel die Verantwortung und traf zum 19:18. Zwei Minuten später erhöhte Savvas auf 20:18. Die erste Zwei-Tore-Führung für den ASV an diesem Abend. Doch noch war der Handballkrimi nicht zu Ende geschrieben. Nach dem 21:19 durch Dayan parierte Vladi Bozic den Siebenmeter von Styrmisson. Die Gastgeber hielten gut vier Minuten vor dem Ende alle Trümpfe in der Hand. Aber das erlösende 22:19 gelang nicht. Stattdessen trafen Lukas Blohme und Tilen Kodrin für den VfL – noch waren gut 70 Sekunden zu spielen. In einer Auszeit stellte Michael Lerscht seine Mannschaft ein. Das Entscheidungstor erzielte dann Dayan 33 Sekunden vor dem Ende, ein Treffer gelang den Gästen, die im letzten Angriff einen abgestandenen Kempa-Versuch angepfiffen bekamen, nicht mehr. So durften die Westfalen die Punkte vier und fünf in dieser Saison bejubeln. „Das ist ein sehr schöner Moment. Das hat sich die Mannschaft wirklich verdient, wir haben sehr viel investiert in den letzten Tagen“, freute sich Michael Lerscht, dem nur der grippegeplagte Mait Patrail gegen Gummersbach fehlte.
Weiter geht es für die Westfalen nun am 5. März auswärts beim TSV Hannover Burgdorf, Anwurf ist um 16.05 Uhr. Der ASV setzt zu diesem Spiel auch einen Fanbus ein.
ASV Hamm-Westfalen – VfL Gummersbach 22:21 (10:12)
ASV: Bozic, Hertlein – Huesmann (3, ½ 7m), Fuchs, Schulze, Zintel (5), Pretzewofsky, Bornemann, Orlowski (1), Meschke (1), Dayan (3), Savvas (3 0/1 7m), von Boenigk (4), Wieling (2), Bauer
VfL: Ivanisevic, Norsten – Ohl, Vidarsson, Kodrin (2), Köster (1), Blohme (4), Schroven, Häseler, Schluroff (1), Pregler (3), Styrmisson (5, 4/5 7m), Kiesler, Stüber, Jansen (3), Zeman (2)
Schiedsrichter: Steven Heine und Sascha Standke
Zuschauer: 2.452
Zeitstrafen: ASV 6 min, VfL 8 min
Drittes Duell der Aufsteiger
Bereits zum dritten Mal kommt es am Donnerstabend zum Aufsteigerduell zwischen dem ASV Hamm-Westfalen und dem VfL Gummersbach. Die beiden Erstligisten treten dann ab 19:05 Uhr in der voraussichtlich vollbesetzten WESTPRESS arena an. Durch einige Rückläufer-Karten sind noch wenige Sitzplätze sowie ein Restkontingent an Stehplätzen erhältlich.
„Die vollbesetzte WESTPRESS arena wird einen würdigen Rahmen für dieses Spiel bieten“, war sich Geschäftsführer Thomas Lammers am Mittwochmorgen sicher. Sicher scheint auch, dass dem ASV bei diesem dritten Aufeinandertreffen dieser Spielzeit erstmalig das gesamte Personal zur Verfügung stehen wird. „Das sieht gut aus, alle Spieler sind im Training“, erklärte Kapitän Fabian Huesmann vor dem Abschlusstraining am Mittwochnachmittag. Aber auch dieses Tatsache ändert nichts an der Rollenverteilung: Vorjahres-Zweitligameister Gummersbach geht auch in das dritte Duell als Favorit. Als Tabellenneunter hat der VfL mit zwölf Punkten Abstand vor dem ersten Abstiegsplatz mit dem Kampf um den Klassenerhalt längst nichts mehr zu tun.
Für die Gummersbacher ist es das erste Auswärtsspiel des neuen Jahres. Am 4. und 9. Februar trat man zweimal in eigener Halle gegen den TBV Lemgo Lippe an. Sowohl das Pokal-Viertelfinale (30:33) als auch wenige Tage später das erste Ligaspiel des Jahres (28:29) ging verloren. Umso wichtiger für den Traditionsverein, nun wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. „Die Spiele gegen Hamm waren beide sehr schwierig und es war immer ein knappes Ding“, äußerte sich Rechtsaußen Mathis Häseler im Vorfeld respektvoll, um gleich aber anzufügen: „Wir wollen aber mit einer guten Abwehr und unserem Tempospiel wieder die zwei Punkte holen.“ Topscorer beim VfL ist der Ex-Hammer Lukas Blohme mit aktuell 104 Toren. Dem Rechtsaußen auf den Fersen sind Dominik Mappes, der bisher 97 Treffer erzielte, sowie Nationalspieler Julian Köster mit 74 Toren.
Anwurf ist um 19:05 Uhr, Einlass in die WESTPRESS arena ab 17:30 Uhr. Zumindest einige Stehplätze dürfte es noch an der Abendkasse geben – ein frühzeitiges Erscheinen vorausgesetzt. Präsentiert wird die Partie des 21. Spieltages von Sponsor Tipp Oil. Übertragen wird live von SKY (SKY Sport 4) und Radio Lippewelle Hamm.
Bilder aus dem Pokalspiel
Viertelfinale knapp verpasst
Der ASV Hamm-Westfalen hat den ersten Viertelfinaleinzug seiner Vereinsgeschichte in eigener Halle gegen den VfL Gummersbach am Mittwochabend knapp verpasst. Fast 2.400 Zuschauer erlebten in einer voll besetzten WESTPRESS arena ein intensives Duell der Erstligaaufsteiger mit Wendungen und einem am Ende starken Gast, der sich nach einer Leistungssteigerung im Spielverlauf nicht zuletzt dank größerer personeller Optionen einen verdienten 34:31-Sieg sicherte.
Den besseren Start erwischten die Hausherren, die neben Benny Meschke und Stefan Bauer kurzfristig auch noch auf Markus Fuchs wegen muskulärer Probleme verzichten mussten. Die Deckung stand zunächst gut, nicht nur durch einige erfolgreiche Tempogegenstöße, sondern auch durch mit viel Tempo vorgetragenen Angriffsaktionen erarbeiteten sich die Westfalen bis 13. Spielminute eine 8:3-Führung, das Marian Orlowski mit seinem bis dahin dritten Treffer markierte. VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson hatte genug gesehen und sortierte seine Reihen in einer Auszeit neu. Bis zur 16. Minute änderte sich allerding wenig, Rechtsaußen Jan Pretzwofsky, der wie Orlowski eine starke Leistung ablieferte, stellte erneute eine Fünf-Tore-Führung zum 10:5 her.
Aber die Gäste blieben ruhig, steigerten sich in der Folge in Abwehr und Angriff, das Tempo blieb auf beiden Seiten extrem hoch – jetzt aber mit der höheren Effektivität beim Gast. So gelang dem VfL zwischen der 17. und 21. Minute ein 5:0-Lauf begünstigt durch einige technische Fehler der Hausherren. Die Partie war wieder völlig offen. „Da verpassen wir es, eine Führung mit in die Pause zu nehmen“, meinte ASV-Trainer Michael Lerscht später in der Analyse. Zwar blieb es bis zum 14:14 (27.) ausgeglichen, danach gelangen Gummersbach aber noch zwei Tore durch Kreisläufer Ellidi Vidarsson und Rückraum Julian Köster zum 14:16-Pausenstand. Insbesondere das starke Kreisspiel stellte die Westfalen, denen personelle Optionen für den Innenblock aufgrund der Ausfälle im Spielverlauf zunehmend fehlten, immer wieder vor Probleme.
So erhöhten die Gummersbacher im zweiten Abschnitt per Siebenmeter durch Dominik Mappes und den eingewechselten Tom Jansen auf 14:18. Aber der ASV ließ sich nicht abschütteln. In der 35. und 36. Minute verkürzte Andreas Bornemann mit zwei sehenswerten Rückraumtreffern auf 17:19. Bis zur 45. Minute blieb es nun bei der Zwei-Tore-Führung. Nach dem Tor zum 23:25 durch Zintel parierte Felix Hertlein, die Chance zum Anschlusstreffer nutzte der ASV aber nicht, da auch VfL-Keeper Fabian Norsten den nächsten Torwurf entschärfte. Ohnehin stand in dieser Phase die Gästedeckung sehr gut, der ASV hatte Probleme so klare Torchancen zu erarbeiten wie in der ersten Halbzeit. Trainer Michael Lerscht reagierte und versuchte es mit einem zusätzlichen Feldspieler – allerdings ohne Erfolg. Der VfL nutzte diese Phase, um in der 50. Minute wieder mit vier Toren in Führung zu gehen.
Aber die Gastgeber gaben sich längst nicht geschlagen. Angetrieben vom Publikum kämpfte sich der ASV zurück. Das Siebenmetertor von Orlowski in der vorletzten Minute zum 30:32 sorgte noch einmal für Hoffnung unter den Fans der Gastgeber. Die Westfalen hatte längst auf eine offensive Deckung umgestellt und stellten den VfL, der die Angriffe nun möglichst lange ausspielte, damit noch einmal vor eine Aufgabe. Genau 49 Sekunden vor dem Ende war es dann ausgerechnet der Ex-ASVer Lukas Blohme, der mit seinem Tor von Rechtsaußen zum 33:30 gegen Hertlein, an dem er im Laufe des Abends schon mehrfach gescheitert war, für die Entscheidung sorgte. Die weiteren Tore von Blohme und Orlowski hatten dann nur noch für die Statistik Bedeutung.
„Ich könnte kaum glücklicher sein, dass wir heute gewonnen haben und in die nächste Runde eingezogen sind“, meinte VfL-Trainer Gudjon Sigurdsson nach der Partie. Sigurdsson weiter: „Es war wie erwartet ein richtig hartes Spiel. Hamm hat überragend in der Abwehr angefangen und uns zu technischen Fehlern gezwungen. Dank Fabian Norsten und unserer Abwehr haben wir dann zurück ins Spiel gefunden. Dann war es das erwartet ausgeglichene Spiel. Ich bin sehr zufrieden, dass wir uns Mitte der zweiten Halbzeit etwas absetzen konnten, was uns dann zum Ende zum Sieg verholfen hat.“
ASV-Trainer Michael Lerscht lobte trotz der Niederlage die Leistung seiner Mannschaft: „Hut ab vor der kämpferischen Leistung. Wir kommen gut rein in das Spiel, haben einige Torhüterparaden und ein gutes Gegenstoßspiel. Dann geht es einen Tacken zu schnell, wie wir das 10:5 hergeben. Wir hatten einige technische Fehler und der VfL einige Paraden. Es wäre schön gewesen, mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen.“ In der zweiten Halbzeit sei man dann „viel hintergelaufen“, so Lerscht weiter. „Es gibt dann so Momente im Spiel, in denen es kippen kann. Das ist final nicht gelungen. Aber die Jungs haben eine gute Partie gespielt. Auch wenn wir uns dafür kein Viertelfinale kaufen können.“
Am 2. Weihnachtsfeiertag steht nun das letzte Pflichtspiel des Jahres an, dann treten die Westfalen im ersten Rückrundenspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bei den hochfavorisierten Rhein Neckar Löwen an.
ASV Hamm-Westfalen – Rhein Neckar Löwen 31:34 (14:16)
ASV: Hertlein, Bozic – Leventoux, Huesmann, Patrail (4), Bratzke, Schulze, Zintel (7), Pretzewofsky (6), Bornemann (3), Orlowski (10/1), Savvas, von Boenigk (1), Wieling
VfL: Norste, Ivanisevic – Vidarasson (7), Kodrin, Köster (3), Blohme (5), Schroven (1), Schluroff, Mappes (4/1), Pregler (1), Styrmisson (6), Kiesler, Stüber (1), Jansen (5), Zeman (1)
Zeitstrafen: ASV 6 min, VfL 6 min
Schiedsrichter: Marcus Hurst und Mirko Krag
Zuschauer: 2.367
Besonderer Pokalabend am Mittwoch
Vor einem ganz besonderen Spiel steht der ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend in der heimischen WESTPRESS arena. Im DHB-Achtelfinale kommt es um 19 Uhr zum Aufeinandertreffen der beiden Erstligaaufsteiger. Für den ASV bedeutet dies eine Chance auf den ersten Viertelfinaleinzug der Vereinsgeschichte. Das Besondere dabei: Der Gewinner hat mit höchster Wahrscheinlichkeit auch im Viertelfinale Heimrecht, da im diesjährigen Pokalwettbewerb beide Mannschaften noch als Zweitligist behandelt werden und somit gegen Erstligisten in jedem Falle Heimrecht hätten.
Doch sind derzeit noch Gedankenspiele, die für alle Beteiligten weit weg sind. Zunächst gilt es für beide Teams, die Hausaufgaben zu erledigen. Die Favoritenrolle liegt dabei beim Traditionsverein Gummersbach, der in der Hinrunde knapp mit 29:28 gewann und auch in der zurückliegenden Spielzeit in der 2. Liga beide Duelle mit 37:29 und 31:26 für sich entschied. „Das bedeutet für das Spiel am Mittwoch alles wenig. Hier geht es um diesen Abend, nicht um den direkten Vergleich, nicht um das bisherige Abschneiden in der Meisterschaft“, ist die Vorfreude bei ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers längst zu spüren. Am Montag waren bereits über 2.200 Karten abgesetzt – und das, obwohl die Dauerkarten keine Gültigkeit haben. Lammers: „Wir dürfen uns auf ein sehr stimmungsvolles letztes Heimspiel 2022 freuen.“ Das sieht auch VfL-Kreisläufer Ellidi Vidarsson ähnlich: „Die Hinrunde zählt wenig in diesem Pokalspiel. Was vor oder nach diesem Spiel passiert, ist egal, am Mittwoch geht es nur um das Weiterkommen. Ich glaube unsere Chancen sind gut, aber das wird ein hammerhartes Spiel.“
Für den VfL bedeutet das Pokalspiel das dritte Pflichtspiel innerhalb von sieben Tagen. Am Donnerstag unterlag Gummersbach zuhause dem TSV Hannover-Burgdorf mit 27:34, am Sonntag an selber Stelle den Füchsen Berlin knapp mit 28:30. Das Spiel gegen Berlin habe gezeigt, dass man gegen jede Mannschaft gewinnen könne, stellte Vidarsson anschließend fest. Für die Anhänger der Westfalen dürfte dagegen das Ergebnis gegen Hannover viel interessanter sein: Dem TSV rang die Mannschaft von Michael Lerscht kürzlich zuhause ein 29:29 ab.
Personell dürfte sich für Lerscht vor diesem wichtigen Duell wenig ändern. Die Ausfälle der Kreisläufer Benny Meschke und Stefan Bauer sind bekannt, weiteres könnte sich erst kurzfristig auswirken.
Anwurf zum Spiel ist am Donnerstag um 19 Uhr, Einlass in die WESTPRESS arena ab 17:30 Uhr. Karten gibt es noch an der Abendkasse. Übertragen wird die Partie zudem live von Radio Lippe Welle Hamm, hier kommentiert Christian Fecke. Da SKY die Pokalpartien nicht überträgt, zeigt der ASV das Spiel kostenpflichtig über SportDeutschland.TV, hier kommentieren Simon Kottmann und Micky Reiners.
Vorverkauf für den Pokal läuft
Die Nachfrage nach Tickets für den Pokalabend am Mittwoch, 21. Dezember, gegen den VfL Gummersbach (Anwurf 19 Uhr) in der WESTPRESS arena ist bereits riesengroß. Noch bis zum 18. November haben die aktuellen Dauerkarteninhaber ein Vorkaufsrecht auf ihre Plätze, danach gehen auch diese Karten in den freien Verkauf, der bereits begonnen hat.
Wie in der Vorsaison hat der ASV auch in dieser Spielzeit den Einzug in das Achtelfinale geschafft. Nachdem es im Vorjahr gegen Meister SC Magdeburg ging, haben die Westfalen diesmal einen Gegner „auf Augenhöhe“ zugelost bekommen, wie ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers betonte. „Gemeinsam mit unseren Zuschauern wollen wir den Einzug in das Viertelfinale schaffen“, so Lammers weiter. Und in dem hätte der ASV – wie im übrigen der VfL auch – sehr große Chancen auf ein Heimspiel, da beide Erstligaaufsteiger in dem Pokalwettbwerb noch als Zweitligisten gelten, die im Duell mit Erstligisten automatisch Heimrecht hätten. „Aber so weit sind wir natürlicht noch nicht“, bremste Lammers, stellte aber gleichzeitig auch klar: „Träumen ist aber definitiv erlaubt!“
Seit Donnerstag, 8 Uhr, ist der Online-Ticketshop des ASV für das Pokalspiel freigeschaltet. Im Minutentakt trudelten Kartenwünsche ein, auch in der neuen ASV-Geschäftsstelle am Alten Uentroper Weg 185 gaben sich die Fans die Klinke in die Hand. Für das Spiel gegen den VfL öffnet der ASV auch wieder seinen VIP-Raum.
Achtelfinale am 21. Dezember
Die Handball-Bundesliga GmbH hat am heutigen Freitag die Ansetzungen von sieben Achtelfinalpartien im DHB-Pokal 2022/23 bekannt gegeben. Ausgespielt werden die Achtelfinals am 21./22. Dezember 2022. Lediglich für ein Spiel steht noch kein Termin fest, da der letzte Teilnehmer der Runde der letzten 16 Teams noch ermittelt wird.
Den Achtelfinal-Auftakt macht am 21.12. um 19:00 Uhr das Duell der beiden Erstligaaufsteiger ASV Hamm-Westfalen und VfL Gummersbach. Um 19:30 Uhr empfängt Zweitligist HC Elbflorenz 2006 den TBV Lemgo Lippe sowie die MT Melsungen die Rhein-Neckar Löwen.
Einen Tag später steht ab 19:00 Uhr das Nordduell zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem HSV Hamburg an. Danach folgen drei weitere Partien, in denen unter anderem Titelverteidiger THW Kiel in Bietigheim antritt.
Zu wem der Bergische HC im Kampf um den Viertelfinaleinzug reisen darf, wird am 22. November zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem amtierenden Deutschen Meister vom SC Magdeburg ermittelt. Im Anschluss wird auch die Terminierung der letzten Achtelfinalpartie vorgenommen.
Alle terminierten Achtelfinalpartien im Überblick:
Mittwoch, 21. Dezember 2022
19:00 Uhr ASV Hamm-Westfalen vs. VfL Gummersbach
19:30 Uhr HC Elbflorenz 2006 vs. TBV Lemgo Lippe
19:30 Uhr MT Melsungen vs. Rhein-Neckar Löwen
Donnerstag, 22. Dezember 2022
19:00 Uhr SG Flensburg-Handewitt vs. Handball Sport Verein Hamburg
19:30 Uhr Dessau-Roßlauer HV vs. TSV Hannover-Burgdorf
19:30 Uhr SG BBM Bietigheim vs. THW Kiel
20:00 Uhr TV Großwallstadt vs. HSG Wetzlar
NN: Sieger Eulen Ludwigshafen/SC Magdeburg vs. Bergischer HC
Die weiteren Spieltermine im DHB-Pokal 2022/23:
Achtelfinale: 21./22. Dezember 2022
Viertelfinale: 04./05. Februar 2023
REWE Final4 (Halbfinals & Finale): 15./16. April 2023
Das REWE Final4 um den DHB-Pokal 2022/23 wird zum ersten Mal in der Kölner Lanxess Arena ausgetragen. Die neue Spielstätte des Bundesligasaisonhöhepunktes bietet knapp 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Hier geht’s zum Ticketshop.
Heimspiel im Achtelfinale
Der ASV Hamm-Westfalen darf sich im Achtelfinale des DHB-Pokals auf ein Heimspiel freuen. Gegner ist Mitaufsteiger VfL Gummersbach, gegen den die Westfalen sich zu Saisonbeginn bereits ein Ligaduell auf Augenhöhe geliefert haben, am Ende setzte sich der VfL knapp mit 29:28 durch.
„‚Wir hatten auf ein Heimspiel gehofft. Das ist ein tolles Los, wir dürfen uns auf ein spannendes Spiel freuen“, zeigte sich ASV-Geschäftsführer zufrieden mit Los im DHB-Pokal, das am Freitagmorgen in der Geschäftsstelle der Handball-Bundesliga in Köln von den Nationalspielerinnen Laetita Quist und Malina Marie Michalczik gezogen wurde. Das Heimspiel des ASV wird am 21. oder 22. Dezember in der WESTPRESS arena stattfinden. Lammers: „Konkrete Informationen dazu folgen schnellstmöglich.“ Nun müssen die Verantwortlichen erstmal in die organisatorische Planung gehen. In der Woche vor dem Achtelfinale empfängt der ASV den TBV Lemgo Lippe (15. bis 17. Dezember), das genaue Spieldatum wird in den nächsten Tagen feststehen. Das letzte Pflichtspiel des Jahres folgt dann am 26. Dezember auswärts bei den Rhein Neckar Löwen.
Bisher haben sich neben zehn Teams aus der LIQUI MOLY HBL auch vier Zweitligisten für das Achtelfinale qualifiziert. Die restlichen beiden Mannschaften werden aus Termingründen im November ermittelt. Bei der Auslosung wurden daher Doppellose verwendet.
Die Achtelfinalpartien im Überblick:
- ASV Hamm-Westfalen vs. VfL Gummersbach
- SG Flensburg-Handewitt vs. Handball Sport Verein Hamburg
- Dessau-Roßlauer HV 06 vs. TSV Hannover-Burgdorf
- Eulen Ludwigshafen/SC Magdeburg vs. Bergischer HC
- HC Elbflorenz 2006 vs. TBV Lemgo Lippe
- SG BBM Bietigheim vs. THW Kiel
- TV Großwallstadt vs. HSG Wetzlar
- MT Melsungen vs. SC DHfK Leipzig/Rhein-Neckar Löwen
Auswärtssieg war greifbar
Beste Werbung für den Handball betrieben die beiden Erstligaaufsteiger am Sonntagnachmittag in Gummersbach. Am Ende unterlag der ASV Hamm-Westfalen nach einer dramatischen Schlussphase dem VfL Gummersbach denkbar knapp mit 28:29 (12:17). Der mehr als verdiente Punktgewinn blieb den Westfalen, die wie gegen die Rhein Neckar Löwen eine phasenweise überragende Leistung in der zweiten Halbzeit zeigten, versagt.
Weniger als „die vielen unterschiedlichen Phasen im Spiel“ wollte ASV-Trainer Michael Lerscht direkt nach der Partie in der Pressekonferenz in den Mittelpunkt rücken, wie sehr die Mannschaft Kampfgeist und Moral bewiesen hätten. „Wir haben gesehen, was wir leisten können und was wir im Tank haben. Für uns ist wichtig, dass wir das weitertransportieren. Das ist jetzt der entscheidende Schritt“, so Lerscht. Vorangegangen waren zwei Halbzeiten, die unterschiedlicher kaum hätten laufen können. Nach ausgeglichenem Beginn, bei dem der ASV mutig nach vorne spielte und mit zwei Kempatoren gleich sehenswerte Akzente setzte, erspielte sich der favorisierte Gastgeber eine frühe 8:3-Führung. Die Gäste ließen bis dahin allerdings drei komplett freie Würfe und einen Siebenmeter ungenutzt – der Zwischenstand gab den Spielverlauf bis zur neunten Minute nicht wieder. In der Folge jedoch dominierten die Gastgeber vor 3.078 Zuschauern in der nicht ausverkauften Schwalke-Arena die Partie und erspielten sich bis zur 25. Minute eine 17:10-Führung.
Aber die Gäste bewiesen Moral. Mit der Hereinnahme von Markus Fuchs bekam die Abwehr, die zuvor wenig Zugriff auf die Offensive des VfL hatte, mehr Stabilität. Bis zur Pause blieben die Westfalen fast sechs Minuten ohne Gegentor. Zur Pause war der Rückstand mit 12:17 aus Sicht des ASV erträglicher.
Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Gäste schwungvoller. In nur sechseinhalb Minuten gelang es, auf 16:18 zu verkürzen. Aber Gummersbach blieb noch unbeeindruckt, legte wieder auf 17:21 aus Sicht des ASV vor. Doch das Tor des Ex-ASVers Lukas Blohme in 40. Minute sollte wieder für längere Zeit der letzte Treffer für den VfL Sein. Die ASV-Abwehr stand immer besser, der hereingenommene Torwart Vladimir Bozic wurde mehr und mehr zur unüberwindbaren Hürde für den VfL. So konnte Tim Wieiling in der 48. Minute zum 22:22 ausgleichen. Eine Minute später traf der Rechtsaußen sogar zum 23:22 für den ASV. Nun hatten die großartig kämpfenden Gäste ihre stärkste Phase. Die Abwehr stand extrem gut, dahinter fing Bozic mehrfach Bälle ab. Und dieser nutzten den vom VfL eingesetzten siebten Feldspieler, um zweimal in Folge ins verwaiste VfL-Gehäuse zu verwandeln. Die Gäste lagen nun in der 50. Minute mit 25:22 in Führung.
In der 53. Minute erhöhte Fabian Huesmann erneute ins leere Tor sogar auf 27:23. Den Vier-Tore-Vorsprung stellte auch Stefan Bauer in der 55. Minute noch einmal zum 28:24 her. Doch nun waren die Gastgeber diejenigen, die in den verbleibenden fünf Minuten keinen Treffer mehr zuließen. Der ASV versuchte alles, musste aber am Ende die individuelle Klasse von Dominik Mappes anerkennen, der die letzten vier Treffer erzielte, den Siegtreffer 19 Sekunden vor dem Ende.
„Drei Tage später darf ich hier sitzen als der glückliche Gewinner“, blickte VfL-Coach Gudjon Sigurdsson auf die Partie zurück. Noch am Donnerstag hatte Gummersbach in der Schlussphase eine Führung an den SC Magdeburg verloren. „In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt und führen mit 17:10. Dann kassieren wir zwei leichte Gegentore. In der zweiten Hälft hat Hamm dann Qualität in der Abwehr bewiesen und eine überragende Torwartqualität. Dann noch zu gewinnen, grenzt an ein Wunder. Wir sind einfach sehr sehr glücklich, dass wir heute gewonnen haben“, so Sigurdsson weiter.
VfL Gummersbach – ASV Hamm-Westfalen 29:28 (17:12)
VfL: Norsten, Ivanisevic – Fanger, Vidarsson, Kodrin (2), Köster (6), Blohme (4), Häseler (1), Schluroff, Mappes (8, 2/2 7m), Pregler (4), Zelenovic, Styrmisson, Kiesler, Jansen (4), Zemann
ASV: Hertlein, Bozic – Huesmann (6, 4/4, Fuchs, Patrail, Bratzke, Schulze (2), Pretzewofsky, Bornemann (4), Orlowski (3), Meschke (1), Dayan, Savvas (2, 0/1), von Boenigk (1), Wieling (4), Bauer (3)
Schiedsrichter: Robert Schulze, Tobias Tönnies
Zuschauer: 3.078
Zeitstrafen: VfL 6 min, ASV 6 min
Siegesserie des Spitzenreiters hält
Auch gegen den ASV Hamm-Westfalen hat der VfL Gummersbach seine makellose Heimserie fortgesetzt und die Punkteausbeute in eigener Halle in dieser Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga auf 30:0 Zähler geschraubt. Gleichzeitig war der 37:29-Sieg (10:11) für Gummersbach auch ein vorentscheidender Schritt Richtung Rückkehr ins Oberhaus: Der VfL baute seinen Vorsprung auf den dritten Platz, den nach wie vor die Westfalen innehaben, auf neun Punkte aus.
„Gratulation zum völlig verdienten Sieg des VfL an diesem Abend. Gummersbach hat gezeigt, warum sie völlig zu Recht da stehen, wo sie stehen“, gratulierte ASV-Trainer Michael Lerscht zum Sieg des Spitzenreiters. Dabei hatten die Gäste vor 3.010 Zuschauern in der Schwalbe-Arena keinen schlechten Start hingelegt, erspielten sich zunächst immer wieder gute Tormöglichkeiten. Bis zur 8. Minute blieb es offen, Fabian Huesmann verkürzte auf 3:4. Doch danach blieb der ASV für etwas mehr als vier Minuten ohne Tor. Diese kurze Phase nutzten die Gastgeber, bei denen Torhüter Tibor Ivanisevic das Tor in der Folge regelrecht vernagelte, um auf 3:9 davonzuziehen. Erst Matej Mikita gelang es in der 13. Minute mit seinem Tor zum 4:9, diese Serie zu stoppen.
Doch Gummersbach hatte nun längst die Kontrolle über das Spiel übernommen. Alle Bemühungen des ASV blieben ohne Lohn, der VfL hielt den ASV bis zur 18. Minute auf Abstand. Nach dem 6:11 durch Huesmann gelangen sogar erneut zwei Tore in Folge, schon nach 20 Minuten war die Führung für den Tabellenführer mit 6:13 äußerst komfortabel. Zur Pause fiel diese dank eines Tores von Fynn Herzig Sekunden vor dem Pfiff sogar noch deutlicher aus: Beim Stand von 11:20 war die Partie praktisch gelaufen. Von der für ein besserer Abschneiden erforderlichen Maximalleistung war der ASV zu weit entfernt.
Immerhin lief die zweite Halbzeit zunächst sehr ausgeglichen. Die Gäste verbesserten die Offensivausbaute, Felix Storbeck, nach der ersten Hälfte noch leicht im Hintertreffen, entschied das Torwartduell mit Ivanisevic sogar noch für sich und brachte es am Ende auf 13 Paraden, die Torhüter der Gastgeber zusammen auf 12. Doch viel mehr Positivmeldungen brachte der Abend dann auch aus Sicht des ASV auch nicht mehr mit sich. Matej Mikita, sonst unermüdlicher Defensivarbeiter, mauserte sich gegen den VfL zum Toptorschützen der Westfalen. Genau wie Spielmacher Dani Baijens erzielte er fünf Treffer. Gut zehn Minuten vor dem Ende nutzte dann Michael Lerscht die Gelegenheit, auch einigen Bankspielern noch Spielanteile zu geben. Und die dankten dies am Ende zumindest mit einer gewonnenen zweiten Halbzeit gegen einen Spitzenreiter, der seinerseits das Spiel ungefährdet auslaufen lassen konnte.
Weiter geht es für den ASV nun am 22. April, dann treten die Westfalen erneut auswärts bei den Wölfen der DJK Rimpar an. Anwurf in der SOliver Arena ist dann um 20 Uhr. Für Gummersbach geht es am selben Abend weiter, bereits um 19 Uhr tritt der VfL beim EHV Aue an.
VfL Gummersbach – ASV Hamm-Westfalen 37:29 (20:11)
VfL: Nagy, Ivanisevic – Fanger (1), Vidarsson (4), Köster (5), Schroven (1), Haseler (2), Schneider (3), Herzig (4), Pregler (5), Dzialakiewicz (1), Santos (5), Kiesler (2), Stüber, Zemann, Bozovic (3/1)
ASV: Storbeck, Bozic – Genz (3), Huesmann (4/3), Brosch (3), Reimann (2), Engelhardt, Kooij (2), Pretzewofsky (3), Schöße, Meschke, Orlowski, Baijens (5), Mikita (5), von Boenigk (2), Wieling
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler, Maike Merz
Zuschauer: 3.010
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von player.sportdeutschland.tv zu laden.